Samstag, 14. Juni 2014

Leseempfehlungen für den 14. Juni 2014

Heut hat Sandro Donati Geburtstag. Er ist ein italienischer Sportwissenschaftler, Berater der World Anti-Doping Agency und früherer Leichtathletiktrainer.[1]
- Sportwissenschaftler Sandro Donati – „Die Mehrheit der Olympiateilnehmer dopt" (FAZ, 04.06.2007)
Sandro Donati bekämpft seit über 25 Jahren Doping und Manipulation im Sport. Im F.A.Z.-Interview sagt der italienische Sportwissenschaftler: „Doper sind Opfer. Trainer, Ärzte und Funktionäre haben eine viel größere Verantwortung.“

- Profitabler als herkömmlicher Drogenhandel (Berliner Zeitung, 22.03.2007)
LEIPZIG. Der Fahndungserfolg, den russische Sonderermittler vor zwei Jahren meldeten, galt als eher unspektakulär. Nahe Moskau wurde eine Pharmafabrik geschlossen, offiziell produzierte sie Nahrungsergänzungsmittel für Sportler, in Wirklichkeit Anabolika. Dutzende solcher Episoden tauchen auf in dem Report über den weltweiten illegalen Handel mit Dopingmitteln, den der italienische Experte Sandro Donati jetzt im Auftrag der Welt-Anti-Dopingagentur (Wada) vorlegte. Wer sich einen Eindruck verschaffen will über das Dopingbusiness, seine mafiösen Verteilerrouten und seine Adressaten, der muss ein Mosaik zusammenfügen. Denn bis heute geben die meisten Staaten, auch die Bundesrepublik, jährliche Drogenberichte heraus, ohne Anabolika, den Blutverdicker Epo oder muskelmachende Wachstumshormone zu erwähnen. Die Fabrik in Moskau gehörte einem Mafiaclan. Das ROC (Russian Organized Crime) beherrscht den weltweiten Dopinghandel. Geschätzte 20 Prozent aller Dopingmittel kommen über die wichtigste Handelsroute aus Russland nach Westeuropa und Nordamerika. "Ein beispielloses Babel", nennt Donati die internationale Vernetzung.

- Sandro Donati - oder Italiens (Anti-)Doping-Weg (Gazetta Forum, Datum unbekannt)
Sandro Donati, seit vielen Jahren Vorsitzender der Forschungsabteilung des Italienischen Olympischen Kommites CONI, gilt als der führende Anti-Doping-Kämpfer und -experte Italiens. 1979 wurde Donati Nationaltrainer der italienischen Leichtathletik-Nationalmannschaft. Es war die Zeit in der Blutdoping in Mode kam. Besonders Prof. Conconi nahm sich der in Finnland erprobten Methode an und suchte die Unterstützung der Verantwortlichen im italienischen Hochleistungssport. Sandro Donati verweigerte sich diesem Ansinnen und setzte sich schon damals für einen dopingfreien Sport ein. Seine Sportler folgten ihm darin. Sie konnten damit auch gute Erfolge erzielen. Doch gut war nicht gut genug für die verantwortlichen Funktionäre und so begann der Kampf des Sandro Donati gegen das Sportestablishment, allen voran Prof. Franscesco Conconi. Es war ein Machtkampf, der nicht mit fairen Mitteln ausgetragen wurde.

- Donati glaubt an 2,1 Mio. europäische "Doper" (leichtahtletik.de, 11.11.2003)
Rund 400.000 Italiener geben im Jahr ca. 650 Mio. Euro für Dopingmittel aus, sagte gestern der frühere Leichtathletik-Trainer und jetzige Direktor des Italienischen Komitees, Sandro Donati, bei einer Konferenz in Rom. Allein EPO und Wachstumshormone würden mit 200 bis 300 Mio. Euro zu Buche schlagen, glaubt Donati. Seiner Meinung nach nutzen 2,1 Mio. Europäer jährlich Dopingmittel, um ihre sportliche Leistung zu steigern.

- Korruption als Strukturproblem der Spezialdemokratie Sport (jensweinreich.de, 08.03.2009)
Plötzlich ist er da. Einfach so. Ein Dämon ist über den Sport gekom­men, über diese Branche der Athleten, Altruisten, Philanthropen, Friedensstifter und Weltverbesserer, die sich im ewig fairen Wettstreit miteinander messen. So jedenfalls lesen sich die meisten Reaktionen, wenn wieder ein Skandal zu kommentieren ist. Dieser Dämon, der in immer neuen Formen durch den Sport geistert, heißt Korruption. Und die edle, ehrbare Branche Sport ist ihm schutzlos ausgeliefert. So wird es gern dargestellt. Gegen das dämonisch Böse helfen auch keine Zehn Gebote, wie sie etwa der selbst ernannte Weltverbesserer Joseph Blat­ter in seiner Fédération Internationale de Football Association (FIFA) verfassen ließ. „Spiele fair”, heißt es im ersten Gebot dieses tapferen Kanons: „Ein Sieg ist wertlos, wenn er nicht ehrlich und fair zustande gekommen ist. Betrügen ist einfach, aber unbefriedigend. Fair zu spie­len, bedingt Mut und Charakterstärke, macht aber Spaß. Fairplay lohnt sich immer, selbst bei einer Niederlage. Fairplay bringt Anerkennung, Betrügen nur Schande.” Muss es erstaunen, dass das siebte Gebot des Alten Testaments (Du sollst nicht stehlen!) im FIFA-Dekalog gar nicht auftaucht? Oder ergibt das vielleicht einen Sinn? 
[…]
Der Italiener Sandro Donati hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt dem internationalen Drogenhandel und dem Schwarzmarkt gewidmet und legt im dem Buch “Dopingprävention in Europa” erschütternde Zahlen vor: “In Italien brauchen etwa 3.000 Kranke Epo (im Sport als Blutdopingmittel eingesetzt, d. A.), aber verkauft wurde 1998 die Menge für 40.000 Personen. Eine Analyse der Verkaufszahlen von Wachstumshormonen in Piemont und in Sizilien hat ergeben, dass demnach jeder Siebente zwergwüchsig sein müsste.” 

Der Donati-Report für die Wada findet sich hier (pdf): World Traffic in Doping Substances

- Anti-Doping-Experte Donati: Indurain Conconi-Kunde (Kölner Stadt-Anzeiger, 26.02.2013)
Rom. Jetzt auch Miguel Indurain? Der fünffache Tour-Gewinner wird als nächster Seriensieger der Tour de France mit Doping in Verbindung gebracht. 
Der für die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA arbeitende Wissenschaftler Sandro Donati habe Beweise, dass das spanische Indurain-Team Banesto mit dem umstrittenen Mediziner Francesco Conconi in den 90er Jahren zusammengearbeitet und dafür «hohe Summen» gezahlt habe. Das berichtete das niederländische Fernsehen auf seiner Internetseite «nos.nl».

- Kriegerische Weltpolitik als Normalität … (Telepolis, 13.06.2014) 
… aber hierzulande Ruhe? Von zwei "Gründungsimperativen" der Bundesrepublik, dem "Nie wieder Krieg" und dem "Ohne mich", könne nun endlich Abschied genommen werden - so beschrieb jüngst in einem Leitartikel Berthold Kohler, Mitherausgeber der F.A.Z., die diskurspolitische Lage. "Pazifismus, Neutralismus und Antiamerikanismus" hätten hierzulande erfreulicherweise keine Chance mehr. 
Ob damit Stimmungen in der Bevölkerung zutreffend geschildert sind, ist anzuzweifeln, zumal fraglich ist, ob die von Kohler in herabsetzender Absicht genutzten Begriffe demoskopisch tauglich sind. Die in den tonangebenden deutschen Medien vorherrschende Meinung, dem "Autokraten in Moskau" müsse eine Politik militärischer Stärke "des Westens" entgegengesetzt werden, stieß jedenfalls bei der Mehrheit der Bundesbürger nicht auf Zustimmung.

- Warren Buffet investiert 30 Milliarden Dollar in Erneuerbare Energie (Telepolis, 14.06.2014) 
Der Mann ist einer der erfolgreichsten Investoren der Welt, die Investorenlegende der USA. Dass für ihn aber Geld nicht alles ist, bezeugt sein legendärer Ausspruch: "Es macht wenig Sinn, der Reichste auf dem Friedhof zu sein." 
Der Zusammenhang von Geld und Sinn ist für Warren Buffet schon lange sehr wichtig. So hat er bisher für die Stiftung von Belinda und Bill Gates 30 Milliarden Dollar gestiftet und angekündigt, dass er bis zu seinem Lebensende 99% seines Vermögens spenden werde. Damit kann viel Leid und Elend gelindert werden. 
Und jetzt macht eine neue Riesen-Investition der Spenden-Legende wieder viel Sinn. Er hat soeben auf der Jahrestagung des Edison Electric Institute angekündigt, seine bisherigen Investitionen in Erneuerbare Energien verdoppeln zu wollen. Das wäre eine Steigerung von bisher 15 Milliarden Dollar auf dann 30 Milliarden.

- Einkommensungleichheit wächst an (Telepolis, 13.06.2014) 
In den letzten 30 Jahren ist das Einkommen der US-Topmananger um fast 1000 Prozent gestiegen – eine Folge der Theorie der "Großen Männer"? 
Wie immer es auch der Wirtschaft geht, den Wirtschaftsbossen in den USA geht es jedenfalls prächtig. Nach einem Bericht des Economic Policy Institute (EPI) haben sich die Einkommen (Gehälter, Boni, Aktionenoptionen) der Chefs der 350 größten US-Unternehmen zwischen 1978 und 2013 um 937 Prozent erhöht. Das Gehalt des Durchschnittsangestellten in den USA ist im selben Zeitraum gerade einmal um 10,2 Prozent gewachsen.

- Von irdischer und außerirdischer Mathematik (Telepolis, 13.06.2014) 
Der Mathematiker und Physiker Christian Blohmann vom Bonner MPI für Mathematik über Fußballprognosen, "Krake Paul" und Co. und den Sieger der WM in Brasilien 
1981 hat das Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn Wurzeln geschlagen, das in Aufbau und Arbeitsweise anderen renommierten Forschungsinstituten im Ausland ähnelt und auch als Gastforscherinstitut mit der Aufgabe betraut ist, Mathematiker aus aller Welt zusammenzubringen, um den kreativen Diskurs zwischen den Forschern zu fördern und Brainstorming auf höchsten Niveau zu betreiben. Hierzu werden nach Bonn jedes Jahr rund 400 Wissenschaftler eingeladen, deren Aufenthaltsdauer von wenigen Tagen bis zu zwei Jahren variiert.

- Hinweise des Tages (NachDenkSeiten, 13.06.2014) 
- Hinweise des Tages II (NachDenkSeiten, 13.06.2014)

- Die große Stille (der Freitag, 11.06.2014) 
Porträt Rosemarie Trockel ist die einflussreichste Künstlerin der Gegenwart. Sie selbst hält ihren Weltruhm aber ernsthaft für absurd

- Hashtag und Revolution (der Freitag, 11.06.2014) 
Porträt Hat das Hipstertum auch in der Philosophie Einzug gehalten? Der Akzelerationist Armen Avanessian hält dagegen

- Vom Irak nach Syrien (Le Monde diplomatique, 10.01.2014) 
Wie der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten Landesgrenzen durchbricht

- Abhöraffären – Eine neue Waffe der Diplomatie (Cicero, 13.06.2014)
Die Zeiten, in denen Spitzenpolitiker weltweit vertraulich telefonieren konnten, sind vorbei. Mit Indiskretionen wird längst harte Politik gemacht

- Je mehr, desto besser (Telepolis, 13.06.2014)
Es gibt sie, die echten Multitasker. Für eine neue Studie trifft ein allgemein zugänglicher Online-Test eine erste Auswahl.

- Nach dem Quanten-Unwetter (Telepolis, 13.06.2014)
Wenn man einen Quantenzustand einer plötzlichen, starken Änderung unterwirft, lassen sich interessante Phänomene beobachten Eine der Grundlagen der Quantenphysik bildet die Heisenbergsche Unschärferelation: Der deutsche Physiker Werner Heisenberg formulierte sie 1927, ein Jahr, nachdem Erwin Schrödinger die nach ihm benannte Gleichung aufgestellt hatte - sie lässt sich auch daraus ableiten.

- Schon zum zweiten Mal angeblich großflächige Störungen der Flugsicherung (Telepolis, 12.06.2014)
Nachdem schon letzte Woche in Österreich, Deutschland, der Slowakei und Tschechien kurzzeitig Flugzeuge von den Radarschirmen verschwanden, soll dies heute noch einmal geschehen sein - Ursache unbekannt Am Donnerstag vor einer Woche war kurzzeitig im österreichischen Luftraum, aber auch in Teilen Deutschlands, der Slowakei und Tschechien die Flugsicherung ausgefallen. Berichtet haben darüber allerdings bislang nur österreichische Medien, allerdings erst am letzten Samstag. Heute hat es, wie der Kurier berichtet wieder eine Störung bei den Flugsicherungen in Wien, München, Karlsruhe und Prag gegeben, die länger anhielt, aber nur hoch fliegende Flugzeuge betroffen habe.

- Die Generation Y und die schöne neue Welt (Telepolis, 12.06.2014)
"Wie tickt die Generation Y?" ist eine der derzeit beliebtesten Fragen aus der Rubrik "Keiner fragt, Journalisten antworten" 
Die Generation X war gestern. Jetzt ist die Generation Y. Sozialwissenschaftler forschen nach den Motiven hinter der Konstruktion von Generationenmetaphern, die sie eher als kurzlebige Lifestyle-Produkte denn als ernstzunehmende Theorien betrachten. Eine ihrer Thesen lautet: Schwache Persönlichkeiten suchen Halt und Bestätigung durch Gruppenzugehörigkeit. Das gelingt nur durch Exklusivität und so darf sich längst nicht jeder der zwischen 1980 und 1995 Geborenen der Generation Y zurechnen.

- Warum ISIL nicht ISIS heißt (Telepolis, 12.06.2014)
Die salafistische Terrorgruppe will mehr als nur den Irak und Syrien Die salafistische Terrorgruppe, die große Teile Nordostsyriens und des Nordwestiraks unter ihrer Kontrolle hat und sich derzeit anschickt, Bagdad zu erobern, trägt den arabischen Namen ad-dawla al-islāmīya fī l-ʿirāq wa-sch-schām. Wörtlich übersetzt heißt das nicht "Islamischer Staat im Irak und in Syrien", sondern "Islamischer Staat im Irak und im Norden". Im engeren Sinne versteht man unter diesem "Norden" im arabischen Kulturkreis die Levante", zu der nicht nur Syrien, sondern auch der Libanon, Jordanien, der Gazastreifen, die Westbank - und vor allem Israel - gehören.

- Ein wichtiger Streiter für demokratische Verhältnisse und neue Ideen ist leider gestorben: Frank Schirrmacher (NachDenkSeiten, 13.06.2014)
Der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war ein Freund der NachDenkSeiten. Wir verlieren mit ihm den einzigen herausgehobenen Publizisten, der den Mut hatte zu bekennen, dass es um die Pluralität der deutschen Medien nicht sonderlich gut steht. Schon deshalb fand er unsere Arbeit sympathisch, ohne im einzelnen und auch bei wichtigen Fragen der gleichen Meinung zu sein. 
Das waren wir nicht. Die erste Berührung mit seiner Arbeit hatte ich, als sein Buch „Das Methusalem-Komplott“ erschien. Seine Sorge um den demographischen Wandel und den Anstieg des Altersdurchschnitts unseres Volkes teilte ich nicht und schrieb just im Jahr seiner Buchveröffentlichung in der „Reformlüge“ Kritisches über seine Ängste. Wie er darauf reagierte, war typisch für die Toleranz, die Frank Schirrmacher eigen war. Der Disput war der Anlass für einen bis zu seinem Tod anhaltenden freundschaftlichen Austausch. Wir trauern um ihn aus guten Gründen.

siehe auch: Psychokardiologie - was ist wichtig in der Psychotherapie-Praxis? (HAPP, 30.04.2014, Download einer Vortragspräsentation)

- Zum Tod von Frank Schirrmacher (der Freitag, 13.06.2014)
Erinnerung Warum hat er uns alle so beschäftigt? Frank Schirrmacher – einem Freund erklärt, der nicht aus dem Feuilleton kommt 

- „Wir haben sehr viel verloren an diesem Tag" (der Freitag, 12.06.2014)
Nachrufe Der FAZ-Herausgeber und Feuilletonist Frank Schirrmacher ist gestern überraschend verstorben, in der Branche herrschen Bestürzung und Trauer. Eine Medienrundschau

- Wir töten, was wir lieben (der Freitag, 16.08.2012)
Vetternkrieg Frank Schirrmacher dominiert das deutsche Feuilleton. Das gefällt nicht jedem. Jetzt wird er sogar Opfer eines Mordes – in einem Roman. Warum? 

