Lupo635
Am 17.04.2014 veröffentlicht
Am 17.04.2014 veröffentlicht
Egal ob die Krise in der Ukraine oder auf der Halbinsel Krim: Die Berichte über Putins Politik in deutschen Medien sorgen für Aufregung. Denn viele Menschen vertreten eine deutlich andere Meinung als die, die vonseiten der Politik etabliert oder von Medien abgebildet wird. Beim Thema Russland scheint es eine große Kluft zu geben zwischen dem, was Journalisten schreiben, und dem, was viele Leser denken. Eine Erklärung vieler Journalisten: Die Menschen sehen "die Bösen" mittlerweile nicht mehr im Osten, sondern im Westen, in Washington, bei der NSA, im Pentagon. Deswegen verteidigen sie Russland.
- Auf den Westen ist kein Verlass (Gabriele Krone-Schmalz, Cicero, 05.03.2014)
Putin hat Schuld. So der Tenor in westlichen Medien. Doch der Westen hat gehörigen Anteil an der Zuspitzung der Krise in der Ukraine. Gerade die EU hat es versäumt, die Russen mit ins Boot zu holen
ZAPP - "Das darf nicht sein" (NDR) 16.04.2014 {24:12}
ggwporg
Am 17.04.2014 veröffentlicht
Am 17.04.2014 veröffentlicht
Bei der Berichterstattung über den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gebe es "entlarvende Automatismen", erklärt die Dozentin für Journalistik, Gabriele Krone-Schmalz.
Der entscheidende Satz:»Wir, die Medien, hätten zu einem frühen Zeitpunkt wissen müssen und es auch verkünden müssen, daß dieses Assoziierungsabkommen die Ukraine zerreißt.«"Russlands Ängste muss man anerkennen" (Gabriele Krone-Schmalz, n-tv, 24.04.2014)
Als Korrespondentin hat Gabriele Krone-Schmalz vier Jahre lang in Moskau gelebt. Im Interview mit n-tv.de wirbt die Journalistin für mehr Verständnis mit Russland und Präsident Wladimir Putin. Den Begriff Putin-Versteher mag die 64-Jährige allerdings überhaupt nicht.
Ins gleiche Horn stößt Peter Scholl-Latour:
Ukraine Berichterstattung ist falsch Peter Scholl-Latour {11:29 – Start bei 6:32}
Kathern BLANDING
Am 04.09.2016 veröffentlicht
Am 04.09.2016 veröffentlicht
Kleiner Ausschnitt aus einem Interview zum 90. Geburtstag Alpha Forum
Zitat:»Es fehlt auch Bildung […] Damit, daß die Öffentlich-Rechtlichen auf Quote machen, damit bringen sie sich um ihre eigene Existenzberechtigung.«
===== Transatlantisch-blinde Flecken =====
- »Tendenziöse Attributierung in deutschen Printmedien« (Le Penseur, 06.08.2014)
... lautet der (zugegeben etwas sperrige) Titel einer aktuellen Baccalaureats-Arbeit von Mirjam Zwingli an der »Hochschule für angewandte Sprachen Fachhochschule des Sprachen & Dolmetscher Instituts München«, dessen »Abstract« wie folgt lautet:
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, auf pragmalinguistischer Grundlage nachzuweisen, dass in der deutschen Presse die angemessene Objektivität in der Darstellung des amerikanischen Präsidenten Barack Obama und russischen Staatsführers Wladimir Putin nicht gemäß publizistischer Richtlinien eingehalten, und die Meinung der Leser nach eigenem Gutdünken beeinflusst wird.
Für denjenigen, der sich die Original-Bachelor-Arbeit antun will:
- Tendenziöse Attributierung in deutschen Printmedien: Putin vs. Obama – eine linguistische Analyse (Bachelor-Arbeit vorgelegt von Mirjam Zwingli, Institut für Medienverantwortung, Ausgabe des Themas: 10.10.2012, PDF)
Dirk Müller Mr Dax wurde der Mund verboten (ab 8:45) Verschwörungskeule wird geschwungen [11:51]
Soziale Chronik
Am 08.06.2014 veröffentlicht
Tja, liebe Medien, man sollte sich nicht mit dem falschen anlegen.
1+ an Mr.Dax. Super gekontert Dirk :)
1+ an Mr.Dax. Super gekontert Dirk :)
- In Geiselhaft (Reinhard Müller, FAZ, aktualisiert am 27.04.2014)
Kommentar zum FAZ-Artikel:
Keine Haare am Sack, aber … (der Freitag, 26.04.2014)
Fast wäre das an mir vorbeigegangen und das hätte ich zutiefst bedauert, denn es gibt nichts Schöneres, als dass die empirische Erfahrung, dass es genau so ist, wie es ist, am Beispiel belegt werden kann. Wenn die Redaktionen unserer Medien nur noch mit Volontären (so nennen die Zeitungen seit je her ihre un- oder schlecht bezahlten Sklaven) besetzt sind, dann kann schon mal was aus dem Ruder laufen. Die Underdogs müssen das Boot rudern, wenn der Chefredakteur gerade mal wieder einen ganz wichtigen Pressetermin beim Sternekoch hat (das denke ich mir nicht aus). Meine Compassion mit den Ausgebeuteten der Welt würde normalerweise Richtung Praktikant und nicht Richtung Chefredakteur gehen, aber nur, wenn auch die Demut stimmt. Wenn aber einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär‘, so irrt sich der.
