Nach über fünf Jahren systematischer Entrechtung und sozialer Isolierung, die auf eine stufenweise »Entjudung« aller Lebensbereiche der deutschen Gesellschaft zielten, markierte die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 den Auftakt zur Phase brachialer kollektiver Gewalt gegen die jüdischen Bürger. Als Vorwand für die organisierte Judenjagd diente dem Regime das Attentat auf einen Beamten der deutschen Botschaft in Paris.
Brennende Synagoge in Bielefeld, 9.11.1938 |
Auf Weisung der NS-Führung übte die SA unter der aktiven Mithilfe ganz gewöhnlicher Bürger ,,Vergeltung« an den Juden. Überall im Deutschen Reich standen Synagogen in Flammen, juden wurden öffentlich misshandelt und getötet, ihre Geschäfte und Wohnungen zerstört und geplündert. In der Nacht und an den folgenden Tagen wurden 30.000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Prügel und Demütigungen sollten den Willen der Menschen brechen und sie zur Auswanderung ohne ihre wirtschaftlichen Güter bewegen. Für die entstandenen Sachschäden machte man die Opfer verantwortlich und legte ihnen eine kollektive »Sühneleistung« in Form einer Sondersteuer in Höhe von 1 Mrd. Reichsmark auf.
Was am 9. November noch geschah:
1989: Die Grenzen der DDR werden geöffnet, ein erster Schritt zur Wiedervereinigung der bei den deutschen Staaten.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2013
Die Nationalsozialisten lehnten die Psychoanalyse ab (siehe Wikipedia), die Bedeutung, die Freud den Trieben zuwies, widersprach der die arische Rasse verherrlichenden Nazi-Ideologie.
Anläßlich der Kundgebung der Deutschen Studentenschaft »wider den undeutschen Geist« wurden Freuds Bücher – zusammen mit denen 93 weiterer Autoren – am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz verbrannt. (siehe Wikipedia)
Wilhelm Reich, der 1930 in die KP eingetreten und 1933 vor allem wegen seines Buches »Massenpsychologie und Faschismus« (der ersten größeren, aus psychoanalytisch-gesellschaftskritischer Sicht geschriebene Auseinandersetzung mit dem Feschismus) wieder ausgeschlossen worden war, wurde auf Betreiben Freuds 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen (siehe Wikipedia). Er emigrierte erst nach Österreich, dann nach Dänemark, nach Verlust seiner Aufenthaltsgenehmigung nach Norwegen und schließlich 1939 in die USA.
siehe auch: Psychoanalytiker im Nationalsozialismus: „Durchschnittliche Deutsche“ (Deutsche Ärzteblatt aus 2002)
Die Nationalsozialisten lehnten die Psychoanalyse ab (siehe Wikipedia), die Bedeutung, die Freud den Trieben zuwies, widersprach der die arische Rasse verherrlichenden Nazi-Ideologie.
Anläßlich der Kundgebung der Deutschen Studentenschaft »wider den undeutschen Geist« wurden Freuds Bücher – zusammen mit denen 93 weiterer Autoren – am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz verbrannt. (siehe Wikipedia)
Wilhelm Reich, der 1930 in die KP eingetreten und 1933 vor allem wegen seines Buches »Massenpsychologie und Faschismus« (der ersten größeren, aus psychoanalytisch-gesellschaftskritischer Sicht geschriebene Auseinandersetzung mit dem Feschismus) wieder ausgeschlossen worden war, wurde auf Betreiben Freuds 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen (siehe Wikipedia). Er emigrierte erst nach Österreich, dann nach Dänemark, nach Verlust seiner Aufenthaltsgenehmigung nach Norwegen und schließlich 1939 in die USA.
Die DPG musste ihren Namen aufgeben und die Mitglieder sich in das März 1936 errichtete Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie, unter der Leitung von Matthias Heinrich Göring („Göring-Institut“), eingliedern lassen (Arbeitsgruppe A). 1938 wurde die DPG auf Behördenanweisung offiziell aufgelöst. (siehe Wikipedia)
C. G. Jung, 1910-14 Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, hatte 1913/14 mit Freud gebrochen und versuchte, mit abwertenden Artikeln über die jüdische Psychoanalyse sich den Nationalsozialisten anzubiedern. (siehe »C. G. Jung und der deutsche Faschismus«, Punkte 4.1-4.4, bei hausarbeiten.de)
Sigmund Freud wurde nach dem Anschluß Österreichs am 13. März 1938 von der Gestapo mit Hausdurchsuchungen und Befragungen seiner Tochter Anna gegängelt und konnte nach Intervention einiger bekannter Persönlichkeiten, zähen Verhandlungen und Zahlung einer »Reichsfluchtsteuer«, die Marie Bonaparte vorstreckte, am 4. Juni 1938 das Land verlassen. Vier seiner fünf Schwestern wurden in Konzentrationslagern ermordet.
Sigmund Freud wurde nach dem Anschluß Österreichs am 13. März 1938 von der Gestapo mit Hausdurchsuchungen und Befragungen seiner Tochter Anna gegängelt und konnte nach Intervention einiger bekannter Persönlichkeiten, zähen Verhandlungen und Zahlung einer »Reichsfluchtsteuer«, die Marie Bonaparte vorstreckte, am 4. Juni 1938 das Land verlassen. Vier seiner fünf Schwestern wurden in Konzentrationslagern ermordet.
siehe auch: Psychoanalytiker im Nationalsozialismus: „Durchschnittliche Deutsche“ (Deutsche Ärzteblatt aus 2002)