Die Luft Lissabons ist milder als in anderen europäischen Metropolen, das Leben nicht so teuer und die Menschen freundlicher. Sie gehen auch anders – langsamer, entspannter. Sobald man das von Touristen und Haschischverkäufern in Beschlag genommene Zentrum verlässt, ist die Stadt wunderbar altmodisch. Wie in Wien haben die Straßenbahnen und Cafés ihren ursprünglichen Charakter bewahrt, dem auch die Galerien und Pop-up-Clubs nichts anhaben können, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Der Rhythmus des Lebens und die Wehmut, die Art, wie der Tejo sich undeutlich im Meer widerspiegelt: In Lissabon stößt Europa auf Afrika und Südamerika. Die Wellen des offenen Meeres, die das Muster der gepflasterten Bürgersteige prägen, reichen bis nach Rio de Janeiro.
Portugal ist den Zuckungen des alten Kontinents entkommen. Merkwürdigerweise ist man hier frei von der Wut, die andernorts herrscht, obwohl das Land in den vergangenen Jahren stärker unter der Wirtschaftskrise und mehreren politischen Finanzskandalen zu leiden hatte als die meisten anderen europäischen Staaten. Bis 2014 dem Spardiktat der Troika unterworfen, werden die Portugiesen nun von einer von der KP und dem Linksblock tolerierten sozialistischen Minderheitsregierung unter Premierminister António Costa geführt, die das Land erfolgreich verwaltet.
Die Sozialisten rückten von der rigiden Austeritätspolitik ab, ergriffen ein paar soziale Maßnahmen, sorgten mit Investitionen für eine leichte Belebung der Wirtschaft und haben es bislang immer geschafft, alle fälligen Schulden zu tilgen – auch wenn die Regierung nach wie vor ein Haushaltsdefizit aufweist. Portugal ist die Gangrän erspart geblieben, dieser trockene Brand der Zehen, der den Großteil des europäischen Kontinents befallen hat: der Rechtspopulismus. Bei den letzten Parlamentswahlen erhielt die Partei der nationalen Erneuerung, die mit der Forderung „Portugal den Portugiesen“ antrat, weniger als 0,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
mehr:
- Immun gegen Populismus (Olivier Guez, der Freitag 34/2017)
Krisenstaat Portugal: Wie die EZB die nächste Pleite hinauszögert {4:40}
Veröffentlicht am 10.02.2017
Der Fehlende Part
Die europäische Zentralbank ist zuständig für die Geldpolitik der Eurozone und versucht offenbar die nächste Krise noch etwas hinaus zu zögern. Hanno Vollenweider beschreibt ein konkretes Instrument der EZB mit dem die Zentralbanker versuchen, den Euro wenigstens noch für das Superwahljahr 2017 stabil zu halten.
Unter dem Pseudonym Hanno Vollenweider, veröffentlicht der Whistleblower seine persönlichen Erfahrungen und gewährt uns so einen Blick hinter die Fassade vom Finanzsystem und privaten Organisationen.
Die europäische Zentralbank ist zuständig für die Geldpolitik der Eurozone und versucht offenbar die nächste Krise noch etwas hinaus zu zögern. Hanno Vollenweider beschreibt ein konkretes Instrument der EZB mit dem die Zentralbanker versuchen, den Euro wenigstens noch für das Superwahljahr 2017 stabil zu halten.
Unter dem Pseudonym Hanno Vollenweider, veröffentlicht der Whistleblower seine persönlichen Erfahrungen und gewährt uns so einen Blick hinter die Fassade vom Finanzsystem und privaten Organisationen.
Finanzdelfin befragt Finanzminister: Entwicklungsland Griechenland? Portugal auf dem Irrweg? {5:53}
Veröffentlicht am 19.03.2017
Tilo Jung
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Fanshop ► http://fanshop-jungundnaiv.de/
Premiere von Tyler in der BPK: Am Mittwoch war Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in der Bundespressekonferenz um seine „Eckwerte des Bundeshaushalts 2017“ vorzustellen. Sobald das eigentliche Thema erschöpfend abgefragt ist, besteht bei solchen BPK-Terminen meistens die Chance noch Fragen zu anderen Sachverhalten zu stellen...
Mehr dazu im Artikel im Naiv-Blog: http://www.jungundnaiv.de/2017/03/19/...
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mein Kommentar:
Wenn man jetzt eine Zeitung hätte, der man glauben könnte, dann könnte man sich eine Meinung bilden…