Die “junge Welt” veröffentlicht ein Interview mit einem Redakteur der “Deutschen Welle” der aus so verständlichen, wie bezeichnenden Gründen anonym bleiben möchte. Er beschreibt, wie das System der herrschaftlichen Propaganda und Hofberichterstattung funktioniert:
“Aktuell ist z.B. die Vorgabe, den Begriff »Referendum« – gemeint ist die Abstimmung in der Ostukraine – immer in Anführungszeichen zu schreiben oder mit dem Zusatz »illegal« oder »sogenannt«. Dieser unsinnige Eingriff in unser journalistisches Vokabular ist ein Beispiel für direkte Zensur. Im Duden wird das Wort »Referendum« als Volksentscheid über eine bestimmte Frage definiert – dieser Terminus ist also weder positiv noch negativ besetzt.
- Richter gegen Chefredakteur 5:0 (altermannblog, 15.05.2014)
Dank Heli kann ich es mir ganz leicht machen, denn der Text, der heute zum Lesen ansteht, hat wieder so ein alter Mann geschrieben – und der kann es vorzüglich. Chapeau an den Richter am Bayer. Verwaltungsgerichtshof (i.R.), Herrn Peter Vonnahme. Sein Adressat: der Qualitätsmedienjournalist und Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen: Walter Roller. Leider sind dessen zitierten Ergüsse Kommentare nicht mehr kostenlos abrufbar – und irgendwie ist das gut so. Genießt diesen Artikel. Feinstes Florett. Meine Hauptthemen Meinungsmanipulation und Ukraine – in einem Abwasch.
- Journalismus, mal so, mal so (altermannblog, 14.05.2014)
Auch wieder so ein alter Sack, für den Journalismus mehr ist, als die Presseerklärungen der NATO/EU/Steinmeier und anderen Meiers nachzuplappern: Eckart Spoo. Da bedauert man, dass die Frankfurter Rundschau auf Talfahrt ist. Aber Stopp: das ist schon länger her. Mittlerweile gibt es keinen Grund mehr des Bedauerns. Wer kurzweilig in zwölf Minuten den Unterschied zwischen Journalismus und neuem Pseudo-Journalismus erfahren will, der höre diesem Altmeister zu, aber nicht ohne diesen Artikel des neuen Ressortleiters „Politik“ der Frankfurter Rundschau, Andreas Schwarzkopf, gelesen zu haben. Erst dann gibt nämlich dieses Filmchen einen Sinn.
Umfragen: über 75% der Deutschen unterstützen Putin in der Ukraine-Krise [1:20]
Veröffentlicht am 10.05.2014
Verbreiten...
Die Umfragen sowohl von n-tv als auch von Tagesspiegel zeigen, dass über 75% der Deutschen Putins Vorgehen in der Ukraine-Krise unterstützen, also sprich gegen Sanktionen der EU und USA gegen Russland sind.
Tagesspiegel-Umfrage: http://www.pi-news.net/2014/03/deutsc...
n-tv Umfrage: http://verschwoerer.soup.io/post/4251...
Die Umfragen sowohl von n-tv als auch von Tagesspiegel zeigen, dass über 75% der Deutschen Putins Vorgehen in der Ukraine-Krise unterstützen, also sprich gegen Sanktionen der EU und USA gegen Russland sind.
Tagesspiegel-Umfrage: http://www.pi-news.net/2014/03/deutsc...
n-tv Umfrage: http://verschwoerer.soup.io/post/4251...
Ukraine-Berichterstattung – Rebellion der Leser (Deutschlandfunk, 10.05.2014)
Ende letzter Woche: In Odessa findet ein Massaker an über 40 russischstämmigen Demonstranten statt. Die deutschen Medien liefern fast keine Hintergründe zum "brennenden Gewerkschaftshaus" und blenden die Rolle ukrainischer neonazistischer Milizen und Sicherheitskräfte meist aus. Ein Kommentar auf tagesschau.de spricht von einer "Berichterstattung der Schande", ein weiterer Leser kritisiert: "Ich erwarte von unseren Öffentlich-Rechtlichen eine objektive Berichterstattung und mehr Details über diese unmenschliche Tat, die vom Rechten Sektor begangen wurde". Der Redaktionsleiter von tagesschau.de Andreas Hummelmeier weist den Vorwurf unausgewogener Berichterstattung jedoch zurück.
Eine kleine Anfrage der Partei Die Linke sowie die Antwort der Bundesregierung sind auf der Internetpräsenz der Bundestagsfraktion der Linken als PDF-Dokument downloadbar:
- Die deutsche Medienberichterstattung und der Regime-Change in der Ukraine (Parlamentarische Initiativen von Sevim Dagdelen, Sahra Wagenknecht, Annette Groth, Heike Hänsel, Ulla Jelpke, Niema Movassat, Alexander S. Neu, 06. Mai 2014)
- Die Krise in der Ukraine und die Medien (me-magazine, 06.05.2014)
Dem me-magazine fällt es derzeit schwer, neutral und informativ über die Krise in der Ukraine zu schreiben. Wir sind selbst nicht vor Ort und die Meldungen, die wir erhalten, sind eben eines nicht: unparteiisch. Wir versuchen immer, alle Seiten zu beleuchten, doch das fällt uns in diesem Konflikt zunehmend schwerer.