- Die große Glocke (junge Welt, 14.06.2014)
Kanon, Wald und See: Frank Schirrmacher ist tot 
Ja, die FAZ, aber das Feuilleton – so hieß es früher in der Phraseologie. Wer das lustig fand, konnte auch sagen: Ja, das FAZ-Feuilleton, aber der Schirrmacher. Selbstmurmelnd war das eine ohne das andere nicht zu haben.  

- Dürfen Frauen bevorzugt werden? (der Freitag, 13.06.2014)
Ärger für die "taz" Warum positive Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und im Journalismus wichtig ist – und ein Gericht die linke Tageszeitung trotzdem dafür verurteilte

- Macht wird nicht geteilt (der Freitag, 30.05.2014)
Vatikan 26 Priesterfrauen haben Papst Franziskus in einem Brief aufgefordert, den Zölibat abzuschaffen. Ob das funktionieren kann? Eine persönliche Umfrage

- Mit Engelszunge und blutigen Händen (der Freitag, 12.06.2014)
Kommunikation Die CIA versucht mit lustigen Twittermeldungen ihr Image aufzupolieren. Doch die grausamen Operationen in der Geschichte des US-Geheimdienstes überschatten ihr Vorhaben 
Mit einem humorigen Social-Media-Debüt haben Amerikas Chefspione von der CIA die Twittersphäre in Aufruhr versetzt: „Wir können weder bestätigen, noch dementieren, dass es sich hierbei um unseren ersten Tweet handelt.“ Wie lustig! Mehr als eine viertel Millionen Menschen haben die Meldung, die bereits als „denkbar bester erster Tweet“ bezeichnet wurde, retweetet. Die Begeisterung verwundert kaum: Immerhin zeigt eine der geheimnisvollsten Organisationen der Welt sich hier selbstironisch, fröhlich und – man wagt es kaum auszusprechen – sogar nett. 
mein Kommentar: es geht doch nichts über gute Beraterfirmen! 
siehe Das Gebaren einer Großmacht im Niedergang (Splitter, 04.02.2008, 3. Absatz)

- "Wir brauchen andere Bilder" (der Freitag, 10.06.2014)
Im Gespräch Zanele Muholi ist Künstlerin und Aktivistin. Sie streitet für die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgender, vor allem in Afrika

- Prominenter Unbekannter (junge Welt, 14.06.2014)
Porträt. Vor 135 Jahren wurde der marxistische Entwicklungspsychologe Henri Wallon ­geboren 
Nach ihm sind in Frankreich Straßen und Schulen benannt. Er gilt als Klassiker, als bedeutender Wissenschaftler und Bildungspolitiker. Einige Kommentatoren aus der Scientific community sparen nicht mit Lob. Sie nennen ihn »Gründungsvater der modernen Psychologie«, »Wegbereiter der Bindungstheorie« und sogar eine der »Zentralfiguren materialistischen Denkens« im 20. Jahrhundert. Ungeachtet dieser Elogen ist Henri Wallon selbst unter Fachleuten nur dem Namen nach bekannt. Lediglich zwei Monographien und ein von ihm herausgegebener Sammelband wurden bisher ins Deutsche übertragen, auf Englisch liegen ausgewählte Texte vor, von denen ein Teil über das »Marxist’sInternetArchive« zugänglich ist. Selbst biographische Skizzen bleiben merkwürdig unvollständig. Eine ausführliche französische Einführung in Leben und Werk Wallons, verfaßt von seinem Schüler René Zazzo (1910–1995), ist seit langem vergriffen.

- »Die Zeitbomben ticken nicht mehr, sie explodieren« (junge Welt, 14.06.2014)
Gespräch mit Patrick Craven. Über Forderungen des südafrikanischen Gewerkschaftsbundes COSATU nach einer sozialistischen Wirtschaftspolitik und interne Kämpfe in seiner Bergarbeitergewerkschaft 
Patrick Craven ist Sprecher des südafrikanischen Congress of South African Trade Unions (COSATU). Der größte Gewerkschaftsbund des Landes bildet seit dem Ende der Apartheid 1994 die Regierungsallianz mit dem African National Congress (ANC) und der South African Communist Party (SACP)  

