Mittwoch, 29. April 2009

Monsanto? Brauchen wir nicht

Die Frauenrechtlicherin und Aktivistin Farida Akhter aus Bangladesch über den Klimawandel und genetisch verändertes Saatgut.

Bei ZEIT Online (Video)


siehe auch
- Monsanto, mit Gift und Genen (Post vom 12.03.2008)
- Bush und Monsanto (Post vom 16.03.2008) 

Meine bisherigen Gen-Mais-Posts:
Gen-Mais darf auf die Äcker (11.3.2008)
Gen-Mais macht Ratten krank (30.5.2007)
Gen-Mais: also doch … (22.3.2007)
Gentechnik durch die Hintertür (25.4.2006)


Monsanto bei Wikipedia

 

Zwillingsforschung: Nach der Scheidung sieht man alt aus

Oft nimmt der Volksmund vorweg, was die Wissenschaft erst mühsam ergründen muss. "Jetzt sehen wir aber alt aus", sagt man, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant. Handelt es sich um nachhaltigere Fehlschläge, hat der Spruch durchaus seine Berechtigung.
Amerikanische Schönheitschirurgen begutachteten Fotos von 186 eineiigen Zwillingspaaren. Hatte einer der Zwillinge eine Scheidung hinter sich, wirkte er nach Expertenmeinung zwei Jahre älter als sein nicht vom Schicksal gebeuteltes Geschwister. Eine Scheidung hinterließ tiefere Spuren als selbst der Tod des Ehepartners. Auch die Einnahme von Antidepressiva beschleunigt das Altern. Weniger verwunderlich: Wer Gewicht verliert, wirft eher Falten. Zumindest jenseits der 40 macht Übergewicht optisch jünger.
Plastic Reconstr Surg 2009; im Druck
aus MMW-Fortschr. Med Nr. 7/2009

Auch bei Frauen: Hoher Ruhepuls erhöht das Herzrisiko

Eine hohe Herzfrequenz erhöht das Risiko für Herzinfarkte und andere koronare Ereignisse. Dieser bisher nur bei Männern belegte Zusammenhang gilt auch für Frauen. In der WHI-Studie hatten Frauen mit einem Ruhepuls über 76/min ein um 26% erhöhtes kardiales Risiko. Unter den 129.135 postmenopausalen Frauen waren in knapp acht Jahren 2281 Herzinfarkte und koronare Todesfälle aufgetreten. Der Zusammenhang mit dem erhöhten kardialen Risiko war bei Frauen
zwischen 50 und 64 stärker ausgeprägt als bei älteren.
BMJ 2009;DOI:10.1136/bmj.b219
aus MMW-Fortschr. Med. Nr. 7/2009

Dienstag, 28. April 2009

Kopfkissen kommen wieder in Mode…

Urteil: Nachzahlung nicht auf Hartz IV anrechenbar

Montag, 06. April 2009 13.44 Uhr

Düsseldorf (dpa) - Eine Nachzahlung von Arbeitslosenhilfe darf nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet werden. Das hat das Sozialgericht Düsseldorf in einem am Montag veröffentlichten Urteil entschieden (Aktenzeichen: S 35 AS 12/07).

Es gab damit einer Düsseldorfer Klägerin Recht. Die Frau hatte bereits in einem früheren Rechtsstreit gegen die Bundesagentur für Arbeit erreicht, dass diese der Frau für zwei Jahre 9200 Euro Arbeitslosenhilfe nachzahlen musste. Die Klägerin erhielt das Geld 2005 und beließ es fast vollständig auf ihrem Konto.

Nachdem sie aber inzwischen Arbeitslosengeld II bezog, kam die Düsseldorfer ARGE zu dem Ergebnis, dass die Klägerin damit den Vermögensfreibetrag überschritten habe. Die ARGE hob ihre Bewilligung auf und forderte ihre Leistungen zurück.

Das Sozialgericht urteilte, dass die Nachzahlung eine zweckbestimmte Einnahme sei, die nach dem Gesetz nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet werden dürfe. Die Kammer ließ allerdings offen, ob ein derart erworbenes Vermögen dauerhaft unangetastet bleiben darf. Da die Berufungsfrist noch nicht verstrichen ist, ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

[Sozialgericht]: Ludwig-Erhard-Allee 21, Düsseldorf

von Ursula Neumanns Seite

Da bleibt wohl in Zukunft nur: ab unter’s Kopfkissen…

Freitag, 24. April 2009

Bernhard Grzimek, Loriot und die Steinlaus

Heute wäre Bernhard Grzimek 100 Jahre alt geworden.
Eine Hommage von einem inzwischen ebenfalls Hochbetagtem:




zur Steinlaus bei Wikipedia

Ich war damals – und bin es auch noch heute – von der Veröffentlichung eines solchen »Nihil-Artikels«, wie man das so nennt (in Computerprogrammen wird das Osterei genannt), ganz begeistert. Man erzählte sich damals – ich habe im Internet nirgendwo dafür einen Beleg finden können – , ein als Aushilfskraft eingestellter Medizinstudent habe den Artikel kurz vor Drucklegung eingeschleust, so daß die Verantwortlichen diesen Eintrag nicht bemerkt hätten. Anderswo hat jemand die Geschichte erzählt, ein Verlagsangestellter habe dies getan und sei daraufhin gekündigt worden.

