Freitag, 18. Januar 2013

ATOMKRAFT-Aktion in Schweden – Operation Stresstest



Damit hatten die bei den Greenpeace-Aktivisten Rasmus und Atte nicht gerechnet: Ganze 38 Stunden lang blieben sie auf dem Gelände des schwedischen Atomkraftwerks (AKW) Forsmark unentdeckt – ausgerechnet unter dem Dach jener Schaltstation, die 2006 durch einen Kurzschluss beinahe einen GAU ausgelöst hätte. »Nicht einmal die Suchhunde haben uns gefunden«, erzählen sie. Während sie im AKW Forsmark fast zwei Tage lang ausharrten, drehten andere Greenpeace-Aktivisten auf dem Gelände des AKW Ringhals mit Fahrrädern ungestört ihre Runden. Insgesamt beteiligten sich im Oktober mehr als 70 UmweltschÜtzer an diesem friedlichen »Stresstest«, mit dem sie die Sicherheit der Risiko AKW testen wollten. Die Nacht im AKW Forsmark verbrachten Rasmus und Atte zunächst mit Lesen. »Nachdem uns klar wurde, dass die Polizei uns nicht findet, haben wir in den letzten Stunden Live-Interviews per Handy gegeben«, sagen sie. Während eines Intervievvs mit einem schwedischen Fernsehsender stellten sie sich schließlich der Polizei. »Das war ziemlich verrückt«, fassen sie ihre Erlebnisse zusammen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle anderen Aktivisten bereits festgenommen worden – unter ihnen auch mehrere Deutsche. 
Mit einfachen Leitern gelangen
über 70 Greenpeace-Aktivisten
auf die Gelände der AKW Forsmark und Ringhals
Die Aktion hat gezeigt, wie einfach es immer noch ist, auf das Gelände eines AKW zu gelangen. Und die schwedischen Meiler weisen laut dem Greenpeace-Report »Risky Reactors« noch weitere schwere Sicherheitsmängel auf: So kam es sowohl in Forsmark als auch in Ringhals bereits wiederholt zu Stärfällen. Greenpeace forden, dass die unsicheren sclnvedischen AKW so lange vom Netz gehen, bis alle Sichcrheitslücken geschlossen sind. Zudem soll die Regierung schrittweise alle Reaktoren abschalten und stärker in Erneuerbare Energien investieren. ln Schweden sind derzeit an drei Standorten insgesamt zehn Reaktoren in Betrieb. Sie sollten eigentlich bis 2010 stillgelegt werden. Das Parlament billigte jedoch im selben Jahr den Bau neuer Atomkrafwerke als Ersatz für stillgelegte.
Greenpeace Nachrichten 01/2013 


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