Montag, 24. September 2007

»Biotreibstoff ist Todes-Sprit«

Der brasilianische Befreiungstheologe Frei Betto protestiert gegen die Zerstörung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft
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Von Klaus Hart

Wirtschaft, Regierung und Medien trommeln für sogenannten »Biosprit«. Deutsches Kapital fließt reichlich in Brasiliens Ethanol-Produktion, die auf Zuckerrohr basiert. Doch jetzt hat der bekannte brasilianische Dominikaner und Befreiungstheologe Frei Betto angesichts des Hungers in der Welt die Herstellung von Agrotreibstoffen als unverantwortlich und unmenschlich verurteilt – sein Protest findet sogar in europäischen Parlamenten Gehör.

In einer Analyse mit dem Titel »Necrocombustiveis«, »Treibstoffe des Todes«, klagt Frei Betto an, dass der Boom bei fälschlicherweise als Biosprit bezeichneten Produkten bereits weltweit einen deutlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln provoziere, darunter in Europa, in China, Indien und in den USA. Frei Betto, in Brasilien viel gelesener Zeitungskolumnist, Bestsellerautor mit Millionenauflagen, bekräftigt gegenüber Publik-Forum seine Argumente.

In dem Tropenland, das unter Staatschef Lula die Herstellung von Ethanol aus Zuckerrohr massiv fördert, habe die Bevölkerung im ersten Halbjahr 2007 für Nahrungsmittel dreimal so viel ausgeben müssen wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Kaum zu glauben, aber wahr: Selbst Frischmilch kostet derzeit deutlich mehr als in den deutschen Supermärkten. Die Preissprünge sind brutal und für die Bezieher des Mindestlohns von umgerechnet 140 Euro, für Empfänger der weit niedrigeren staatlichen »Hungerhilfe« nicht zu verkraften.

Brasiliens Großfarmer indessen, so Frei Betto, stürzen sich geradezu auf das neue »Gold« namens Zuckerrohr und lassen den Anbau traditioneller Agrarprodukte beiseite. Dies wirke sich, wie in den USA, natürlich auf die Lebensmittelpreise aus. Fidel Castro habe mit seiner entsprechenden Kritik völlig recht. Weltweit gebe es derzeit rund 800 Millionen Autos – die gleiche Zahl von Menschen leide unter chronischer Unterernährung. »Also werden wir jetzt Autos füttern und dafür Menschen in den Hunger schicken. Statt Biotreibstoff haben wir Todes-Sprit: Treibstoffe, die Tod bringen.«

Der Befreiungstheologe sagt, es sei aufschlussreich, dass dennoch keine der von den Agrartreibstoffen so begeisterten Regierungen, in Europa, Brasilien und den USA, das jetzige Modell des Individualverkehrs infrage stelle. »So, als ob die Profite der Automobilindustrie tabu, unangreifbar wären.« Diese Regierungen sorgten sich nicht um einen effizienten und ökologisch vertretbaren Massentransport. Brasilien, so fordert er, dürfe sich nicht in eine »immense Zuckerrohrplantage in ausländischer Hand« verwandeln. Frei Betto erinnert dabei an den jüngsten Besuch von US-Präsident Bush in Brasilien und dessen mit Lula vereinbarte Ethanol-Kooperation. »Die USA wollen Zuckerrohrsprit importieren und unser Land als eine Rohstoffreserve fürs Betanken der US-Autos verwenden.« Die EU will nachziehen und hat mit Brasilia eine strategische Partnerschaft vereinbart.

aus Publik-Forum 15/2007

Freitag, 21. September 2007

Hungergeister

Angeregt durch konfusius’ lesenswerten Kommentar zum letzten Post »Geiz ist geil zum nächsten« und die Schwierigkeiten, die ein Freund mit seiner Freundin hat (und die auch mit ihm) einige Zitate aus Mark Epsteins Buch »Gedanken ohne den Denker«

Da es im Folgenden um Elemente aus dem Buddhistischen Lebensrad geht, ist es hilfreich (aber nicht notwendig), sich darüber zu informieren. Auf der Wikipedia-Seite gibt es ganz unten ein Link zur Seite des Dharmapala Thangka Zentrum in Bremen, die eine interaktive Seite zum Lebensrad anbieten.

Vorangestellt ein Zitat Zen-Meister Dogens


Den Buddhismus studieren, ist das Selbst studieren. Das Selbst studieren, ist das Selbst vergessen. Das Selbst vergessen, ist mit anderen eins sein.


Eines der überzeugendsten Momente der buddhistischen Sicht des Leidens ist die im Bild des Lebensrads enthaltene Vorstellung, daß die Ursachen des Leidens zugleich die Mittel zur Erlösung sind; das bedeutet, die Perspektive des Leidenden bestimmt, ob ein gegebener Bereich Medium des Erwachens oder der Gefangenschaft ist. Von den Kräften der Gier, des Ärgers und der Torheit bestimmt, verursacht unsere fehlerhafte Wahrnehmung der Bereiche – nicht die Bereiche selbst – das Leiden. Jeder Bereich enthält eine kleine Buddha–Gestalt (eigentlich handelt es sich um den Bodhisattva des Mitgefühls, dessen Streben darauf gerichtet ist, das Leiden anderer zu beseitigen), die uns auf symbolische Weise lehrt, wie wir die falschen Wahrnehmungen korrigieren können, die jede Dimension verzerren und damit das Leiden perpetuieren. Wir erfahren keinen Bereich in aller Klarheit, lehren die Buddhisten; statt dessen durchleben wir sie alle angsterfüllt; abgeschnitten von der Fülle der Erfahrung, unfähig, sie zu akzeptieren, fürchten wir uns vor dem, was wir zu sehen bekommen. So wie wir den »geschwätzigen Affen« in uns nicht zum Schweigen bringen können, so gleiten wir von einem Bereich in den nächsten, ohne wirklich zu wissen, wo wir uns befinden. Wir sind in unserem Geist befangen, kennen ihn aber nicht wirklich. Von dessen Wellenbewegung angetrieben, treiben wir dahin und mühen uns ab, weil wir nicht gelernt haben, loszulassen und frei zu schweben.
Dies ist die andere Möglichkeit, das Lebensrad zu verstehen, weniger wörtlich als psychologisch. Schließlich ist die Hauptfrage der buddhistischen Praxis die psychologische Frage: »Wer hin ich?« Ihre Beantwortung erfordert die Erkundung aller Daseinsbereiche. Diese verwandeln sich somit in Metaphern für verschiedene psychologische Zustände, wodurch das ganze Rad zur Darstellung des neurotischen Leidens wird.
Dem Buddhismus zufolge ist es unsere Furcht davor, uns unmittelbar selbst zu erfahren, die Leiden schafft. Dies schien mir immer sehr gut zu Freuds Ansichten zu passen. So behauptete Freud, der Patient

muß den Mut erwerben, seine Aufmerksamkeit mit den Erscheinungen der Krankheit zu beschäftigen. Die Krankheit selbst darf ihm nichts Verächtliches mehr sein, vielmehr ein würdiger Gegner werden, ein Stück seines Wesens, das sich auf gute Motive stützt, aus dem es Wertvolles für sein späteres Leben zu holen gilt. Die Versöhnung mit dem Verdrängten, welches sich in den Symptomen äußert, wird so von Anfang an vorbereitet, aber es wird auch eine gewisse Toleranz fürs Kranksein eingeräumt.

Der Glaube, daß Versöhnung zur Erlösung führen kann, ist grundlegend für die buddhistische Vorstellung von den Sechs Bereichen. Wir können nicht zur Erleuchtung gelangen, solange wir unserem neurotischen Geist entfremdet bleiben. Wie Freud so weitblickend bemerkte: »Auf diesem Felde muß der Sieg gewonnen werden, dessen Ausdruck die dauernde Genesung von der Neurose ist, ... denn schließlich kann niemand in absentia oder in effigie erschlagen werden.« In jedem Bereich unserer Erfahrung, lehren die Buddhisten, müssen wir klar sehen lernen. Nur dann läßt sich das Leiden umwandeln, das der Buddha als universell erkannte. Die Erlösung vom Lebensrad, von den Sechs Daseinsbereichen wird traditionell als Nirvana beschrieben und mit dem Pfad symbolisiert, der aus dem Bereich der Menschen hinausführt. Es ist jedoch mittlerweile ein grundlegendes Axiom des buddhistischen Denkens, daß Nirvana Samsara ist – daß es keinen getrennten Bereich des Buddha neben der weltlichen Existenz gibt, daß die Erlösung vom Leiden durch eine veränderte Wahrnehmung gewonnen wird, nicht durch das Überwechseln in ein himmlisches Reich.
Die westliche Psychologie hat viel zur Erhellung der Sechs Bereiche beigetragen. Freud und seine Anhänger deckten die animalische Natur der Leidenschaften auf, die höllische Natur von paranoiden, aggressiven und Angstzuständen sowie die unstillbare Sehnsucht, das orale Verlangen (im Lebensrad sind es die Hungergeister). Spätere Entwicklungen in der Psychotherapie rückten sogar die höheren Bereiche in den Mittelpunkt. Die humanistische Psychotherapie legte den Schwerpunkt auf die »Gipfelerlebnisse« (Maslow) im Bereich der Götter; die Ich–Psychologie, der Behaviorismus und die kognitive Therapie forderten das wettbewerbsfähige und effiziente Ich, das im Buddhismus im Bereich der Neidischen Götter angesiedelt ist; und die Psychologie des Narzißmus behandelte ausdrücklich die für den Bereich der Menschen so wichtigen Fragen der Identität. Jede dieser Richtungen befaßte sich mit der Rückgabe eines fehlenden Stücks menschlicher Erfahrung, eines Moments des neurotischen Geistes, von dem wir uns entfremdet haben.
Das Interesse an der Integration aller Aspekte des Selbst ist grundlegend für die buddhistische Vorstellung von den Sechs Daseinsbereichen. Wir sind nicht nur von diesen Aspekten unseres Charakters entfremdet, behauptet die buddhistische Lehre, sondern auch von unserer eigenen Buddha–Natur, von unserem eigenen erleuchteten Geist. In der Meditation kann man lernen, das ganze Material der Sechs Bereiche zu erschließen und damit alle Punkte, an denen unser Geist haftet.


