Samstag, 18. November 2017

hashtag #Metoo: Zwischen übler Nachrede und Befreiungsschlag – Die mediale Welt als Pranger

Juristen warnen vor neopuritanischer Hexenjagd
Am Montag kritisierte der bekannte Medienrechtsanwalt Christian Schertz im Deutschlandfunk, vieles, was derzeit unter dem hashtag #Metoo passiere, sei "eindeutig rechtswidrig". "Der Rechtsstaat", so Schertz, sage:

Wenn dir jemand etwas angetan hat, dann gibt es dafür die Institutionen. Das [sind] die Polizei und die Staatsanwaltschaft. Da kannst du hingehen und deine Strafanzeige stellen. Und dann wird diesbezüglich geprüft und ein Ermittlungsverfahren bei einem Anfangsverdacht eingeleitet. Jeden zu nennen, dort ist das und jenes passiert - das ist, ich kann es nicht ändern, es ist rechtswidrig. Insofern sind die Folgen für den, dem das vorgeworfen wird, schon erheblich und eigentlich auch lebenslaufvernichtend, muss man ganz klar sagen.
Nun ist Schertz ein Prominentenanwalt, dem man in dieser Frage eine gewisse Voreingenommenheit zugunsten potenzieller Mandanten unterstellen könnte. Vielleicht war das ein Grund dafür, dass seine Kritik Anfang der Woche noch nicht auf ein allzu großes Echo stieß. Das änderte sich, nachdem sich gestern auch der Münsteraner Medienrechtsprofessor Thomas Hoeren äußerte: "Die derzeitige Hetzjagd von Prominenten" erfolgt auch seinem Urteil nach "unter Missachtung rechtsstaatlicher Grundsätze": "Man kann", so der renommierte Rechtswissenschaftler, "nur hoffen, dass das Thema wieder in sachliche Bahnen kommt", weil sonst eine "unkontrollierte Verdachtsaktion mit Diffamierungen" drohe, "die der McCarthy-Ära entsprechen". Dazu betonte er, dass er mit dieser Warnung keinesfalls "von der Tatsache [ablenken wolle], dass in manchem Vorfall tatsächlich ein harter Kern an strafrechtswürdigen Fehlverhalten vorliegt".
mehr:
- "Missachtung rechtsstaatlicher Grundsätze" (Peter Mühlbauer, Telepolis, 17.11.2017)
gefunden bei Dixi Klo in 1:32 - Steckbausatz
(slotmike, Free Slotter, Umfragen, 21.09.2015)
siehe auch:
- Sexismus #MeToo - Was muss sich ändern? (Moderation: Klaus Pokatzky, Deutschlandfunk Kultur, 18.11.2017)
Sexismus in den Medien: Screenshot der n-tv-App vom 17.11.2017, Mittag

die n-tv-Links zu obigem Screenshot:
- "Adam sucht Eva" - Folge 5: Vom Mann, der keinen Motor im Puller hatte (Verena Maria Dittrich, n-tv, 16.11.2017)
- Sex bei "Adam sucht Eva": Hoppe, Hoppe Haase (Verena Maria Dittrich, n-tv, 16.11.2017)
- Mehr von Minaj – Nicki macht's sich selbst (n-tv, 16.11.2017)
Verena Maria Dittrich-Artikel bei n-tv
siehe auch:
- Lust auf "Naked Attraction"? Sei dabei! (RTL2)
- Mit Jana Ina Zarrella "Love Island": Neue Dating-Show auf RTL II (Prisma, 07.07.2017)
- Der Fall eines Pornostars (Post, 12.02.2016)
- #MeToo und "die Männer" (Userkommentar von Klaus Rieser, der Standard.de, 17.11.2017)
- Dem Rep.: ