Dienstag, 16. Februar 2016

Lügenpresse Teil 3 – Die Quer- und die Queerfront

Warum aus rotbrauner Soße keine Klarheit über die Verhältnisse werden kann – Lügenpresse Teil 3


Was ist die mediale Querfront? Wenn ein linker Medienkritiker an einem Stuhl vorbeigeht, auf dem vor einem Jahr ein rechter Medienkritiker saß. So jedenfalls sehen es Journalisten der bürgerlichen Medienmitte, was nicht wundert, weil sie voneinander auch einfach abschreiben.

Teil 2: Vom "Spiegel-Bild"

Eine kleine Kostprobe dieser Fortpflanzung von Querfront-Funden:

Am 14. Februar vergangenen Jahres erschien in der "Schweiz am Sonntag" ein Bericht über "Die Ganser-Verschwörung". In der Polemik ging es um den Schweizer Friedensforscher Daniele Ganser, der als "smarter Wissenschaftler" auftrete, zu "fast allen" Konflikten "etwas zu sagen habe" und Verschwörungen "wittert". Der Makel des promovierten Historikers: Er hinterfragt die offiziellen Versionen der aktuellen Geschichte, wie etwa bei 9/11, den Anschlägen auf Charlie Hebdo oder beim Ukraine-Konflikt.

Seine Doktorarbeit hat er über die Nato-Geheimarmee geschrieben und ist bisher unwiderlegt. Im Zeitungsartikel wird angeführt, Ganser habe schon mal auf einem Kongress des umstrittenen Sektenpredigers Ivor Sasek referiert, der auch Holocaust-Leugnern eine Plattform biete. Und er sei in YouTube-Kanälen wie "KenFM" präsent.

Im Oktober zieht dann die "Neue Zürcher Zeitung" mit einem Artikel über "Die Stimmen des digitalen Untergrunds" nach. Hier wird Ganser als "Star" einer Szene "radikaler Systemkritik" bezeichnet, als "Meister des Subtextes", der es aber "rhetorisch brilliant" verstehe, "gerade keine geschlossene Verschwörungstheorie" zu präsentieren.

mehr:
- Die Quer- und Queerfront (Rudolf Stumberger, Telepolis, 16.02.2016)
Ansonsten werden die üblichen Verdächtigen aufgezählt: Natürlich Elsässer, wieder einmal Ken Jebsen mit seinem Internet-TV, und selbstverständlich wieder Daniele Ganser, der "9/11-Zweifler". Erwähnt wird auch die Studie der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Studie "Querfront" – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks" vom August 2014, die am Beginn der Querfront-Debatte steht. 
[…] 
Wenn es nach Bild geht, vielmehr nach den Bild-Analysten Nikolaus Blome und Ralf Schuler, wird der Westen auch dieses Mal wieder "gewinnen", auch wenn es derzeit so aussehe, als "treibe Putin Barack Obama oder Kanzlerin Angela Merkel fast nach Belieben vor sich her". Aber die am Ölpreis hängende russische Wirtschaft wackelt, das geht nicht gut aus (hätte aber wohl auch Folgen für die deutsche Wirtschaft, zumal scheint auch das globale Wirtschafts- und Finanzsystem ins Trudeln zu kommen). Wenn Russland von Swift, also vom internationalem Geldverkehr abgeschnitten würde, könnte das Russlands Wirtschaft "tödlich" treffen (und hätte wohl unabsehbare Folgen für die Globalwirtschaft). Russland könne sich das Wettrüsten wegen des geringen Ölpreises nicht lange leisten (die Frage müsste man auch im Hinblick auf die USA stellen). Russland sei nur formal eine Demokratie und ansonsten hoch korrupt. Deswegen tue sich das "allein auf Putin zugeschnittene russische System …, wie zu Zeiten des Kommunismus, schwer damit, aus Fehlern zu lernen oder flexibel zu reagieren". Auch da ließe sich fragen, ob die westlichen Staaten sehr viel besser aus ihren Fehlern lernen und flexibel sind.  

Dr. Daniele Ganser: "Medienkompetenz - Wie funktioniert Kriegspropaganda?" (Berlin, 23.10.2015) [2:10:00]

Veröffentlicht am 09.02.2016
Wie funktioniert Kriegspropaganda und was kann man dagegen tun?

Unter dieser Überschrift lud der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser am 23.10.2015 nach Berlin in das Kino Babylon.

Aufgrund der enormen Nachfrage sprach der Schweizer an zwei zusätzlichen Tagen vor ausverkauftem Saal über die Mechanik der Propaganda. Der Fokus lag natürlich auf der Macht der Massenmedien. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag wenn es darum geht, ein Volk auf einen Krieg vorzubereiten.