Der Bereich der Hungrigen Geister


Die Hungergeister sind wahrscheinlich die eindrucksvollsten Gestalten im ganzen Lebensrad. Mit ihren verkrüppelten Gliedmaßen, dick aufgedunsenen Bäuchen und langen, dünnen Hälsen stellen diese phantomartigen Kreaturen auf vielerlei Weise die Verschmelzung von Zorn und Begierde dar. Von unerfüllten Sehnsüchten gepeinigt, verlangen die Hungrigen Geister unablässig nach unmöglichen Befriedigungen, und suchen so, alte, unerfüllte Bedürfnisse zu stillen. Es sind Wesen, die in sich eine schreckliche Leere entdeckt haben, die nicht einsehen, daß es unmöglich ist, im nachhinein etwas zu ändern. Ihr gespenstischer Zustand symbolisiert ihre Bindung an die Vergangenheit.
Außerdem können die Hungergeister, obwohl sie unheimlich hungrig und durstig sind, weder trinken noch essen, ohne daß es ihnen furchtbare Schmerzen bereitet. Ihre langen, dünnen Hälse sind so schmal und wund, daß sie beim Schlucken unerträglich gereizt werden und brennen. Ihre aufgeblasenen Bäuche können keine Nahrung verdauen; alle Versuche, den Hunger zu stillen, verstärken nur noch die Hungergefühle und das Verlangen. Die Hungrigen Geister sind unfähig, sich eine angemessene, wenn auch kurzlebige Befriedigung zu verschaffen. Sie bleiben ständig in der Wahnvorstellung befangen, sie könnten von vergangenem Schmerz vollkommen erlöst werden, und wollen nicht zur Kenntnis nehmen, daß ihr Wunsch unerfüllbar ist. Diese Menschen sind vom Wissen um die Unstillbarkeit ihres Verlangens entfremdet, sie müssen sich ihre Phantasievorstellung erst als eine solche klarmachen. Die Hungergeister müssen mit der gespenstischen Natur ihrer eigenen Sehnsüchte in Berührung kommen.
Dies ist jedoch, selbst mit der Hilfe eines Psychotherapeuten, keine leichte Aufgabe für einen Hungrigen Geist. Problemfälle aus dem Bereich der Hungergeister kommen zunehmend in die Praxis des Psychotherapeuten. Erst kürzlich war Tara, eine Professorin für französische Literaturgeschichte, meine Patientin; ihr Leben war das personifizierte Schicksal der Hungrigen Geister. Sie schilderte eine lange Reihe von Beziehungen mit anderen erfolgreichen Akademikern. Tara fing immer wieder eine leidenschaftliche Liaison zu einem Mann an, während sie noch eine Beziehung zu einem anderen hatte. Dabei hielt sie den Mann, mit dem sie gerade zusammenlebte, immer auf Distanz. Plötzlich entdeckte sie all seine Fehler und Schwächen, sie begann, das sexuelle Interesse an ihm zu verlieren und vor allem ihn daran zu hindern, sie körperlich und emotional zu berühren. Zur gleichen Zeit träumte sie schon von dem anderen, der in ihr Leben treten würde. Sexuell war sie zwar sehr erfahren, doch hatte sie nur selten einen Orgasmus und gestand ein gewisses vages Unbehagen bei Intimitäten. Sie erinnerte sich an eine unglückliche und sehr kritische Mutter, die sie als Kind selten berührt hatte und einmal sogar, als sie wegen Taras Sturheit beleidigt war, deren Teddybär zerrissen hatte. Tara kam in die Therapie, nachdem sie es zuerst mit der Zen-Meditation (Zazen) versucht hatte, vor der sie aus unerfindlichen Gründen große Angst hatte, und zwar so sehr, daß sie aus der Meditations–Halle (Zendo) flüchtete, statt still sitzen zu bleiben.
Tara bemühte sich unentwegt um die Art von Nahrung, die sie früher einmal gebraucht hatte, die jetzt für sie als erwachsene Frau aber unangemessen war. (Selbst wenn sie jemanden gefunden hätte, der sie so »gehalten« hätte, wie ihre Mutter es nie getan hat, wäre es doch unwahrscheinlich, daß sie dies sehr lange befriedigt hätte. Statt dessen hätte sie solche Verhaltensweisen als erdrückend empfunden, da sie für ihre tatsächlichen Bedürfnisse als Erwachsene irrelevant waren.) Sie fürchtete sich vor dem, was sie sich am meisten wünschte, und war unfähig, die kurzzeitigen Befriedigungen zu genießen, die ihr geboten wurden. Die Möglichkeit einer Beziehung zu einem Mann regte Tara nur dazu an, die Phantasie von einer befreienden Beziehung zu einem anderen Mann wieder aufleben zu lassen. Sie begriff nicht, daß sie ein unerreichbares Ideal konstruierte, und widersetzte sich sogar jeder Diskussion über diese Phantasien. Sie war von ihnen getrieben, zugleich aber unfähig, sich ihre Realität, geschweige denn ihre Irrealität einzugestehen. Erst als sie allmählich lernte, ihre Sehnsüchte zu artikulieren, war sie in der Lage, die schmerzlichen Kindheitserlebnisse wiederzubeleben. Von diesem Moment an schwand ihre Angst vor dem Zazen, und ihr wurde ihr zwanghaftes Bedürfnis bewußt, aus dem heraus sie diejenigen schlechtmachte, die mit ihr intim werden wollten.
In der traditionellen Darstellung des Lebensrads erscheint der Bodhisattva des Mitgefühls im Bereich der Hungergeister mit dem Gefäß der himmlischen Speise, einer Schale mit den Symbolen für spirituelle Nahrung. Die Botschaft ist klar: Essen und Trinken vermögen die ungestillten Bedürfnisse dieses Bereichs nicht zu stillen. Nur das nicht urteilende Gewahrsein, das der Buddha vervollkommnet hat, bietet Erlösung.
Diese verzweifelte Sehnsucht nach unerschöpflicher Fülle ist im Abendland weit verbreitet und firmiert in der Psychologie als »geringes Selbstwertgefühl«. Diesen Geisteszustand zu verstehen erwies sich für viele Lehrer des Buddhismus aus dem Osten als besondere Schwierigkeit im Umgang mit ihren westlichen Schülern. Das Ausmaß, in dem die westliche Psyche unter innerer Leere und Minderwertigkeitsgefühlen leidet, erschien den im Osten aufgewachsenen Lehrern überwältigend; auch werden die zwanghaften Kompensationsphantasien, die die Schüler häufig mit eben jenen Lehrern verbinden, nur selten gründlich psychoanalytisch behandelt. Genauso wie man die Leere der Hungrigen Geister erlebt haben muß, um die Stillung alter Bedürfnisse nicht mehr von ungeeigneten Quellen zu erwarten, so muß der von solchen Gefühlen geplagte westliche Schüler die Leere zum Gegenstand seiner Meditation machen. Erst dann läßt sich die Abscheu vor sich selbst in Gelassenheit überführen, eine Aufgabe, bei der Psychotherapie und Meditation einander gut ergänzen.

aus dem 1. Kapitel »Das Lebensrad – ein buddhistisches Modell des neurotischen Geistes«


Dazu zwei Absätze aus der Einleitung zum Kapitel »Die seelische Entwicklung des Kleinkindes aus psychoanalytischer Sicht« von Jochen Stork:

Der Leser wird besser verstehen, welche besondere Bedeutung die frühe Kindheit für die Psychoanalyse hat, wenn wir auf den Grundpfeiler der psychoanalytischen Lehre, auf das Unbewußte und seine spezifische Dynamik verweisen; denn ein Hauptcharakter des Unbewußten ist die Beziehung zum Infantilen – das Unbewußte ist das Infantile (Freud, VII, 401) [Hervorhebung von mir]. Mit der Entdeckung des Unbewußten hat Freud die Vorstellung, die sich die Philosophie und klassische Psychologie vom psychischen Geschehen machten, grundlegend revolutioniert. Die große Bedeutung dieser Entdeckung – die nicht ein Postulat, sondern das Ergebnis von systematischen Beobachtungen darstellt – wird erst verständlich, wenn wir uns in Erinnerung rufen, daß bis zu seiner Zeit »bewußt« und »psychisch« identisch waren (Freud, XIV, 57), man das Bewußtsein für das wesentliche Regulationssystem hielt, welches, in der Kindheit nur unvollständig ausgebildet, im Laufe der Jugendjahre seine Reife erlangt und die Grundlage für alles seelische Erleben darstellt. Neben dieser formalen Organisation existiert ein Gefühlsleben, welches seine eigenen Gesetze hat und von den Prinzipien der Bedürfnisse und Leidenschaften beherrscht ist.
Mit der Freudschen Erkenntnis kam es zu einer Umkehrung der herkömmlichen Denkkategorien und dadurch zu einer tief gehenden Verunsicherung des Menschen. Freud konnte zeigen, daß das Unbewußte die Basis allen seelischen Erlebens ist. Das grundsätzliche Infragestellen der Macht des Verstandes und des Bewußtseins und die Existenz des Unbewußten bedeutet für den Menschen eine schwer erträgliche Verunsicherung, nämlich nicht Herr im eigenen Hause zu sein, seine Gefühle und Phantasien letztlich nicht mit der Kraft des Verstandes beherrschen zu können.

aus Dieter Eicke (Hrsg.), Tiefenpsychologie, Bd. 2, aus Kindlers »Psychologie des 20. Jahrhunderts«

Donnerstag, 20. September 2007

Geiz ist geil zum nächsten

… Erstmals hat das Südwind-Institut nun intensiv in China und Indonesien recherchiert, unter welchen Bedingungen Aldi-Kleidung hergestellt wird. »Insbesondere bei chinesischen Zulieferern von Aldi werden grundlegende Arbeitsrechte in einem bisher ungeahnten Ausmaß verletzt«, heißt es in der jüngst veröffentlichten Studie.

Die untersuchten Fabriken liegen allesamt in der flachen Provinz Jiangsu, einem Zentrum der chinesischen Textilindustrie. Vor allem Frauen arbeiten dort, etwa als Näherinnen, unter trostlosen Bedingungen. Zum Beispiel in Betrieb Nummer 2, wo etwa 500 Menschen beschäftigt sind: Die Produktionshalle liegt am Rande einer neuen Autobahn, mitten im Feld. In einiger Entfernung steht eine eintönige Betonsiedlung. Es gibt weder eine Kneipe noch einen Imbiss oder auch nur ein paar Bänke, auf denen man zusammensitzen kann. Die meisten Näherinnern sind Wanderarbeiterinnen und wohnen in Schlafsälen direkt neben der Fabrik. Auch Jugendliche unter 15 Jahren, vom Gesetz her noch viel zu jung, um unter diesen Bedingungen zu arbeiten, gehören zur Belegschaft. Von morgens um 8 bis abends um 21 Uhr sitzen sie mit gebeugtem Rücken über der Maschine, unterbrochen wird der dreizehnstündige Arbeitstag nur durch zwei Essenspausen. Um 22 Uhr werden die Schlafsäle zugesperrt.

Einen schriftlichen Arbeitsvertrag haben viele nicht. Wer kündigen will, muss um Erlaubnis fragen. Oft passt es dem Arbeitgeber nicht, sich neue Leute zu suchen, oder er findet so schnell niemanden. Häufig machen die Auftraggeber aus Europa oder den USA soviel Druck, dass täglich bis 22 Uhr und am Wochenende manchmal sogar bis Mitternacht gearbeitet werden muss. Dann verweigert der Chef einfach die Kündigung. Weil alle Betriebe den Lohn erst mit wochenlanger Verzögerung auszahlen, können die Arbeiter nicht einfach gehen – oder sie müssen in Kauf nehmen, 20 bis 50 Tage umsonst geschuftet zu haben. Manchmal werden Frauen mit Gewalt davon abgehalten zu gehen. Dann bleibt ihnen nur die Möglichkeit, sich nachts aus den gut bewachten Schlafsälen zu schleichen und zu hoffen, dass niemand sie ertappt.

In manchen Fabriken wird an sieben Tagen in der Woche gearbeitet, nur zwei Tage im Monat sind frei. Bis zu 336 Stunden im Monat nähen die Arbeiterinnen Mäntel, Blusen, Hosen und T-Shirts. Trotz der zahllosen Überstunden verdienen viele von ihnen nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn, der sich an einer 40-Stunden-Woche orientiert und je nach Region zwischen monatlich 480 und 690 Yuan (46 bis 66 Euro) beträgt. Legt man die in China gesetzlich vorgeschrieben Überstunden- und Feiertagszuschläge zugrunde, verdienen neu eingestellte Arbeiterinnen oft nur ein Drittel dessen, was ihnen zusteht.

Die Unterbringung in Schlafsälen ermöglicht den Arbeitgebern eine intensive Überwachung der Belegschaft. Wer versucht, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen und darüber auch nur mit den Kolleginnen diskutieren will, muss mit einem Rausschmiss rechnen. Zugleich dienen die rigiden Einschlusszeiten dazu, Schwangerschaften zu verhindern – denn werdende Mütter halten den langen Arbeitstag irgendwann nicht mehr durch und fallen anschließend eine Weile völlig aus. Dem chinesischen Recht entspricht diese Praxis nicht, doch im Alltag werden die Gesetze immer wieder übergangen…

Die Broschüre gibt es für fünf Euro auf Papier über Fax 02241/51308 oder im Internet unter: www.suedwind-institut.de

aus dem Artikel »Ich frage mich, warum die Sachen so billig sind« in Publik-Forum 11/2007



Martin Domke, Sprecher der Kampagne Fair Play – Fair Life, hat die Entscheidung des Sportartikelherstellers Nike, wieder in Pakistan zu produzieren, als »interessant« bezeichnet. Es tue sich offenbar etwas in der Fußballproduktion. Nike hatte die Pakistan-Produktion eingestellt, nachdem es massive Proteste wegen unlauterer Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit gegeben hatte. Nun, so Nike, habe der pakistanische Vertragspartner zugesagt, neue Arbeitsrichtlinien für die Branche einzuführen. Alle Arbeitnehmer sollten als Vollzeitkräfte eingestellt werden, einen ordentlichen Stundenlohn und Anspruch auf Sozialleistungen erhalten: »Der Vertrag verbietet den Einsatz von Teilzeitarbeitern, die nach Stückzahl hergestellter Bälle bezahlt werden und keinerlei Anrecht auf Gesundheitsfürsorge und andere Sozialleistungen haben«, so Nike.
aus Publik-Forum 11/2007

Mehr Jobs,weniger Rendite


Was Familienunternehmer von Aktionären unterscheidet

Alle sprechen über den Börsenboom und den Deutschen Aktienindex (Dax), doch die Bilanz der 30 Dax-Unternehmen ist nicht berauschend. Von 2003 bis 2005 haben sie ihre Renditen erheblich gesteigert, aber die Zahl ihrer Mitarbeiter in Deutschland um 3,S Prozent auf 1,6 Millionen abgebaut.