Uns fällt auf, dass die in den Leitmedien veröffentlichte Meinung die in den sozialen Medien kaum widerspiegelt. Die Differenz ist unübersehbar. Schaut man in die Kommentarspalten der Zeitungen und Nachrichtenportale, wird dies offenbar. Die meisten Kommentatoren widersprechen den Autoren der Artikel. Doch auch auf russische Medien kann man sich nicht verlassen. Reporter ohne Grenzen dokumentiert, dass seit der Wahl Wladimir Putins im Jahr 2000 zum russischen Präsidenten der Kreml die landesweiten Fernsehsender weitgehend unter seine Kontrolle gebracht hat. Kritische Medien wie Radio Moskwy oder TV Doschd geraten regelmäßig unter Druck, Journalisten müssen mit Gewalt oder gezielten Anschlägen rechnen, die meist straffrei bleiben. Strenge Internetgesetze ermöglichen das schnelle und unbürokratische Sperren unliebsamer Webseiten. Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Sotschi weitete Russland die Internetüberwachung weiter aus. Unabhängige Berichterstattung können wir hier auch nicht erwarten.
- Kriegsgründe gesucht? Deutsche Medien und der Anti-Putin-Pakt (ria novosti, 05.05.2014)
Die Ereignisse überschlagen sich. Ex-Kanzler Schröder feierte letzte Woche Geburtstag mit seinem Freund Wladimir Putin. Der gratulierte und nahm ihn in den Arm. Eigentlich ganz normal. Doch kurz zuvor waren deutsche Bundeswehrsoldaten, die im Rahmen der OSZE-Mission in die Ukraine gereist waren, in der Ostukraine entführt worden. Daraus inszenierte man einen Empörungs-Skandal. Jetzt starben in Odessa Dutzende Menschen, die USA fordern eine Nato-Aufrüstung, Kiew spricht von Krieg. Und Hunderte nagelneue gepanzerte Fahrzeuge werden durch Österreich transportiert. Richtung Osten?
===== Die Fälle Bauchina und Gathmann =====
Entlassener Zeitonline-Journalist packt aus Montagsdemo Berlin 5. Mai 2014 {2:13}
Veröffentlicht am 06.05.2014
Montagsdemo Berlin 5.Mai 2014
- Neue Feindsender? (Paul Schreyer, Telepolis, 25.04.2014)
hier finden sich:
Artikel von Alisa Bauchina auf Telepolis
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Das Gleiche wie mit Alisa Bauchina geschah auch mit Moritz Gathmann:
Kurzer Prozess: „Zeit Online“ und der geschasste 150-Euro-Reporter (Stefan Niggemeier, 08.03.2014)
Unter den Artikeln, die der freie Journalist Moritz Gathmann für „Zeit Online“ über die Ukraine geschrieben hat, steht seit kurzem folgender Hinweis:
Offenlegung: Der Autor arbeitet für die vom russischen Staat mitfinanzierte Zeitungsbeilage Russland heute. Dies entspricht nicht unseren Grundsätzen.
Wir entschuldigen uns dafür. Testfrage: Wofür genau entschuldigt sich „Zeit Online“?
In den tonangebenden Zeitungen sowie im Fernsehen werden die Namen von Straßen und Plätzen in letzter Zeit so oft und so selbstverständlich genannt wie die Vornamen von Kindern und die Namen von Haustieren. Ob „Gezi“, „Taksim“, „Tahrir“ oder „Maidan“ – mit diesen Wörtern jonglieren Journalisten „angeberisch wie ein Kleinbürger-Tourist, der sich als Habitué aufspielen will“ (Max Frisch) – also als Weltenkenner, der sich überall auskennt wie in seinem Stadtviertel oder Dorf. Dieser zunächst nur lächerliche Sprachgebrauch verliert seine Harmlosigkeit, wenn man seine politischen Implikationen einbezieht.
zum Fall Gathmann siehe auch:
- Der Fall Gathmann: Prinzipientreue oder Prinzipienreiterei? (Meedia, 12.03.2014)
Grund für Schravens [David Schraven: Leiter des Investigativteams bei der WAZ und Vorstand im Verein Netzwerk Recherche, Klammer von mir] Unbehagen ist, dass Gathmann auch als Gastredakteur für die Publikation Russland heute tätig ist. Eine monatlich erscheinende Beilage, die von der russischen Regierung finanziert wird, in diversen Ländern erscheint und das Image von Russland im Ausland aufpolieren soll. Russland heute liegt u.a. der Süddeutschen Zeitung, der Washington Post oder der französischen Le Figaro bei – nicht den schlechtesten Adressen. Wegner befindet sich zum Zeitpunkt des Schraven-Tweets gerade in Texas auf dem Digital-Kongress South by Southwest (SXSW). Trotzdem reagiert er zeitnah auf Twitter. Nur wenige Stunden nach Schravens Tweet meldet Wegner in der Causa Gathmann via Twitter Vollzug. […]
Schon 2011 sagte SZ-Auslandschef Stefan Kornelius gegenüber dem Spiegel: „Es gibt keine Zusammenarbeit, das ist eine Anzeigenbeilage. De facto sei die Anzeigenabteilung für das Geschäft mit Russland heute zuständig.“
So einfach ist das. Der Verlag kassiert Geld vom russischen Staat für die Verbreitung von Russlands Image-PR und bezahlt u.a. von diesem Geld die total unabhängigen Top-Journalisten der SZ. Alles sauber. Der freie Autor, der nebenher für Russland heute arbeitet, weil die Qualitätsmedien ungern viel Geld für ihre Qualitäts-Inhalte ausgeben, darf das nicht. Das ist bäh.
