Mittwoch, 2. Januar 2013

Vor ca. 300 Jahren – um 1720: Piratinnen-Duo macht die Karibik unsicher

Mutige Piratinnen in Männerkleidern 

 Anne Bonney stammte aus Irland, Mary Read aus England. 1716 trafen sie zufällig aufeinander, an Bord eines Piratenschiffs in der Karibik: Anne gehörte zur Freibeuter-Crew des berüchtigten Jack Rackam, die das Schiff der holländischen Sklavenhändler aufgebracht hatte, auf dem Mary unterwegs war. Zunächst hatten die bei den jungen Damen vor allem eins gemeinsam: Sie waren wie Männer gekleidet und wurden auch als solche angesehen, denn als Frauen hätten sie gar nicht an Bord sein dürfen. Anne erkannte bald das wahre Geschlecht der neuen Gefährtin, die beiden freundeten sich an und wurden als unerschrockene Piratinnen berühmt. 


Darstellung der Piratinnen Anne Bonney und Mary Read
1720 wurde ihr Schiff von einem Piratenjäger angegriffen. Die angetrunkene Mannschaft soll sich feige unter Deck verkrochen haben, nur die beiden Damen verteidigten sich noch. Es nutzte nichts: Alle wurden festgesetzt und zum Tode verurteilt. Anne und Mary waren schwanger, ihr Urteil wurde bis nach der Geburt ausgesetzt. Als Anne ihren Liebhaber Rackam in der Todeszelle besuchte, hatte sie nicht viel Mitleid: »Wenn du gekämpft hättest wie ein Mann, brauchtest du jetzt nicht zu sterben wie ein Hund.« 

Berühmte Piraten 
Klaus Störtebeker (um 1360-1401) 
 Francis Drake (1540-1596) 
 Henry Morgan (1635-1688) 
 Blackbeard (um 1680-1718)
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

Heute vor 108 Jahren – 2. Januar 1905: Russen räumen den Flottenstützpunkt Port Arthur

Imperialistisches Ringen mit Überraschungssieger 

 Im Februar 1904 begann der Russisch-japanische Krieg, der sich an Interessengegensätzen in Korea und der Mandschurei entzündete und Teil des imperialistischen Ringens um die Vorherrschaft in Ostasien war: Vor Port Arthur [ehemalige koloniale Bezeichnung des Stadtbezirks Lüshunkou der chinesischen Hafenstadt Dalian, aus Wikipedia], einem russischen Flottenstützpunkt an der Spitze der Halbinsel Liaodong im Gelben Meer, griffen japanische Torpedoboote ohne Kriegserklärung die dort stationierten Schiffe der russischen Flotte an und brachten ihr eine empfindliche Niederlage bei. 

Japaner feiern die Einnahme von Port Arthur, Tokio, Januar 1905

 Russland hatte das strategisch günstig liegende Port Arthur von China gepachtet, um es – neben Wladiwostok – zu einem zweiten Stützpunkt russischer Interessen in der Region auszubauen. Nach dem Überraschungsangriff belagerte die japanische Flotte den Stützpunkt. Die russischen Schiffe starteten ohne Erfolg Ausbruchsversuche, während im hügeligen Umland von Port Arthur ein Stellungskrieg tobte. Am 2. Januar 1905 musste das russische Kommando in Port Arthur kapitulieren und den Stützpunkt räumen. Der erste große Krieg des 20. Jahrhunderts endete im September 1905 mit einem Sieg Japans über das riesige russische Reich. 

 Frieden von Portsmouth (USA) 
 beendete den Russisch-Japanischen Krieg 
 sicherte Japan die Vormachtstellung in Korea und der Mandschurei 
 Russland musste Port Arthur und Süd-Sachalin an Japan abtreten
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013 

Geschichtsfrage

Was ist als »Weihnachtsfrieden« bekannt geworden? 

ein mittelalterlicher Brauch, am Weihnachtstag kriegerische Handlungen auszusetzen 

 ein spontaner Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg zu Weihnachten 1914 
 ein zwischen England und Frankreich am Weihnachtstag 1467 geschlossener Friede