Der US-Psychologe Philip Zimbardo hat mit seinem Stanford-Prison-Experiment, angelehnt an das Milgram-Experiment, versucht zu zeigen, wie gewöhnliche Menschen unter bestimmten Bedingungen zu Monstern werden können. Dabei spielten zufällig ausgewählte Studenten, die psychisch normal, in einem simulierten Gefängnis Wärter und Gefangene. Einige Wärter zeigten sadistische Verhaltensweisen, das Experiment geriet bald außer Kontrolle und musste abgebrochen werden.
Konsequent in seinem Ansatz, dass die Umstände das Verhalten prägen, warnen er und Mitautorin Nikita Coulombe nun in dem Buch mit dem Titel (Dis)connected" vor den Gefahren des Internet für Jungen. Die Technik, so der Untertitel, habe die Bedeutung des Männlichseins sabotiert. In einem Gespräch mit BBC und mit dem Guardian stellte er die Ergebnisse seiner Studie über 20.000 junge Männer und ihre Verhältnis zu Computerspielen und Pornografie vor. Was ihnen fehlt, angeblich vor allem die Anwesenheit des Vaters.
Konzentriert habe er sich auf junge Männer, die exzessiv in die Welt von Computerspielen eintauchen und dies in sozialer Isolation machen. Das, so die gewagte These, führe oder verstärke eine "Krise" bei den jungen Männern, die in eine neue Form der Sucht geraten. Es sei neu und historisch einzigartig, jederzeit Zugriff auf Pornographie haben zu können. Viele junge Männer würden exzessiv Computerspiele nutzen und zwischendurch als Pause durchschnittlich zwei Stunden Pornos wöchentlich schauen. So würden sich die Jungen wünschen, wenn sie mit einem Mädchen zusammen sind, lieber einen Porno anzusehen, weil sie dort niemals zurückgewiesen und gekränkt würden.
Jungen würden in ihrer Einsamkeit vor den Bildschirmen scheu werden, sie wissen nicht mehr, wie man verführt, kommuniziert, Rückschläge erleidet, wirbt. Letztlich, so könnte man Zimbardos Hypothese formulieren, verlernen die Jungen beim Computerspielen das Spielen im wirklichen Leben. Das werde sich noch verstärken durch immersive und interaktive 3D-Pornos. Jetzt sei es schon so, dass die Jungen durch die scheinbar dauerpotenten Männer in den Pornos den Eindruck erhalten, nie an deren angeblich von den Frauen gewünschter "Leistung" herankommen zu können, was den Rückzug verstärkt.
mehr:
- Krise bei den jungen Männern (Florian Rötzer, Telepolis, 11.05.2015)
siehe auch:
- Die Gendertheorie ist ein kollektiver Irrtum (Post, 27.04.2015)
Philip Zimbardo: The demise of guys? [4:46]
Hochgeladen am 05.08.2011
TED
http://www.ted.com Psychologist Philip Zimbardo asks, "Why are boys struggling?" He shares some stats (lower graduation rates, greater worries about intimacy and relationships) and suggests a few reasons -- and he asks for your help! Watch his talk, then take his short 10-question survey: http://on.ted.com/PZSurvey
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http://www.ted.com Psychologist Philip Zimbardo asks, "Why are boys struggling?" He shares some stats (lower graduation rates, greater worries about intimacy and relationships) and suggests a few reasons -- and he asks for your help! Watch his talk, then take his short 10-question survey: http://on.ted.com/PZSurvey
To learn more about his work, visit http://www.demiseofguys.com/
TEDTalks is a daily video podcast of the best talks and performances from the TED Conference, where the world's leading thinkers and doers give the talk of their lives in 18 minutes. Featured speakers have included Al Gore on climate change, Philippe Starck on design, Jill Bolte Taylor on observing her own stroke, Nicholas Negroponte on One Laptop per Child, Jane Goodall on chimpanzees, Bill Gates on malaria and mosquitoes, Pattie Maes on the "Sixth Sense" wearable tech, and "Lost" producer JJ Abrams on the allure of mystery. TED stands for Technology, Entertainment, Design, and TEDTalks cover these topics as well as science, business, development and the arts. Closed captions and translated subtitles in a variety of languages are now available on TED.com, at http://www.ted.com/translate.
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mein Kommentar:
Wie ich vor wenigen Tagen bei einem eindrucksvollen Vortrag bei der Ärztekammer Niedersachsen gehört habe (Moritz Becker, Jugendliche bei Whatsapp, Facebook und Instagram: was geht uns das an?) ist übermäßiger Internet-Konsum ebensowenig eine eigenständige Erkrankung wie Alkoholismus (Systemische Psychotherapeuten: »Das Problem ist eine Lösungsstrategie!«). Auslöser sind mangelnde Anerkennung und fehlende Aufmerksamkeit. Und genau deren Illusion wird im Internet und in sozialen Netzen vermittelt.
Jungen - das neue schwache Geschlecht | Politik Direkt
{4:33}
Hochgeladen am 29.01.2010
DW Deutsch
Sie können schlechter lesen,sind schlechter in Mathematik,machen das schlechtere Abitur oder gehen deutlich öfter ohne Abschluss von der Schule: Jungen.Im Gegensatz zu Mädchen sind Jungen im deutschen Schulsystem mittlerweile deutlich benachteiligt. Zu diesem Schluss jedenfalls kommt Familienministerin Kristina Köhler. Mit einem aufwändigen Programm will sie nun politisch gegensteuern.
37 Grad - Schlaue Jungs in Not {29:10}
Hochgeladen am 22.06.2015
Kai Dickmann
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