Die Psychologie betreffenden Posts habe ich in »Roths Psychoblog« eingestellt. Eine Liste der Musikvideos findet sich unter »Tornado’s Music Favourites« (siehe unter »Links«). Das Posten eines Videos schließt das Hinzufügen des Infotextes mit ein. (Ich bemühe mich, offensichtliche Werbung wegzulassen) Dieser gibt also nicht notwendigerweise meine Meinung wieder! Das verwendete Bild stammt aus Bob Dylan’s Video »Jokerman«. Ich speichere keine Daten!
Prof. Heinz-Josef Bontrup ist der Muhammad Ali der deutschen Wirtschaftswissenschaftler.
Er provoziert den Gegner noch während dieser in seiner Ecke sitzt, um ihn dann mit ein paar gut platzierten Argumenten auf die Matte zu schicken.
Wer Bontrup mal live an der Westfälischen Hochschule erlebt hat, muss zugeben, dass sich der Profi für Arbeitsökonomie vor allem für den lohnabhängigen Arbeiter in den Ring wirft.
Bontrup ist stocksauer und dafür gibt es einen Grund. Er rechnet Merkel & Co. seit Jahren vor, dass echte Vollbeschäftigung in Deutschland möglich wäre und, dass dabei alle Seiten gewinnen können.
Als Sprecher der „Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik“ hat Bontrup auch im Deutschen Bundestag immer wieder versucht, die jeweiligen Wirtschaftsminister für seine Ideen eines fairen Arbeitsmarktes zu begeistern. Oft, sehr oft, hatte er dann aber das Gefühl, dass die, die ihm gegenüber saßen, von der Materie nur oberflächlich etwas verstanden.
Wirtschaftswissenschaft ist, anders als Physik oder Chemie, keine Naturwissenschaft. Der untersuchte Gegenstand, der Markt, wurde von Menschen gemacht, kennt keine festen Regeln, sondern gehorcht eher einer Ideologie.
Gerade deshalb will sich Prof. Bontrup nicht mit dem Status Quo abfinden. Es gibt eine Alternative zu Hartz IV, Niedriglohnsektor, Lohndumping und Altersarmut.
Es geht um einen fairen Verteilerschlüssel. Mehr echte Mitbestimmung durch den Arbeitnehmer und das Beenden der Lobby-Politik, die vor allem den großen Kapitalbesitzern dient, während immer mehr Menschen um ihren Job bangen müssen, Überstunden schieben oder aber wegrationalisiert werden.
Bontrup ist kein Theoretiker, er kennt alle Seiten des Marktes: Werkbank, Forschung und Wissenschaft. Das macht seine Argumente und Kritik so plausibel.
Kaum geht der Gong, knallt er der Politik 90 Minuten einen vor den Latz. Er will eine andere Ordnung im System selbst und keine Brosamen der Beschwichtigung.
Inhaltsübersicht:
00:01:51 Arbeitgeber und Arbeitnehmer vs. Unternehmer und abhängig Beschäftigte
00:12:51 Ungleiche Vermögensverteilung und ihre Rolle bei Finanzkrisen
00:20:33 Der Beginn der Massenarbeitslosigkeit und mögliche Wege aus der Krise
00:39:10 Wohin steuert Deutschland?
00:55:17 Der Lebenszyklus der Gewerkschaften
01:15:43 Heinz-Josef Bontrups Konzept zur Beendigung der Massenarbeitslosigkeit
01:30:17 Das widersprüchliche Verhältnis eines demokratischen Staates zu einer autokratischen Wirtschaft
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27. Pleisweiler Gespräch mit Prof. Michael Hartmann - die wirkliche Lage der Vermögensverteilung {1:11:43}
Am 01.08.2017 veröffentlicht
NachDenkSeiten
Am vergangenen Sonntag (30.07.2017) kamen fast 300 Gäste zu Vortrag und Diskussion mit dem Eliteforscher Michael Hartmann. Er bot viele Einsichten in die wirkliche Lage der Einkommens- und Vermögensverteilung und zu den Hintergründen. Zum Beispiel: Die Verteilung der Einkommen und Vermögen ist schlimmer als man bei Kenntnisnahme der veröffentlichten Erhebungen und Statistiken denken könnte. Denn die Einkommen an der Spitze wie am unteren Ende werden von Befragungen und Statistiken kaum erfasst.
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Über die SPD, Trump, den US-Imperialismus & China- Prof. Michael Hartmann im Gespräch mit MrMarxismo {19:59}
Am 26.12.2017 veröffentlicht
MrMarxismo
Über Trump, den US-Imperialismus & China - Prof. Michael Hartmann im Gespräch mit MrMarxismo
Fundstücke:
„Professor Yang, die Familie von Chinas Premier Wen Jiabao soll 2,7 Milliarden Dollar angehäuft haben.
Reichtum in einem sozialistischen Land – wie passt das zusammen?“
(…)
Prof. Dali Yang (Chicago): „Geht es der Elite nicht gut, dann hat sie keinen Anreiz für weitere Reformen.“
(…)
„Die Korruption ist also noch nicht so gravierend, dass sie das Wachstum der Wirtschaft bedrohen würde.“
(…)
„Man muss sich auch klarmachen, dass die Geschäfte von Wens Familie nach chinesischem Recht größtenteils nicht einmal verboten waren.“
(…)
„In Chinas Metropolen leben eine Million Millionäre und 600 Milliardäre.
Auf dem Land leben die Massen in Armut. Zerreißt die Ungleichheit das Land?“
(…)
„Heute ist der Reichtum ungleicher verteilt als nahezu überall sonst auf der Welt.“
(…)
„Die Länder, in denen die höchste Ungleichheit herrscht, sind in der Regel wenig demokratisch“.
Quelle:
Kernsätze aus einem Interview mit Prof. Dali Yang , FAZ (4.11.2012)
Dass die Diktatur (im bürgerlichen Sinne) des chinesischen Staatskapitalismus etwas (außer dem Namen) mit "Kommunismus" zu tun hat, ist mehr als nur "zweifelhaft".
Mehr Infos:
Meine Playlist: China´s (Staats-) Kapitalismus
https://www.youtube.com/playlist?list...
Fazit:
"Ohne Demokratie kein Sozialismus, aber ohne Sozialismus keine Demokratie!"
Rosa Luxemburg
PS:
"Ein Verein freier Menschen die mit gemeinschaftlichen Produktionsmitteln ihre Bedürfnisse befriedigen" ist zur Zeit (leider) immer noch nicht Realität!
Also eine "Utopie", die noch nie verwirklicht wurde!
Die bürgerliche Demokratie und die kapitalistische Produktionsweise waren allerdings z.B. im Jahr 1492 auch eine "Utopie"...
Prof. Michael Hartmann - Warum werden durch die "Globalisierung" die Reichen immer reicher? {28:52}
Am 05.03.2013 veröffentlicht
MrMarxismo
Meinhard Schmidt-Degenhard im Gespräch mit Prof. Michael Hartmann (hr, 24.02.2013)
Mehr Infos von Prof. Michael Hartmann: https://www.youtube.com/watch?v=AAyYR...
„Ich brauche Dich“, sagt die Schlaftablette, „mach bitte schön den Mund auf und sag aaah!“ – Das wirkt! Eine Partei und ein Volk machen den Mund auf, schlucken brav und die Schlaftablette macht, wie bisher schon, auch den Tag zur Nacht! – Nicht, dass ich Ihnen zu nahetreten möchte, Frau Merkel, aber Wahrheit ist keine Beleidigung.
Es ist nun einmal so: Wenn ich Sie sehe, sinken mir die Mundwinkel herunter und die Lider gleich mit. Wissen Sie, ich denke an Zeiten, als das Griechenland-Problem noch für knapp 40 Milliarden zu lösen war. Zukünftig dürften in Wahrheit keine 400 Milliarden mehr reichen. Meinen Sie auch, dass Sie da was verschlafen haben? So schlaftablettenmäßig? Nein, klar, Ihre Rente ist sicher…
Oder, was ich auch so bei mir denke:
Bei uns gibt es doch ziemlich viel Leute, die keinen Cent auf die Seite kriegen und bei denen am 20. Monatsende ist. Sie kennen solche Leute nicht, aber eine gute Bekannte von mir – ihr Mann hat sie recht frühzeitig verlassen – hat drei Kinder alleine großgezogen und dabei in der mobilen Altenpflege gearbeitet. Später, als die Kinder groß waren, deutschlandweit. Bis ein Burn Out sie stoppte. Für längere Zeit. Da war sie aber schon über 60. Heute kriegt sie 700 Euro Rente. Das zwingt sie mit ihren 67 Jahren, vier Tage in der Woche ein paar Stunden im Kindergarten in der Küche zu arbeiten. Angestellt bei der Caritas, einem Arbeitgeber, wie ich ihn keinem wünsche. So kriegt sie noch 350 Euro. Ohne die geht´s gar nicht. Gut, sie hat Kinder, die würden sie nie hängen lassen, aber wie sagte sie mir kürzlich: "So lange ich auf den eigenen Beinen stehen kann, will ich nicht anderen zur Last fallen." mehr: - Die politische Schlaftablette (Johannes G. Klinkmüller, Freie Welt, 06.12.2016) Da der Link nicht mehr funktioniert, hier der restliche Text:
Tja, die Rentenreform, Frau Merkel, oder dieses grandiose Gesetz, das den Leiharbeitern so unendlich hilft - ach, da fällt mir ein:
Könnten Sie uns endlich mal den Vertrag mit Erdogan zeigen! Wie sich das liest, wenn Menschen gegeneinander aufgerechnet werden!
Überhaupt, wie Sie das machen, mit so schwierigen Männern klarzukommen! In Deutschland räumen Sie sie ja seit Jahren erfolgreich aus dem Weg – manche sagen, viele verlassen schon freiwillig die CDU –, aber international geht das nunmal nicht immer.
