Ursprünglich wuchs die Tomate als wilde Pflanze in den Andengebieten Perus und Ecuadors. Lange bevor sie nach Europa kam, war sie in Richtung Norden, nach Mittelamerika, gewandert bzw. gebracht worden. Ihr heutiger Name leitet sich vom Wort »xitomatl« ab, mit dem die in Mexiko siedelnden Azteken die nunmehr kultivierte Pflanze und ihre Frucht bezeichneten. Wer sie mit dem Schiff nach Europa brachte, ist ungewiss. Kolumbus, der 1492 erstmals in der Neuen Welt landete, wird immer wieder als Importeur genannt, doch es scheint wohl eher Hernando Cortez (1485-1547) gewesen zu sein, der spanische Eroberer Mexikos.
Auf jeden Fall war die Tomate um 1530/40 in Europa bekannt. Sie landete wie die Kartoffel zunächst im spanischen Sevilla, dem wichtigsten Hafen für den Handel mit der Neuen Welt. Von dort aus trat die köstliche Frucht ihren Siegeszug um die ganze Welt an. Auch nach Nordamerika gelangte sie interessanterweise über Europa. Es sind wohl zunächst hellgelbe Sorten kultiviert worden, denn ihr italienischer Name »pomodore« heißt wörtlich übersetzt »goldener Apfel«.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014