Das Ministerium für Betroffenheit und Bestürzung arbeitet auf Hochtouren. Ja, wenn so viele Deutsche unter den Opfern sind, dann gibt es Brennpunkte, Sondersendungen und alle Schwatztanten von ard und zdf werden sich in dieser Woche damit befassen. Ein Flugzeugabsturz mit Nichtdeutschen irgendwo im Pazifik läuft dann unter ferner flogen. Und wenn ein Flugzeug in der Ukraine abstürzt, dann schiebt man die Untersuchung der Ursache – skandalös – auf die lange Bank und die Journaille findet nichts dabei, dass die Öffentlichkeit mit Banalitäten („Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Absturz von MH17 durch einen technischen Fehler oder Handlungen der Crew verursacht wurde“), abgespeist wird.
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- Ich bin tief betroffen – auch im Namen meiner Eltern (AltermannBlog, 25.03.2015)
Mein Kommentar
Ich war verblüfft, daß mehrer deutsche Fußballnationalspieler ihre Betroffenheit twittern. In Kurzinterviews zwischen den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenstudios mit den Sportjournlisten vor Ort wurde immer wieder die Frage gestellt, wie schwer dieses Unglück auf der Spielvorbereitung der Nationalspieler laste. Überall dieses – von mir als stark übertrieben empfundene – Betroffenheits-Parfüm.
Die große Frage lautet: Wer soll beruhigt werden?
Und an den bösen Alten Mann: Was würde passieren, wenn wir durch Politiker, Journalisten und Medien nicht dermaßen mit tiefem Mitgefühl vollgesülzt werden würden?
Donnerstag, 26. März 2015
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