Bestimmt kommen Sie auch mit Trump klar. Ich weiß schon, wie Sie lächeln, wenn Sie ihm vor den Kameras die Hand schütteln. Hoffentlich verplappert er sich nicht und sagt Ihnen, mit wem Sie in der letzten Zeit so alles telefoniert haben.
Deutschland schwimmt, verglichen mit anderen Staaten, im Geld. Könnten Sie mal weniger nach Brüssel rüberschieben und stattdessen für Ihr Land sorgen.
So recht habe ich auch nicht verstanden, dass unser Bundesumweltministerium gewiss mit Ihrem Wissen bis zu 5 Millionen ganz zufällig in der heißen Phase des US-Wahlkampfs in die Clinton-Foundation eingezahlt hat. Schade nur, dass sich Hillary nun nicht persönlich bei Ihnen bedanken wird. Aber wie alles Geld, für das Sie verantwortlich sind, ist es ja bestens angelegt. Nur, wissen Sie, meine Bekannte z.B. hat nichts davon . . .
Keine Ahnung, warum die Leute politikverdrossen sind. Sie wissen aber schon, dass es sowas gibt in "Ihrem" Land? – Komisch, aber ich denke immer, Deutschland ist gar nicht Ihr Land.
Wie Sie das übrigens wieder hingekriegt haben, dass die Maut jetzt doch kommt! So kriegt man die Schwesternpartei zum Schlafen. Ein Anruf bei Juncker und die Sache läuft. Für 2,50 Euro.
Können Sie bei Gelegenheit sagen, was Sie dem Juncker dafür zugemauschelt haben?
Ehrlich gesagt, ist es mir ein Schleier, dass Leute noch so auf Sie abfahren. Aber so ist das, wenn Sie die Menschen verschleiern.
Eigentlich waren Sie ja mal gegen ein Verbot der Vollverschleierung, mittlerweile sind Sie dafür – und wie! Ihre Parteitagsrede lässt grüßen! – Wir kennen ja Ihre Liebe zu Kehrtwendungen.
Im Übrigen haben Sie ein ganzes Volk schon lange vollverschleiert.
Unnachahmlich, wie Sie das immer machen, zu sagen, was das Volk hören will.
Im zwölften Jahr ihrer Kanzlerschaft ist sie im Begriff, das Rollenmodell einer postmodernen und postideologischen Politikerin zu perfektionieren.
Ausgerechnet sie, der Kritiker gern vorhielten, ihr fehle das Wahlkämpfer-Gen, macht jetzt hypermodernen Wahlkampf: einen Wahlkampf, bei dem Politik von Inszenierung nicht mehr zu unterscheiden ist und der – das ist die eigentliche Pointe – sich gegen eine Politik richtet, welche die Kanzlerin selbst zu verantworten hat. […]
Es ist die Vollendung eines virtuosen Zirkels, der einen Großteil der verfügbaren Positionen in der politischen Debatte miteinschließt. Als Anbieterin eines solchen politischen Pauschalangebots, das für Willkommenskulturschaffende und Grenzpfosten gleichermaßen attraktiv wirkt, ist Merkel europaweit stilprägend. […]
Ideologische Rundumversorgung à la Merkel macht Schule. Kein Wunder, dass da kaum noch eine Opposition weiß, wogegen sie opponieren soll.
Unterdessen glauben Umfragen zufolge mehr als zwei Drittel der Deutschen zufolge nicht an die Versprechen der CDU-Vorsitzenden, die Mehrwertsteuer nicht zu erhöhen und Steuerentlastungen vorzunehmen. 72 Prozent der Befragten des ZDF-Politbarometers gehen davon aus, dass die Union ihr Versprechen nicht einhalten werde. Selbst 59 Prozent der Unionsanhänger vertrauten der Kanzlerin bei dieser Ankündigung im Wahlprogramm der Union nicht, heißt es in der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen.
Auch bei der Befragung für den ARD-Deutschlandtrend hatten 78 Prozent angegeben, sie nähmen der CDU-Vorsitzenden das Versprechen von Steuersenkungen nach der Wahl angesichts der Krise nicht ab und halten dies für unglaubwürdig.
Volker Pispers - Angela Merkel und ihr Duktus (Neues aus der Anstalt 10/2013) {5:34}
3sat, Kulturzeit, März 2013 Mutti ist die Best(i)e Die heimliche Diktatur der Mütter Gespräch mit dem Psychoanalytiker und -therapeuten Dr. Torsten Milsch über sein Buch "Mutti ist die Best(i)e"
"Das Mutti-System ist eine hermetisch geschlossene Gruppe mit genau zwei Hierarchiestufen: Erstens Mutti und zweitens alle Anderen."
