Sonntag, 16. August 2015

Medien – Wenn sonst nichts hilft: Lügen

Atlanta/Caracas. Der private US-Sender CNN hat 6.August 2015 mit einer Falschmeldung seines spanischen Programms versucht, in Venezuela Panik zu schüren und Gewalt auszulösen: Er berichtete über angebliche Plünderungen wegen Nahrungsknappheit. Pures Wunschdenken oder mediale Kriegsführung? Im Frühjahr 2014 hatte CNN gezielt die Welle von Sabotage- und Terroraktionen der CIA-finanzierten Rechtsextremen in Venezuela geschürt, im Herbst 2014 dem Land sogar einen Ebola-Outbreak angedichtet.

Die CNN-Lüge brach diesmal schnell zusammen: Keine Plünderungen, keine Unruhen, kein Aufstand, wie ihn die CIA/CNN-Journalisten sich erträumt hatten. Über soziale Medien verbreitete sich die Richtigstellung der US-Lügenkampagne schnell. Drei Tage später musste CNN selbst sogar „Fehler bei der Berichterstattung über Venezuela“ einräumen, um nicht völlig das Gesicht zu verlieren. Am vergangenen Donnerstag hatte CNN in seiner spanischen Ausgabe im Programm “Encuentro” über Plünderungen und Polizeieinsätze in der Stadt Maracay berichtet. In einem Kommuniqué hieß es drei Tage später, man habe “einen falschen Text” auf dem Bildschirm verbreitet, während die Mitarbeiterin Osmary Hernández über Versorgungsmängel in Maracay und Valencia berichtet habe. Der Sender gestehe aufgrund “seiner Verpflichtung zur Integrität und Wahrheit” seine Fehler ein, so der seinerseits verlogene Text weiter.

mehr:
- CNN und CIA vereint im Angriff auf Venezuela (Gerd R. Rüger, Neopresse, 13.08.2015)

Nach den Aufregern kommen die Tränendrüsen

Wir kommen immer mehr auf den Hund – nicht nur physisch, sondern auch mental. In Facebook dominieren Hündchen und Kätzchen und Poesiealbumsprüche, die einer Courths-Mahler zur Ehre gereicht hätten. Laufend soll ich eine Tierpension oder Mitleidsabmelkerorganisationen liken, die eher mein Missfallen erregen, und meine Faust dann eher geballt ist, aber auf keinen Fall einen Daumen nach oben zeigt. Da wird gekuschelt und geliebt, was das Zeug hält.
mehr:
- Der Nachrichtenkleber und dessen Tränen (AlterMannBlog, 13.08.2015)

Mein Kommentar:
Eines muß man Leuten wie Kleber, Frey und Broder zugute halten:
sie glauben an sich und das, was sie tun!

Nochmal BILD: Hauptsache Aufreger!

Lieber tot als befleckt
Vater läßt Tochter ertrinken – damit die Berührung der Retter sie nicht entehrt (Montag, 10.08.)

Das haben Sie vielleicht mitbekommen, es war ja überall zu lesen; bei „Focus Online“stern.deweb.denews.deberliner-kurier.dewelt.dertl.deheute.at undvielen anderen.
Gestreut wurde die Story hierzulande von der Nachrichtenagentur AFP, die sie im Portal „Emirates 24/7″ gefunden hatte.

Wann das Ganze passiert sein soll, schreiben weder AFP noch die deutschen Medien, und wenn sie sich (wie etwa der „Guardian“) die Mühe gemacht hätten, den Zeitpunkt des Vorfalls zu recherchieren, hätten sie die Geschichte wohl gar nicht erst angepackt. Denn die Sache liegt nicht bloß ein paar Tage zurück — sondern 19 Jahre. 
Das hat die Polizei in Dubai am Mittwoch bestätigt

mein Kommentar:
Wem bei dieser Zeitverzögerung die Spucke wegbleibt, ist noch nicht abgeklärt genug!

Von Bild verbotener taz-Spot [1:09]

Hochgeladen am 01.10.2009
Im Oktober 2005 ließ die "Bild"-Zeitung diesen zweiteiligen Werbespot der taz per einstweiliger Verfügung sperren. Zwei Jahre später gab das Hamburger Oberverwaltungsgericht der Bild-Zeitung damit recht.
Wieder zwei Jahre später, am 1. Oktober 2009, setzte die taz vorm Bundesgerichtshof durch, ihn doch zeigen zu können.

Die Filmemacher
Gedreht wurde der Werbespot von Jens Junker und Philip Haucke. Die beiden hatten mit dem Spot den "First Steps Commercial Award 2006" gewonnen. In der Begründung hieß es, es gelinge ihnen "auf überzeugende Art und Weise, den Kampf 'David gegen Goliath' zu visualisieren und den journalistischen Anspruch der taz klar von einem 'beschränkten Horizont' abzugrenzen." 