Besser ist die Bilanz der 500 größten deutschen Familienunternehmen. Sie haben ihre inländischen Belegschaften von 2003 bis 2005 um rund zehn Prozent aufgestockt. Diese Zahlen aus einer Studie des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung zeigen, dass Familienunternehmen für die Wirtschaft und vor allem für die Beschäftigten weitaus bedeutender sind, als dies oft angenommen wird.

Bei den Gewerkschaften sind Familienunternehmen nicht immer beliebt, weil diese in vielen Fällen patriarchaler geführt werden als Kapitalgesellschaften. Dennoch bietet die Struktur von Familienunternehmen gerade in Zeiten wachsender globaler Konkurrenz große Vorteile. Börsennotierte Aktiengesellschaften müssen vor allem eine hohe Rendite für ihre Aktionäre erwirtschaften. Da an den Börsen Renditen auf das eingesetzte Kapital, von rund 20 Prozent erwartet werden, setzen Börsenunternehmen vor allem auf die Senkung ihrer Kosten: Dann steigt zwar ihr Umsatz – bei den Dax-Unternehmen zwischen 2003 und 2005 um durchschnittlich neun Prozent –, dennoch werden Arbeitsplätze abgebaut. Dazu kommt die äußerst kurzfristige Ausrichtung dieser Unternehmen: Sie müssen zumeist in jedem Quartal bilanzieren und setzen deshalb auf den schnellen Erfolg.

Nicola Leibinger- Kammüller, Familienchefin des baden-württembergischen Maschinenbauunternehmens Trumpf sieht denn auch den größten Vorteil der Familienunternehmen in ihrer langfristigen Ausrichtung: »Familienunternehmen lassen sich nicht von Quartalsberichten diktieren.« Für Firmen wie Trumpf sei es wegen der geringeren Abhängigkeit von den Börsen und von renditeorientierten Anteilseignern leichter, auch eine Krise ohne massive Kahlschläge bei den Mitarbeitern zu überstehen.

Dazu kommt, so Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, »dass diese Betriebe nicht primär durch Übernahmen von Mitbewerbern und Fusionen wachsen, die in der Regel hohe Arbeitsplatzverluste bedeuten. Sie wachsen stattdessen organisch aus sich heraus«. So zeigt denn die Studie des Instituts für Mittelstandsforschung einmal mehr, dass die Krise der deutschen Wirtschaft nicht in erster Linie eine Krise der Konjunktur ist. sondern auch eine Krise der Eigentumsstrukturen: Je mehr Kapital an die Eigentümer abgeführt wird, desto weniger Arbeitsplätze bleiben. • Wolfgang Kessler

aus Publik-Forum 11/2007

Bischof von Kärnten gegen Hedgefonds

Hedgefonds sind »ethisch nicht vertretbar«. Dies ist die Einschätzung des Kärntner Bischof Alois Schwarz. Seine Begründung: Hedgefonds stünden für eine ausschließlich an maximalem Profit orientierten Investmentstrategie, die keine sozialen oder ökologischen Kriterien berücksichtigen. Die scharte Kritik bezieht sich auf Anlagefonds, die unter dem Namen Hedgefonds geführt werden. Diese Fonds sammeln Geld von Großanlegern aus der ganzen Welt und investieren es in spekulative Anlagen oder beteiligen sich an Unternehmen. Ihr Ziel ist die höchstmögliche Rendite für' die Anleger. Seine radikale Kritik an dieser Anlageform stellt Schwarz an die Seite grundsätzlicher Wirtschaftskritiker, die Hedgefonds als schädlich für Unternehmen und als spekulativen Risikofaktor für die Weltwirtschaft beschreiben. Schwarz selbst betont dass seine Diözese beim Aufbau von Vorsorgefonds für pensionierte Priester eine andere Anlagestrategie verfolge. Hochspekulative Anlagen seien grundsätzlich ausgeschlossen. Maximal 30 Prozent der Gelder würden in Aktien investiert die anderen in sichere Wertpapiere. Außerdem würde bei den Anlagen auf Ethik und Nachhaltigkeit geachtet.

aus Publik-Forum 11/2007

Mittwoch, 12. September 2007

Die Quelle der Courage

Meditation lässt uns die Wirklichkeit schärfer wahrnehmen und befreit den Geist zum politischen Engagement. Ein Plädoyer für ein neues Bewusstsein, das zum Handeln führt

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Von Michael von Brück

Das Verhältnis von Meditation und politischer Verantwortung ist zwar seit dem benediktinischen Ora et labora (Bete und arbeite) ein Thema des europäischen Geistes, doch ist bis heute unklar, wie beide konkret aufeinander bezogen und gelebt werden sollen. Der Verdacht, Meditation und Mystik entzögen sich den politischen Herausforderungen, prägt nach wie vor die Debatte. Dagegen beteuern Mystikerinnen und Mystiker, dass die geistige Erfahrung »auf dem Marktplatz« gelebt werden müsse. Sie kritisieren, dass die Intentionen vieler Sozialreformer an der institutionellen Oberfläche steckenbleiben, wo doch erst ein verändertes Bewusstsein den Umgang mit den Institutionen und ihr Leben darin verbessern könne.

Dabei gibt es vielfältige Herausforderungen für das politische Handeln. Doch die Probleme, denen wir heute gegenüberstehen, sind so vielfältig und unüberschaubar geworden, dass wir einen Angelpunkt brauchen, um Prioritäten setzen zu können. Ein solcher möglicher Angelpunkt ist die Analyse und Übung der eigenen Bewusstseinsfunktionen.

Unsere Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken sind geprägt von früheren Wahrnehmungen, Gefühlen und Gedanken sowie von gegenwärtigen Eindrücken. Wir nehmen nichts wahr. wie es ist, sondern alles ist eingefärbt durch unser Bewusstsein. Alles ist »gefiltert«. Diesen Filter genau zu kennen und zu »reinigen« ist eine zentrale Aufgabe, wenn wir in unserem Denken und Handeln klarer werden wollen.

Vier grundlegende Aspekte des Bewusstseins lassen sich unterscheiden. Dabei steht die empfindende Wahrnehmung an erster Stelle. Denn von der Achtsamkeit des Bewusstseins auf den gegenwärtigen Augenblick hängt jede ungetrübte und klare Aktion und Reaktion ab. Wir können nicht »angemessen« handeln, wenn das Maß von vornherein nicht stimmt und alles nur verzerrt durch den Spiegel unserer maßlosen Wünsche oder Ängste erscheint. Ästhetik im weitesten Sinne, die staunende Wahrnehmung der Menschen, der Dinge, der Natur, der Kunst und der eigenen Bewusstseinsfunktionen öffnet Möglichkeiten zur Bildung des Menschen, die noch längst nicht ausgeschöpft sind.

Auch Gefühle und Affekte werden durch eine achtsame Wahrnehmung unmittelbar beeinflusst. Sie werden stabiler und kontrollierter. Das urteilende Denken wird durch Achtsamkeit ausgewogener. Es urteilt nicht vorschnell kann Vorurteile als ichzentrierte Projektionen erkennen und die Folgen einzelner Gedanken und Handlungen umfassender abschätzen als ein Denken, das durch einseitige Interessen irregeleitet wird. Entsprechend wird das Handeln vernünftig sein, weil unterschiedliche Aspekte einbezogen werden. Es wird besonnen sein, weil die Affekte kontrolliert werden, und es wird realitätsbezogen sein, weil ichhafte Wunsch- und Angstmuster durchschaut werden.

Ich plädiere deshalb für eine gezielte Bewusstseinsschulung, die das Handeln neu motiviert strukturiert und bewusst gestaltet. Dabei geht es um den Aufbruch aus starr gewordenen Mustern des Wahrnehmens, Fühlens, Denkens und Handeins und das auf vier Ebenen: der individuellen, der gemeinschaftlichen, der staatlichen, der globalen.

Wesentlich auf der individuellen Ebene ist die Übung von Achtsamkeit, die nur möglich wird durch eine Entdeckung der Langsamkeit. Lebensqualität stellt sich ein, wenn die angemessene Zeit gefunden wird. Maße und Proportionen sind den Dingen und Abläufen selbst eigen, sie dürfen nicht in Generalisierungen anderen Dingen und Prozessen übergestülpt werden. So kann sich klares Denken im musischen Spiel entfalten, das nicht getrübt wird vom Druck zu schnellen Entscheidungen. Hier wird erkennbar, inwiefern Ästhetik zu einem der wichtigsten Instrumente der Heilung unserer Kultur werden kann: durch die Entdeckung des Schönen in der Langsamkeit.

Achtsamkeit entsteht durch den Rhythmus des Atems. Dieser gibt die Eigengeschwindigkeit oder Eigenzeit des Menschen vor – im Wahrnehmen, Fühlen, Denken und Handeln. Darum ist Achtsamkeitsübung zunächst nichts anderes als eine Meditation des Atems. Meditationsübungen kennen wir aus allen Kulturen, und sicherlich ist das Meditieren in einer Übungstradition sinnvolL die sich seit Jahrhunderten bewährt hat.

Aber nicht wenige Menschen haben dazu keinen Zugang. Für sie ist es sinnvoller, innezuhalten, die Natur oder ein Kunstwerk zu betrachten oder bei den alltäglichen Verrichtungen genau wahrzunehmen, was sie eigentlich tun. Dabei ist es wichtig, alle Sinne zu erproben und zu sammeln, also etwa den Klang eines rauschenden Baches in allen Details zu vernehmen, sodann sich das Bild des fließenden Wassers einzuprägen: die Augen zu schließen und das Bild im Innern wieder entstehen zu lassen. Meditation ist eine hervorragende Übung der Wahrnehmungsfähigkeit.

Achtsamkeit und Meditation fördern die Intensität von Wahrnehmung und Genuss. Damit wird die Gier nach ständiger Reizstimulation vermindert, was wiederum den Verbrauch von immer neuen Ressourcen (Personen, Beziehungen, Dingen) minimiert. Statt Quantität lernen wir, Qualität zu erleben. Das hat zur Folge, dass wir uns selbst intensiver spüren, ganz dabei sind und das Gefühl bekommen, selbst zu leben und nicht von außen gesteuert zu werden.

Wir sind dann nicht ständig auf der Flucht vor dem ungelebten Leben, das wir in uns ahnen. Wenn wir nicht mehr vor dem Leben und uns selbst davonlaufen, können wir Angst und das Anhaften an Vergangenem, von dem wir Sicherheit erwarten, vertrauensvoll loslassen. Wenn Angst wirklich reduziert wird, folgt daraus eine Verminderung von destruktiven Gedanken und Gewalt. Wenn Gewalt in welcher Form auch immer, vermindert wird, können wir begründete Hoffnung haben.


Dieser Bildungsprozess vollzieht sich nicht im gewohnten Paradigma des technologisch Machbaren, sondern nur durch das geduldige Annehmen von kreativem Neuwerden – und zwar auf allen Ebenen menschlicher Beziehungen: zu sich selbst, im engeren zwischenmenschlichen Bereich, gesellschaftlich und global. Neuwerden bedeutet, verfestigte Seh- und Lebensgewohnheiten loszulassen. Und es bedeutet den Mut zum Neu-Sehen des anderen, den Mut zum ersten Schritt auch den Mut zur Einmischung in unerträgliche Zustände aufzubringen, was gemeinhin unter dem Stichwort »Zivilcourage« angesprochen wird. Oft fällt das schwer, weil die Gewohnheit uns vom Aufbruch abhält – weil das Bedürfnis nach Sicherheit dazu führt, an Gewohntem anzuhaften. Denn das Bewährte verheißt Orientierung und Stabilität aber es verhindert notwendige Anpassungsleistungen. Ein wünschbares Maß wäre das Gleichgewicht zwischen der Tendenz zum Beharren und der Motivation zum kreativen Aufbruch. Und der tut not.

In modernen Gesellschaften droht alles zum Produkt zu werden, Produkte aber werden in Quantitäten gemessen. Davon sind Kultur und Wissenschaft, ja überhaupt alle menschlichen Beziehungen betroffen. Wo alles zum Markt wird, ist der Mensch auf messbare Funktionen reduziert, besonders auf seine Rolle als Verbraucher. Daraus folgt eine Verdinglichung des Menschen und all seiner Beziehungen. Wenn alles Material wird, wird auch der Mensch Material – »Menschenmaterial« ist nicht erst eine zynische Begriffsbildung im tatsächlichen Krieg, sondern in unserer ganzen Wirtschafts- und Wertestruktur! [dazu siehe unten einen Spruch von Dietrich Bonhoeffer]

Was ist dagegen zu tun? Selbstorganisation von kulturellen Subsystemen auf Non-Profit-Basis könnte sich als durchaus sinnvoll erweisen, insofern dadurch das demokratische Kräftespiel unterstützt würde, das Kapital und Medien zur Farce werden zu lassen drohen. Der Staat könnte durch engagierte Zivilcourage, durch Bürgerengagement und Einmischung motiviert werden, seine Aufgabe wahrzunehmen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Wirtschaften zu setzen und durchzusetzen.

Erfindung und Ausübung eines solchen Bürgerengagements gehören in die Lehrpläne der Schulen! Inhalt der notwendigen Weiterentwicklung wären die Optimierung der politischen Wirkung ebenso wie die Qualität des Umgangs miteinander und die genaue Prüfung der Ziele im Sinne nachhaltigen Lebens und Wirtschaftens.

Es wird dabei darauf ankommen, zu durchschauen, wie Wirtschaft und Politik die Muster unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit prägen. Das ist die Voraussetzung dafür, diese Muster durch kreatives Handeln aufzubrechen. Solange wir dies nicht leisten, werden wir mit unendlicher Gier und in immer größerer Geschwindigkeit die endlichen Ressourcen der Erde verbrauchen. Abgesehen davon, dass einige wenige den größten Teil dieser Ressourcen für sich in Anspruch nehmen, dieses Monopol gewaltsam verteidigen und damit die Ungerechtigkeit bei der Verteilung weltweit dramatisch zunimmt, kann dieser Prozess im endlichen System Erde nicht unendlich lange andauern.

Die Möglichkeit zur Lösung des Widerspruchs liegt in der Eindämmung der Gier und in einem intelligenteren Wirtschaften, das systemisch und nachhaltig arbeitet. Letzteres ist möglich, wenn es politisch gewollt wird; Ersteres ist erreichbar durch Bewusstseinsschulung. Wo eines auf das andere aufbaut, kann den Herausforderungen der Zeit kreativ begegnet werden.

Bei diesem Text handelt es sich um die gekürzte Fassung eines Vortrags, den der Münchner Religionswissenschaftler kürzlich bei einem Symposion des Arbeitskreises Meditation in der Evangelischen Kirche im Rheinland in Wuppertal hielt.
Aus Publik-Forum Nr. 11•2007



Auf LebedeinBestes ist der Artikel auch zu finden, die Seite scheint ganz interessant zu sein.

Der gesamte Vortrag kann hier (Seite der evangelischen Kirche im Rheinland) heruntergeladen werden. Bei denen kann man – hört, hört – auch das Suchwort »Meditation« eingeben. Und wer dann ein bißchen sucht, kann sich eine sehr brauchbare Einführung in Meditation im PDF-Format herunterladen! (Die Zeiten ändern sich! Als ich 1987 auf einer Veranstaltung der Lindauer Psychotherapiewochen etwas von Meditation sagte, wurde ich angesehen, als ob ich dringen psychiatrisch behandlungsbedürftig wäre. Anscheinend besinnen sich die christlichen Kirchen jetzt auf ihre Tradition, und anscheinend wächst im Schoß der Kirche jetzt das zarte Pflänzchen Mystik. Toi, toi, toi!)

Auf dem World Spirit Forum in Arosa hat Michael v. Brück im Januar 2004 einen Vortrag gehalten (Ethik des Seins – Grundlagen für kreative Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft), der hier heruntergeladen werden kann.


Qualität ist der stärkste Feind jeder Art von Vermassung.
Quantitäten machen einander den Raum streitig,
Qualitäten ergänzen einander.

(Dietrich Bonhoeffer, Nach zehn Jahren, Jahreswende 1942/1943)
[eingefügt von mir, nicht von v. Brück]




Michael v. Brück ist ein Freund des Dalai Lama. Dieser sagte ihm einmal: »Michael, das Beste, was Ihr im Westen habt, ist Euer kritisches Bewußtsein. Behaltet es, behaltet es!«


Noch ein Link zu einem Interview mit ihm im Stern

Zu einem Grundsatzartikel über Buddhismus bei geistigenahrung.org

Zu einem Artikel von Vimalo Kulbarz über Erkenntnisaspekte

Als Kontrastprogramm ein Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 13.9.2007:

Kompromisslose Schnäppchenjäger: 5000 nächtliche Einkäufer brachten die Glastür zum Splittern und sorgten für Chaos – trotz Polizei. ddp

„Das ist die Hölle hier“
5000 Besucher stürmen Berliner Elektromarkt zur Eröffnung / 15 Verletzte

Von Patricia Driese
Berlin. Besucher kletterten über die Kassen und liefen Rolltreppen gegen die Fahrtrichtung hoch, Verkäufer brachen in Tränen aus: Die Eröffnung eines Elektronikmarktes am Berliner Alexanderplatz hat in der Nacht zum Mittwoch Tumulte und Panik ausgelöst. 15 Menschen wurden im Gedränge verletzt, sechs mussten im Krankenhaus behandelt werden. Angezogen von Lockangeboten wollten die rund 5000 Besucher in das „Alexa“-Einkaufszentrum gelangen, wo der neue Markt um Mitternacht den Verkauf begann. Um 1.40 Uhr musste die Polizei die Eingänge sperren, erst um 5 Uhr morgens wurde das Geschäft wieder geöffnet.
„Das ist die Hölle hier“, sagte ein Mitarbeiter des „Media Markts“ im Chaos kurz nach Mitternacht. Verzweifelt versuchten die Angestellten, die Menschenmasse in halbwegs geordnete Bahnen zu lenken. Doch selbst rund 70 Sicherheitsleute des Marktes konnten den Ansturm auf die nach Firmenangaben mit 8000 Quadratmetern weltweit größte Filiale der Kette nicht unter Kontrolle bekommen. Zusätzlich mussten 100 Polizisten den überforderten Ordnern zur Hilfe eilen.
In der Warteschlange vor dem Gebäude war es schon vor der Öffnung zu Rangeleien gekommen. Innen geriet die Situation bald außer Kontrolle. Die Glastür des „Alexa“-Haupteingangs hielt dem Andrang nicht stand und zersplitterte. Einige Schnäppchenjäger zogen sich Schnittwunden zu. Rettungskräfte rückten aus. Menschen fielen in Ohnmacht, andere verletzten sich an den Knien. Als der Andrang zu groß wurde, forderten Polizisten auf den Kassen stehend die Käufer mit Lautsprechern auf, das Gebäude sofort zu verlassen. Die Türen wurden danach bis in den frühen Morgen geschlossen.
Der Filialist, der in Berlin und Brandenburg schon 15 Märkte betreibt, zeigte sich von dem Ansturm überrascht. „Wir waren sehr erstaunt, dass so viele Menschen in der Nacht zur Eröffnung kommen – Berlin schläft anscheinend nie“, sagte ein Unternehmenssprecher. Schnäppchen wie etwa ein Laptop für weniger als 500 Euro, ein Mobiltelefon für 39 Euro oder eine Digitalkamera für 130 Euro könnten den Andrang ausgelöst haben. Der Schaden sei noch nicht abzuschätzen. Eine Rolltreppe sei beschädigt worden, Diebstähle seien bisher aber nicht festgestellt worden. Der „Media Markt“ gehört zum neuen „Alexa“-Einkaufszentrum, das am Donnerstag am Alexanderplatz eröffnet wurde.
Massenanstürme auf Geschäfte und Sehenswürdigkeiten sind in Berlin keine Seltenheit. Als im März das KaDeWe seinen 100-jährigen Geburtstag mit 5000 Tortenstücken feierte, bildeten sich bereits am frühen Morgen lange Schlangen vor dem Kaufhaus. Zur Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs 2006 kam eine halbe Million Menschen. dpa

Dienstag, 11. September 2007

Spruch des Tages

»Was einmal in die Hose gegangen ist, kann nicht mehr geradegebügelt werden.«

[Wird das nach der neuen deutschen Rechtschreibung nicht getrennt geschrieben? Vielleicht muß man es auch getrenntbügeln …]

Wem das Appetit gemacht hat und gefühlte Artischocken nicht mag, kann bei Zwiebelfisch weiterlesen… (Link: »Das Bild hängt schief«, letzter Absatz)

Hier der Klappentext zu Bastian Sicks neuestem Buch »Happy Aua«:

Gordon Blue, gefühlte Artischocken, strafende Hautlotion - nichts, was es nicht gibt! Bastian Sick sammelt sie Woche für Woche. Seit er seine Internet-Kolumne "Zwiebelfisch" schreibt, erreichen ihn täglich die mal komischen, mal erschreckenden Entdeckungen seiner Leser und Leserinnen. Diese Fundstücke hat er zusammengestellt und mit Kommentaren versehen. Herausgekommen ist das bizarrste Deutschlesebuch der Welt. Speisekarten sind besonders gefährdet und Werbeprospekte gibt es eigentlich nie ohne. Ein fehlerfreies Hinweisschild ist eine Rarität und die Tageszeitungen liefern uns kostenfrei mit den neusten Nachrichten aus Politik, Kultur und Sport: die kleinen Verschreiber, die falsch gesetzten Apostrophe, die gefühlten Kommas, die missverständlichen Anweisungen und die unfreiwillig komischen Wortkombinationen. Da wird der Müll nicht mehr nach Bioabfall, Glas oder Verpackung getrennt, sondern zwischen Restmüll und Mieter unterschieden. Ganz Afghanistan explodiert, aber es gibt nur 28 Tote. Wo liegt Neupfundland? Bei Schnitel mit Championg und Pharmaschinken vergeht uns der Appetit, aber glücklicherweise nicht der Humor. Das kann natürlich alles aus dem Rudel laufen, aber Bastian Sick hat alle Handycaps, Fluchversuche und andere Mallörs sorgfältig zusammengestellt und auf seine unvergleichliche Art kommentiert. Das war natürlich eine Syphillisarbeit, aber wir werfen ja hier die Säue vor die Perlen. Nach den sensationellen Kolumnenbänden "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" versammelt "Happy Aua" den Stoff, aus dem die Sprache in ihrer falschesten Form ist. Vor diesem Deutschlesebuch kann nur gewarnt werden, hier ist alles falsch und brüllend komisch. "Bastian Sick ist Kult". Frankfurter Allgemeine Zeitung

Papst betont Bedeutung des Sonntags

Wien (rtr). Papst Benedikt XVI. hat am Abschlusstag seiner Österreichreise die Bedeutung des Sonntags betont. Auch in der modernen europäischen Gesellschaft müsse dieser Tag mehr bedeuten als Freizeit. Der Ruhetag gebe Gelegenheit zur Besinnung über das eigene Tun und die Folgen menschlichen Handelns für die Umwelt. „In einer Zeit, in der Schöpfung durch unser Menschenwerk vielfältig gefährdet scheint, sollten wir gerade auch diese Dimension des Sonntags bewusst aufnehmen“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche im Wiener Stephansdom vor rund 5000 Gläubigen. Benedikts Äußerungen fallen nicht nur bei Katholiken auf fruchtbaren Boden fallen. Auch Gewerkschaften wehren sich gegen eine Freigabe der Öffnungszeiten am Sonntag.

aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 10.9.2007

Was wir von anderen lernen können

Ein Kontinent strahlt ab

Nach einer Jahrhundertdürre wird Australien zum Klimaschützer und will bis 2010 alle herkömmlichen Glühbirnen ersetzen.

Bislang hat sich Australien keineswegs als Klimaschutz-Pionier hervorgetan Noch immer lehnt die Regierung das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgase ab. Doch nach der Jahrhundertdürre scheint „down under“ nun ein Licht aufzugeben – indem die Lichter ausgehen. Am Abend des 1. April wurde es in Sydney eine Stunde lang dunkel, selbst das Flutlicht der Oper und riesige Werbeleuchtreklamen erloschen. Mit dieser vom WWF initiierten Aktion setzten Hunderttausende Bürger und 2000 Unternehmen ein Zeichen für den Klimaschutz. Das tat auch die australische Regierung Ende Februar verkündete sie, dass his 2010 alle herkömmlichen Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzt werden müssen. Jeder Haushalt kann so den Kohlendioxidausstoß um bis zu 150 Kilo pro Jahr senken. Nach Kuba ist Australien das zweite Land, das diesen Schnitt unternimmt Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel befürwortet die Ächtung der Glühbirne, aber noch konnte sich die Berliner Koalition nicht zum Nachahmen durchringen.

Beim Verbraucher ist die Botschaft offensichtlich angekommen Nach den australischen Bann der Birne stieg hierzulande prompt die Nachfrage nach Energiesparlampen. Und die Forschungsabteilungen der Lichtkonzerne laufen längst auf Hochtouren. So will Osram im Sommer Halogen-Energiesparlampen auf den Markt bringen. Würden in der EU alle Glühbirnen durch Sparlampen ersetzt, wären laut Greenpeace 25 Großkraftwerke überflüssig.


Österreich
Passivhaus ist Pflicht

Vorarlberg weist den Weg in die energieeffiziente Zukunft. Seit Anfang des Jahres dürfen gemeinnützige Wohnbauträger in dem österreichischen Bundesland nur noch Passivhäuser, hauen. Für die Bewohner der Sozialwohnungen entstehen keine Mehrkosten, da sich die Wohnungsbauförderung erhöht – und die Heizkosten um 15 Prozent sinken. 2015 soll der Passivhaus-Standard im gemeinnützigen Wohnungsbau in ganz Osterreich gelten.

aus dem Greenpeace-Magazin 4/2007

Samstag, 8. September 2007

9/11: Die Vorbereitung des Chaos, Beschwichtigungs- und Vertuschungsversuche

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Das Miller-Urey-Experiment (auch Urey-Miller-Experiment oder Miller-Experiment) dient der Bestätigung der Hypothese, dass unter den Bedingungen einer postulierten Uratmosphäre eine Entstehung organischer Moleküle (chemische Evolution), wie sie heute bei Lebewesen vorkommen, möglich ist.
Stanley Miller simulierte 1953 zusammen mit Harold Clayton Urey im Labor der University of Chicagoeine hypothetische frühe Erdatmosphäre. Das Experiment beschrieb er in seiner Veröffentlichung: Herstellung von Aminosäuren unter möglichen Bedingungen einer einfachen Erde.
Im Miller-Urey-Experiment mischt man einfache chemische Substanzen einer hypothetischen frühen Erdatmosphäre – Wasser (H2O), Methan (CH4), Ammoniak (NH3), Wasserstoff (H2) und Kohlenstoffmonoxid (CO) – und setzt diese Mischung elektrischen Entladungen aus, welche die Energiezufuhr durch Gewitterblitze nachbilden sollen. In der Apparatur darf sich, wie in der Uratmosphäre, kein freier Sauerstoff befinden. Im Versuch entstehen nach einer gewissen Zeit organische Moleküle. Die Analyse des entstehenden Molekülgemisches wurde mittels Chromatographie durchgeführt.
[Miller-Urey-Experiment, Wikipedia, abgerufen am 08.10.2019 – Hervorhebung von mir] 
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Wie Forscher um Martin Ferus von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Fabio Pietrucci von der Pariser Université Pierre et Marie Curie aktuell im Fachjournal “Proceedings of the National Academy of Sciences” (PNAS; DOI: 10.1073/pnas.1700010114) berichten, haben sie Ureys und Millers Ansatz erneut aufgegriffen, die Bedingungen auf der jungen Erde nachgestellt.

Durch die Dreingabe simulierter Blitze durch Elektrizität und einer mittels Laser erzeugten Schockwelle entstand in den aktuellen Exprimenten innerhalb der “Ursuppe”, also einer Ur-Atmosphäre aus Ammoniak, Kohlenmonoxid und Wasserdampf über einer simulierten Oberfläche aus Tonerden und Wasser dann tatsächlich mit vier der für die RNA notwendigen Bausteinen und einer Aminosäure sozusagen die Grundlage des heutigen irdischen Lebens – und das auch ohne die Hinzugabe zusätzlicher Katalysatoren oder exotischer Ausgangsstoffe.
[Andreas Müller, Neues Miller-Urey-Experiment erzeugt Aminosäuren und RNA-Bausteine, grenzwissenschaft-aktuell.de, 12.04.2017]

Was das Miller-Urey-Experiment mit 9/11 zu tun hat?
Ganz einfach. Man mixt ein paar Zutaten zusammen, setzt sie bestimmten Bedingungen aus – und wartet einfach…
Und das Beste: Es kann niemand beweisen! Ich bin einfach nur unfähig und chaotisch! Und daß die Bush-Regierung unfähig war, darüber sind sich ja wohl alle genauso einig, wie über die Tatsache, daß Ronald Reagan angeblich unfähig war. Man sehe sich das Video über David Mitterer im Bayerischen Frühstücksfernsehen an: 
Mentalist David Mitterer im BR - Schwaben und Altbayern (2011) ab Min. 4:50
Ein ganz wesentliches Mittel für seinen Erfolg ist, daß er ein wenig unsicher tut und sich der Fernseh-Moderator überlegen fühlt!

1993 wurde ich über Deutschland auf einem Lufthansaflug Richtung Kairo entführt. Der äthiopische Entführer dirigierte das Flugzeug nach New York City. Er drohte, unseren A310 Jumbo in die Wall Street zu steuern.[Eric Margolis9/11 - Die Mutter aller Zufälle, Lebenshaus Schwäbische Alb, 12.09.2011, Erstübersetzung bei antikriegtv nicht mehr auffindbar – Hervorhebung von mir]

On May 16, 2002, Condoleezza Rice, as National Security Advisor, said, “No one could have predicted that planes could be used as missiles.”
Am 16. Mai 2002 sagte Condoleezza Rice als Nationaler Sicherheitsberater: “Keiner konnte voraussehen, dass Flugzeuge als Raketen verwendet werden könnten.”
[September 11th Advocates Kristen Breitweiser, Patty Casazza, Monica Gabrielle, Mindy Kleinberg & Lorie Van Auken , September 11th Advocates Statement on Hayden, others rewarded after 9/11, 11.05.2006 – Google-Übersetzer – man suche nach dem Stichwort »Hayden«]
dagegen:
In the two years before the Sept. 11 attacks, the North American Aerospace Defense Command conducted exercises simulating what the White House says was unimaginable at the time: hijacked airliners used as weapons to crash into targets and cause mass casualties.

One of the imagined targets was the World Trade Center. In another exercise, jets performed a mock shootdown over the Atlantic Ocean of a jet supposedly laden with chemical poisons headed toward a target in the United States. In a third scenario, the target was the Pentagon — but that drill was not run after Defense officials said it was unrealistic, NORAD and Defense officials say.

NORAD, in a written statement, confirmed that such hijacking exercises occurred. It said the scenarios outlined were regional drills, not regularly scheduled continent-wide exercises.

[…]
A White House spokesman said Sunday that the Bush administration was not aware of the NORAD exercises. But the exercises using real aircraft show that at least one part of the government thought the possibility of such attacks, though unlikely, merited scrutiny.

On April 8, the commission investigating the Sept. 11 attacks heard testimony from national security adviser Condoleezza Rice that the White House didn't anticipate hijacked planes being used as weapons.

On April 12, a watchdog group, the Project on Government Oversight, released a copy of an e-mail written by a former NORAD official referring to the proposed exercise targeting the Pentagon. The e-mail said the simulation was not held because the Pentagon considered it "too unrealistic."

President Bush said at a news conference Tuesday, "Nobody in our government, at least, and I don't think the prior government, could envision flying airplanes into buildings on such a massive scale."

The exercises differed from the Sept. 11 attacks in one important respect: The planes in the simulation were coming from a foreign country.

Until Sept. 11, NORAD was expected to defend the United States and Canada from aircraft based elsewhere. After the attacks, that responsibility broadened to include flights that originated in the two countries.

But there were exceptions in the early drills, including one operation, planned in July 2001 and conducted later, that involved planes from airports in Utah and Washington state that were "hijacked." Those planes were escorted by U.S. and Canadian aircraft to airfields in British Columbia and Alaska.

NORAD officials have acknowledged that "scriptwriters" for the drills included the idea of hijacked aircraft being used as weapons.

"Threats of killing hostages or crashing were left to the scriptwriters to invoke creativity and broaden the required response," Maj. Gen. Craig McKinley, a NORAD official, told the 9/11 commission. No exercise matched the specific events of Sept. 11, NORAD said.

"We have planned and executed numerous scenarios over the years to include aircraft originating from foreign airports penetrating our sovereign airspace," Gen. Ralph Eberhart, NORAD commander, told USA TODAY. "Regrettably, the tragic events of 9/11 were never anticipated or exercised."

[…]

Until Sept. 11, 2001, NORAD conducted four major exercises a year. Most included a hijack scenario, but not all of those involved planes as weapons. Since the attacks, NORAD has conducted more than 100 exercises, all with mock hijackings.
 
In den zwei Jahren vor den Anschlägen vom 11. September führte das nordamerikanische Luft- und Raumfahrt-Verteidigungskommando Übungen durch, die simulierten, was laut Aussage des Weißen Hauses zu dieser Zeit unvorstellbar war: Flugzeugentführungen, die als Waffen eingesetzt wurden, um Ziele anzugreifen und Massenopfer zu fordern.

Eines der vorgestellten Ziele war das World Trade Center. In einer anderen Übung führten Jets einen Scheinschuss über dem Atlantik eines Jets durch, der angeblich mit chemischen Giften beladen war und auf ein Ziel in den Vereinigten Staaten zielte. In einem dritten Szenario war das Pentagon das Ziel - aber diese Übung wurde nicht durchgeführt, nachdem Verteidigungsbeamte sagten, es sei unrealistisch, sagen NORAD- und Verteidigungsbeamte.

NORAD bestätigte in einer schriftlichen Erklärung, dass solche Entführungsübungen stattgefunden haben. Es hieß, die beschriebenen Szenarien seien regionale Übungen, nicht regelmäßig geplante kontinentweite Übungen.

"Zahlreiche zivile und militärische Flugzeugtypen wurden als Scheinflugzeuge eingesetzt", heißt es in der Erklärung. "Diese Übungen testeten die Erkennung und Identifizierung von Tracks, das Verwürfeln und Abfangen von Tracks, Entführungsverfahren, die Koordination der internen und externen Behörden sowie die Verfahren für Betriebssicherheit und Kommunikationssicherheit."

Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte am Sonntag, dass die Bush-Administration die NORAD-Übungen nicht kenne. Die Übungen mit echten Flugzeugen zeigen jedoch, dass zumindest ein Teil der Regierung die Möglichkeit solcher Angriffe für geboten hielt, auch wenn sie unwahrscheinlich sind.

Am 8. April hörte die Kommission, die die Anschläge vom 11. September untersuchte, von der nationalen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, dass das Weiße Haus nicht damit gerechnet habe, gekaperte Flugzeuge als Waffen einzusetzen.

Am 12. April veröffentlichte eine Überwachungsgruppe, das Project on Government Oversight, eine Kopie einer E-Mail, die von einem ehemaligen NORAD-Beamten verfasst wurde und sich auf die vorgeschlagene Übung zum Pentagon bezog. In der E-Mail hieß es, die Simulation wurde nicht durchgeführt, weil das Pentagon sie für "zu unrealistisch" hielt.

Präsident Bush sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag: "Wenigstens niemand in unserer Regierung, und ich glaube nicht, dass die frühere Regierung sich vorstellen kann, Flugzeuge in Gebäuden von solch großem Ausmaß einzusetzen."

Die Übungen unterschieden sich von den Anschlägen vom 11. September in einem wichtigen Punkt: Die Flugzeuge in der Simulation stammten aus einem fremden Land.

Bis zum 11. September sollte NORAD die USA und Kanada vor anderen Flugzeugen verteidigen. Nach den Anschlägen wurde diese Verantwortung auf Flüge ausgeweitet, die aus beiden Ländern stammten.

Es gab jedoch Ausnahmen bei den frühen Übungen, einschließlich einer Operation, die im Juli 2001 geplant und später durchgeführt wurde und Flugzeuge von Flughäfen in Utah und im Bundesstaat Washington betraf, die "entführt" wurden. Diese Flugzeuge wurden von US-amerikanischen und kanadischen Flugzeugen zu Flugplätzen in British Columbia und Alaska eskortiert.

NORAD-Beamte haben anerkannt, dass "Drehbuchautoren" für die Übungen die Idee hatten, gekaperte Flugzeuge als Waffen einzusetzen.

"Die Drohung, Geiseln zu töten oder zusammenzubrechen, wurde den Drehbuchautoren überlassen, um Kreativität hervorzurufen und die erforderliche Reaktion zu erweitern", sagte Generalmajor Craig McKinley, ein NORAD-Beamter, gegenüber der 9/11-Kommission. Laut NORAD stimmte keine Übung mit den spezifischen Ereignissen des 11. Septembers überein.

"Wir haben im Laufe der Jahre zahlreiche Szenarien geplant und durchgeführt, in denen Flugzeuge von ausländischen Flughäfen in unseren souveränen Luftraum eindringen", sagte General Ralph Eberhart, NORAD-Kommandeur, gegenüber USA TODAY. "Bedauerlicherweise wurden die tragischen Ereignisse des 11. September nie vorweggenommen oder ausgeübt."

[…]
Bis zum 11. September 2001 führte NORAD vier Hauptübungen pro Jahr durch. Die meisten beinhalteten ein Hijack-Szenario, aber nicht alle beteiligten Flugzeuge als Waffen. Seit den Angriffen hat NORAD mehr als 100 Übungen durchgeführt, alle mit Scheinentführungen.
[Steven Komarow, Tom Squitieri, NORAD had drills of jets as weapons, USA TODAY, 18.04.2004 – Google-Übersetzer – Hervorhebungen von mir]

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“Given the warnings of incipient terrorist attacks that had been repeatedly received by the Administration and the FBI, why would anyone coordinate two major annual air training exercises at this time, and divert key resources to the North Pole on an outdated mission? Who was in a position to do this?”

The 911 Commission carefully overlooked these considerations.

“It ignored the issue of the drills and continuously pointed to FAA incompetence. Thus the the mock live hijackings which were apparently in progress on the morning of September 11th should be investigated as a plausible explanation for why the national defense was such an abysmal failure.”
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Information regarding military exercises is classified and difficult to research. Though there was unusually high and confusing drill activity on 9/11, this strange coincidence has not gained much public notice. This essay quotes military officials from their own magazines, and compares their statements to what the 9/11 Commission wrote about the so-called surprise factor, and also to the Commission’s position that the drills aided the response.

Though both the 9/11 Commission Report and members of the Bush Administration repeatedly stated that the use of planes as weapons could not have been predicted, other official sources indicate that military exercises had been underway to counteract this very possibility.
1. Was it a Surprise that Hijacked Planes Were Used as Weapons on 9/11?

The element of surprise has been widely given (and quoted) as the reason why the 9/11 attacks were so successful against the world’s greatest military power.

Before proceeding to the statements on both sides of the issue, the context for these attacks should be understood in light of three defense procedures which were unusually and significantly changed in the months preceding 9/11:

  1. A May 8th 2001 Statement by the President gave responsibility for coordinating, training and planning all national defense programs related to weapons of mass destruction to Vice President Cheney, whose office was not part of the National Command Authority. Transportation Secretary Norman Mineta testified before the 9/11 Commission that he was present and observed Dick Cheney in the Presidential Emergency Operating Center tracking the position of Flight 77 for many miles as it approached the Pentagon.[1] “Based on Norm Minetta’s testimony and other information, it appears that the military have regarded Cheney as a ‘Deputy Commander-in-Chief’. They also understand that he is the real power behind the throne…It appears that Vice President Dick Cheney was in charge of all the many air defense exercises that took place on the morning of September 11, 2001.”[2]
  2. The 1997 hijacking scramble protocol CJCSI 3610, which distinguished emergent situations (requiring immediate action between the FAA and the military) from non-emergent situations (requiring decision input from the highest levels of the DoD) was rewritten June 1, 2001, as ordered by Defense Secretary Donald Rumsfeld.[3] As a result, the number of fighter-interceptor scrambles fell from the usual average of 7-8 per month before the rewrite, to zero during the 3.3 months before September 11th, and to zero on September 11th itself.[4]
  3. Changes in the dates of annual and semi-annual military air defense exercises resulted in an unprecedented concentration of air drills on September 11th, and included hijackings and drills in which planes hit buildings. These will be explored later. 
The transfer of two line defense roles to senior members of the Bush-Cheney Administration, paired with the concentration of air drills on the day itself, raise serious questions regarding the success of the attacks.
Early expressions of surprise over the attacks: In response to the seemingly inexplicable success of the 9/11 attacks, a chorus of astonishment issued from the White House, the military, and the FBI. Tim Ruppert asked Donald Rumsfeld on September 30, 2001 whether he had ever imagined that the Pentagon would be attacked by a terrorist using an American commercial airline. “Oh goodness no! “Never would have crossed anyone’s mind.”[5] His Commander-in-Chief had earlier said that “al Qaeda “struck in a way that was unimaginable.”[6]

General Richard Myer, acting air defense commander, told the military press in late October: “You hate to admit it, but we hadn’t thought about this.”[7] FBI Director Robert Mueller declared a week after the attacks, “There were no warning signs that I’m aware of that would indicate this type of operation in the country.”[8]

White House Press Secretary Ari Fleischer fell into step. “Until the attack took place, I think it is fair to say that no one envisioned that as a possibility.”[9]

However, on May 17, 2002, CBC News revealed that a 1999 report, “Sociology and Psychology of Terrorism: Who Becomes a Terrorist and Why?” “…warned the executive branch that bin Laden’s terrorists might hijack an airliner and dive bomb it into the Pentagon or other government building.”[10]

On May 19th, the London Observer quoted a New York newspaper report that “angry citizens are asking why they have suddenly learned what George W. Bush knew all along: that weeks before the event, the CIA had warned the President and other top officials of an active plot to seize civilian aircraft.”[11]

Later that day, Bob Woodward and Dan Eggen of the Washington Post covered the hijack briefing in more detail:

“The top-secret briefing memo presented to President Bush on Aug. 6 carried the headline, ‘Bin Laden Determined to Strike in U.S.’. . . .The President’s Daily Briefing underscored that Osama bin Laden and his followers hoped to ‘bring the fight to America.’. . .The August 6th memo. . .suggested that bin Laden’s followers might be planning to hijack U.S. airliners.”[12]
The story had, several days earlier, prompted a press conference from White House spokesman Ari Fleischer, saying: “Never did we imagine what would take place on September 11th, where people use those airplanes as missiles and weapons.” His statement was echoed later in the day by National Security Advisor Condoleezza Rice, as quoted below in a Baltimore Sun article.[13]

A 2003 Joint Inquiry into the Intelligence Community tells a different story.

The denials continued into 2004, when Donald Rumsfeld told the 9/11 Commission, “I knew of no intelligence during the six-plus months leading up to September 11 to indicate terrorists would hijack commercial airlines, use them as missiles to fly into the Pentagon or the World Trade Center towers.”[14]

But a Congressional Joint Inquiry report, released July 24th, 2003,15 suggested that the government had failed to act on warnings of a terrorist attack within the country, involving aircraft as missiles. The New York Times published excerpts:

“Shortly after…May 1998…the community began to acquire intelligence that bin Laden’s network intended to strike within the United States. Many of these reports were disseminated throughout the community and to senior U.S. policy makers…the totality of the information…clearly reiterated a consistent and critically important theme: bin Laden’s intent to launch terrorist attacks within the United States…In the spring of 1999, the [intelligence] community obtained information about a planned bin Laden attack on a government facility in Washington, D.C…In September 1999, the community obtained information that bin Laden and others were planning a terrorist act in the United States, possibly against specific landmarks in California and New York City…In March 2000, the community obtained information regarding the type of targets…The Statue of Liberty was specifically mentioned, as were skyscrapers, ports, airports and nuclear power plants…In April 2001, the community obtained information…that bin Laden was interested in commercial pilots as potential terrorists. The source warned that the United States should not focus only on embassy bombings, that terrorists sought “spectacular and traumatic” attacks and that the first World Trade Center bombing would be appealing.” [16]
Four days later, the Baltimore Sun published the following:

“President Bush’s adviser [Condoleezza Rice] told the public in May 2002 that a pre-Sept. 11 intelligence briefing for the president on terrorism contained only a general warning of threats and largely historical information, not specific plots, the report said.

But the authors of the congressional report, released last week, stated the briefing given to the president a month before the suicide hijackings included recent intelligence that al-Qaida was planning to send operatives to the United States to carry out an attack using high explosives.

At the same May 2002 press briefing, Rice also said that “I don’t think anybody could have predicted that these people would take an airplane and slam it into the World Trade Center, take another one and slam it into the Pentagon; that they would try to use an airplane as a missile, a hijacked airplane as a missile.”

But the congressional report states that “from at least 1994, and continuing into the summer of 2001, the Intelligence Community received information indicating that terrorists were contemplating, among other means of attack, the use of aircraft as weapons.”[17]

„Warum sollte man angesichts der Warnungen vor beginnenden Terroranschlägen, die wiederholt von der Regierung und dem FBI empfangen wurden, zu diesem Zeitpunkt zwei große jährliche Lufttrainingsübungen koordinieren und wichtige Ressourcen für eine veraltete Mission an den Nordpol weiterleiten? Wer war in der Lage, dies zu tun? "

Die 911-Kommission hat diese Überlegungen sorgfältig übersehen.

„Das Problem der Übungen wurde ignoriert und es wurde ständig auf die Inkompetenz der FAA hingewiesen. Daher sollten die Schein-Live-Entführungen, die anscheinend am Morgen des 11. September stattfanden, als plausible Erklärung dafür untersucht werden, warum die Landesverteidigung ein derart miserables Versagen war. “
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Informationen zu militärischen Übungen sind klassifiziert und schwer zu recherchieren. Obwohl es am 11. September ungewöhnlich hohe und verwirrende Übungstätigkeiten gab, hat dieser seltsame Zufall in der Öffentlichkeit nicht viel Beachtung gefunden. In diesem Aufsatz werden Militärbeamte aus ihren eigenen Magazinen zitiert und ihre Aussagen mit den Aussagen der 9/11-Kommission zum sogenannten Überraschungsfaktor sowie mit der Position der Kommission verglichen, dass die Übungen die Reaktion unterstützten.

Obwohl sowohl im Bericht der Kommission vom 11. September als auch von Mitgliedern der Bush-Administration wiederholt festgestellt wurde, dass der Einsatz von Flugzeugen als Waffen nicht vorhergesagt werden konnte, deuten andere offizielle Quellen darauf hin, dass militärische Übungen durchgeführt wurden, um genau dieser Möglichkeit entgegenzuwirken.


1. War es eine Überraschung, dass entführte Flugzeuge am 11. September als Waffen eingesetzt wurden?
Das Überraschungsmoment wurde häufig als Grund für den Erfolg der Anschläge vom 11. September gegen die größte Militärmacht der Welt angeführt.

Bevor zu den Aussagen auf beiden Seiten des Problems übergegangen wird, sollte der Kontext für diese Angriffe im Lichte von drei Verteidigungsverfahren verstanden werden, die in den Monaten vor dem 11. September ungewöhnlich und erheblich geändert wurden:

  1. In einer Erklärung des Präsidenten vom 8. Mai 2001 wurde Vizepräsident Cheney, dessen Amt nicht Teil der Nationalen Kommandobehörde war, die Verantwortung für die Koordinierung, Ausbildung und Planung aller nationalen Verteidigungsprogramme im Zusammenhang mit Massenvernichtungswaffen übertragen. Transportminister Norman Mineta sagte vor der 9/11 Commission aus, dass er anwesend war und beobachtete Dick Cheney im Presidential Emergency Operating Center, wie er die Position von Flug 77 für viele Meilen verfolgte, als er sich dem Pentagon näherte. [1] „Auf der Grundlage von Norm Minettas Aussagen und anderen Informationen scheint das Militär Cheney als 'stellvertretenden Oberbefehlshaber' angesehen zu haben. Sie verstehen auch, dass er die wahre Macht hinter dem Thron ist… Es scheint, dass Vizepräsident Dick Cheney für alle Luftverteidigungsübungen verantwortlich war, die am Morgen des 11. September 2001 stattfanden. “ [2]
  2. Das 1997 verabschiedete Hijacking-Scramble-Protokoll CJCSI 3610, das auf Anordnung von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 1. Juni 2001 neu formuliert wurde, um aufkommende Situationen (die ein sofortiges Eingreifen der FAA und des Militärs erfordern) von nicht aufkommenden Situationen zu unterscheiden. [3] Infolgedessen sank die Anzahl der Fighter-Interceptor-Scrambles von durchschnittlich 7 bis 8 pro Monat vor dem Umschreiben auf null in den 3,3 Monaten vor dem 11. September und auf null am 11. September. [4]
  3. Änderungen an den Daten der jährlichen und halbjährlichen militärischen Luftverteidigungsübungen führten am 11. September zu einer beispiellosen Konzentration von Luftübungen und beinhalteten Entführungen und Übungen, bei denen Flugzeuge Gebäude trafen. Diese werden später untersucht.