Kurzbeschreibung bei Amazon: "Niemand hat je die Herrschaft der Mütter hinterfragt. Sie sind schließlich liebevoll und wollen immer nur das Beste. Aber es gibt nicht nur liebevolle und sorgende Mütter, sondern auch viele, die ihre Macht missbrauchen, damit ihre Kinder abhängig bleiben. Wie gefährlich ein Machtmissbrauch solcher »Muttis« ist, zeigt der Arzt und Psychoanalytiker Torsten Milsch am »Mutti-Syndrom« von Kontrollzwang, Unterdrückung und Bevormundung in Familie und Gesellschaft. Bestimmte Mütter, die »Muttis«, entscheiden alternativlos alleine, was falsch und was richtig für ihre Familie ist. Sie kontrollieren Tagesablauf, Freizeit und Kontakte, sie dulden keine abweichende Meinung. Mutti-Kinder lernen so schon früh, dass sie nur gemocht werden, wenn sie immer brav sind. Das macht sie abhängig von der Zuwendung von außen, eigene Gefühle verdrängen sie und werden unglückliche und unselbstständige Mutti-Männer und Mutti-Frauen. Sie leben abhängig machende »Mutti-Muster« in ihren Familien und Firmen sowie in »Mutti-Systemen« wie Medien, Parteien und Religionen. Torsten Milsch weist aus 30-jähriger Erfahrung als Arzt und Psychoanalytiker den Weg aus Machtmissbrauch und Pseudo-Liebe: Beziehungsbildung mit Aufklärung, Empathie und Dialog für Freiheit und Verantwortung in Familie, Beruf und Gesellschaft."
Lässt man die Merkel-Jahre Revue passieren, findet man mehrere große Entscheidungen ohne Plan und abrupte opportunistische Wenden – mit gravierenden Konsequenzen für die gesellschaftliche Stabilität und den Wohlstand in Deutschland. Das von ihren Spin Doctors gezeichnete Bild einer Physikerin, die alle Dinge „vom Ende her denkt“, die quasi naturwissenschaftlich die Konsequenzen, Chancen und Risiken abwägt, ist Fiktion. Offensichtlich ist der Kontrollverlust in der Flüchtlingskrise. Aber auch in der Euro-Krise fehlte ihr die klare Sicht. Und mit der ruckartigen Energiewende hat sie ein industriepolitisches Abenteuer gestartet, das sie planwirtschaftlich angeht. Der Ausgang ist ungewiss.
Loriot Bundestagsrede {2:24}
Veröffentlicht am 28.05.2009
Die Bundestagsrede von Loriot -Vicco von Bülow als Karl-Heinz Stiegler MdB. Die KOMMENTARE zu diesem Video habe ich DEAKTIVIERT. Den unfreiwilligen Schwachsinn des gemeinen Web- und YouTube-Kommentators kann man wahrscheinlich nur verkraften wenn man selbst auch nur soweit zählen kann wie man Finger hat. Und wenn Mama und Papa Geschwister sind hilft das bestimmt auch.
„Meine Damen und Herren! Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch, ohne darum herum zu reden, in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Standpunkt in wenigen Worten zusammenfassen: Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es was wir unseren Wählern schuldig sind, drittens die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines zukunftweisenden Parteiprogramms. Wer hat denn, und das muss vor diesem hohen Hause einmal unmissverständlich ausgesprochen werden. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich in keiner Weise, das kann auch von meinen Gegnern nicht bestritten werden, ohne zu verkennen, dass in Brüssel, in London die Ansicht herrscht, die Regierung der Bundesrepublik habe da und, meine Damen und Herren, warum auch nicht? Aber wo haben wir denn letzten Endes, ohne die Lage unnötig zuzuspitzen, da meine Damen und Herren liegt doch das Hauptproblem. Bitte denken Sie doch einmal an die Altersversorgung. Wer war es denn, der seit 15 Jahren, und wir wollen einmal davon absehen, dass niemand behaupten kann, als hätte sich damals, so geht es doch nun wirklich nicht. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fragen des Umweltschutzes, und ich bleibe dabei, wo kämen wir sonst hin, wo bliebe unsere Glaubwürdigkeit? Eins steht doch fest, und darüber gibt es keinen Zweifel, wer das vergisst, hat den Auftrag des Wählers nicht verstanden. Die Lohn- und Preispolitik geht von der Voraussetzung aus, dass die mittelfristige Finanzplanung, und im Bereich der Steuerreform ist das schon immer von ausschlaggebender Bedeutung gewesen. Meine Damen und Herren, wir wollen nicht vergessen, draußen im Lande, und damit möchte ich schließen, hier und heute stellen sich die Fragen, und ich glaube, Sie stimmen mit mir überein, wenn ich sage, letzten Endes, wer wollte das bestreiten. Ich danke Ihnen."
Aber es geht bei dieser Art des Regierens etwas verloren, und das ist Respekt. Merkels Art des Pragmatismus ist respektlos gegenüber Argumenten und Überzeugungen, und sie ist respektlos gegenüber dem politischen Prozess. Es ist bezeichnend, dass sie sich darüber beklagt, dass die Einführung der Ehe für alle nun zu einem politischen Streitthema wird, dabei ist genau das angemessen: Eine offene Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen Positionen, mit der Möglichkeit, sich auch als Partei klar zu positionieren. Merkel hat diese Auseinandersetzung jahrelang verhindert und will ihr selbst jetzt noch entgehen, wo sie sich nicht mehr verhindern lässt?