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- Legitimationskrise (German Foreign Policy, 05.05.2014, zitiert durch russland.ru)[Von german-foreign-policy.com] Die beispiellose Desinformationskampagne führender deutscher Medien hat anlässlich der in Odessa verübten Morde an über 40 Menschen einen neuen Höhepunkt erreicht.
In der ukrainischen Millionenmetropole sei das Gewerkschaftshaus “in Brand geraten” – “eine Katastrophe”, deren Urheber noch nicht bekannt wären, hieß es unmittelbar nach der Brandschatzung am 2. Mai übereinstimmend. Während auf Fotos internationaler Presseagenturen Anhänger der Kiewer Putschisten zu sehen waren, die den im Gewerkschaftshaus Eingeschlossenen Brandsätze hinterherwerfen, übernahmen maßgebliche deutsche Medien mehrfach Lügenberichte ukrainischer Geheimdienstorganisationen, wonach für die Verbrechen “Moskau” verantwortlich sei. Die Ermordeten gehörten einer Demonstrantengruppe an, die regionale Autonomie verlangte. Sie floh vor den Angreifern, wurde ins Gewerkschaftshaus verfolgt, eingeschlossen und einem grausamen Tod durch Ersticken ausgeliefert.
- Der Medien-GAU von Odessa (der Freitag – Community, 04.05.2014)
Ukraine-Konflikt Stell dir vor, 40 Menschen werden abgefackelt und die freie Presse sieht weg. Wie das geht, haben die deutschen Medien am Wochenende vorgeführt. Der Bericht zum Info-GAU.
Die falschen Toten, die falschen Täter. Hinzukommend: ein unpässlicher Zeitpunkt sowie Staatsinstitutionen, die selbst dem wohlmeinenden Teil des Publikums nicht mehr vermittelbar sind. Was macht der deutsche Qualitätsjournalist in einem solchen Fall? Er vertuscht, verschweigt, spielt runter und hypt, wenn das alles nicht reicht, künstlich hochgepuschte Alternativereignisse. Wie das Genre Manipulation & Vertuschung in der Praxis funktioniert, war am ersten Mai-Wochenende in der Praxis zu erleben. Die schwersten Straßenkrawalle seit den Maidan-Ereignissen Ende Februar. Über 40 Menschen, die in einem gebrandschatzten Gewerkschaftshaus ums Leben kamen. Über 200 Verletzte. Eine Regierung, der an einer Aufklärung der Geschehnisse ganz offensichtlich nicht gelegen ist. Ist das ein Thema? Berichterstattenswert? Für ARD, ZDF, Süddeutsche, Zeit, F.A.Z. und den Rest des sogenannten Alpha-Journalismus explizit nicht. Vielmehr legten die deutschen Leitmedien einen Info-GAU hin, der den Vergleich mit der vielgeschmähten Berichterstattung russischer Medien in keiner Weise zu scheuen braucht.
- Lesermeinungen zur Ukraine-Berichterstattung – Der Westen und die Massenmedien sind zu tadeln! (Neue Zürcher Zeitung, 02.05.2014)
Die Berichterstattung über die Ukraine hat auch in der Kommentarspalte der NZZ für viel Diskussionsstoff gesorgt. Auffällig viele Leser sehen die westlichen Mächte als Aggressoren.
[…] Auch wenn einigen Kommentaren ob der Handlungen des Kremls viel Erschütterung zu entnehmen ist, wollen auffällig viele Leser die Ursache der Krise nicht bei Putin sehen. Sie stellen zudem die Rolle der Massenmedien infrage.
- "Stern"-Journalist Jörges: Medien versagen bei EU-Berichterstattung (derStandart.at, 29.04.2014)
Jörges: Medien berichten über vieles nicht, um Populisten keine Munition zu geben - "Investigativen Journalismus erkenne ich nicht mehr"
Wien - Hans-Ulrich Jörges hat zum vierten Tag des Qualitätsjournalismus in Wien Medien in ihrem Umgang mit der EU die Leviten gelesen. Man würde in Zusammenhang mit der Union über vieles nicht berichten, um Populisten keine Munition zu liefern, konstatierte das Mitglied der Chefredaktion des "Stern" bei der vom Manstein Verlag und Verband Österreichischer Zeitungsherausgeber (VÖZ) veranstalteten Tagung.
