Samstag, 25. Juli 2015

Merkel: Bürgerdialog als TV-Debatte

Die Medienkolumne: Ein PR-Format der Bundesregierung erzielt mehr Medienwirkung als so mancher Polittalk – peinlich für ARD, ZDF und Anne Will. Mit dem „Bürgerdialog“ hat Angela Merkel die öffentlich-rechtlichen Sender vorgeführt

Zugegeben, selbst nach Jahrzehnten konnte die Medienwirkungsforschung – ein sperriges Wort und eine wabbelige Wissenschaft obendrein – nicht nachweisen, dass Medien Effekte haben. Das wäre wohl noch lange so weitergegangen, hätte es nicht das Flüchtlingskind Reem gegeben.

Die 14-Jährige brach in einer Rostocker Schule in Tränen aus, als sie Angela Merkel von ihrer drohenden Abschiebung berichtete. Die Bundeskanzlerin streichelte sie, sie habe das doch „prima“ gemacht – ohne zu begreifen, dass wohl nicht der TV-Auftritt des Mädchens, sondern der unsichere Ausgang des Asylverfahrens der Grund seiner Trauer war.

Das Video wird zum Youtube-Hit, Zeitungen und Onlineseiten berichten, das Bundespresseamt manipuliert die eigene Meldung nachträglich. Der Rostocker Bürgermeister verspricht, die Abschiebung auszusetzen, die Flüchtlingsbeauftragte Aydan Özoguz schaltet sich ein, SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann drängt auf ein Einwanderungsgesetz, das Kind und ihre Familie scheinen gerettet. Wann hat ein Fernsehbericht zuletzt schon einmal eine solch nachhaltige Wirkung gehabt? (Und nein, der #Varoufakefake-Finger war keine Sternstunde politischer Debatten.)

Reem hat Merkel bis auf die Knochen blamiert – das gelingt nur wenigen Journalisten. Sie hat Politik wieder spannend gemacht, nahbar, emotional.
mehr:
- Bürgerdialog als TV-Debatte – Wie Merkel den politischen Talk revolutionierte (Petra Sorge, Cicero, 23.07.2015)
siehe auch:
- Das gute Leben ist keine Staatsaffäre (Post, 20.06.2015)

Merkel im Bürgerdialog - Das ungeschnittene Gespräch mit dem Flüchtlingsmädchen Reem [7:14]

Veröffentlicht am 17.07.2015
Die junge Reem aus dem Libanon soll mit ihrer Familie abgeschoben werden. Sie erzählt Angela Merkel von ihrem Schicksal. Das Mädchen beginnt zu weinen, die Kanzlerin versucht zu trösten.

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http://amara.org/v/GqSa/

Weinendes Flüchtlingsmädchen: Das halten die Menschen von Merkels Reaktion [4:06]

Veröffentlicht am 17.07.2015
Am Mittwoch kam die Kanzlerin in Rostock mit Schülern zusammen. Ein weinendes Flüchtlingsmädchen brachte Merkel aus dem Konzept. Unter dem Hashtag #merkelstreichelt löste ihre Reaktion eine breite Diskussion. Wie sehen die Menschen das? Wir haben die Berliner gefragt...

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Internationaler Spott für Merkel nach Tröst-Fiasko [1:16]

Veröffentlicht am 16.07.2015
Für ihren Versuch, ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen zu trösten, ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Zielscheibe internationalen Spotts geworden. Tausendfach wurde das Video, in dem das Mädchen der Kanzlerin von der drohenden Abschiebung ihrer Familie berichtet, in sozialen Medien geteilt. 