Umgekehrt geht auch der Respekt für die Politikerin Merkel verloren. Ihre schier grenzenlose Flexibilität, ihr Prinzip der Prinzipienlosigkeit, ist zweifellos ein entscheidender Grund für ihren Erfolg. Man konnte sich darauf verlassen, dass sie sich im entscheidenden Moment durch keine eigenen Überzeugungen davon abhalten lassen würde, bislang gepflegte Sicherheiten über Bord zu werfen. Eine Nichtüberzeugungstäterin, das schien in dieser verwirrenden, sich rasant ändernden Welt die beste Regierungschefin zu sein.
Aber gleichzeitig wächst - nicht nur bei Martin Schulz - der Wunsch nach einer Politikerin, mit der man sich inhaltlich auseinandersetzen kann. Die auf einem Fundament von Überzeugungen und Werten handelt, und mit Leidenschaft und Argumenten erklärt, wenn sie ihre Position ändert.
Merkel redet darüber, worüber man reden müsste, ohne darüber zu reden. […]
In der ARD hat sie heute das Gegenteil gesagt, aber wer wäre überrascht, wenn sie übermorgen wieder das Gegenteil sagt […]
Tja. Hat die Kanzlerin den Eindruck, […]? Man weiß es nicht. Man wird es nie erfahren. Es ist aussichtslos, sie zu fragen. […]
Und tatsächlich ist ja das Interview immerhin insofern sachdienlich, als es die fehlende Bereitschaft der Kanzlerin, Antworten zu geben, für jeden, der sie sehen will, sichtbar macht. […]
Aber dass es so normal geworden ist, dass eine Kanzlerin sich systematisch und dreist der kleinsten inhaltlichen Festlegung verweigert, dass so ein Interview wie das in der „Zeit“ gar keinen Schluckauf in dieser Hinsicht mehr auslöst. Und dass diese Kanzlerin größte Zustimmungswerte im Volk genießt und mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, die zukünftige Regierung zu führen. Das bestürzt mich dann doch.
Dieter Hildebrandt - Helmut Kohl: Der Mond ist aufgegangen {4:01}
Veröffentlicht am 05.10.2010
Dieter Hildebrandt stellt das Gedicht "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius in der für Helmut Kohl typischen Vortragsart dar.
Innerhalb der Partei werden Missstände unter den Teppich gekehrt. Wer mit seiner Kritik Gefahr läuft öffentlich wahr genommen zu werden, wird auf möglicherweise parteischädigendes Verhalten hingewiesen und darf „froh sein“, dass man nicht gegen ihn vorgeht. Eigentlich ist genau diese Unterwürfigkeit gegenüber dem Nächsthöheren in der Hierarchie „gelebter Orient“.
Das Streiten haben wir nicht nur verlernt, es ist verpönt. Die Meinungsbildung in der Partei ist Sache der Vorsitzenden, vorzugsweise hinter verschlossenen Türen oder im Rahmen eines Gespräches mit einer Modezeitschrift. Vorschläge, die nicht der Linie von Parteifunktionären (die Basis ist und bleibt irrelevant) entsprechen, werden ignoriert; mal freundlich dezent, mal mit dem Verdrehen der Augen. Parteiarbeit ist fast ausschließlich auf die Organisation von Mehrheiten ausgerichtet. Die Basis traut sich nicht Gedachtes auszusprechen und begrenzt sich selbst auf Wahlplakatdienstleistungen.
Hypnotische Auslöser - einfach erklärt {4:30}
Veröffentlicht am 08.09.2015
Was sind die so genannten "Anker" oder "Trigger", die in der Hypnose Gefühle oder sogar Aktionen auslösen können? Wie schafft es ein Hypnotiseur, das jemand nur auf ein einziges Wort hin plötzlich in Hypnose fällt? Antworten zu diesen und mehr Fragen gibt es hier - einfach erklärt und anschaulich dargestellt! Viel Spaß :)
mein Kommentar: Das geistert mir schon länger im Kopf herum: Könnte es sein, daß Merkels fallende Mundwinkel und ihre »Raute« nichts anderes sind als Hypnose-»Trigger«? (Angela Merkel als Milton-Erickson-Schülerin? Siehe den vorletzten Link ganz unten im Post) Der Kabarettist Jens Neutag: Angela Merkel - Eine Bilanz {4:54}
Veröffentlicht am 17.05.2016
Wer Jens Neutag noch nicht kennt, wird einen der besten Kabarettisten Deutschlands erleben www.jensneutag.de www.kabarett-news.de/Jens-Neutag-Infoseite.html
Weil es der Union an einem übergeordneten, integrativen Politik- und Wertemodell für eine christdemokratische Partei in einer zunehmend säkularen Gesellschaft mangelt. Erst ein solcher Überbau jedoch würde den diversen Einzelpolitiken und -projekten Sinn verleihen, es möglich machen, sie mit langfristigen, übergreifenden Zielen zu verbinden.