===== »Die Anstalt« vom 29.04.2014 und »Die Zeit« =====
Der Qualitätsjournalismus ZDF Die Anstalt 29.04.2014 {7:07 – Start bei 05.19}
Manuel Wagner
Am 01.05.2014 veröffentlicht
siehe dazu auch den oben verlinkten Artikel auf den NachDenkSeiten vom 26.03.2014;
Quelle: Die Propaganda-Matrix (Swiss Propaganda Research, undatiert) |
die gesamte Sendung in Ukraine 9 – Wider die veröffentlichte Meinung (Post, 11.05.2014)
»Die Anstalt« bezieht sich übrigens in ihrer Sendung vom 29.04.2014 auf die in Journalismusforschung: "Ganz auf Linie mit den Eliten" [Marcus Klöckner, Telepolis, 11.02.2013] vorgestellte Dissertation von Uwe Krüger:
Der Autor wird hat ein theoretisches Modell entwickelt, das Medienverhalten mit Hilfe von Pressure Groups und sozialen Netzwerken erklärt. Es sagt vorher, dass Leitmedien mehr oder weniger den laufenden Diskurs der Eliten reflektieren. Dabei werden aber dessen Grenzen nicht überschritten und dessen Prämissen nicht kritisch hinterfragt.Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und AlphaJournalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. [Halem-Verlag, Köln 2013]
Rezensionen: Uwe Krüger: Meinungsmacht – Wie kommt die Meinung in die Welt? (FAZ, 08.09.2013)
Uwe Krüger Meinungsmacht Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalyse (Perlentaucher)
zu Jochen Bittner und seiner Beteiligung an einem Strategie-Papier des German Marshall Fund siehe:
- Neue Macht Neue Verantwortung – Elemente einer deutschen Außen- und Sicherheitspolitik für eine Welt im Umbruch (Ein Papier der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) und des German Marshall Fund of the United States (GMF), swp-berlin.org, undatiert)
- Joffe und Bittner (Die Zeit) gegen ‚Die Anstalt‘ (ZDF): Worum es eigentlich geht. (Carsten Wellkamp, NachDenkSeiten, 13.01.2017)
- Realsatiriker Josef Joffe und Jochen Bittner scheitern auch am BGH (Marcus Kopa, Telepolis, 10.01.2017)
- Das Imperium vergisst auch die Kleinen nicht, Hauptsache sie passen in die Strategie der Einflussnahme. Beispiel „Blätter“. (Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 29.01.2016)
Bittner wurde zudem unterstellt, er habe an einer Rede des Bundespräsidenten mitgeschrieben und "sein Schreiben für Gauck" nicht sauber von "seinem Schreiben für die ZEIT" getrennt. Tatsächlich hat Bittner nie für den Bundespräsidenten geschrieben, er nahm lediglich an einer Diskussionsrunde über neue außenpolitische Grundsätze teil. Der Hinweis darauf unterblieb allerdings in einem späteren Artikel von Bittner und Kollegen aufgrund einer Entscheidung der Ressortleitung. Ein ärgerlicher Fehler, gewiss, aber keiner von Jochen Bittner, und einer, der anschließend im Netz mit enormer hysterischer Energie aufgeblasen wurde, […]
[Wer vertraut uns noch?, Götz Hamann, ZON, 25.06.2015]Max Uthoff (ZDF/Die Anstalt) zur Sperrung v. "Eliteneinfluss auf Leitmedien" - www.das-zob.de [9:13]
Manuel Wagner
Am 01.05.2014 veröffentlicht
Am 29.04.2014 hatten die beiden neuen "Anstaltsleiter" des ZDF eine Studie zum Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten aufgegriffen. In der ZDF-Mediathek fehlt der Beitrag neuerdings - "dank" einer Klage der Wochenpostille "Die Zeit" bzw. der Herren Jochen Bittner und Josef Joffe. Die unabhängige Medieninitiative "das ZOB" traf Max Uthoff am 12.07.2014 zu einem Kurzinterview nach seinem Solo "Oben Bleiben" im Münchner Lustspielhaus.
- Kurs auf die Welt (Jens Berger, NachDenkSeiten – Hinweise des Tages, 07.02.2014)
- Kurs auf die Welt (Jochen Bittner, Matthias Naß, ZON, 06.02.2014)
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- Wir nennen es Fortschritt? (Telepolis vom 27.04.2014)
Warum geraten sich "Print" und "Digital" im Journalismus immer wieder in die Haare? Das ist Symptom eines tieferen Konflikts, dessen Lösung Teil des aktuellen Paradigmenwechsels sein könnte
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich der Journalismus als gesellschaftliche Macht etabliert. Er wird auch als vierte Gewalt bezeichnet und damit in einem System der Gewaltenteilung neben andere Institutionen gestellt. Er soll dann der Öffentlichkeit Themen nach Wirklichkeit und Bedeutung zur Verfügung stellen.
- Neue Feindsender? (Telepolis vom 25.04.2014)
Zeit Online misst bei seinem Ethik-Kodex offenbar weiterhin mit zweierlei Maß. Und auch andere Medien haben derzeit Probleme mit der Transparenz. Was ist los mit der Presse?
Die Irritationen um Zeit Online (Chaos bei Zeit Online: Mal gilt der Ethik-Kodex, mal gilt er nicht) reißen nicht ab. Nun wurde ein weiterer Fall bekannt, der deutlich macht: Autoren, die auch für russische Medien arbeiten, sind unerwünscht, Amerika-Nähe aber ist kein Problem. Es scheint, als falle es mancher Redaktion dieser Tage schwer, noch zwischen vernünftig und unangemessen, zwischen ethisch und hysterisch zu unterscheiden. Während der Ansturm der kritischen Leserkommentare zur Russland-Berichterstattung der Leitmedien nicht abreißt, sorgt man sich dort verstärkt um politische Einflussnahme - allem Anschein nach jedoch recht einseitig.
- Meinungskluft um die Ukraine (Telepolis vom 25.04.2014)
Der Umgang mit der Krise um die Ukraine entwickelt sich zur Götterdämmerung des deutschen Auslands-Journalismus. Die nicht abreißende Kritik von großen Teilen des Publikums fordert von Journalisten neue Bewältigungsstrategien
Niemals zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik wurden die etablierten Medien zum Gegenstand derart breiter Kritik wie im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Seit mehreren Wochen sehen sich Medienmacher in den Kommentarfunktionen ihrer eigenen Online-Angebote, auf Blogs und in Internet-Foren massiven öffentlichen Anfeindungen ausgesetzt. Einig scheinen sich große Teile des Publikums in ihrer Einschätzung, dass die meisten Medien nicht ausgeglichen über die Ukraine informieren, sondern parteiisch im Sinne von EU- und NATO-Interessen agieren. Egal ob auf den Online-Präsenzen der Tagesschau, des Spiegel oder auf Zeit.de: Die Zahl der Kommentare unter Artikeln zum Ukraine-Konflikt beläuft sich schnell auf die Hunderte. Beiträge, welche die journalistische Linie der Autoren unterstützen, genießen dort inzwischen Seltenheitswert.