- »Für die große Mehrheit der Weltbevölkerung ist das Menschenrecht auf soziale Sicherheit nicht verwirklicht« (Blätter für deutsche und internationale Politik, 03.06.2014)
Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zur weltweiten Lage der sozialen Sicherheit, 3.6.2014 (engl. Orginalfassung) 


(Cicero)

- Linkspolitikerin über ihre Partei: „Ein Klima der Angst und Denunziation“ (Cicero, 12.06.2014)
Ein durchgestochenes Personalpapier sorgt in der Linkspartei für heftige Debatten. Die Parteichefin Katja Kipping bestreitet jegliche Beteiligung. Halina Wawzyniak kritisiert nun die Diskussionskultur der Partei und greift die Parteivorsitzende scharf an 
In der Linkspartei rumort es. Ein heftiger Streit über die innerparteiliche Kultur ist entbrannt. Auslöser war ein Artikel des Nachrichtenmagazins Der Spiegel unter dem Titel „Katja die Grobe“. Darin wird aus einem Papier, das laut Spiegel aus dem Vorstandsbüro der Linken-Parteizentrale stamme, zitiert. Es wird davor gewarnt, den Mitarbeiterstab der Bundestagsfraktion als „Reste-Rampe“ für ausgeschiedene Bundestagsabgeordnete zu nutzen. In diesen Kontext werden unter der Überschrift „personelle No-Gos“ Steffen Bockhahn und Halina Wawzyniak namentlich erwähnt. Die Vorsitzende Katja Kipping hat mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet und möchte nicht mehr mit dem Papier in Verbindung gebracht werden. Halina Wawzyniak ist nach der Veröffentlichung im Spiegel von ihrem Amt als stellvertretende parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion zurückgetreten. Sie begründete diesen Schritt mit einem „Bruch mit der innerparteilichen Kultur“. Bei Cicero Online kritisiert sie Katja Kippings Führungsstil und fordert eine Debatte über die Diskussionskultur in der Linkspartei

Kommentar von mir: irgendwie erinnert mich das an Herbert Wehners Erlebnisse im Moskauer Hotel Lux.

Hotel Lux Trailer - offizieller HD Kinotrailer deutsch (german) [2:10]


- Film "Hotel Lux"Müde Kalauer im roten Bunker (ZEIT, 28.10.2011)
Leander Haußmann hat das berüchtigte sowjetische "Hotel Lux" verfilmt.

- Irak – Die Eskalation ist eine Folge der US-Politik (Cicero, 12.06.2014)
Islamisten haben die zweitgrößte Stadt des Irak, Mossul, erobert – und drakonische Gesetze erlassen. Die Terroristen kommen teilweise aus dem Nachbarstaat Syrien. Schuld daran sind nicht zuletzt die USA, die ein Eingreifen in Syrien noch immer als strategisch unsinnig bewerten. So haben sie ungehindert einen Hort für Al Qaida und Co. gezüchtet 
Es sind erschreckende Nachrichten, die dieser Tage aus Mossul kommen. Dschihadisten haben die zweitgrößte Stadt des Irak, Mossul, besetzt. Die Terrorgruppe „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (Isis) herrscht mit eiserner Hand: Diebe erwarten drakonische Strafen gemäß der Scharia, Frauen dürfen das Haus nur unter strengen Auflagen verlassen, unsittliche Denkmäler sollen zerstört werden.

- Macht & Markt – Politik und Wirtschaft – Die Untertürkheim-Affäre (Kontext, 11.06.2014)
Der Autobauer Daimler erwirtschaftet im Ersten Weltkrieg enorme Profite. Dabei gerät die Firma mitten im Krieg in den ungeheuerlichen Verdacht, das Kriegsministerium zu betrügen. Der "Fall Daimler" entwickelt sich zu einer der größten Rüstungsaffären in der Militärgeschichte. Teil IX unserer Serie "Der Weltkrieg im Südwesten". 
Der monatliche Umsatz war von 3,5 auf 31 Millionen Mark, die Belegschaft von 5155 auf 24 691 Mitarbeiter gestiegen: Das war die Erfolgsbilanz des größten württembergischen Industrieunternehmens im Ersten Weltkrieg. Kriegsgewinnler? Das konnte nie bewiesen werden.
 
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- Ein anderes Amerika und Lieder mit fraglichem Inhalt (11.10.2009)