Den parteiinternen Diskurs darüber hat Angela Merkel stets gemieden und der CDU auf Grundlage ihrer unumwundenen Machtposition ein irgendwie moderneres, aber eben auch beliebigeres Antlitz verliehen. Nun, da der Erfolg ausbleibt, wird die Misere der Partei offensichtlich. Die CDU steckt mitten in der Identitätskrise, denn sie hat keine Identität.
Politik lässt sich eben nicht im Labor machen – nicht einmal von einer promovierten Physikerin. Politik im Allgemeinen und Parteipolitik im Besonderen lebt von Ideen, Visionen und Werten – und vom demokratischen Streit darüber. Nur so entstehen Wettbewerb und belastbare Bindungen, nicht über den Vollzug vermeintlicher Sachzwänge und erst recht nicht durch eine Politik hektischer Handlungssimulation vor Landtagswahlen.
Das setzt freilich Willen und Fähigkeit voraus, die eigenen Werte zu reflektieren und sie programmatisch in den Diskurs einzubringen. Doch sind Werte wie "Freiheit", "Wohlstand" und "Gerechtigkeit" in den Programmen aller Parteien zu abstrakten Leerformeln ohne Aussage- und Orientierungskraft geworden. Vom Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung ganz zu schweigen. Gerade dieses Dokument macht deutlich, dass diese Unbestimmtheit kurzfristig zwar gewisse Vorteile zu versprechen mag, schon mittelfristig aber zum Problem wird. Es fehlt die Linie, es fehlt das Projekt.
Führung in der Politik bedeutet mehr, als ein Amt zu erobern und zu verteidigen. Und wer Politik auf Problemlösung und technokratisches Management reduziert, beraubt eine Gesellschaft der Offenheit der Wege und der Möglichkeit des Konflikts darüber. Der Erfolg der Grünen – das ist letztlich auch ein Protest des Bürgertums gegen diese Selbstabdankung demokratischer Politik.
„Mutti“, die populärste Merkel-Lesart, wurde, was wunder im Kreise so vieler Analytiker, heiß diskutiert. Und kritisiert. Die Einschätzung, die „Kinder“-Bürger überließen sich Merkel allzu kindlich („regressiv eingerastetes Vertrauen“ nennt es der Freiburger Analytiker Tilmann Moser), fand nicht nur die Berliner Analytikerin und Politikwissenschaftlerin Angelika Ebrecht-Laermann „etwas eindimensional“. Es stecke „etwas Diffamierendes“ im Wort Regression. […]
Am Ende steht eine „am Rednerpult, die zwischen Königin und Schutzmantelmadonna changiert“, die Bannung von Aggression und Gefahr sei allerdings vom Kopf in die Hände gerutscht, in die berühmte Merkel-Raute. Für Ebrecht-Laermann ist es Sigmund Freuds Raute. Der habe die geometrische Figur in der frühen „Traumdeutung“ als Symbol des weiblichen Genitals gelesen. Es löse den Schrecken der Kastration aus, seine „öffentliche Zurschaustellung durch die Kanzlerin“ nehme ihm den aber wieder. Wie überhaupt die Merkel-Ära eine „Krise der politischen Repräsentation“ bedeute. Sie werde spannungslos, verflache, erschlaffe. […]
Was will die Frau also? Das Rätsel Merkel wurde an jenem Wochenende in Frankfurt nicht gelöst. Wenn selbst die Fachleute ratlos sind – was einige selbst offen eingestanden –, wird es uns wohl noch eine Zeit lang beschäftigen.
Veröffentlicht am 16.10.2012 The Establishment Blues, or This is not a song, it's an Outburst
Lyrics: The mayor hides the crime rate council woman hesitates Public gets irate but forget the vote date Weatherman complaining, predicted sun, it's raining Everyone's protesting, boyfriend keeps suggesting you're not like all of the rest
Garbage ain't collected, women ain't protected Politicians using, people they're abusing The mafia's getting bigger, like pollution in the river And you tell me that this is where it's at
Woke up this morning with an ache in my head I splashed on my clothes as I spilled out of bed I opened the window to listen to the news But all I heard was the Establishment's Blues.
Gun sales are soaring, housewives find life boring Divorce the only answer smoking causes cancer This system's gonna fall soon, to an angry young tune And that's a concrete cold fact
The pope digs population, freedom from taxation Teeny Bops are uptight, drinking at a stoplight Miniskirt is flirting I can't stop so I'm hurting Spinster sells her hopeless chest
Adultery plays the kitchen, bigot cops non-fiction The little man gets shafted, sons and monies drafted Living by a time piece, new war in the Far East Can you pass the Rorschach test?
It's a hassle it's an educated guess. Well, frankly I couldn't care less.
„Mutti“ ist eine Chiffre, die nur scheinbar die Erkenntnis der ödipalen Struktur der Beziehung aus männlicher Sicht belegt. Die schwach verborgene Boshaftigkeit des Prädikats besteht darin, dass es genau das aufruft, was Angela Merkels Biografie nicht hergibt, was traditionelle, christlich-konservative Lebensentwürfe für Frauen aber nun einmal vorsehen: Mutterschaft.