- Neue Feindsender? (Telepolis, 25.04.2014)
Zeit Online misst bei seinem Ethik-Kodex offenbar weiterhin mit zweierlei Maß. Und auch andere Medien haben derzeit Probleme mit der Transparenz. Was ist los mit der Presse?
Die Irritationen um Zeit Online (Chaos bei Zeit Online: Mal gilt der Ethik-Kodex, mal gilt er nicht) reißen nicht ab. Nun wurde ein weiterer Fall bekannt, der deutlich macht: Autoren, die auch für russische Medien arbeiten, sind unerwünscht, Amerika-Nähe aber ist kein Problem. Es scheint, als falle es mancher Redaktion dieser Tage schwer, noch zwischen vernünftig und unangemessen, zwischen ethisch und hysterisch zu unterscheiden. Während der Ansturm der kritischen Leserkommentare zur Russland-Berichterstattung der Leitmedien nicht abreißt, sorgt man sich dort verstärkt um politische Einflussnahme - allem Anschein nach jedoch recht einseitig.
- Die Seelen-Verkäufer von „Spiegel Online“ (Stefan Niggemeier, 21.04.2014)
Der „Spiegel“ berichtet in seinem aktuellen Heft über den Trend zu native advertising: Werbung, die gestaltet wird wie ein redaktioneller Artikel und nur durch einen — mehr oder weniger deutlichen — Hinweis als Anzeige gekennzeichnet ist. Das Stück referiert die aktuellen Diskussionen in den Vereinigten Staaten und Deutschland und zeigt, wie heikel solche Formen für die Glaubwürdigkeit seriöser Medien ist.
Mit „native advertising“ erreicht die bewusste Irreführung der Leser eine neue Qualität: Sie wird zu einem gängigen Stilmittel der Werbung, vor allem im Netz. Dort lassen sich Inhalt und Reklame deutlich einfacher und billiger verbinden als in gedruckten Medien.
- „Der Maidan“ und die Medien (links-netz.de, April 2014)
- Der blinde Fleck (Süddeutsche Zeitung, 31.03.2014)
Die Selbstgefälligkeit der Politik des Westens in der Ukraine-Krise ist ärgerlich und gefährlich – Die Europäische Union hat eine Chance verspielt
In den letzten Wochen ist ein Wort in Umlauf gekommen, das ich bisher nicht kannte. Zuerst begegnete es mir als Singular maskulin: Der Russlandversteher. Nun, da es offenbar mehrere dieser Gattung zu geben scheint, kommt häufig der Plural zur Anwendung: Die Russlandversteher. Und sicherlich wird es auch hier und da eine Russlandversteherin geben. Beim erstmaligen Hören hatte ich geglaubt, Russlandversteher würde anerkennend gebraucht, der Ausdruck bezeichne also jemanden, der Russland versteht, der um die Beweggründe der russischen Politik weiß und der all denjenigen, die der russischen Politik ratlos gegenüber stehen, diese erklären kann. Was mich überraschte und verwunderte, war der herabsetzende Sinn, in dem dieses Wort gebraucht wurde. Russlandversteher wird nicht nur kritisch, sondern abwertend und herabsetzend verwendet, mitunter sogar als Schimpfwort.
- Weitere Informationen zur Arbeitsweise des Netzes US-naher bzw. ideologisch gleichgerichteter Medien (NachDenkSeiten, 26.03.2014)
Kritische Zeitgenossen, zu denen die NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser meist gehören, fragen sich gelegentlich, wie die Gleichschaltung der Meinungsbildung stattfindet. Mit Staunen hören und lesen wir zum Beispiel von der „Krim-Krise“, wenn die Vorgänge um die Krim und um die Ukraine gemeint sind. Zum Beispiel taucht immer wieder die Version auf, die rechtsradikale ukrainische Swoboda sei nur mit der Führung unbedeutender Ministerien gesegnet: mit Landwirtschaft und Umwelt und dem Job eines stellvertretenden Ministerpräsidenten. „Doch über viel Einfluss verfügen sie im Kabinett nicht.“ (FAS 23.3. S.4) Die Besetzung des Verteidigungsministeriums durch Swoboda wird „geschlabbert“. So im Heute Journal in der vergangenen Woche wie in der FAS vom 23. März. An Zufall kann man da wie bei vielen anderen Beispielen nicht glauben. Im Hintergrund arbeitet eine gut geschmierte Manipulationsmaschinerie. – Am vergangenen Freitag und am Donnerstag hatten wir auf die weit gehende Gleichrichtung vieler unserer Medien hingewiesen. Jetzt ist die Zusammenfassung der dort erwähnten Untersuchungen des Medienwissenschaftlers Uwe Krüger im Netz zugänglich. Außerdem hat uns ein anderer Nachdenkseiten-Leser auf seine Untersuchungen der „Atlantikbrücke“ aufmerksam gemacht.