Im Vorfeld erschaffen die Massenmedien ein Feindbild. Angst als Hebel, und das Verbiegen der Wahrheit als Ziel. So wurden und werden Kriege medial vorbereitet. Wer sich davor schützen will, gerade dieser Tage, muss ins Archiv der Geschichte. Es geht darum, das Muster der Mechanik zu dechiffrieren, die Techniken uns Ausspielkanäle der Kriegspropaganda zu benennen.

Ganser ist als Historiker, der nur anhand von Fakten argumentiert, längst selbst ins Fadenkreuz der Propagandamaschine geraten. Dennoch beugt er sich nicht dem Druck, der auch - oder gerade - auf Wissenschaftler ausgeübt wird und der vor allem über die zahllosen Kanäle der Rüstungsindustrie die wirtschaftliche Zerstörung der Abtrünnigen zum Ziel hat.

„Für den Triumph der Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“

Ganser tut aber nicht nichts. Er tut viel. In diesen Zeiten, in denen Krieg längst wieder alltäglich geworden ist, gibt es nur noch wenige Wissenschaftler, die ihre Stimme erheben und auf ihr Gewissen hören. Dr. Daniele Ganser ist einer von ihnen.

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siehe auch:
- Warum nach "Bild" Russland den "neuen Kalten Krieg" verlieren wird (Florian Rötzer, Telepolis, 15.02.2016)

Marschflugkörper landet aus Versehen in Kuba

Marschflugkörper war Mitte vergangenen Jahres versehentlich aus Paris nach Havanna verschickt worden
Die kubanische Regierung hat eine irrtümlich nach Havanna verschickte US-amerikanische Luft-Boden-Rakete an Washington zurückgegeben. US-Militärexperten seien am Samstag mit der Hellfire-Rakete in die USA zurückgereist, heißt es in einer Erklärung das Außenministeriums von Kuba. Die lasergelenkte Rakete war im Juni 2014 nach ihrem Einsatz im Rahmen von Nato-Manövern in Europa aus Paris versehentlich nach Havanna geschickt worden, wo sie vom kubanischen Zoll konfisziert wurde.

Nach einem Bericht des Wall Street Journal war die von der US-Armee vermisste Luft-Boden-Rakete des Typs Hellfire im vergangenen Jahr bei der Rücksendung nach mehreren Nato-Manövern in Europa versehentlich nach Kuba versendet worden. Seither versuchten die US-Behörden und der Hersteller Lockheed Martin, die Waffe zurückzubekommen, bisher offenbar ohne Erfolg.

"Die inaktive Trainingsrakete ist in Zusammenarbeit mit der kubanischen Regierung zurückgeführt worden", sagte US-Außenamtssprecher Marc Toner gegenüber der Presse. Toner lehnte es ab, weitere Details zum Fall zu geben. Die Lösung des Falls sei aber aufgrund der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen möglich gewesen.

Auf kubanischer Seite legte man Wert auf einen seriösen Umgang mit der Raketen-Affäre. "Das Militärgut wurde ordnungsgemäß gelagert und bewacht", heißt es in der Erklärung des Außenministeriums in Havanna. Unmittelbar nach der Verlustmeldung durch die USA habe Kuba die entsprechenden Maßnahmen zur Rückgabe eingeleitet. "Als Ergebnis dieses Austauschs ist eine Gruppe von Experten der US-Regierung und Vertreter des Unternehmens (Lockheed Martin) nach Kuba gereist, um das Frachtgut zu begutachten. Am 13. Februar 2016 sind die Experten mit der Rakete in die USA zurückgekehrt", heißt es der Erklärung aus Havanna weiter.

mehr:
- Kuba gibt US-amerikanische Hellfire-Rakete zurück (Harald Neuber, Telepolis, 15.02.2016)

Missing U.S. Hellfire missile ends up in Cuba [1:47]

Veröffentlicht am 08.01.2016
A missing, inactive Hellfire missile ended up in Cuba instead of being returned to the U.S. CNN's Jim Sciutto reports.
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Politische Hygiene im Haus Axel Springer

Affäre Lachmann offenbart suboptimale politische Hygiene im Haus Axel Springer
Samstagnachmittag, wohl nach Redaktionsschluss der wichtigsten Medien, platzierte WELT-Chefredakteur Stefan Aust auf Twitter die Meldung, dass sich der Verlag von Günther Lachmann trenne. Dem waren Behauptungen des NRW-AfD-Vorsitzenden Marcus Pretzell vorangegangen, Lachmann habe sich der Partei als PR-Berater angedient und für ein monatliches Salär von 4.000,- € politische Dienste angeboten. Gleichzeitig aber habe Lachmann seinen Brotjob als politischer Redakteur der konservativen WELT behalten wollen. Pretzell erboste vor allem, dass Lachmann nach Ablehnung der Offerte über AfD-Ikone Frauke Petry nur noch negativ geschrieben habe, mit der Pretzell inzwischen auch privat verbunden ist.

