Donnerstag, 20. Februar 2020

Der Milliarden-Maurer vom Rhein

Die Dokumentation erzählt die Hintergründe eines der größten Wirtschaftsskandale in Deutschland. Angefangen hat Josef Esch aus dem rheinischen Troisdorf als Maurerpolier. Ein Mann aus kleinen Verhältnissen, bald ein kleiner Baulöwe an der Kölner Peripherie. Josef Esch schaffte den Aufstieg zu einem der größten und mächtigsten Immobilien-Entwickler und Vermögensverwalter des Landes.
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In den 90er Jahren stieg der Mann vom Bau in die ersten Kreise der Kölner Gesellschaft auf. Dabei behilflich waren die vornehmen Inhaber der größten europäischen Privatbank Salomon Oppenheim & Cie. In ihrem Umfeld lernte er das who-is-who des deutschen Geldadels kennen - vom Schuh-Milliardär Deichmann über den Bofrost-Gründer Boquoi bis zur Quelle-Erbin Schickedanz. Der Mann vom Bau kümmerte sich nicht nur um Geldanlagen, sondern nahm den Wohlhabenden und Einflussreichen auch allerlei andere Sorgen ab, besorgte auf Wunsch den passenden Handwerker ebenso wie die gewünschte Traumvilla oder Jacht und machte sich auf diese Weise unentbehrlich.

mehr:
- Der Milliarden-Maurer vom Rhein (Ingolf Gritschneder, Georg Wellmann, phoenix, 20.02.2020)
siehe auch:
- Haifische am Pokertisch (Post, 14.06.2009)

Der Maurer und die Superreichen | WDR Doku {29:49}

WDR Doku
Am 23.01.2020 veröffentlicht 
Angefangen hat Josef Esch aus dem rheinischen Troisdorf als Maurerpolier. Ein Mann aus kleinen Verhältnissen, bald ein kleiner Baulöwe an der Kölner Peripherie. Josef Esch schaffte den Aufstieg zu einem der größten und mächtigsten Immobilien-Entwickler und Vermögensverwalter des Landes. In den 90er Jahren stieg der Mann vom Bau in die ersten Kreise der Kölner Gesellschaft auf.
Gemeinsam mit den Grafen und Baronen aus dem Hause Oppenheim legte Josef Esch milliardenschwere Immobilien-Fonds auf, die sogenannten Oppenheim-Esch-Fonds. Kernstück waren große Bauprojekte zusammen mit der öffentlichen Hand wie zum Beispiel der Neubau der Kölner Messe. Die Oppenheim-Esch-Fonds entwickelten sich zum Geheimtipp für Geldanlagen von Multimillionären und Milliardären. Die Renditen waren erstklassig – allerdings zu Lasten des Steuerzahlers, wie sich später zeigen sollte.
Die große Esch-Sause endete für den Bau-Mogul und die Banker vor Gericht. Esch wurde wegen Steuerhinterziehung und unerlaubten Betreibens von Bankgeschäften, seine adeligen Geschäftspartner wegen schwerer Untreue verurteilt. Für die vornehme Privatbank Sal. Oppenheim endete das Abenteuer im Desaster.
Ebenfalls mit von der Partie: Thomas Middelhoff, einst gefeierter Bertelsmann-Star und später vermeintlicher Karstadt-Retter. Er wurde am Ende wegen Untreue verurteilt, im Gerichtssaal verhaftet und ist inzwischen insolvent.
Ein Skandal mit Star-Besetzung.
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Ein Film für Die Story im Ersten von Ingolf Gritschneder und Georg Wellmann
Dieser Film wurde im Jahr 2019 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.

Milliarden Monopoly - Die verschwiegenen Geschäfte der Oppenheim-Esch-Holding | WDR (2005) {43:24}

Matthias Dragan Pirot
Am 20.08.2018 veröffentlicht 
Eine WDR-Dokumentation über Machenschaften politischer Akteure um und in Köln. Der kölsche Klüngel im Rheinland halt.