Die Übertragung von zwei Linienverteidigungsfunktionen an hochrangige Mitglieder der Bush-Cheney-Administration in Verbindung mit der Konzentration der Luftübungen am Tag selbst wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich des Erfolgs der Angriffe auf.

Erste überraschte Äußerungen über die Anschläge: Als Reaktion auf den scheinbar unerklärlichen Erfolg der Anschläge vom 11. September wurde vom Weißen Haus, vom Militär und vom FBI ein erstaunlicher Refrain ausgegeben. Tim Ruppert fragte Donald Rumsfeld am 30. September 2001, ob er jemals gedacht habe, dass das Pentagon von einem Terroristen mit einer amerikanischen kommerziellen Fluggesellschaft angegriffen werden würde. „Oh Gott, nein! "Wäre niemandem in den Sinn gekommen." [5] Sein Oberbefehlshaber hatte zuvor gesagt, dass "Al-Qaida" auf eine unvorstellbare Weise zuschlug." [6]

General Richard Myer, amtierender Luftverteidigungskommandeur, sagte Ende Oktober gegenüber der Militärpresse: „Sie geben es nicht gern zu, aber wir hatten nicht darüber nachgedacht.“ [7] FBI-Direktor Robert Mueller erklärte eine Woche nach den Anschlägen: „Es gab keine Warnsignale, die mir bekannt sind, deuten auf diese Art von Operation im Land hin.“ [8]

Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, geriet ins Wanken. "Bis der Angriff stattfand, denke ich, ist es fair zu sagen, dass niemand dies als eine Möglichkeit ansah."

Am 17. Mai 2002 enthüllten die CBC-Nachrichten jedoch, dass ein Bericht aus dem Jahr 1999 mit dem Titel „Soziologie und Psychologie des Terrorismus: Wer wird Terrorist und warum?“ Die Exekutive warnte, dass Bin Ladens Terroristen ein Verkehrsflugzeug entführen und es bombardieren könnten das Pentagon oder ein anderes Regierungsgebäude. “ [10]

Am 19. Mai zitierte der London Observer einen Zeitungsbericht aus New York: „Wütende Bürger fragen, warum sie plötzlich erfahren haben, was George W. Bush die ganze Zeit über wusste: In den Wochen vor dem Ereignis hatte die CIA den Präsidenten und andere hochrangige Beamte davor gewarnt ein aktives Komplott, um zivile Flugzeuge zu beschlagnahmen. “ [11]

Später an diesem Tag berichteten Bob Woodward und Dan Eggen von der Washington Post ausführlicher über die Entführungsbesprechung:

„Das streng geheime Memo, das Präsident Bush am 6. August überreicht wurde, trug die Überschrift‚ Bin Laden, der entschlossen ist, in den USA zu streiken '. . . Das Daily Briefing des Präsidenten unterstrich, dass Osama bin Laden und seine Anhänger gehofft hatten, "den Kampf nach Amerika zu bringen". . .Das Memo vom 6. August. . Ich habe vermutet, dass die Anhänger von bin Laden planen, US-amerikanische Verkehrsflugzeuge zu entführen. “ [12]
Die Geschichte hatte einige Tage zuvor zu einer Pressekonferenz des Sprechers des Weißen Hauses, Ari Fleischer, geführt, in der es hieß: „Wir hätten uns nie vorgestellt, was am 11. September passieren würde, wenn die Leute diese Flugzeuge als Raketen und Waffen einsetzen.“ Seine Aussage wurde später wiederholt am Tag von National Security Advisor Condoleezza Rice, wie unten in einem Artikel von Baltimore Sun zitiert. [13]

Eine gemeinsame Untersuchung in der Geheimdienstgemeinschaft von 2003 erzählt eine andere Geschichte.
Die Ablehnungen wurden bis 2004 fortgesetzt, als Donald Rumsfeld der 9/11-Kommission sagte: „Ich wusste in den mehr als sechs Monaten vor dem 11. September nichts von Geheimdiensten, die darauf hindeuten würden, dass Terroristen kommerzielle Fluggesellschaften entführen und sie als Raketen für den Flug in das Pentagon einsetzen würden oder die World Trade Center-Türme. “ [14]

In einem gemeinsamen Untersuchungsbericht des Kongresses vom 24. Juli 2003 15 wurde jedoch darauf hingewiesen, dass die Regierung die Warnungen vor einem Terroranschlag im Land, an dem Flugzeuge als Raketen beteiligt waren, nicht beachtet hatte. Die New York Times veröffentlichte Auszüge:

„Kurz nach dem… Mai 1998… begann die Gemeinde, Informationen über das Netzwerk von bin Laden zu sammeln, das in den USA zuschlagen wollte. Viele dieser Berichte wurden in der gesamten Gemeinschaft und an hochrangige politische Entscheidungsträger in den USA verbreitet. Die Gesamtheit der Informationen wiederholte eindeutig ein konsequentes und kritisch wichtiges Thema: Bin Ladens Absicht, Terroranschläge in den Vereinigten Staaten zu starten [nachrichtendienstliche] Gemeinschaft erhielt Informationen über einen geplanten Anschlag von Bin Laden auf eine Regierungsanlage in Washington, DC ... Im September 1999 erhielt die Gemeinschaft Informationen, dass Bin Laden und andere einen terroristischen Anschlag in den Vereinigten Staaten planten, möglicherweise gegen bestimmte Wahrzeichen in Kalifornien und New York City ... Im März 2000 erhielt die Gemeinde Informationen über die Art der Ziele ... Die Freiheitsstatue wurde ausdrücklich erwähnt, ebenso wie Wolkenkratzer, Häfen, Flughäfen und Kernkraftwerke ... Im April 2001 erhielt die Gemeinde Informationen ... über diese Mülltonne Laden interessierte sich für Berufspiloten als potenzielle Terroristen. Die Quelle warnte, dass sich die USA nicht nur auf Bombenanschläge auf Botschaften konzentrieren sollten, dass Terroristen "spektakuläre und traumatische" Angriffe suchten und dass der erste Bombenanschlag auf das World Trade Center attraktiv sein würde. " [16]
Vier Tage später veröffentlichte die Baltimore Sun Folgendes:

Die Beraterin von Präsident Bush [Condoleezza Rice] teilte der Öffentlichkeit im Mai 2002 mit, dass ein Pre-Sept. 11 Geheimdienstinformationen für den Präsidenten zum Thema Terrorismus enthielten nur eine allgemeine Warnung vor Bedrohungen und größtenteils historische Informationen, keine spezifischen Handlungen, hieß es in dem Bericht.

Aber die Autoren des Kongressberichts, der letzte Woche veröffentlicht wurde, gaben an, dass der Präsident einen Monat vor den Selbstmorddelikten unterrichtet worden war. Neuere Informationen besagten, dass al-Qaida plant, Aktivisten in die USA zu schicken, um einen Angriff mit hochexplosivem Sprengstoff durchzuführen.

Bei der Pressekonferenz im Mai 2002 sagte Rice auch: „Ich glaube, niemand hätte vorhersagen können, dass diese Leute ein Flugzeug nehmen und es ins World Trade Center schleudern, ein anderes nehmen und es ins Pentagon schleudern. dass sie versuchen würden, ein Flugzeug als Rakete zu benutzen, ein entführtes Flugzeug als Rakete. “

In dem Kongressbericht heißt es jedoch, dass "die Geheimdienstgemeinschaft von mindestens 1994 bis in den Sommer 2001 Informationen erhalten hat, aus denen hervorgeht, dass Terroristen unter anderem über den Einsatz von Flugzeugen als Waffen nachgedacht haben." [17]     

