Montag, 30. April 2018

Ein Progaganda-Beispiel: Die OPCW-Inspektoren und die Verzögerungen

Die Versuche, den vermeintlichen Giftgasangriff in Duma aufzuklären, wurden tagelang verzögert.
Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten am Samstag als Vergeltung für den mutmaßlichen Angriff Ziele in Syrien bombardiert. Sie werfen den syrischen Behörden nun vor, die Ankunft der Inspektoren zu behindern. Möglicherweise würden Belege für den Angriff vernichtet. 
[OPCW verschiebt nach Schüssen auf UN-Team Inspektion in Duma, Reuters, 18.04.2018]
So oder so ähnlich lauten seit Anfang/Mitte April so gut wie alle Mainstream-Medien-Meldungen über die Aufklärungsversuche der OPCW und die angeblichen Sabotageversuche des Assad-Regimes und Russlands. 
Was wir nicht erfahren ist, daß die UNDSS über das »Go« der OPCW-Inspektoren zu entscheiden hatte und, nachdem ihr Vortrupp beschossen worden war, es für sicherer hielt, noch einige Tage abzuwarten:
OPCW-Direktor Ahmet Üzümcü sagte bei einem Treffen am Sitz der Gruppe in Den Haag nach Angaben von Teilnehmern, ein Vorausteam der Vereinten Nationen sei in Duma beschossen worden. Bei dem Zwischenfall sei auch ein Sprengsatz detoniert, teilte Üzümcü weiter mit.
Die Vereinten Nationen bestätigten den Vorfall ebenfalls. Keiner der UN-Mitarbeiter sei verletzt worden und es habe auch keine größeren Schäden an der Ausrüstung gegeben, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. „Soweit ich weiß, konnten sie Duma in denselben Autos verlassen, in denen sie gekommen waren.“ Wer geschossen habe, sei unklar. […]
OPCW-Direktor Üzümcü erklärte, er wisse nicht, wann das Expertenteam nach Duma geschickt werden könne. Dies werde er auch erst in Erwägung ziehen, wenn aus Sicht der UN die Sicherheit gewährleistet sei und das OPCW-Team „ungehinderten Zugang“ zum mutmaßlichen Angriffsort bekomme. […]
Die UN-Sicherheitsexperten hatten zwei Orte in Duma besucht, erklärte Üzümcü. Am zweiten Ort sei es unter Beschuss gekommen und ein Sprengsatz sei explodiert. Das Team sei nach Damaskus zurück gekehrt. Die UN-Sicherheitsexperten würden nun gemeinsam mit den syrischen und russischen Einheiten die Sicherheitslage prüfen. [OPCW in Syrien – Schüsse und Sprengsatzattacke auf UN-Mitarbeiter in Duma, Tagesspiegel, 18.04.2018, Hervorhebung von mir]
siehe auch:
- Syrien: Das Gezerre um die OPCW-Inspektoren und die "Wahrheit "von Douma (Thomas Pany, Telepolis, 16.04.2018)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen