Dienstag, 20. Oktober 2020

An die eigene Nase fassen:
Würde unsere hysteriegeile Gesellschaft heutzutage die Hongkong-Grippe aushalten?

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 Die als Hongkong-Grippe bezeichnete Infektionskrankheit brach im Juli 1968 in Hongkong aus, wobei unklar geblieben ist, ob die Viren der Hongkong-Grippe zuvor bereits in der Volksrepublik China umgelaufen sind.[1] Die weltweite Ausbreitung der Viren verursachte die letzte große Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts. Weltweit starben zwischen 1968 und 1970 rund eine Million Menschen;[2][3] andere Zahlen sprechen von 750.000 bis 2 Millionen Toten.

In der Bundesrepublik Deutschland gab es im Winterhalbjahr 1969/70 den schwersten Ausbruch der Hongkong-Grippe – eine Epidemie.[4] Genaue Fallzahlen sind damals im Gewirr der föderalen Zuständigkeiten nicht erhoben worden, allerdings wurde im Nachhinein eine Übersterblichkeit von rund 40.000 Toten für die Bundesrepublik festgestellt.[5]

Verursacht wurde die Hongkong-Grippe durch eine Infektion mit dem Influenzavirus A/H3N2 in der Variante A/Hong Kong/1/1968 H3N2.[6] Im Vergleich zur verwandten Asiatischen Grippe von 1957 verlief die Hongkong-Grippe milder, weil die Immunabwehr der meisten Menschen Antikörper gegen das Influenzavirus A/H2N2 enthielt, das 1957 die Asiatische Grippe ausgelöst hatte und dem Influenzavirus A/H3N2 ähnelte. Zum Stillstand kam die Ausbreitung der Hongkong-Grippe erst nach dem Erreichen einer Herdenimmunität.[7]

Die Hongkong-Grippe entstand aus einer Kombination von Geflügelpest auslösenden Viren und bereits unter Menschen zirkulierenden Influenzaviren. Dieser Vorgang wird als Reassortierung und das Ergebnis der genetischen Neukombination als Antigenshift bezeichnet.

[Hongkong-Grippe, Wikpedia, abgerufen am 20.10.2020]

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Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe ebenfalls über die schwerste Grippe, die Deutschland in der Nachkriegszeit traf. Die Hongkong-Grippe mit der Bezeichnung A1/1968 H3N2 sorgte dafür, dass im Winter 1969/70 Schulen geschlossen wurden und in manchen Wirtschaftsbereichen die Produktion heruntergefahren wurde - jedoch zumeist nur als Reaktion auf einen Ausbruch in dem Betrieb oder in einer Schule. Nicht präventiv aus Gesundheitsvorsorge. 

Die Zustände in den Kliniken seien teilweise verheerend gewesen. Es mussten Notbetten aufgestellt werden, teilweise lagen Erkranke auf Fluren und in Badezimmern. In West-Berlin herrschte ein Bestattungsnotstand, berichtet der Spiegel. Särge mussten in Gewächshäusern des Gartenbauamts Wedding oder in der Wilmersdorfer Bezirksgärtnerei gelagert werden. 

Hongkong-Grippe in München: Kliniken „randvoll belegt“

Auch in München seien alle Kliniken „randvoll belegt“, meldete das Münchner Krankenhausreferat damals. Rund 30 Prozent der Schwestern erkrankten und fielen aus. Zustände, die an gegenwärtige Bilder aus italienischen Kliniken erinnern - und Deutschland ohne Shutdown möglicherweise auch beim Coronavirus gedroht hätten.
 
Politiker reagierten empathielos auf die Hongkong-Grippe – man setzte auf Herdenimmunität

Wissenschafts- und Medizinhistoriker wie David Rengeling, Malte Thießen oder Wilfried Witte recherchierten, wie die Bundesrepublik mit dem damaligen Ausbruch umging. Ihr Ergebnis ist erschütternd: Politiker und Behörden hätten mit einer erstaunlichen Empathielosigkeit reagiert.