Anti BILD Werbung [0:49]

Hochgeladen am 14.11.2010
Die BILD Zeitung ist eine billige Zeitung für billige Leute !
kurz und schmerzlos gesagt !
boykottiert diesen drecksmist !
es ist zeit aufzuwachen.

mein Kommentar:
Junge, Wach auf! Es geht nicht um Wahrheit oder Realität, es geht um den Schutz der Komfortzone!

Springer: Angst geht immer

Sickern Dschihadisten des Islamischen Staats mit den Flüchtlingsströmen in Europa ein? 
Immer mehr Flüchtlinge suchen Schutz und Obdach in Deutschland. An vielen Orten reagieren die deutschen Behörden mit allzu inhumaner Behäbigkeit, um den "Flüchtlingsstrom" bewältigen zu können. Derweil versuchen rechte "Rattenfänger" an geplanten Standorten von Flüchtlingsheimen die Ängste der ortsansässigen Bevölkerung zu schüren.

Entgegen der amtlichen Lageeinschätzung wurde nun in einem Asylbewerberheim ein erster islamistischer Terrorverdächtiger festgenommen. Gerade angesichts der gegenwärtigen Kontroversen um die richtige Flüchtlingspolitik, gilt es hier genau hinzuschauen: Der Terrorverdächtige erwies sich bloß als "kleiner Fisch".

In Medien werden Terrorängste geschürt
Als der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos am 8. März 2015 damit drohte, Mitglieder des Islamischen Staates in Flüchtlingsströmen nach Deutschland zu schicken, wurde diese Drohung noch nicht allzu ernst genommen. Zu offensichtlich war die propagandistische Absicht auf die deutsche Bundesregierung Druck auszuüben, um die EU-Verhandlungen über eine Umschuldung im griechischen Sinne zu beeinflussen.

Drei Monate später schien sich die Lage geändert zu haben: Am 29. Juni 2015 behauptete Alfred Hackensberger in der Welt, das nächste große Schlachtfeld für die Kämpfer des "Islamischen Staates" sei Europa. Dschihadisten würden aus dem Nahen Osten oder Ostafrika über Bosnien, Norwegen oder Schweden nach Deutschland einsickern.

mehr:
- Terrorverdächtiger im Asylbewerberwohnheim (Gerhard Piper, Telepolis, 16.08.2015)

Chaos Communication Camp 2015: Ein netzpolitischer Sommernachtstraum

Lang anhaltender Beifall für Markus Beckedahl und André Meister von Netzpolitik.org, die mit der Geschichte vom "Landesverrat" am Abend des ersten Camp-Tages ein Heimspiel hatten. Die beiden kündigten weitere Recherche zu diesem Thema an.

"Challenge accepted", das ist die Stoßrichtung von Netzpolitik.org, nachdem die Ermittlungen wegen eines möglichen Landesverrates eingestellt wurden. "Werden wir überwacht? Wer wusste was wann wirklich? In welcher Datenbank sind wir jetzt gespeichert?" Zusammen mit ihren Anwälten fordern Markus Beckedahl und André Meister von Netzpolitik.org Akteineinsicht, insbesondere in die schwer geheimen Gutachten, die den Straftatsbestand der "vorsätzlichen Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen" (denn nur das ist Landesverrat) bejahten.

Die Geheimhaltungsstufe dieser Gutachten soll über der von den Dokumenten liegen, die den Landesverrat ausmachen sollen (VS-Stufen Vertraulich und Geheim).

mehr:
- Chaos Communication Camp 2015: Ein netzpolitischer Sommernachtstraum (Detlef Borchers, heise Online, 14.08.2015)

siehe auch:
- Ermittlungen gegen Netzpolitik.org dienen objektiv der Einschüchterung von Journalisten und Informanten (Post, 08.08.2015)
- Anfangsverdacht für Landesverblödung (Post, 08.08.2015)
Windows 10 sammelt fleißig Benutzerdaten und überträgt sie an Microsoft. Ausgerechnet dabei verzichtet das Betriebssystem auf einen ansonsten verwendeten Schutz vor falschen Zertifikaten - sensible Daten könnten so zur leichten Beute werden.

Mittlerweile verteilt Microsoft sein neues Betriebssystem Windows 10 per Upgrade-Tool, mit dem Nutzer von Windows 7 und Windows 8.1 seit einiger Zeit versorgt werden. Dabei informiert das Unternehmen die Benutzer jedoch nicht über Risiken und Nebenwirkungen des Upgrades. Übernimmt man bei der Express-Installation die empfohlenen Optionen, hat man eine Art Abhöranlage eingerichtet. Doch es kommt noch schlimmer: Windows 10 verzichtet ausgerechnet beim Datensammeln auf moderne Techniken, sich vor falschen Zertifikaten zu schützen und macht so vertrauliche Nutzerdaten zur möglicherweise leichten Beute.

mehr:
- Windows 10: Gefährlicher Zertifikats-Wirrwarr (Lukas Grundwald, heise Online, 14.08.2015)