[Elizabeth Woodworth, The Military Drills of September 11th: Why a New Investigation is Needed, Global Research 27.09.2007 – Google-Übersetzer, – Hervorhebungen von mir]
Fußnoten:
1 9/11 Commission Transportation Secretary Norman Mineta Testimony. 
http://www.youtube.com/results?search_query=norman+mineta
2 Colonel Robert Bowman, PhD, U.S. Air Force(ret.)
Director of Advanced Space Programs Development under Presidents Ford and Carter. Email, September 26, 2007.
3 The flight base commanders were required by the June 1st “Joint Chiefs of Staff Instruction” to seek approval from the Secretary of Defense before responding to hijackings, whereas before the rewrite they could have responded routinely. Robin Hordon, retired pilot and FAA officer, has ”emphasized that the debate has deliberately been channeled by NORAD and the government to focus on reactions to hijackings, when the real issue is the emergency condition of the aircraft well before a hijacking is even confirmed.” http://www.unexplained-mysteries.com/forum/index.php?showtopic=36598&st=90
4 Guns and Butter. Interview with Robin Hordon, former FAA ATC, Boston Center. KPFA Radio, April 18, 2007.)
 (http://www.kpfa.org/archives/index.php?arch=19792)
The original and the rewritten documents are available at 
http://www.dtic.mil/doctrine/jel/cjcsd/cjcsi/3610_01.pdf (7/31/1997: CJCSI 3610.10 and
5 “Text: Rumsfeld on NBC’s ‘Meet the Press’”, September 30, 2001. 
(http://www.washingtonpost.com/wp-srv/nation/specials/attacked/transcripts/nbctext_093001.html
6 White House News Release. “President Meets with Muslim Leaders,” Sept. 26, 2001. 
http://www.whitehouse.gov/news/releases/2001/09/20010926-8.html
7 American Free Press Service, Oct. 23rd, 2001.
 (http://www.defenselink.mil/news/newsarticle.aspx?id=44621)
8 Text: Justice Department Briefing, Washington Post, Monday, Sept. 17, 2001. http://www.washingtonpost.com/wp-srv/nation/specials/attacked/transcripts/justice091701.html  
9 What Bush Knew Before Sept. 11,” Washington, May 17, 2002 
(http://www.cbsnews.com/stories/2002/05/16/attack/main509294.shtml )
10 Ibid.
11 Ed Vulliamy. “A Bad Call?” Observer, May 19, 2002 (citing Joe Conason of the New York Observer.) 
12 Bob Woodward and Dan Eggen. “Aug. Memo Focused On Attacks in U.S.” Washington Post, May 19, 2002. 
(http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn?pagename=article&node=&contentId=A35744-2002May17&notFound=true). 
A transcript of this presidential briefing was later published by CNN: “Transcript: Bin Laden detrmined to strike in US,” April 10, 2004. 
(http://www.cnn.com/2004/ALLPOLITICS/04/10/august6.memo/index.html)
13 The White House. “Press Briefing by Ari Fleischer,” May 16, 2002. 
(http://www.whitehouse.gov/news/releases/2002/05/20020516-4.html
14 “Bush, Clinton figures defend terrorism policies,” CNN Report, March 24, 2004.
 http://edition.cnn.com/2004/ALLPOLITICS/03/23/911.commission/index.html
15 “9/11 Report: Joint Congressional Inquiry. Report of the Joint Inquiry into the Terrorist Attacks of September 11, 2001 – by the House Permanent Select Committee on Intelligence and the Senate Select Comminttee on Intelligence. 858 p. Published 2002 and publicly released on July 24, 2003. http://news.findlaw.com/hdocs/docs/911rpt/  
16 “Excerpts From Report on Intelligence Actions and the Sept. 11 Attacks,” NYT, July 25, 2003. Available for purchase at (http://www.nytimes.com/2003/07/25/national/25TTEX.html?ex=1189569600&en=87b62bfc380ea076&ei=5070 
See also, “9/11: Threats about airplanes as weapons prior to 9/11,” Dr. Matthew Robinson, Associate Professor of Criminal Justice, Appalachian State University, http://www.justiceblind.com/airplanes.html, and see, “US Received Warnings of “Airplanes As Weapons,” By Dana Priest, Washington Post, Sept. 19, 2002. http://www.globalpolicy.org/wtc/analysis/2002/0918warn.htm
(article has disappeared from the WP website and the Lexis Nexis database) See also: Michael Isikoff and Mark Hosenball, “The Secrets of September 11. The White House is battling to keep a report on the terror attacks secret. Does the 2004 election have anything to do with it?” Newsweek, April 30, 2003. The quoted material, printed in December 2002, became available to the public on July 24, 2003, at 
http://www.gpoaccess.gov/serialset/creports/pdf/fullreport_errata.pdf, and is found on pp. 124-5.
17 “9/11 report, Rice remarks in conflict: Investigators say Bush got specific data on threats,” Associated Press, July 29, 2003
18 9/11CR, p. 45.
19 9/11CR, pp. 345-6.
20 9/11CR, p. 274.
21 9/11CR, p. 273.
22 Ibid., p. 275.
23 Public hearings of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, 10th, April 13, 2004, p. 28.
 http://www.9-11commission.gov/hearings/index.htm
24 9/11CR, pp.261-2.
25 CNN Report. “Transcript: Bin Laden determined to strike in US”, Saturday, April 10, 2004. (http://www.cnn.com/2004/ALLPOLITICS/04/10/august6.memo/index.html) This transcript includes a sentence left out by the 9/11 Commission Report: “An Egyptian Islamic Jihad (EIJ) operative told – – service at the same time that bin Laden was planning to exploit the operative’s access to the U.S. to mount a terrorist strike.”
26 Public hearings of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, 9th, April 8, 2004, p. 8. 
http://www.9-11commission.gov/hearings/index.htm
27 9/11CR, p. 18.
28 9/11CR, p. 352.
29 Kevin Howe. “Expert Stresses Need for Intelligence.” Monterey County Herald, July 18, 2002. (http://web.archive.org/web/20021128002557/http://www.montereyherald.com/mld/montereyherald/3686928.htm)
30 Dennis Ryan. “Contingency planning Pentagon MASCAL exercise simulates scenarios in preparing for emergencies,” Nov. 3, 2000.http://www.mdw.army.mil/content/anmviewer.asp?a=290
31 Matt Mientka.”Pentagon Medics Trained For Strike,” U.S .Medicine, October 2001. (http://www.usmedicine.com/article.cfm?articleID=272&issueID=31)  
32 National Transportation Security Summit. Washington, DC, Oct. 30, 2001. “MTI Report S-01-02,” Mineta Transportation Institute, San José State University,2001. http://transweb.sjsu.edu/mtiportal/research/publications/documents/terrorism/Terrorism%20Symposium%202001.htm
33 Steven Komarow and Tom Squitieri. “NORAD had drills of jets as weapons,” USA Today, April 18, 2004, 
http://www.usatoday.com/news/washington/2004-04-18-norad_x.htm
34 “September 11, 2001,” The New Yorker, September 24, 2001. 
(http://web.archive.org/web/20020215175752/http://www.newyorker.com/fact/content/?010924fa_FACT)
35 Public hearings of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States, 2nd, Day 2, May 23, 2003.
 (http://www.9-11commission.gov/archive/hearing2/9-11Commission_Hearing_2003-05-23.htm
This lack of cooperation with Commissioner Ben-Veniste is underscored by the fact that the 10-member Commission panel was forced to issue subpoenas to both NORAD and the FAA, and encountered “serious delays” in obtaining information from the Defense Department. “We are especially dismayed by problems in the production of records of activities of NORAD and certain Air Force commonds on Sept. 11th,” the panel reported.(In the Commission’s November 7 Press Release, 
see http://www.fas.org/irp/news/2003/11/911-110703.pdf)
A second subpoena served on the Pentagon was similarly unsuccessful in obtaining records. (Philip Shenon. 9/11 Panel Issues Subpoena to Pentagon. Washington Post, Nov. 8, 2003.
 http://nucnews.net/nucnews/2003nn/0311nn/031108nn.htm#501)  
36 Ibid.
37 9/11CR, p. 458.
38 Arkin, William M. “Code Names: Deciphering U.S. Military Plans, Programs and Operations in the 9/11 World”, Steerforth, 2005, p. 379.
39 “21st Space Wing Priorities,” Space Observer, March 23, 2001, p. 2. 
http://web.archive.org/web/20030320100542/http:/www.peterson.af.mil/21sw/observer/23mar01.pdf
40 Richard A. Clarke. “Against all Enemies: Inside America’s War on Terror”, Free Press, 2004, pp. 4-5.
42 Steven Komarow and Tom Squitieri. “NORAD had drills of jets as weapons,” USA Today, April 18, 2004, 
http://www.usatoday.com/news/washington/2004-04-18-norad_x.htm
43 John J. Lumpkin, Associated Press. “Agency planned exercise on Sept. 11 built around a plane crashing into a building,” August 21, 2002. 
http://www.boston.com/news/packages/sept11/anniversary/wire_stories/0903_plane_exercise.htm  
44 Bill Nichols, Homeland defense needs now ‘grim reality,’ Sept. 11, 2001. 
(http://www.usatoday.com/news/nation/2001/09/11/security.htm)
45 .” U.S. Devastated by Terrorist Attacks: Bush Faces Defining Moment, As Others Scramble For Advantage.” USA Today, Sept. 11, 2001. http://web.archive.org/web/20030312214742/http://www.evote.com/features/2001-09/091101attack.asp
46 See Commissioner Ben-Veniste’s long list of prior incidents, cited above.
47 9/11CR, p. 458.
48 Cooperative Research. “Complete 9/11 Timeline. Military Exercises up to 9/11.”
 (http://www.cooperativeresearch.org/timeline.jsp?timeline=complete_911_timeline&before_9/11=militaryExercises)
49 “Moments of Crisis, Part 1: Terror Hits the Towers: How Government Officials Reacted to Sept. 11 Attacks.” ABC News, September 14, 2002. http://s3.amazonaws.com/911timeline/2002/abcnews091402.html
50 Michael Bronner. “9/11 Live: The NORAD Tapes.” Vanity Fair, August 2006, p. 2. 
http://www.vanityfair.com/politics/features/2006/08/norad200608?currentPage=10
51 Richard A. Clarke. “Against all Enemies: Inside America’s War on Terror”, Free Press, 2004, pp. 4-5.
52 William B. Scott. “Exercise Jump-Starts Response to Attacks, Aviation Week & Space Technology, June 3, 2002. http://web.archive.org/web/20020917072642/http://www.awstonline.com/ or 
http://911research.wtc7.net/cache/planes/defense/aviationnow_jumpstart.htm
53 “Conversation With Major General Larry Arnold, Commander, 1st Air Force, Tyndall AFB, Florida.” Code One, An Airpower Projection Magazine, 1st Quarter, 2002. http://www.codeonemagazine.com/archives/2002/articles/jan_02/defense/
54 Michael Bronner. “9/11 Live: The NORAD Tapes.” Vanity Fair, August 2006, p. 10.
55 Robert A. Baker. “Commander of 9/11 Air Defenses Retires.” Newhouse News Service, March 31, 2005. (http://web.archive.org/web/20050519084002/http://www.newhousenews.com/archive/baker033105.html 
56 Kathleen Rehm, “Myers and Sept. 11: ‘We Hadn’t Thought About This,’” American Forces Press Service, Oct. 23, 2001. 
http://www.defenselink.mil/news/newsarticle.aspx?id=44621
57 9/11CR, p. 28.
58 9/11CR. The first 30 pages of the Commission Report alone contain statements criticizing the FAA for delays and false assumptions on pages 11, 26, 27, 29, and 30. 


im Woodworth-Artikel erwähnt:
- THE SOCIOLOGY AND PSYCHOLOGY OF TERRORISM: WHO BECOMES A TERRORIST AND WHY? (Rex A. Hudson, Federal Research Division, Library of Congress,  September 1999 – Google-Übersetzer)

9/11 War Games {56:35 – Start bei 1:46}

corbettreport
Am 11.09.2018 veröffentlicht 
Little did we know at the time, 9/11 was not a normal day of blue sky aviation. On the contrary, it was one of the busiest days in the history of American aviation, a dense forest of live fly exercises, drills, simulations, fake radar injects and utter confusion. And that was before the attacks even began. This is the story of 9/11 that you didn't watch unfold on your TV that fateful day in 2001. This is the story of the 9/11 War Games.

zu Able Archer 1983 siehe:
Propaganda, Medien und die Kriege der Guten (Post, 28.02.2019 – siehe Abschnitt »Die US-Militärs zu Beginn des Kalten Krieges «)
Die Amis spielen mal wieder mit dem Roten Knopf (Post, 02.02.2019)
ABLE ARCHER 83: Die sowjetische Kriegsangst war real (Post, 07.11.2018)
"Die geheime Geschichte der NATO-Übung, die beinahe einen Nuklearkrieg ausgelöst hätte" (Post, 28.11.2016)
- Able Archer 83: "Um Haaresbreite" (Post, 10.11.2015)

Dirk Pohlmann über "Der duale Staat: Recht, Macht und Ausnahmezustand" {2:06:59 – Start bei 41:35}

Gruppe42
Am 16.05.2018 veröffentlicht 
"Der Staat - das klingt in unseren Ohren nicht unbedingt freundlich, aber es klingt nach Recht und Ordnung. In der Schule und an der Universität erfahren wir von den ehernen Regeln der Demokratie. Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Wahlen, parlamentarische Repräsentanz, alles scheint altehrwürdig und wohlgeregelt im Staats und Verfassungsrecht. Bis in die Details und bis in die letzten Winkel ist festgelegt, wer nach welchen Regeln für was zuständig und verantworlich ist. Dass daran nicht gerüttelt wird, dafür sorgt die Demokratie, sie bezeichnet sich selbst gerne als „wehrhaft“.
Da ist ein Begriff wie „Deep State“ oder „Dualer Staat“ störend. Er legt nahe, dass es neben dem bekannten, demokratisch legitimierten Staat noch einen anderen gibt, der nicht gewählt wird, der sich selbst ermächtig, der eingreift, wann es passt. Aber wann? Wer bildet ihn? Was tut er? Wann tötet er? Warum liest man darüber so wenig? Und warum beschäftigen sich „seriöse“ Medien damit eigentlich überhaupt nicht? Medien, Politiker und Universitätslehrer verweisen den Begriff des „parallelen Staates" gerne in den Bereich der „Verschwörungstheorien“.
Und doch ist er real. In allen Staatsformen, aber insbesondere in der Demokratie, gibt es im Unterschied zum normativen Ideal die realpolitische Existenz eines „Machtstaates“ oder „Maßnahmenstaates“, des "Deep State". Auch akademische Politologen und Rechtswissenschaftler haben sich damit beschäftigt, ausnahmslos Personen, die sich mit dem Widerspruch zwischen Realpolitik einerseits und der Idee des liberalen Rechtsstaates andererseits beschäftigt haben. Sie haben erkannt: Der „Deep State" hängt mit den Erfordernissen der Hegemonialmacht im „Grossraum“ zusammen.
Dementsprechend gibt es Länder, in denen der „Tiefe Staat“ Alltagswissen ist, z.B. die Türkei oder Italien. Dort ist die Realität des parallelen Staates so unübersehbar zutage getreten, dass auch Staatspräsidenten von ihm reden - müssen. Und es gibt Länder, in denen man in öffentlichen Ämtern nicht von ihm sprechen kann, ohne Reputation und Karriere zu riskieren.
Die staatstragenden Kräfte vieler Länder blenden diese Realität deshalb weiter aus. Oder sie versuchen es zumindest. Aber auch in diesen Ländern ist der „Deep State“ aktiv geworden. Nicht nur in Vasallenstaaten, sondern auch im Zentralreich des Hegemons selbst.
Anhand praktischer Beispiele legt der Journalist Dirk Pohlmann praktisch und theoretisch dar, was es mit dem "Deep State“ auf sich hat. Sein Vortrag ist eine Mischung aus staatsrechtlicher Analyse und Bericht, wann und wo der Deep State sichtbar geworden ist. Ein spannendes Thema, dessen Bedeutung kaum überschätzt werden kann. Es ist besser, darüber Bescheid zu wissen, als nur die Konsequenzen verständnislos erleben zu müssen.
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aktualisiert am 09.09.2019