Ukraine - Berichterstattung durch die West-Brille? | ZAPP | NDR [5:56]
Veröffentlicht am 22.03.2014
Putins Propaganda: Russische Medien sind sein Sprachrohr. Aber auch bei uns gibt es Diskussionen, ob deutsche Medien hinreichend ausgewogen über die Ukraine berichten
alter Info-Text: ZAPP - 05.03.2014 23:20 Uhr Autor/in: Bastian Berbner, Sandra Aïd.Putins Propaganda: Russische Medien sind sein Sprachrohr. Aber auch bei uns gibt es Diskussionen, ob deutsche Medien hinreichend ausgewogen über die Ukraine berichten
Peter Scholl-Latour mit Alfred Schier im Dialog Spezial am 08.03.2014 {57:51}
Veröffentlicht am 10.03.2014
Durch seine Augen sah Deutschland die Welt. Sechs Jahrzehnte lang berichtete Peter Scholl-Latour immer wieder aus Krisengebieten rund um den Globus. Er gilt als Nahost-Experte, Afrika-Kenner, erfolgreicher Sachbuchautor und scharfsinniger Analyst globaler Konfliktherde.
Im Dialog ist Alfred Schier zu Gast in der Berliner Wohnung von Peter Scholl-Latour. Gemeinsam mit dem Publizisten spricht er über ein Leben, das von der rastlosen Reise durch die Welt und die Berichterstattung darüber bestimmt war. Zudem werfen sie einen Blick auf die aktuellen politischen Konfliktherde in der Ukraine und in Syrien.
siehe auch:
- Peter Scholl-Latour wird heute 90 Jahre alt (Post, 09.03.2014)
- N24 duldet keine Pro-Russischen bzw. Antiamerikanischen Kommentare auf seiner Internetseite (staseve, 05.03.2014)
Die Zensur der West-Alliierten greift um sich. Nach Kontrollratsgesetz Nr. 2 Ziffer 11 haben die Alliierten die Zensur über Presse, Kultur und Bildung:
- Ukraine: Einseitige Berichterstattung durch ARD und ZDF (Europnews, 03.03.2014)
ARD und ZDF betreiben anstatt ausgewogener Darstellung, die alle Beteiligten angemessen zu Wort kommen lassen würde, einseitige Berichterstattung und verstoßen damit eindeutig gegen den Rundfunkstaatsvertrag. Diese Vorgehensweise ist mitnichten auf das Thema Ukraine beschränkt. Es zieht sich generell durch die Auslandsberichterstattung – insbesondere dann, wenn es sich um Konfliktherde handelt. Ob das Syrien ist, Iran, Afghanistan, Libyen oder Ägypten.
- Was wir gerade von unseren "Qualitätsmedien" über die Ukraine und Russland geliefert bekommen, ist gewissenlose Propaganda mit fatalen Konsequenzen (sott.net, 02.03.2014)
Alles was wir über Syrien oder aktuell über die Ukraine und Putin in "unseren" Medien erfahren, ist Teil einer gigantischen Propagandaschlacht. Wer die "präsentierte" Welt wirklich dekodieren will, muss verstehen wie PROPAGANDA funktioniert. Bevor er sie an sich verabreichen lässt.
===== Rainer Rupp =====
Ex-NATO packt aus wie Journalisten gekauft werden Montagsdemo Pflichtwissen [14:06]
Rainer Rupp auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin 2014
Rainer Rupp auf Wikipedia
- Top-Spion "Topas": Der heiße Draht zum Nato-Rat (Fotostrecke auf SPIEGEL Online, 30.07.2008)
Das Ende einer Agentenkarriere: Der ehemalige Top-Spion Rainer Rupp alias "Topas" (r.) wurde am 17. November 1994, vom Oberlandesgericht Düsseldorf wegen Landesverrats zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der geständige Maulwurf hatte zwischen 1977 und 1989 in der Brüsseler Nato-Zentrale Geheimnisse ausspioniert. Links sitzt seine Frau Ann-Christin, die wegen Beihilfe zum Landesverrat zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monate verurteilt wurde. (Bildunterschrift auf Seite 3)
- Der Krieg der Sterne (Telepolis, 08.09.2011)
In der Reagan-Ära kam die Welt dem Atomkrieg mindestens so nahe wie in der Kuba-Krise. Erst in den letzten Jahren zeichnete sich ab, was sich tatsächlich insbesondere im Herbst 1983 hinter den Kulissen abspielte, als die Strategen im Osten einen unmittelbar drohenden Erstschlag für eine Frage von Tagen hielten. Die damals dem Westen verborgene Nervosität der Sowjets, die sich auf das Signal zum Gegenschlag einstellten, vermochten Agenten im Westen zu kühlen. Entscheidende Bedeutung hatten die umfangreichen NATO-Leaks des deutschen Agenten TOPAS.
In den politisch besonders aufgeladenen 60ern verfolgte der Ökonomiestudent Rainer Rupp mit Entsetzen das Abschlachten im Vietnamkrieg sowie das Erstarken der Rechten, die sich offen an der Mainzer Universität präsentierten. Zwei Jahrzehnte nach dem Weltkrieg war etwa die NPD in Hessen und Bayern sogar im Landtag vertreten. Nach einer Demonstration gegen die Notstandsgesetze war Rupp 1967 mit einer Gruppe Studenten in eine Mainzer Gaststätte eingekehrt, wo ihnen ein Fremder vom Nebentisch spontan bei der Zeche aushalf, als das Geld nicht ganz reichte. Der Fremde war ein verdeckter Kurier und Werber der Ostberliner "Hauptverwaltung Aufklärung", der auf "Talentsuche" war. Die beiden kamen ins Gespräch und nach fast einem Jahr war der politisch interessierte Student soweit, dass er ohne Gefahr gefragt werden konnte, ob er etwas für die DDR und den Frieden tun wolle.