DieStory 21.11.2011 Adel vernichtet - Untergang des Bankhauses Oppenheim {42:45}

BewusstseinOnlineMag
Am 24.11.2011 veröffentlicht 
DieStory 21.11.2011 Adel vernichtet - Der bemerkenswerte Untergang des Bankhauses Oppenheim WDR Wer nichts weiß muss alles glauben ... http://bewusstsein-online.de http://www.youtube.com/user/Bewusstse... http://www.facebook.com/pages/bewusst... DieStory 21.11.2011 Adel vernichtet - Der bemerkenswerte Untergang des Bankhauses Oppenheim WDR
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Bilder sagen mehr als tausend Worte – und können richtig lügen

Eine Invasion russischer Truppen in die Ostukraine hat es nie gegeben. Die gezeigten Fotos waren falsch. Fälschen ist ganz einfach. 

Der deutsche IT-Spezialist Jens Bernert hat die Fotos in den Medien, die den Einmarsch russischer Panzer in der Ostukraine zu zeigen vorgaben, genau untersucht. Es waren in Wirklichkeit Bilder von anderen Orten und anderen Anlässen, teils bis zu fünf Jahren zurückliegend. Der durch diese falschen Bilder erzeugte Glaube an die Invasion russischer Panzer aber ist bis heute geblieben.
mehr:
- Bilder sagen mehr als tausend Worte – und können richtig lügen (Christian Müller, InfoSperber, 20.02.2020)
siehe auch:
- Krim: Die Invasion, die es nicht gab (Post, 15.02.2020)
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Propaganda: Syrische Bürgerjournalisten als militärisch-politische Schnittstelle

Mit einem Geheimprogramm und viel Geld hat die britische Regierung ein Netzwerk aufgebaut, das die syrische Wirklichkeit nach strategischen Interessen darstellt

Britische PR zur Förderung der syrischen Opposition ist nichts Neues. So bestätigen Dokumente der britischen Regierung, die vom Journalisten Ian Cobain aktuell auszugsweise veröffentlicht werden, im Grunde längst Bekanntes. Dass solches als bloße Unterstellung abgetan wird, geht anhand solcher Dokumente dann nicht mehr so einfach.

Sie belegen, dass die britische Regierung, zusammen mit den USA und Kanada, von 2012 bis 2015 ein Netzwerk von syrischen Journalisten finanziert hat, um die öffentliche Wahrnehmung des Konflikts in Syrien formen.

"Propaganda herauspumpen"


Neu ist vor allem die Verknüpfung mit einer militärischen Strategie; auch die eingesetzten Summen sind beachtlich – wie auch die Kluft zwischen Realität und Kosmetik, die sich allein schon zwischen der Formulierung der Aufgabenstellung und der tatsächlichen Arbeit auftut.

In den Dokumenten wird das Ziel politisch-hygienisch mit einer "positiven Veränderung der Einstellungen und des Verhaltens" gegenüber der syrischen Opposition benannt. Real ging es bei seiner Arbeit, so ein Beteiligter, um Schmutzigeres – darum, "Propaganda herauszupumpen, innerhalb und außerhalb Syriens".

Auffallend ist die doppelte Funktion der Beteiligten, die nichts von ihrem Auftraggeber wissen sollten. Sie sollten einerseits als "Bürgerjournalisten" die Öffentlichkeit von der Opposition zu Baschar al-Assad überzeugen. Anderseits agierten sie gegenüber Journalisten von Medien mit internationaler Reichweite, z.B. Sky News Arabia, BBC Arabic, al-Jazeera oder al-Arabiya, als Pressesprecher von oppositionellen Gruppen.

Instruktionen


Dazu wurden sie im Vorhinein "instruiert". Grundlegende Leitprinzipien waren bereits von programmatisch von der britischen Regierung vorgegeben. Laut den veröffentlichten Papieren war wesentlich die "Stärkung der Werte und der Reputation der syrischen Opposition" sowie andererseits die "Unterminierung der Erzählung der Assad-Regierung und deren Legitimität".