Spätestens nach Merkels Wiederwahl 2013 schien es, als hätte sich ihr eigenes politisches Lager mit dem Fremdkörper an der Parteispitze weitgehend abgefunden. Alle anderen richteten sich mehr oder minder gemütlich ein in Merkels scheinbar visionslosem Pragmatismus. […]
Selbst die Opposition wirkte nicht mehr ernsthaft unzufrieden. Eine Naturwissenschaftlerin, die, so der allseits gepflegte Merkel-Mythos, die „Dinge stets vom Ende her“ denke, schien letztlich nicht fehlbesetzt zu sein, um Deutschland und Europa durch flackernde Krisenjahre zu steuern.
Das Erste, November 2014 ARD-Themenwoche "Toleranz" Gerhard Polt über Toleranz ... Kabarett und die ARD-Themenwoche "Toleranz" - man könnte meinen, das passt nicht zusammen. Es passt aber, wenn sich der Meister der geschliffenen Pointen, Gerhard Polt, überhöht und satirisch brillant zum Thema äußert. Pointiert und kraftvoll sinniert er über den Begriff "Toleranz" und stellt erst einmal lakonisch fest, dass Toleranz kein deutscher Begriff ist: Das Tolerieren ist schließlich nicht der Deutschen Stärke! Mit dem ihm eigenen Humor zitiert Gerhard Polt auch bei diesem heiklen Thema wie selbstverständlich den engstirnigen Bürger, der wenig reflektiert, aber dafür lautstark seine Meinung propagiert.
Als Mädchen noch Poesiealben hatten und keine Facebook-Pinnwände, sah man sich gelegentlich vor die Aufgabe gestellt, sich empathische Sinnsprüche abzutrotzen. Gott sei Dank gab es Klassiker, auf die man zurückgreifen konnte. Einer ging so: „Wenn die Flüsse aufwärts fließen und die Hasen Jäger schießen und die Mäuse Katzen fressen, dann erst will ich dich vergessen.“
Der Spruch kommt mir in den Sinn, wenn ich dieser Tage an Angela Merkel denke. Denn die Zeit, die das ewige Gedenken sichern sollte, weil sie nie kommt – sie ist gekommen. Die Kanzlerin hat es geschafft, dass, politisch gesehen, die Flüsse aufwärts fließen. Ihr eigener vor allem. Wenn jemand als Regierungschef einen groben Schnitzer begeht, und knapp zwei Jahre später erneut der 40-Prozent-Marke in den Umfragen und einer dritten Wiederwahl im September zustrebt, dann ist das nichts weniger als eine tiefe Verneigung wert.
Tun wir kurz das, was das vergessliche Wahlvolk in seiner Mehrheit nicht tut: Erinnern wir uns. Angela Merkel öffnete in einem historisch einmaligen Akt die Grenzen und ließ unkontrolliert Menschen im Millionenmaßstab ins Land. Dieser von ihr hergestellte Ausnahmezustand dauerte 180 Tage an und wurde von anderen beendet, allen voran von einem österreichischen Außenminister, der die Grenzen wieder schloss. Seither ist Deutschland ein anderes Land. Politisch und gesellschaftlich.
Das von manchen prognostizierte Wirtschaftswunder durch die Zuwanderung ist ausgeblieben, stattdessen haben sich Kriminalität und mörderische Gewalt in markant höherem Maße eingestellt. Die Angst vor Attentaten ist keine Phobie, sondern begründet. Köln, Berlin, Ansbach, Freiburg und Würzburg stehen als Chiffren dafür.
Die Versorgung und Unterbringung der Migranten kostet Bund, Länder und Kommunen jedes Jahr im Schnitt der Berechnungen und nach Auswertung der Kosten von 2016 etwa 50 Milliarden Euro. Finanzminister Wolfgang Schäuble hortet jeden Euro an Überschuss, um ihn für die notwendige und gebotene Hilfe der zumeist jungen Männer bereitzuhalten. Langfristig werden 400 Milliarden Euro an Qualifizierungskosten veranschlagt, wie die Heinrich-Böll-Stiftung erheben ließ. Den etwa 50 Milliarden jedes Jahr (das sind nur die ganz direkten Kosten für Verpflegung, Unterbringung und Beschulung) stehen unverändert 100 bis 140 Milliarden Euro an Investitionsstau bei der öffentlichen Infrastruktur gegenüber, der sich nicht zuletzt in den bald zwölf Regierungsjahren Merkels eingestellt hat. Mit anderen Worten: Hätte man das Geld für die Sanierung von Schulen, Straßen und öffentlichen Einrichtungen ausgegeben statt für die Akuthilfe der Flüchtlinge, Deutschland erstrahlte in ganz neuem Glanz. […]
Und doch ist Angela Merkel auf dem Weg zur ihrer vierten Amtszeit. Es ist Zeit, dieser Kanzlerin Respekt zu zollen. So zu irren und zu fehlen und doch zu bleiben, das ist zwar keine Staatskunst. Aber allerhöchste Machtkunst.