Ergänzung vom 14.12.2013:

Vor einigen Jahren wurde der Steinlaus-Artikel aus dem Pschyrembel entfernt.
Seit einem Sturm der Entrüstung, ist er wieder drin und wird jedes Jahr ergänzt.
Einer der aktuellen Verfasser ist Eckhart von Hirschhausen.
Inzwischen hat die Steinlaus einen eigenen Blog

Montag, 20. April 2009

Was man als Arzt in der Ausbildung so erlebt…

Der Bericht einer jungen Ärztin, anscheinend heute noch so aktuell wie vor zwanzig Jahren.
Im Deutschen Ärzteblatt Nr. 14/2009

Samstag, 4. April 2009

Die Neuausrichtung der Bundeswehr zur Angriffsarmee

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Die Neuausrichtung der Bundeswehr ab 2010 ist die umfassendste Reform der Bundeswehr seit ihrem Bestehen. Sie umfasst nahezu alle Bereiche der Bundeswehr. 
Die Eckpunkte der Reform sind:
  • Die Reduzierung des Streitkräfteumfangs auf ca. 185.000 Soldaten sowie des zivilen Bereichs auf ca. 55.000 Beschäftigte
  • Die tiefgreifende Reorganisation der Bundeswehrverwaltung, und zwar Umformung der Territorialen Wehrverwaltung und des Rüstungsbereichsin die drei neuen Organisationsbereiche Personal (P), Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung (AIN) und Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD).
  • Die Stärkung des Generalinspekteurs. Dieser war bislang nur oberster militärischer Berater der Bundesregierung, war aber kein truppendienstlicher Vorgesetzter der Streitkräfte. Mit der Reform werden ihm die Inspekteure der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche unterstellt. Gleichzeitig wurde der Generalinspekteur Mitglied der Leitung des Bundesministerium der Verteidigung.
[Neuausrichtung der Bundeswehr, Wikipedia, abgerufen am 02.08.2019]

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Seit 2006 ist die Bundeswehr dem radikalsten Umbau ihrer Geschichte unterzogen. 2010 soll er abgeschlossen sein. Dann umfasst die Bundeswehr statt 285.000 noch 252.500 Soldaten und statt 621 wird es nur noch rund 400 Standorte geben. Wichtiger jedoch: Die Bundeswehr wird in drei völlig neue Kategorien unterteilt, die ihr neue Offensivkraft verleihen sollen, in so genannte Eingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte. Das ist Bestandteil des Weißbuchs der Bundeswehr vom Oktober 2006. Weshalb der Aufwand?

Als zentrale Herausforderung definiert die Bundesregierung im Weißbuch die Bekämpfung des internationalen Terrorismus und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die auch in die Hände von Terroristen gelangen können . Als wichtigste Ziele und Aufgaben der Bundeswehr formuliert sie eine strategische Partnerschaft von EU und NATO. Das heißt, eine Partnerschaft zwischen einem Militärpakt, der NATO, mit einer eher zivil geltenden Organisation, der EU. Der Militärpakt NATO führte 1999 einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien und führt derzeit einen Krieg in Afghanistan. Da die EU mit diesem Kriegsbündnis eine dauerhafte Partnerschaft bilden soll, legt das den Schluss nahe, dass die Bundesregierung aktiv die Militarisierung der EU vorantreiben will. Das ist auch der Fall.

Aber auch Interessen wirtschaftlicher Natur sind im Weißbuch festgeschrieben: „Deutschland, dessen wirtschaftlicher Wohlstand vom Zugang zu Rohstoffen, Waren und Ideen abhängt, hat ein elementares Interesse an einem friedlichen Wettbewerb der Gedanken, an einem offenen Welthandelssystem und freien Transportwegen.“ Folglich „muss die Sicherheit der Energieinfrastruktur gewährleistet werden.“ Der Begriff Energieinfrastruktur schließt die gesamte Versorgungskette – beginnend an der Quelle – ein. Ergo: Militär soll dafür eingesetzt werden.

mehr:
- Kriege – Denn heute gehört uns Deutschland ... (Lühr Henken, Hintergrund, 04.04.2009)
siehe auch:
Elmar Brok will europäische Kampftruppen in den Kaukasus schicken (Peter Muehlbauer, Telepolis, 23.08.2008)
Die Kriege der USA (mit der geschätzten Anzahl von Toten, aus dem Kommentar zu einem WELT-Artikel, zitiert nach Toms Wochenschau vom 15.03.2008)
Ich kann gar nicht so viel essen… (Eliot Weinberger in Lettre International, Was ich hörte vom Irak, 25.03.2006)
- Armee für alle Fälle – Der Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee (Buchbesprechung zu 
Arno Neuber: Armee für alle Fälle. Der Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee. isw-Report Nr. 44 in Zusammenarbeit mit der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V., München, August 2000, gefunden bei der AG Friedensforschung, Kassel)

aktualisiert am 02.08.2019