"Wir haben jetzt gerade in letzter Zeit eine schwere Zeit gehabt weil wir kurz davor waren, abgeschoben zu werden", erzählt Reem in akzentfreiem Deutsch. Sie ist mit ihrer Familie vor v…
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- Fast prima reagiert, Frau Bundeskanzlerin! (AlterMannBlog, 17.07.2015)- Stadtluft macht frei (Wikipedia)

Ein Plan B für die Zukunft

Schulden Zum Internationalen Währungsfonds und zur Weltbank gibt es durchaus Alternativen. Aber diese neuen Finanzinstitutionen scheuen noch die Konfrontation

Grexit oder Kapitulation – der griechischen Regierung blieb nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Aber hätte es nicht noch eine dritte Möglichkeit gegeben? Tatsächlich hat Alexis Tsipras versucht, Kredite von anderen Geldgebern zu bekommen, sehr zum Missvergnügen der Troika. Daraus wurde leider nichts, weder Russland noch China waren bereit, die nötigen Summen lockerzumachen. Tsipras hat das seinen Landsleuten in einem einstündigen TV-Interview erklärt. Sein Plan B hat leider nicht funktioniert.

Geheim war Plan B keineswegs. Griechenland wurde Anfang Mai vom Sergej Storchak, dem stellvertretenden russischen Finanzminister, eingeladen, sich als sechstes Mitglied an der neuen Entwicklungsbank NDB zu beteiligen, einem Projekt der aufstrebenden Volkswirtschaften Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS). Daraus wurde nichts, weil die übrigen vier Staaten von dieser Idee weniger begeistert waren. Aber alleine die Einladung sorgte für einige Unruhe in Brüssel, Frankfurt und Washington. Denn sie brachte die neuen Finanzinstitutionen im globalen Süden ins Spiel. Können finanzstarke Schwellenländer, allen voran die BRICS mit ihren geschätzten fünf Billionen US-Dollar an Devisenreserven, als Geldgeber einspringen und Länder wie Griechenland aus der Schuldenfalle befreien?
mehr:
- Ein Plan B für die Zukunft (Michael Kratke, der Freitag, 24.07.2015)

Wahre Größe

Abschied Er war Polit-Star, Übervater und Bewahrer der Linkspartei, bald zieht er sich zurück aus der ersten Reihe. Annäherung an ein Phänomen

Ob Gregor Gysis Abschied diesmal der endgültige ist? Schon einmal wollte er gehen und kehrte schnell zurück. Damals hatte sich gezeigt, dass die Partei ohne ihn als Integrationsfigur noch nicht auskam. In dieser Funktion mag er inzwischen weniger gebraucht werden. Katja Kipping und Bernd Riexinger, die die Linke seit 2012 führen, wirken sehr integrierend. Heute wirkt Gysis Schritt aus einem anderen Grund fragwürdig. Weil er zugleich betont, man müsse nun anfangen, eine rot-rot-grüne Regierung auf Bundesebene nach 2017 vorzubereiten. „Wir können und sollten auch auf Bundesebene regieren wollen, und zwar selbstbewusst, mit Kompromissen, aber ohne falsche Zugeständnisse“, gab er seiner Partei vergangenen Sonntag in Bielefeld mit auf den Weg.
mehr:
- Wahre Größe (Michael Jäger, der Freitag,  22.07.2015)

TTIP: Schummeln gehört zum Geschäft

Hinterzimmer Ein Lobbyistenregister der EU soll bei den TTIP-Verhandlungen für Transparenz sorgen. Aber die Regeln sind viel zu soft Schummeln gehört zum Geschäft Schummeln gehört zum Geschäft

Na, wer hätte das gedacht: Wenn in Hinterzimmern über das transatlantische Freihandelsabkommen debattiert wird, bekommen zivilgesellschaftliche Vertreter keine Einladung. Die Nichtregierungsorganisationen „Alter-EU“ und „Transparency International“ haben Statistiken veröffentlicht, mit welchen Lobbyisten sich die Mitglieder der Europäischen Kommission im Zuge der TTIP-Verhandlungen besonders häufig treffen. Wenig überraschend: In den Top Ten der wichtigsten Akteure fehlen Umwelt-, Verbraucher- und Arbeitnehmerinteressen. Stattdessen liest sich das Ranking wie das Who’s Who der Wirtschaftselite.


mehr:
- Schummeln gehört zum Geschäft (Josephine Schulz, der Freitag, 22.07.2015)
- 312 Lobbygruppen, nur ein Dutzend Nicht-Wirtschafts-Verbände (Walter Gröh, Telepolis, 18.07.2015)
- "Die ganze Privatisierung hat dazu geführt, dass wir mittlerweile fast realsozialistische Verhältnisse haben" (Reinhard Jellen, Telepolis, 30.04.2015)
- EU-Abgeordnete wechseln in TTIP-Lobbyjobs (Wilhelm von Pax, 24.07.2015)

mein Kommentar:
Wie war das während der heißen Phase des Ukraine-Konflikts: die westlichen Werte?
Ja, wo sind sie geblieben?

Griechenland: Die europäische Hängepartie geht weiter

Durch die Euro-Krise wird die Sicht auf die Realität vernebelt

Die Griechenlandkrise spaltet Europa in zwei feindliche Lager. Es gibt nur noch die hässlichen Deutschen oder die faulen Griechen. Die einen sehen alle Verantwortung für das Euro-Desaster bei den europäischen Politikern mit Wolfgang Schäuble als Buhmann und Angela Merkel als Buhfrau. Die anderen geben alle Schuld den bösen Griechen mit Yanis Varoufakis und Alexis Tsipras als Buhmännern.

Da sich alle entweder auf die eine oder auf die andere Seite eingeschossen haben, vernebeln sie die Sicht auf die Realität. Sie erkennen nur die Pole "deutsche Vorherrschaft" oder "griechische Opfer", obwohl die wahren Zusammenhänge eindeutig und für jedermann leicht zu erkennen sind.

Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen der "Eurokrise" und anderen Großkrisen der Vergangenheit und der Gegenwart. Die früheren Krisen wie etwa die Kubakrise resultierten aus dem Antagonismus der Weltmächte, aus Grenzkonflikten mit anderen Staaten oder aus inneren Unruhen. Die Politiker bewältigten Probleme, die ihnen fremde oder feindliche Mächte bereitet hatten. Bei der Eurokrise hingegen sind die demokratisch gewählten Politiker selbst der Feind, der in stümperhafter Selbstherrlichkeit eine Missgeburt namens "Euro" zeugte und fortan dessen fatale Geburtsfehler in ideologisch verblendetem Überschwang und gegen jede Vernunft verteidigt.

Seit nunmehr mehr als zehn Jahren hasten die demokratisch gewählten Stümper von einem Gipfeltreffen zum nächsten und sind im Dauerstress damit beschäftigt, die von ihnen selbst verursachten und verantworteten Geburtsfehler mit denselben falschen Instrumenten zu reparieren, die schon bei der Einführung nicht funktionierten. Das ist so als wenn man den Autodieb zum Parkwächter beruft. Ausgerechnet der Bock wird Gärtner… 
mehr:
Griechenland: Die europäische Hängepartie geht weiter (Wolfgang J. Koschnick, Telepolis, 24.07.2015)
siehe auch:
- Eine verhängnisvolle Alternative (Hans Georg, Neue Rheinische Zeitung, 22.07.2015)
- Wie die Geberländer von den Privatisierungen in Griechenland profitieren (Wilhelm von Pax, NeoPresse, 25.07.2015)

mein Kommentar:
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Frau Merkel erklärt die "Soziale Marktwirtschaft"! die Bananenrepublik [2:52]

Hochgeladen am 31.03.2011
Urban Priol, Merkel und alternativlos, Anstalt - HD - Folge 35 - Part 4 / 12 [4:01]

Hochgeladen am 11.05.2010
Neues aus der Anstalt Live aufgezeichnet von ZDF HD am 11.05.2010
Part 5: http://www.youtube.com/watch?v=UlryVu...

Der Schuh des Manitu - Krasses Pferd [1:06]

Hochgeladen am 05.10.2009
Eine der lustigsten Stellen aus dem ganzen Film, meiner Meinung nach. ^^ 

Lorenfahrt aus Der Schuh des Manituh [1:56]

Hochgeladen am 02.05.2007
Die Lorenfahrt aus Der Schuh des Manituh 

Rage-Straight to Hell [0:56]

Hochgeladen am 16.01.2011