Mehr noch: Bereits rund zehn Jahre zuvor, im Jahr 1957, wütete die Asiatische Grippe A/Singapore/1/57 in Deutschland. Obwohl auch daran etwa 30.000 Menschen in der BRD starben, war das Gesundheitssystem nur schlecht auf eine neue Pandemie vorbereitet. Thießen und Rengeling beurteilen das sogar als "Fahrlässigkeit", die vielen Tausenden das Leben kostete. 

Damals setzte die Politik auf Herdenimmunität*. Es gab keinen Shutdown des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens*. Ausgestanden war die Hongkong Grippe in Deutschland erst im Winter 1970. Bis dahin hatte eine ausreichend große Bevölkerungszahl mittlerweile Antikörper entwickelt und war immun. Die Ausbreitung des Virus wurde gestoppt.  
[Marel Görmann, „Aus kollektivem Gedächtnis total gelöscht“: 50.000 starben in BRD an Pandemie – die Politiker reagierten ganz anders, 27.04.2020]
 


Keinen Bock mehr auf Coronazahlen

Keinen Bock mehr auf Coronazahlen? - Teil 5

Vor wenigen Wochen sah es so aus, als hätte sich die Entwicklung bei den Positiv-Getesteten-Zahlen von der Entwicklung der Corona-Sterbezahlen nahezu abgekoppelt. Während ab Mitte Juli die Positivtests anstiegen, gab es bei den Todesfällen bis weit in den September hinein kaum eine Veränderung. Dann stieg die Zahl der Corona-Toten (wenn auch auf sehr niedrigem Niveau) wieder an.

Ist damit die Entspannungsphase bezüglich schwerer Covid-19-Fälle bis auf Weiteres beendet? Sind die verschiedenen Kennzahlen der Corona-Statistik derzeit so eng verschränkt, dass eine Verdopplung der Positivtests eine Verdopplung der schweren Krankheitsfälle nach sich zieht?

Im Folgenden möchte ich die statistische Entwicklung bei den Covid-19-Intensivpatienten in den Blick nehmen und an eine Messlatte erinnern, die zu Unrecht etwas aus dem Blick geraten ist: das Kriterium der Gesundheitssystem-Auslastung. Entsprechende Daten zur Intensivbetten-Belegung sind in hoher Qualität verfügbar: über das DIVI-Intensivregister.
mehr:
- Corona durch die DIVI-Brille betrachtet (Jopachim Schappert, Telepolis, 20.10.2020)

Ich kann die wohlwollende Kritik (Auch wenn sich die Rechnung als Zufallstreffer erweisen sollte, hat sie mehr mit Statistiktricks als mit Exponentialrechnung zu tun. Merkel hat sie präsentiert, um die Bedrohlichkeit des aktuellen Infektionsgeschehens zu betonen.) leider nicht gutheissen.

Dass Politiker wüste Spekulationen über die Zukunft absondern, für die sie ob deren Unverbindlichkeit nicht zur Rede gestellt weden können, ist normal. Merkel hat aber den Fehler gemacht, bereits vorliegende Daten irreführend zu interpretieren und damit dem Volk Angst einzujagen.
“Ich habe einfach eine Modellrechnung gemacht”, sagt Merkel nach dem Treffen mit den Länder-Regierungschefs. Im Juni habe es im Schnitt 300 Neuinfektionen am Tag gegeben, jetzt würden zuweilen bis zu 2400 gezählt. Also habe sich die Zahl in drei Monaten dreimal verdoppelt. “600, 1200, 2400”, rechnet Merkel vor.

Und dann verdoppelt sie weitere drei Mal - bis Weihnachten sind es noch drei Monate. “4800, 9600, 19200″, sagt die Kanzlerin. Verdopplung könne sehr schnell zu großen Fallzahlen führen. “Das wollte ich nur zeigen.”
Sie erweckt den Eindruck, die sich seit Juni monatlich verdoppelnden Fallzahlen bedeuteten eine exponentielle Ausbreitung des Virus. Das kann sie nur, weil sie wohlweislich die Erhöhung der Testungen im gleichen Zeitraum ebenso verschweigt wie die Tatsache, dass nur die relativen Zahlen der positiv Getesteten relevant sind und nicht die absoluten. Also der prozentuale Anteil der positiv Getesteten an der Gesamtzahl der Getesteten. Und der betrug im betreffenden Zeitraum knapp 1%, fast konstant mit geringfügigen Schwankungen.

Merkel betont also die Bedrohlichkeit des aktuellen Infektionsgeschehen mit irreführenden Berechnungen. Das macht sie, um die Seuchenstimmung aufrecht zu erhalten, der Bevölkerung Angst zu machen und ihr die Freude auf das Weihnachtsfest zu versauen.

Ich finde das ziemlich niedrig und denke, dass man sie auf diese Worte einmal wird festnageln können. 
 

[Kommentar von Woody Box,  Merkels Verdopplungstheorie ist eine böswillige Irreführung der Öffentlichkeit, 20.10.2020 13:00] 

mein Kommentar:
Merkel auf was festnageln? Echt jetzt? 😂
siehe auch:
- Ein großes Schweigen geht zu Ende (Peter Nowak, Telepolis, 20.10.2020)
Leitmedium ARD rudert zurück? (Post, 06.10.2020)

mein Kommentar:
Natürlich nicht, der Mainstream öffnet sich ganz langsam der Realität, um die Leute ruhigzuhalten!
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Gesundheitsamt-Chef: „Auch wenn ich meine Beamten-Kariere auf Spiel setze …“


  Seit Corona die Welt beschäftigt, hat Dr. Friedrich Pürner (53) mehr als 500 Überstunden angehäuft. Der Facharzt und Epidemiologe leitet das Gesundheitsamt Aichach-Friedberg. Die Fragen und Sorgen der Bürger werden immer mehr. Der bayerische Beamte sieht viele Maßnahmen der Staatsregierung kritisch und versucht, Ängsten entgegenzusteuern.

Mit steigenden Fallzahlen steigt doch auch der Druck zum Handeln?

Pürner: Ja, die Zahlen steigen. Aber wir rechnen nur mit der Summe der positiv Getesteten, über die Erkrankten wissen wir nichts. Würde die Zahl der Schwerkranken signifikant steigen, müssten wir etwas unternehmen. Aber gehandelt wird derzeit nur, weil wir lediglich positive Befunde haben. Entscheidend für uns Epidemiologen ist: Wie krankmachend ist eine Erkrankung? Covid-19* ist eine Infektion. Es wird immer Menschen geben, die daran sterben oder krank werden. Auch Folgeschäden sind derzeit nicht ausgeschlossen. Vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sind Risikogruppen. Allgemein ist das Risiko, an Corona schwer zu erkranken, relativ gering, daran zu sterben auch. Das ist nicht Ebola.

Die Politik versucht, mit einem Ampelsystem* die Lage in den Griff zu kriegen. Wie beurteilen Sie die Inzidenzwert-Strategie?

Pürner: Diese Strategie ist nicht richtig. Die Inzidenzen 35 und 50 pro 100.000 Einwohner sind willkürlich gewählt, außerdem besteht der Inzidenzwert nur aus allen Positiv-Getesteten. Man weiß nicht, wie viele Personen Symptome haben und damit krank sind. Es wäre klug, auf diejenigen zu schauen, die das Gesundheitssystem belasten.

mehr:
siehe auch:
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Verunsicherung zur Informationsverhinderung

Zerschlagung der YouTube Community - Fünf vor zwölf oder später? {6:19}

Kai Stuht Creative Caravan  
Am 18.10.2020 veröffentlicht 
Text und Links: YouTube
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siehe auch:
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"Politik macht Menschen falsche Hoffnung" - Medizinstatistiker Antes hinterfragt Corona-Maßnahmen

"Politik macht Menschen falsche Hoffnung" - Medizinstatistiker Antes hinterfragt Corona-Maßnahmen {6:06}

WELT Nachrichtensender  
Am 20.10.2020 veröffentlicht 
Text u. Links: YouTube