Donnerstag, 12. März 2020

»So viele Fälle, in denen Verunsicherung oder gar Angst erzeugt werden«

- „Die Kassenmitarbeiterin rief den Patienten sogar mehrfach in der medizinischen Rehabilitation persönlich in seinem Zimmer an, bis die Oberärztin der Klinik dies stoppte. Der Patient war immer massiv verunsichert und verwirrt.“
- Eine Patientin werde „regelhaft mit Anrufen der Sachbearbeiter konfrontiert mit der Frage, wie es ihr jetzt gehe. Der MDK wird als Druckmittel aufgebaut. Dies führte bereits in der Vergangenheit zu zunehmenden Ängsten der Patientin vor diesen Anrufen sowie massiven Zukunftsängsten“.
- „Nachdem er (der Patient) eine massive Drohung zu Hause auf seinem AB von Seiten der Krankenkasse vorfand (unter der Gürtellinie, ohne Namen), traute er sich nicht mehr ans Telefon.“
„So viele Fälle, in denen Verunsicherung oder gar Angst erzeugt werden, das ist erschreckend und hat System“, sagte Benedikt Waldherr. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Krankenkassen systematisch derartige Grenzüberschreitungen vornehmen, offenbar insbesondere wenn PatientInnen lange arbeitsunfähig sind und Krankengeld beziehen.“
Der bvvp verwahrt sich gegen die Einmischung von Krankenkassen in psychotherapeutische Behandlungen und fordert: Diese gravierenden Eingriffe in die Therapiefreiheit müssen endlich aufhören.
mehr:
- bvvp dokumentiert zunehmende Krankenkasseneinmischung in psychotherapeutische Behandlungen (mydrg.de, 11.03.2020)
siehe auch:
- Das neoliberale Narrativ: Wir sind verkehrt! (Post, 05.10.2016)
»… es geht mir hier um die Tatsache, dass die sowieso schon schwierige Therapie einer solchen schweren psychischen Erkrankung durch die Art, wie verschiedene soziale Institutionen mit dem Patienten umgehen, noch dadurch erschwert – und über längere Zeit verunmöglicht – wird, dass der Patient aktuell durch institutionelle Maßnahmen und Entscheidungen in Atem gehalten und in Kämpfe verwickelt wird.«  
[aus meinem Schreiben an einen Rentenversicherungsträger, 2014]

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