Dienstag, 15. Januar 2019

Über die Notwendigkeit des stetigen Rüttelns am Narrativ

Mein Schreiben an den Chefredakteur der ARD-Tagesschau, Kai Gniffke, ist bisher von diesem nicht beantwortet worden. Da ich auf eine ernsthafte Befassung mit dem von mir vorgebrachten Thema hoffe, halte ich das auch für in Ordnung. Zwischenzeitlich hat mich aber der Publikums-Service der ARD-Tagesschau kontaktiert – sehr gut!

Die meisten Leser werden gar nicht wissen, dass es überhaupt eine solche Abteilung bei den Tagesschau-Machern gibt. Auch mir war sie bisher unbekannt und die Kontaktadresse wurde mir durch Menschen vermittelt, die sich im dortigen Gefüge etwas besser auskennen. Ich nutzte die Adresse einzig, um sicherzustellen, das Kai Gniffke mein Schreiben auch wirklich erhält. Nun antwortete dieser Service selbst auf mein Anliegen – hoffentlich nicht in der Erwartung, dass die Sache damit erledigt ist.

Doch gibt diese Antwort auch erhellende Blicke in das Innere des dortigen Betriebes und die Befindlichkeiten der Mitarbeiter. Also habe ich den schmalen Türspalt in die dortige Welt noch ein wenig mehr geöffnet und befasste mich mit der mir zugegangenen Stellungnahme. Eine Stellungnahme ist es nämlich für mich. Das ist nachvollziehbar, war aber von mir nicht gewollt. Weiteres nun in meiner Antwort an diese Tagesschau-Abteilung. Den vollständigen Text des Publikums-Services an mich – einschließlich der Kontaktadresse – kann der Leser hier einsehen: 2019-01-11_ARD-Tagesschau_Publikums-Service

Zum 
Offenen Brief an den Publikums-Service der ARD-Tagesschau (Peter Frey, Peds Ansichten, 15.01.2019)

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Während sowohl Koran als auch Sunna sowie die Mehrheit der klassischen Gelehrten unter Dschihad primär bzw. ausschließlich eine militärische Betätigung verstanden, entstanden im Verlauf ihrer Entwicklung auch nichtmilitärische Auslegungen der Dschihadlehre. Dies geschah insbesondere im Zuge tiefgreifender politischer Veränderungen wie der Kolonialisierung großer Teile der islamischen Welt, der Aufhebung des Kalifats und der Entwicklungen der Moderne.
Einzelne schiitische Theologen der klassischen Zeit unterschieden zwischen dem sogenannten größeren Dschihad im Sinne eines spirituellen Kampfes gegen innere Gelüste und dem kleineren Dschihad im Sinne einer militärischen Konfrontation gegen einen äußeren Feind.[65] Dem entspricht die Betonung nichtmilitärischer Aspekte der Dschihadpflicht vieler gegenwärtiger muslimischer Autoren, als auch muslimischer Asketen und Mystiker.[96]
Postklassische Juristen haben den Begriff in vier Arten unterteilt:[97]
  • Den Dschihad des Herzens (dschihad bi l-qalb) als innerer, spiritueller Kampf gegen Untugend, Verführung zu moralisch verwerflichen Taten und Ignoranz.
  • Den verbalen Dschihad (dschihad bi l-lisan) durch das ständige Sprechen der Wahrheit und die Verbreitung des Islams auf friedlichem Wege. Hierzu gehört auch das öffentliche Sprechen der Wahrheit (haqq) unter einem ungerechten Herrscher.[98]
  • Den Dschihad des Schwertes, als militärischer Kampf auf dem Wege Gottes.
Mit diesem Verständnis richtet sich der Dschihad gegen das eigene Ich, gegen die „Triebseele“ (an-nafs al-ammāra bi 'l-sūʾ). Die Durchsetzung der Anweisung, das Rechte zu gebieten und das Verwerfliche zu verbieten, geschieht „mit der Zunge, mit der Hand und mit dem Schwert, je nachdem, wozu man imstande ist“.[99] Die Asketen sehen im Kampf gegen sich selbst (mudschahadat an-nafs) das höchste Ideal.[100]
[Dschihad, Nichtmilitärische Auslegungen des Dschihadbegriffs, Wikipedia, abgerufen am 17.01.2019]
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Das Wort Dschihad entspringt der Wortwurzel "dsch-h-d" und bedeutet grundsätzlich "sich auf Gottes Weg bemühen bzw anstrengen". Daraus ergibt sich der Einsatz der Gläubigen für Gottes Sache, unter anderem für den Kampf gegen die individuellen Schwächen und unmoralischen Verpflichtungen sowie für das Bemühen um das Wohl des Islams und seiner Gemeinde. Als Form der Anbetung Gottes versteht jede(r) einzelne MuslimIn dieses Bemühen, Gott zu gefallen, als eine religiöse Pflicht, zur der eine Vielzahl unterschiedlicher Handlungsweisen gehören. Dazu gehört insbesondere die Bändigung der fleischlichen Begierden, das Ringen mit dem inneren Bösen, das Führen eines tugendhaften Lebens, die Verrichtung guter Werke, die Bekanntmachung der Glaubensvorstellungen, die Anstrengung zum Schutz der Ehre und der Integrität des Islams oder die Abgabe vom eigenen Reichtum (arab. Infaq). Gerade letztere Bedeutung kommt dem ursprünglichen Konzept des Dschihad am Nächsten und findet sich sogar als eine der fünf Säulen im Islam, die die Läuterung der Gläubigen bedeutet: die verpflichtende Almosensteuer für Bedürftige (arab. Zakat).

[Der ursprüngliche Begriff des „religiösen Dschihad“, Institut für islamische Studien]
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»Mentalisieren heißt, sich selbst von außen zu sehen und den anderen von innen.«
[Quelle: Mentalisierung.net, Startseite]
siehe auch:
Desinformation über Desinformationskampagnen (Post, 10.10.2018)
Die vertraulichen Sprachregelungen der ARD (Paul Schreyer, Telepolis, 30.06.2017)
„Wie werden Meinung und Demokratie gesteuert“ (Post, 31.05.2017)
Medien: intellektuelle Korruption in Konfliktzeiten (Post, 06.02.2016)
Beispiel Kosovo-Krieg: Anteil der Medien an der Vorbereitung, Begleitung und Auswertung der NATO-Angriffe (Post, 03.03.2015)
Meldungen über angebliche Luftraumverletzungen – Publizist Volker Bräutigam erhebt beim Rundfunkrat Beschwerde (Post, 06.11.2014)
Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik (Post, 18.09.2014)
"Stoppt Putin jetzt!"-Cover war nur halbschlimm (Post, 11.09.2014)
Der Ukraine-Konflikt 5 – Die Nagelprobe des Journalismus (Post, 21.04.2014)

KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld ("Warum schweigen die Lämmer?") {1:38:19; Start bei 31:16}

KenFM
Am 02.10.2018 veröffentlicht 
Dass Professor Rainer Mausfeld es im Alter von 68 Jahren mit seinen Vorträgen noch zu einem Millionenpublikum bringen würde, hätte er selbst vermutlich als Letzter vermutet. Doch ganz offensichtlich trifft er mit seinen Inhalten, verbildlicht durch die inzwischen weitläufig bekannte politische Metapher der „schweigenden Lämmer“, den Nerv der Zeit. Es ist, als hätten wir jahrelang eine dunkle Vermutung gehegt und endlich spricht sie einmal jemand aus – Unsere Demokratie ist bei weitem nicht so demokratisch, wie sie uns verkauft wird.
Nun ist der Kaiser also nackt. Dennoch hält sich die gesellschaftliche Empörung in Grenzen. Wie lässt sich das erklären? Professor Mausfeld ist überzeugt: Es liegt an der Beschaffenheit des Kaisers, der nicht mehr in schicker, feudaler Tenue, sondern in Form unpersönlicher, intransparenter und abstrakter Machtstrukturen daherkommt. Genannte Strukturen, man kann sie auch als Elitenetzwerke bezeichnen, bedienen sich des Begriffes der Demokratie, weil er sich für sie als ideale Revolutionsprophylaxe in Zeiten zunehmend feudal anmutender sozialer Ungleichheit herausgestellt hat. Da diese Verschleierungstaktik, bei der ideologisch aufgeladene Begriffe inhaltlich in ihr Gegenteil verkehrt werden, sich zu Indoktrinationszwecken als besonders effektiv erwiesen hat, kommt sie auch in aller Regelmäßigkeit zur Anwendung. So z.B. bei Wörtern wie „Globalisierung“ oder „freie Märkte“, welche der desorientierten Bevölkerung als naturgegebene Phänomene verkauft werden, um über das in ihrer neoliberalen Interpretation verankerte Recht des Stärkeren hinwegzutäuschen.
Hieraus ergibt sich die Aufgabe, die Kluft zwischen dem vorgegaukeltem und dem eigentlichen Wortsinn, zwischen PR und Realität, zu überwinden, mit dem Ziel sich dabei Schritt für Schritt an das Ideal demokratischer Verhältnisse im Sinne der Aufklärung anzunähern. Dafür bedarf es nicht nur der intellektuellen Bewaffnung und Bewusstwerdung über die subtilen Techniken der Meinungskontrolle des Einzelnen, sondern vor allem auch des Eingeständnisses, dass man einem gigantischen Betrug aufgesessen ist.
Professor Mausfelds Buch „Warum schweigen die Lämmer?“, welches die Inhalte des beliebten gleichnamigen Vortrages weiter vertieft, kann diesen kollektiven Aufwachprozess mit anschieben. Ins Handeln kommen müssen wir dann aber schon selber.
Inhaltsübersicht:
0:04:56 Der Kaiser ist nackt – wir wissen es alle
0:13:15 Der „Feind“ ist abstrakt
0:21:50 Aber wir haben doch eine Demokratie…
0:31:16 Wie wichtig ist Repräsentation in einer Demokratie?
0:40:43 Meinungsmanagement
0:57:29 Definition von Links und Rechts: ein „Haufen Spaghetti“
1:03:02 Chemnitz aktuell – Ablenken von den wahren Problemen
1:13:25 Programme zur Angst-Induktion
1:20:37 Für das Warten auf bessere Zeiten ist keine Zeit
1:34:08 Feedback aus der Bevölkerung
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Klartext vom Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz: "Medien verschweigen, ... {12:07, Start bei 2:57}

klar sehen
Am 04.05.2017 veröffentlicht 
Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz bei Peter Hahne im ZDF zum Thema: Medien zwischen Gefühl und Fakten
„Medien verschweigen, klären nicht über die Wirklichkeit auf, die Bürger werden für dumm verkauft bzw. gehalten, die Arroganz der Journalisten und Politiker!!

Gabriele Krone Schmalz über NATO in Zivil in der Ukraine, Russland und Medienpropaganda1 {13:24; Start bei 7:57}

Andreas Koepnick
Am 13.09.2014 veröffentlicht 
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Eindringlich beschwört Freud den alten aufklärerischen Glauben an die Wissenschaft und damit an die Möglichkeit, durch sie etwas über die Realität der Welt zu erfahren, «wodurch wir unsere Macht steigern und wonach wir unser Leben einrichten können». Mochte er noch so oft betont haben, wie kraftlos der Intellekt im Vergleich zum Triebleben sei: «Aber es ist doch etwas Besonderes um diese Schwäche; die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat.» Am Ende, «nach unzählig oft wiederholten Abweisungen», würde man sie verstehen, das wollte er gern glauben. Vielleicht war auch die Wissenschaft eine Illusion, doch hatte sie nicht durch ihre großen und bedeutsamen Erfolge den Beweis erbracht, daß sie keine ist? Er war nicht blind gegen ihre Bedingungen und Bedingtheiten. Gerade die Subjektivität allen Denkens, die Beschränkung der Wissenschaft, die Endlichkeit ihrer Resultate gibt ihm Hoffnung auf ihre pragmatische Kraft, ihren Sieg über alle Ideologien: «Nein, unsere Wissenschaft ist keine Illusion. Eine Illusion aber wäre es zu glauben, daß wir anderswoher bekommen könnten, was sie uns nicht geben kann.»
[Quelle: Annette Meyhöfer, Eine Wissenschaft des Träumens, Albrecht Knaus Verlag, München 2006, S. 674f.]

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