Namen der Teilnehmer der "versteckten Propaganda-Kampagne" (Middle East Eye) werden nicht genannt. Neun Unternehmen sollen sich an der Ausschreibung beteiligt haben. Die Formulierung, dass sich darunter eine Anzahl von Firmen befand, die von früheren britischen Diplomaten, Geheimdienst- und Armeeoffizieren gegründet worden waren, legt eine Spur zu den PR-Netzwerken rund um die Aktivitäten der Weißhelme, die von einem früheren britischen Geheimdienstoffizier gegründet wurden.

Der Vertragspartner sollte über syrische Journalisten Material für Fernsehen, Radio, Soziale Medien, Poster, Magazine und "sogar für Kinder-Comics" liefern. Die Bezahlung der Journalisten lag nach Informationen von Ian Cobain pauschal zwischen 250 und 500 US-Dollar im Monat oder für Einzelbeiträge bei 50 Dollar für ein Bild und 200 Dollar für ein kurzes Video.

... Budget


Im Jahr 2015 soll für das Programm mit seinen drei Ausrichtungen - "Freies Syrien, Syrische Identität und Unterminierung" – monatlich 540.000 US-Dollar ausgegeben worden sein. Damit konnte angesichts der gerade genannten "Honorare" einiges produziert werden. Im selben Jahr lief die Propagandaarbeit allerdings auch aus. Nach dem militärischen Einschreiten Russlands sei die Sache zum Erliegen gekommen, so Cobain.

... und Strategie


Der Journalist stellt aufgrund der Dokumente einen interessanten Hintergrund her, der kurz gesagt darauf hinausläuft, dass das PR-Programm eine Art Überbrückung war, um mit der Öffentlichkeitsarbeit einen möglichen militärischen britischen Einsatz in Syrien vorzubereiten. Dafür spricht für ihn, dass die Initiative kurz nach der Entscheidung des britischen Parlaments gegen einen Militäreinsatz in Syrien aus der Taufe gehoben wurde, und die Sache dann beim Verteidigungsministerium landete.

Zudem seien die Interessen der PR-Kampagne danach ausgerichtet, ein "effektives oppositionelles politisches-militärisches Interface" zu schaffen, das eine strategische Expansion zulasse, wenn sich die Möglichkeit dazu auftut. Für die britische Regierung war die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk aus syrischen Journalisten eine Gelegenheit, um eine britsche Präsenz in Syrien zu wahren, die dann gegebenenfalls ausgebaut werden könnte, wie es der Journalist aus den Regierungsdokumenten herausliest.

mehr:
- Propaganda: Syrische Bürgerjournalisten als militärisch-politische Schnittstelle (Thomas Pany, Telepolis, 20.02.2020)
siehe auch:
Die USA und ihr Tiefer Staat (Post, 24.09.2019)
Westliche Medien kungeln mit Terroristen in Syrien (Peter Frey, Peds Ansichten, 21.06.2019)
Syrien-Nachrichten: Wem kann man noch glauben? (Post, 13.05.2019)
Weißhelme: Krankenhausszene gefälscht (Post, 23.02.2019
Video – Krieg in Syrien: ein Bürgerreporter berichtet (Tagesschau, 13.08.2016)
zu dem Tagesschau-Video:

zu dem Video:
bei 1:10 sagt der Sprecher aus dem Off: »Auch unter den Regimegegnern gibt es etliche, die kein Interesse an völlig freier Berichterstattung haben.«
dazu einige Zitate:
Damit sollte die syrische „Opposition“ in Damaskus an die Macht gebombt werden, obwohl schon damals eine – seither veröffentlichte – Analyse der DIA (Der militärische Nachrichtendienst der USA) davor gewarnt hatte, dass die so genannte „syrische Opposition“ so gut wie ausschließlich aus fanatisierten, islamistischen Gewaltextremisten bestand. […]
[Hartmut Barth-Engelbart, Hillary Clinton für Giftgaseinsatz in Syrien verantwortlich – nicht Assad, barth-engelbart.de, 04.05.2016]
Die Bush-Administration hat das US-Militär in eine globale Propaganda-Maschine verwandelt. Tom Curley, Chef der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, kann dazu nicht mehr länger schweigen. Am Wochenende referierte er an der Universität von Kansas vor Journalisten über den Druck des US-Verteidigungsministeriums auf seine Berichterstatter in Kriegsgebieten wie Irak oder Afghanistan. Sein Fazit: «Es wird langsam unerträglich.» Hohe Generäle hätten gedroht, dass man die AP und ihn ruinieren werde, wenn die Reporter weiterhin auf ihren journalistischen Prinzipien beharren würden. Seit 2003 wurden bereits elf Journalisten der AP im Irak für mehr als 24 Stunden verhaftet.
[Marc Brupbacher, 27'000 PR-Berater polieren Image der USA  Tagesanzeiger.ch, 12.02.2009 – Hervorhebung von mir]
Sich nicht dran zu erinnern, dass laut Recherchen der US-Weltagentur AP das Pentagon über 27'000 PR-Berater verfügt, die ausschließlich für die Öffentlichkeitsarbeit (PR, Werbung, Rekrutierung) zuständig sind? Nur dazu da, das Image der USA aufzupolieren? Dass diese ungeheure PR-Maschinerie des US-Militärs die amerikanischen Steuerzahler jährlich 4,7 Milliarden Dollar kostet? Und dass an dieser und anderen staatlichen Maschinerien des Westens (Achtung: Bundespresseamt Berlin!) Heerscharen von Journalisten hängen, unter anderem auch die der ARD? Leute, deren berufliche Realität sich prinzipiell nicht von dem unterscheidet, was sie über die „russischen Trolle“ zusammenfantasieren?
[
Faktenfinder betreibt faktenfreie antirussische Hetze, Jens Wernicke, Rubikon, 26.04.2017]
Zuletzt wurde enthüllt, dass das Pentagon ein Medienunternehmen mit der Herstellung von Propagandavideos beauftragte, welche man Terroristen zuschrieb, um der westlichen Bevölkerung den Irakkrieg schmackhaft zu machen. Für die Produktion der Fake-Videos wurden zwischen Mai 2007 und Dezember 2011 insgesamt 540 Millionen Dollar ausgegeben. [Pentagon ist Propaganda-Champ der USABürgender, Gegenfrage, 16.10.2016 – Hervorhebung von mir] 
Für 2009 sei die Herausgabe von 5400 Pressemitteilungen, 3000 Fernsehspots und 1600 Rundfunkinterviews geplant – doppelt so viel wie noch vor zwei Jahren. Dieser Service ist nur ein kleiner Ausschnitt des ständig wachsenden Pentagon-Medienimperiums. Schon jetzt ist es grösser als die allermeisten Pressekonzerne der USA
[
27'000 PR-Berater polieren Image der USA, Marc Brupbacher, Tagesanzeiger.ch/Newsnet, 12.02.2009 – Hervorhebungen von mir] 

mein Kommentar:
… und dann mixen wir das Ganze (gerührt, nicht geschüttelt!) noch mit der Operation Timber Sycamore (2013 von Obama autorisierte CIA-Operation) und dem, was wir über Gründung (2013) und Finanzierung (s.u.: Die »zuverlässigen Quellen« des Mainstreams) der Weißhelme wissen…
[Die USA und ihr Tiefer Staat, Post, 24.09.2019]
… schmecken es noch mit ein paar zuverlässigen Quellen
[Die »zuverlässigen Quellen« des Mainstreams (Post, 12.05.2018)]
… und ein paar Spritzern transatlantisch infizierter Medien ab
[Die Propaganda-Fabrik (Thomas Röper, Rubikon, 10.10.2018)]
… verschwurbeln es noch schnell bei Claus Kleber 
[Gleiwitz 2.0 – transatlantischer Kleber übt schon mal öffentlich für den Ernstfall, Post, 07.04.2019]
… oder der Tagesschau
[Geheimdienste und Leitmedien: unbekannte Fakten plus eindeutige Schlussfolgerungen ergeben unvoreingenommenes, faktenfreies Geschwurbel, Post, 15.03.2019]
und heraus kommt: eine Verschwörungstheorie!
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