Dienstag, 12. Mai 2015

Medienwandel global

Deutsche Medienkonzerne verabschieden sich von der Weltspitze. US-Internetfirmen dominieren zunehmend die internationale Medienindustrie Die fünf größten deutschen Medienunternehmen fallen im internationalen Vergleich immer weiter zurück. Dies geht aus der jährlichen Rangfolge der 100 größten Medienkonzerne hervor. Das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) erstellt das Ranking anhand der von den Unternehmen angegebenen Umsatzzahlen für das Vorjahr.
Mit 16,7 Milliarden Euro bleibt die Bertelsmann SE aus Gütersloh das mit Abstand größte deutsche publizistische Unternehmen. Allerdings sieht sich die Firma der Familie Mohn in den letzten Jahren mit deutlichen Umsatz- und Gewinneinbußen konfrontiert. Im internationalen Ranking landete der Konzern, dessen Kapital sich zum größten Teil im Besitz einer Stiftung befindet, inzwischen auf Platz 9 der der 100 größten Medienkonzerne, 2007 lag er noch auf Platz 6.

Einen ähnlich starken Abstieg erlebte die ARD. Lag die – mit der BBC – größte öffentlich-rechtliche Anstalt der Welt im Jahr 2007 noch auf Platz 17 der Weltrangliste, reicht es inzwischen mit 6,3 Milliarden Jahresumsatz nur noch für Platz 25. Obwohl die Einnahmen auf den Rundfunkgebühren deutlich stiegen, gibt der Verbund der öffentlich-rechtlichen über die Jahre einen konstanten Umsatz an, der sich auch aus Werbeerlösen und teilweise aus dem ARD-Finanzausgleich speist.

Mit diesen beiden Unternehmen erschöpft sich inzwischen die Präsenz deutscher Medienunternehmen in der oberen Hälfte des Ranking. Als Drittplatzierte touchiert die Axel Springer AG mit Platz 50 genau die Mitte. In den letzten Jahren hatte das Familienunternehmen, in dessen Aufsichtsrat Friede Springer als stellvertretende Vorsitzende weiter eine Rolle spielt, mit Listenplätzen 38 bis 45 noch deutlich in der oberen Liga gelegen. Nachdem die Springer AG im Jahr 2013 einen großen Teil ihres Zeitungsgeschäfts abstieß, erholte sich der Umsatz jedoch nur unwesentlich.

mehr:
- Medienwandel global (Malte Daniljuk, Telepolis, 11.05.2015)

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