Selbst bei Anwendung der großzügigen Maßstäbe des eher schamlosen Berliner Politikjournalismus hätte ein solcher Interessenkonflikt den Bogen des Erträglichen überspannt. Daher versuchte man im Hause Axel Springer die infrage gestellte Ehre durch juristischen Druck wieder herzustellen. Lachmann gab Medienberichten zufolge sogar eine eidesstattliche Versicherung ab. Am Freitag jedoch hatte eine das rechte Spektrum bedienende Postille aus E-Mails an Pretzells Sprecherin zitiert, deren Echtheit Lachmann inzwischen gegenüber Aust laut Tagesspiegel eingeräumt habe. Darin soll sogar ein "Manifest der Verantwortungsdemokratie" angeboten worden sein.

mehr:
- „Manifest der Verantwortungsdemokratie“ (Markus Kompa, Telepolis, 15.02.2016)

Axel Springer Verlag - Animationsfilm [2:28]

Veröffentlicht am 18.02.2015
Beschreibung

Fernsehempfehlung: »Familie Braun«

Das ZDF überrascht und nimmt die giftige Komödienserie„Familie Braun“ ins Hauptprogramm. Ursprünglich war sie fürs Netz entwickelt worden. Es geht um eine Nazi-WG, die ein schwarzes Kind aufnimmt.


Kai und Thomas sind grade damit beschäftigt, Nazi-Parolen auf Jutebeutel zu drucken, mit Kartoffelstempeln, hergestellt aus deutschen Kartoffeln. "Wir zeigen euch, wie ihr das zu Hause allein nachmachen könnt."

Schlechter Sex vor dem Flüchtlingsheim

Da klingelt es. Thomas geht zur Tür und schaut durch den Spion. "Sind es die Bullen?", fragt Kai. Es ist viel schlimmer. "Eine Negerin!" ruft Thomas, als stünde der Leibhaftige im Hausflur. Widerwillig macht er die Tür auf. Die Frau sagt: "2009... Demo vorm Flüchtlingsheim ... beide besoffen ... nachts im Keller..." Thomas dämmert es. "Ach ja, Scheiße ..." Die Frau macht es kurz. "Das ist deine Tochter." Und zu der Tochter, die neben ihr steht, gewandt: "Lara, das ist der Wichser, der sich nicht mehr gemeldet hat nach dem echt schlechten Sex." – "Hallo, was ist'n das jetzt?", stammelt Thomas. "Ich hab mich sechs Jahre um sie gekümmert, jetzt bist du dran!", sagt die Negerin. "Und was ist mit dir?", fragt Thomas. "Ich werde abgeschoben, Ausländer raus, kennst du doch ..." Und weg ist sie.

mehr:
- Wo das "Negerkind" unterm Hitlerbild aufwächst (Henryk M. Broder, die Welt, 13.02.2016)

Lara - Kapitel 1 - FAMILIE BRAUN | ZDF [4:39]

Veröffentlicht am 05.02.2016
Die Nazis Thomas und Kai wollten eigentlich nur Youtube-Videos drehen. Doch dann klingelt es an der Tür...

#FamilieBraun bis zum 12.02.2016 JEDEN TAG 17.00h eine neue Folge hier und in der ZDF Mediathek: http://familiebraun.zdf.de/

Hier geht es zur #FamilieBraun Playlist:
https://www.youtube.com/playlist?list...

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Titelsong: "Hitler im Hirn"
Musik: Marti Fischer (https://www.youtube.com/user/theclavi...), Frodo (https://www.youtube.com/user/Frodoapp...)
Text: Manuel Meimberg

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CAST & CREW
Edin Hasanovic als Thomas Braun
Vincent Krüger als Kai Stahl
Nomie Laine Tucker als Lara
Karmela Shako als Laras Mama

Buch: Manuel Meimberg
Regie: Maurice Hübner
Kamera: Julia Hönemann
Musik: Maik Oehme
Online Konzept und Realisation: Marie Meimberg
Creative Producer: Uwe Urbas und Manuel Meimberg
Produzenten: Uwe Urbas, Beatrice Kramm, Christoph Bicker
Produktion: Polyphon im Auftrag von ZDF Quantum/Das kleine Fernsehspiel
Redaktion: Lucia Haslauer, Lucas Schmidt
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