Dieter Hildebrandt über Politik in Deutschland {12:06}
Dieter Hildebrandt über politisches Kabarett in Deutschland Ausschnitte aus "Kabarett, Kabarett" Doku von Josef Rödl, Deutschland 2010 3sat - Juni 2012
Dieter Hildebrandt Zitate: "... dass man sich auch vor dem Eventualfall schützen muss, dass der Staat zum Terroristen wird." "Wenn man verboten wird, muss man die Gunst der Stunde nutzen." -------------------------------------- Der Dokumentarfilm "Kabarett, Kabarett" geht auf Spurensuche quer durch die aktuelle Kabarettszene und erinnert an die Anfänge, Höhe- und Wendepunkte des politischen Kabaretts in West- und Ostdeutschland. Eine amüsante, geistreiche und zum Nachdenken provozierende Momentaufnahme und Zeitreise. Die interessantesten, streitbarsten und unterschiedlichsten Querdenker im deutschsprachigen Kabarett sprechen direkt und unverblümt über ihre Kunst und ihre Kunstfiguren. Sie verraten, was sie antreibt und wer oder was sie zur satirischen Höchstform auflaufen lässt: Politiker, Provinzler, Kleinbürger, Großkopferte und nicht zuletzt sie selbst. Sie entlarven Zensur im neuen Gewand und reflektieren über die Schlagkraft einer Pointe.
Film von Josef Rödl, Deutschland 2010 ------------------------------------------------------------ Neuester Eurokraten-Irrsinn, Intolerantes Toleranzpapier Die EU will Kritik am Feminismus, Religionen, Politikern, etc. verbieten http://www.heise.de/tp/news/Intoleran... ------------------------------------------------------------- Das Kartell der Staatsplünderer - Partei-Stiftungen als Selbstbedienungsladen http://www.welt.de/politik/deutschlan...
mein Kommentar: In einem Land, in welchem Bundestagspräsidenten (Philipp Jenninger), die beim Erzählen einer wahren Geschichte nicht dran denken, sich publikumswirksam die Haare zu raufen und sich den Kopf auf dem Rednerpult blutig zu schlagen, innerhalb weniger Tage von einem politisch korrekten Shitstorm aus dem Amt getrieben werden, in einem Land, in welchem Buchautoren (Eva Hermann) von einer pennenden Journalistin mißverstanden werden, was sie nicht gesagt haben widerrufen und sich dafür entschuldigen sollen, in sogenannten Talkshows öffentlich hingerichtet und vom höchsten Gericht für die Falschversteherin auch noch verantwortlich gemacht werden, in einem Land, in welchem Bankvorstände (Thilo Sarrazin), wenn sie politisch Unkorrektes in Buchform niederlegen, dieses öffentlich auch noch zu wiederholen wagen, nicht breit diskutiert sondern gedrängt werden, ihr Amt niederzulegen; in einem Land, in welchem Kritik als »Anti-ismus« desavouiert wird, sprießen Scheren in den Köpfen und breitet sich im Land eine alternativlose Grabesstille aus.
Prof. Norbert Bolz über Thilo Sarrazin und linke Medien.mp4 {9:59}
Veröffentlicht am 03.11.2010
Norbert Bolz, Professor für Medientheorie Medienwissenschaft Medienberatung diskutiert u.a. mit Ulrike Draesner (Schriftstellerin) über Political Correctness, Peter Sloterdijk, Thilo Sarrazin, linke Medien, Intoleranz und direkter Demokratie.
[…] Ich habe gar nichts gegen die Menge; Doch kommt sie einmal ins Gedränge, So ruft sie, um den Teufel zu bannen, Gewiß die Schelme, die Tyrannen. […] Was ich sagen wollt, Verbietet mir keine Zensur! Sagt verständig immer nur, Was jedem frommt, Was ihr und andere sollt; Da kommt, Ich versichr’ euch, so viel zur Sprache, Was uns beschäftigt auf lange Tage.
O Freiheit süß der Presse! Nun sind wir endlich froh; Sie pocht von Messe zu Messe In dulci jubilo. Kommt, laßt uns alles drucken Und walten für und für; Nur sollte keiner mucken, Der nicht so denkt wie wir.
Was euch die heilige Preßfreiheit Für Frommen, Vorteil und Früchte beut? Davon habt ihr gewisse Erscheinung: Tiefe Verachtung öffentlicher Meinung. […] Nichts schmerzlicher kann den Menschen geschehn, Als das Absurde verkörpert zu sehn.
Dummes Zeug kann man viel reden, Kann es auch schreiben, Wird weder Leib noch Seele töten, Es wird alles beim alten bleiben.
Dummes aber, vors Auge gestellt, Hat ein magisches Recht; Weil es die Sinne gefesselt hält, Bleibt der Geist ein Knecht. […] Das Tüchtige, und wenn auch falsch, Wirkt Tag für Tag, von Haus zu Haus; Das Tüchtige, wenn’s wahrhaft ist, Wirkt über alle Zeiten hinaus.
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