Freitag, 2. Oktober 2020

Kindsköpfe regieren die Welt!

Da haben wir die Misere. Auf der einen Seite Erwachsene, die einem Kind kopf- und willenlos folgen. Auf der anderen Seite Greta, die Gigantin, die Geistliche, die Göttin. Zwei, die sich gefunden haben? Jawohl. Doch wie passt das zusammen? Wo liegt das gemeinsame Moment beider Parteien, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten? Kind und Erwachsener, Zwerg und Riese? Alexander Kisslers Antwort lautet: „Die infantile Gesellschaft.“ So der Titel seines gleichnamigen Buches, das jüngst erschien. Punkt. Ende. Aus.

Doch von vorne. Wie kommt Kissler auf die Idee, dass wir in einer Gesellschaft der Kindsköpfe leben? Worin sieht er die Ursachen? Was zieht er für Konsequenzen? Antworten auf diese Fragen gibt er mithilfe seiner Beobachtungen und Erlebnisse, die er dem Leser durch viele anschauliche Beispiele aus Alltag, Politik, Medien und dem Schulbereich nahe bringt.

Erfreulich hierbei: Statt um den heißen Brei zu reden, wie es Hobbypolitiker und Berufsfeiglinge gerne tun, zeigt Kissler dem Leser, wo der Kinderschuh drückt. Direkt, unvermittelt, klar. Hierbei versteht er es, in bester Manier alles zu sagen, was nötig ist. Ohne zu beleidigen und zu diffamieren, ohne zu verschönern und ohne sich selbst zu zensieren. Dafür bleibt er umso respektvoller und umso anständiger. Diese Gratwanderung gelingt nicht vielen. Hut ab.
mehr:
- Kindsköpfe regieren die Welt! (Deborah Ryszka, AchGut, 02.10.2020)
siehe auch:
Leitmedienberichterstattung – alaaaf! Warum werden wir ständig wie kleine Kinder behandelt? (Post, 09.01.2016)
Pay4Performance – Leserbrief (Post, 25.01.2010)
Die Erregungsindustrie infantilisiert (Post, 02.02.2007)
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