Mittwoch, 11. November 2020

50’000 Krebs-Operationen in Deutschland wegen Corona-Massnahmen aufgeschoben (corona-transition.org)

Trotzdem fordert die Gewerkschaft Verdi eine erneute Aussetzung nicht dringend erforderlicher Eingriffe. 

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Bund und Länder aufgefordert, planbare Operationen auf andere Termine zu verlegen. Das berichtet die Nachrichtenagentur DTS.

«Die Krankenhäuser müssen angesichts der rasanten Zunahme der Zahl von Covid-19-Erkrankungen Eingriffe verschieben, die jetzt nicht dringend erforderlich sind. Nur so können sie Kapazitäten für die Versorgung von Corona-Patienten bereithalten», zitiert DTS das Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.

Am 5. November bestätigte die Tagesschau diese erneuten Folgen der Coronakrise:

«Bundesweit werde es zu Verschiebungen von planbaren und nicht lebensnotwendigen Operationen kommen«, sagt Georg Baum von der Deutschen Krankenhausgesellschaft.

Der erneute Aufschub, den Krankenhäuser nur praktizieren, um freie Betten für Coronapatienten zu haben, könnte indes in erster Linie Krebspatienten treffen.

Denn bereits der erste Lockdown führte nach Angaben der Deutschen Krebshilfe in dem Zeitraum März bis Juli 2020 zu 50’000 verschobenen Krebsoperationen. Der Politik ist die Lage bekannt. So berichtete der öffentlich-rechtliche Sender WDR bereits im Juli:

«Patienten, die an Krebs erkrankt sind, aber keine medizinische Hilfe bekommen: Hierzulande ist das eigentlich kaum vorstellbar. Doch in den Hoch-Zeiten der Corona-Pandemie in der ersten Jahreshälfte ist genau das passiert. Weil Deutschlands Kliniken ihre Betten für Corona-Patienten freigehalten haben, mussten nicht zuletzt bei der Krebshandlung Zehntausende Operationen sowie Diagnose- und Früherkennungsmassnahmen verschoben werden».

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