Mittwoch, 6. Dezember 2017

Lesekompetenz von deutschen Grundschülern: Erhebliche Mängel

IGLU-Test: Im Vergleich zu anderen Ländern stagnieren die Leistungen der Viertklässler beim Leseverständnis. Der Abstand zur Spitze ist weit. Die sozialen Unterschiede relevanter als anderswo

Um die Lesekompetenz deutscher Grundschüler ist es nicht besonders bestellt. Beim internationalen Vergleich des Leseverständnisses von Viertklässlern ergab sich für Deutschland ein Rangplatz im Mittelfeld. Die große Mehrheit der EU-Länder weist "signifikant bessere Leistungen" auf, wie der Bericht zur Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) gleich zu Beginn der Vorstellung der zentralen Ergebnisse notiert.

mehr:
- Lesekompetenz von deutschen Grundschülern: Erhebliche Mängel (Thomas Pany, Telepolis, 05.12.2017)
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Memet Kilic zu den Ergebnissen der Schüler-Vergleichsstudien IGLU und TIMSS {1:21}

Veröffentlicht am 12.12.2012
Memet Kilic
Der grüne Bundestagsabgeordnete Memet Kilic kommentiert die Ergebnisse der Schüler-Vergleichsstudien IGLU und TIMSS. Mehr Informationen zu Memet Kilic gibt es auf www.memetkilic.de
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Finnland: Was macht der ewige Pisa-Sieger anders? {2:43}

Veröffentlicht am 03.12.2013
ARD Mittagsmagazin
Das Vorzeigeland Finnland belegt bei der aktuellen Pisa-Studie in Sachen Mathematik Platz zwölf, ist also abgerutscht. Dennoch gehören Finnlands Schüler in Europa weiter zu den Besten.
Schulen mit hohem Migranten-Anteil wurden bei der aktuellen Pisa-Studie gesondert ausgewertet. So soll herausgefunden werden, wie Migranten-Kinder mit dem finnischen Schulsystem zurechtkommen.
Im finnischen Bildungssystem werden besonders die Kinder gefördert, die die Sprache noch nicht gut beherrschen: Unterricht in Kleingruppen von weniger als zehn Schülern, zusätzlichem Sprachunterricht, individuell angepasstem Förderstunden. Und damit auch die Lehrer den hohen Anforderungen des finnischen Bildungssystems entsprechen, müssen die sich in einem intensiven Auswahlprozess qualifizieren.
Dass die finnischen Schüler gerade in Mathematik nicht ganz an der Spitze stehen, hat für die Verantwortlichen nicht mit gutem oder schlechtem Unterricht zu tun. Die Notwendigkeit, Mathematik im Alltag nutzen zu müssen, ist geringer geworden. Das Handy ist immer dabei, und das hat einen Taschenrechner. Einkaufen kann man mit der Kreditkarte, da muss man an der Kasse nicht mehr das Bargeld zusammenzählen.
Auch wenn Finnland in der aktuellen Pisa-Studie ein wenig zurückgefallen ist, wollen die Bildungspolitiker an ihrem Unterrichtssystem festhalten. Es lohne sich, habe sich bewährt, für alle Schüler.
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Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther : Schüler werden zu Konkurrenten & Konsumenten erzogen {7:06}

Veröffentlicht am 15.03.2017
Klär dich auf
Der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther rät ab, Menschen zu zwingen sich zu bilden. Man könne sie nur dazu einladen. Lasst den Kindern die Selbstorganisation.
"Gerald Hüther plädiert für eine Neuausrichtung der Biologie im 21. Jahrhundert. Annahmen wie die von der Konkurrenz als Triebfeder der Evolution sollten hinterfragt werden. Es reiche nicht, Lebewesen nur als Objekte zu sehen, sondern auch als Subjekte mit Intentionen und Bedürfnissen. Es gelte, sich in die Lebewesen hineinzuversetzen, das zu sehen, was alles Leben verbindet. Gemeinsam sei allem Leben die Fähigkeit zur Selbstorganisation"
ergänzend:
Prof. Gerald Hüther - Harte Kritik am Schulsystem
Nicht Eltern, die gegen die Schulpflicht ihrer Kinder rebellieren, bedrohen unser Bildungssystem. Schule in ihrer jetzigen Form funktioniere einfach nicht mehr, erklärt Gerald Hüther, Hirnforscher an der Universität Göttingen. Ein allgemein akzeptiertes Beziehungsmuster, das andere Menschen zu Objekten degradiert, mache die Gesellschaft kaputt.
Erschienen bei 3Sat, crossposted mit Frieden rockt
Freude am Lernen
Weshalb wollen eigentlich die meisten Kinder spätestens nach der ersten Klasse vom Lernen nichts mehr wissen? Weshalb nutzt der Knirps, der als Baby lustvoll die Welt entdeckt hat, spätestens jetzt seine Kreativität nur noch, um dem Lernen möglichst zu entfliehen? Weshalb empfindet kaum ein Erwachsener Lernen als Bereicherung des eigenen Lebens und als zutiefst lustvoll und beglückend? Gerald Hüthers Antwort: Weil unser Verständnis von "Lernen" historisch und gesellschaftlich verkrüppelt wurde. Weil wir Lernen in den engen Rahmen einzwängen, den die speziell zu diesem Zweck geschaffenen Einrichtungen vorgeben. Weil wir nicht mehr wissen, dass Lernen für uns Menschen lebensnotwendig ist. Das zuzulassen, war ein Fehler. Aber aus Fehlern können wir lernen. Lernen heißt nicht weniger, als lebendig zu bleiben. Wer nichts mehr lernt, ist tot. ► https://goo.gl/l03ac7 oder http://bit.ly/2mFyKaV
Der Biologe Hüther macht deutlich: Jedes lebende System kann das in ihm angelegte Potential am besten in einem ko-evolutiven Prozess mit anderen Lebensformen zur Entfaltung bringen. Oder einfacher: Gemeinsam kommen wir weiter als allein. Und finden zurück zu dem Lebendigen, das uns ausmacht: zu neuer Kreativität, zum Mut zu sich selbst und zu persönlichen Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Wir verfügen über Talente und Begabungen und ein zeitlebens lernfähiges Gehirn, das für die Lösung von Problemen optimiert ist. Wir können Erfahrungen anderer übernehmen und über Generationen weitergeben. Doch alte, gebahnte Denkmuster verhindern, was für das Entstehen von Potentialentfaltungsgemeinschaften erforderlich ist: Vertrauen, Austausch, Begegnung. Wenn wir erkennen, dass unser Gehirn sein Potential in Netzwerken mit anderen entfalten kann, dass wir in all unserer Verschiedenheit zusammengehören, voneinander abhängig und miteinander verbunden sind, dann öffnet sich auch der Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft, denn: Gemeinsam verfügen wir über deutlich mehr Hirn als allein! Die Freude am eigenen Denken und die Lust am gemeinsamen Gestalten sind die großen Themen des Buches etwas mehr Hirn bitte

MeToo und eine Chinesin bei der Deutschen Welle: Deutsche Männer sind arme Schweine

Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli hat Zhang Danhong die Augen geöffnet. Seitdem entdeckt die Kolumnistin Sexismus an allen Ecken in Deutschland, nicht zuletzt auch bei sich selbst.


Vor 16 Jahren wollte ich mich über Anlagemöglichkeiten informieren und machte einen Termin bei einem Finanzberater. Ich wartete im Eingangsbereich. Ein gutaussehender junger Mann sprang förmlich die Treppe herunter und gab mir lächelnd die Hand: "Tag, Frau Zhang!" Etwas verdutzt lächelte ich zurück: "Um ehrlich zu sein, habe ich einen älteren Herrn mit grauen Schläfen erwartet."

Nun las ich vergangene Woche, dass Sawsan Chebli schwer unter Schock steht, weil ein Botschafter a.D. sie nicht als Staatssekretärin erkannt hat mit der Begründung, sie sei so jung und schön. "Ich erlebe immer wieder Sexismus. Aber so etwas wie heute habe ich noch nie erlebt", schreibt die SPD-Politikerin auf ihrer Facebook-Seite.

Wenn ich im Publikum gesessen hätte, hätte ich spontan gedacht: Ein etwas missglücktes Kompliment, aber lieb gemeint. Doch zum Glück gibt es ja Politiker, welche die Dinge für uns einordnen: Sexismus ist es also, weil die Aussage des älteren Herrn impliziert, dass ein solch hohes Amt keiner jungen Frau zugetraut werden kann.

Sofort fiel mir die Begegnung mit meinem Finanzberater ein. In meiner Aussage schwang doch auch Zweifel an seinen Beraterqualitäten aufgrund seines Alters mit. Außerdem habe ich ihn indirekt auf sein Geschlecht und Aussehen reduziert. Sexistischer geht's ja wohl nicht!

mehr:
- Kolumne – Mein Deutschland: #MeToo: Auch ich bin sexistisch! (Zhang Danhong, Deutsche Welle, 26.10.2017)

der AlteMann hat in seiner unnachahmlichen Art einen saftigen Kommentar verfasst, über den ich auf obigen Artikel gestoßen bin:
- Asylpolitik durch eine chinesische Brille (AlterMann auf seinem Blog, 04.12.2017)

Adventsrätsel, das Sechste von vierundzwanzig


Ich bin ein Fenster, kein Haus ist dazu,
So scharf ich bin, keine Schneide siehst Du.
Ich bin eine Krücke, die dem Lahmen nichts nützt,
Auf meinem Vetter der Allerwerteste sitzt.