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- Studie: Deutsche Top-Journalisten sind in US- und Nato-Strukturen eingebunden (Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 06.02.2013)
Eine neue Studie belegt die Nähe der Journalisten zur politischen und wirtschaftlichen Elite. Die Netzwerkanalyse verdeutlicht auch enge Kontakte zu US- und Nato-Strukturen. Der Hauptvorwurf des Studienleiters: Die Journalisten weigern sich, ihre Netzwerke den Lesern offenzulegen.
- Die Illusion der Medienvielfalt (medialeaks vom 01.10.2012)
GRAFIK: Von Medienvielfalt keine Spur. Wir haben ein System der Medienselektion und Kontrolle in den Händen weniger. Hier exemplarisch Daten/Grafiken von Deutschland und den USA – in allen anderen Ländern ist das Bild heute sehr ähnlich, nur die Namen der Medienkonzerne lauten anders.
Ablauf der Selektion/Manipulation:
1. Nachrichtenagenturen wie z.B. Reuters oder AP entscheiden, welche Nachrichten überhaupt erst an die verschiedenen Medienkonzerne weitergeleitet werden.
2. Die großen Medienkonzerne bereiten dann dieses Material für Ihre entsprechenden Formate auf (Informationsgehalt bleibt im Großen und Ganzen der selbe, nur der Stil wird dem jew. Zielpublikum angepasst).
3. Das Volk fühlt sich so gut und vielseitig informiert. Zudem: wenn alle das gleiche berichten (bzw. keiner etwas berichtet!), muss es ja stimmen…
- Macht der Medien (Permanentlink bei medialeaks)
Gerne wird mit dem Finger gen Osten gezeigt: In Russland, da gibt es keine Medienvielfalt, alles Propaganda. Das mag stimmen, doch leider herrschen bei uns genau die selben Zustände. Unsere vermeintliche Medienvielfalt ist in Wirklichkeit streng hierarchisch geregelt, investigativer Journalismus zu wirklich wichtigen Themen wird unmöglich gemacht. Heute bestimmen eine Hand voll Medienagenturen wie z.B. Reuters (bzw. deren Besitzer) über was wo Berichtet wird – und über was nicht. So bekommen die verschiedenen Medienhäuser (z.B. Bertelsmann, Springer, öffentl. Rundfunk) eine wohldosierte Auswahl an „Rohmedien“ vorgesetzt, welche sie dann in entsprechenden Formaten für das Zielpublikum aufbereiten können. So sind wir alle im Glauben wohl informiert zu sein, doch sind wir alle der selben Propagandamaschinerie ausgeliefert – egal ob Bildzeitung oder sog. Qualitätsjournalismus wie die Zeit oder der Spiegel, egal ob RTL2-News oder Tagesschau.
In folgendem Zitat bzw. Artikel sehe ich eine Erklärung für unser Medien-Dilemma:
Denn an alle diese Missstände haben sich die Ärzte durch ihre „Pharmasozialisation" so gewöhnt, dass sie ihre Abhängigkeit meist gar nicht mehr wahrnehmen. Sie halten die materiellen und karrierefördernden Zuwendungen der pharmazeutischen Industrie für berechtigt, erbringen z.T. auch Gegenleistungen in Form von Vorträgen. Diese Mentalität der Kollaboration macht empfangs- und verleugnungsbereit für weitere Aktivitäten der Pharmaindustrie.
Auch die Koryphäen sind von ihrer wissenschaftlichen Objektivität vermutlich meist überzeugt. Aber die „gefühlte Unabhängigkeit" reicht nicht. Eine faktische Unabhängigkeit ist nur zu erreichen, wenn Autoren und Verlage auf direkte und indirekte Unterstützung durch die Industrie verzichteten.
Auch das Gutachten 2005 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen stellt fest:
»Ärzte sind sich zwar der werbenden, verzerrenden Darstellung der produktbezogenen Information bewusst. Sie leugnen jedoch – trotz gegenteiliger empirischer Befunde – häufig, dass diese ihr Verhalten beeinflussen. Sie glauben vielfach an ihre persönliche Immunität gegenüber den Marketingmaßnahmen der Industrie…«
Es ist kennzeichnend für die „gefühlte Unabhängigkeit" von Ärzten, dass sie laut Umfrage zu 61% der Meinung sind, dass Industriewerbung und Kontakte ihr eigenes Verschreibungsverhalten nicht beeinflussen würde, nur 16% dies jedoch für ihre KollegInnen annehmen (!).
- Material zum Verhältnis Psychiatrie und Pharmaindustrie (V. Aderhold, D. Lehmkuhl, Der Mast muß weg, 1/2008, Hervorhebungen durch die Verfasser, PDF]
»Was Ihr getan habt in der abgelaufenen Zeitspanne der letzten zwanzig Jahre ist, jegliche Form menschlicher Werte auf ihren Tauschwert zu reduzieren.«
[Neros Gäste, Film von P. Sainath in meinem gleichnamigen Post, 14.12.2012]zu der Thematik siehe auch:
- Tiziano Terzani – Das Ende ist mein Anfang (Post, 13.09.2012)
- Die Erregungsindustrie infantilisiert (Post, 02.02.2007)
zuletzt aktualisiert am 15.03.2019
zum vorigen Ukraine-Konflikt-Post: Der Ukraine-Konflikt 4 – Um was geht es eigentlich? (28.03.2014)
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