Samstag, 16. Mai 2020

Hypnosetag 107: Selbstbehauptung, Erkenntnisgewinn und die Endlosschleife



Selbstbehauptung meint das existenzielle Sichbehaupten des Betroffenen, ein Ringen um die eigene – als gefärdet empfundene – Persönlichkeit. Innerhalb eines solchen Existenzkampfes ist Erkenntnisgewinn nur dann gewollt, wenn es dem angenommenen Kampf nützt. Wissen und Erkenntnis wird zu einer taktischen Waffe im Kampf um die Selbstbehauptung. Um sich zu behaupten, stellt man die passenden Thesen, Hypothesen, meist jedoch nur schlichte Behauptungen in den Raum.

Wenn aber diese Behauptungen widerlegt wurden, sie als Waffe nicht mehr zu gebrauchen sind, dann geschieht das, was bei jedem Krieg zu beobachten ist. Man sucht sich neue, bessere, schärfere Waffen. Die bisherigen Waffen – übertragen auf den Meinungskrieg die bisherigen Argumente – werden entsorgt und spielen keine Rolle mehr. Denn alles ist dem Kampf um das Sein untergeordnet. Erkenntnis im Sinne von Bereicherung für alle Seiten ist in solchen Situationen nicht beabsichtigt.

Dass Problem des Kampfes liegt nun darin, dass die Verstrickten sozusagen Einladungen an ihre Umwelt senden, in denen sie die Adressaten auffordern, Stellung zu beziehen. Stellung beziehen ist eine typische Kriegsfloskel und bezieht sich auf die Ausgangsstellungen vor der Schlacht mit dem Gegner. Entweder ist man offensiv und sehr aggressiv aufgestellt oder man gräbt sich tief ein, um bis zum letzten Atemzug die Stellung zu halten. Diese Befindlichkeiten zerstören permanent das Vertrauen in die Absichten und Persönlichkeiten der fremden, auch selbst in den eigenen Köpfen distanzierten, nun gegnerischen Seite.

Die sogenannte Coronakrise spiegelt einen Krieg, einen offenbar gewollten Krieg. Sie spaltet und polarisiert. Sie zwingt Menschen in den Kampf. Die Narrative der “Coronakrise” wurden mit Vorsatz ins Rennen geschickt. Die Narrative sind die Waffen. Sind sie verbraucht, werden sie einfach durch neue ersetzt und davon gibt es unerschöpflich viele. Sich den immer neuen Waffen zu stellen, kommt einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleich. Haben die eigenen Argumente die Waffen des Coronagläubigen entschärft, wechselt dieser umgehend die Bedingungen, definiert die bisher genutzten Waffen als nunmehr gegenstandslos und gibt seinen auserkorenen Opponenten einfach neues “Futter”, neue “Argumente”, neue Behauptungen.

Diese Behauptungen stärken den solidarischen Willen der eigenen Seite, den Kampf um die reine Lehre vom “neuartigen, gefährlichen Virus” unvermindert weiterzuführen und sie zehren die Energiereserven jener auf, die sich den Behauptungen auf einer rationalen Ebene stellen. Rational ist jedoch das Wenigste, was im Krieg – auch im Krieg der Meinungen – zählt. Die emotional stärksten Trigger sind es, welche den Behauptungswillen der Beteiligten aufrecht erhalten. Christian Reichhoff weist uns in seinem neuen Text auf dieses Problem hin.

mehr:
- Das Dilemma der Verstrickten … (Christian Reichhoff, Rubikon, 16.05.2020)
siehe auch:
- Der Betrug hinter der “epidemischen Lage” (Peter Frey, Peds Ansichten, 09.05.2020)
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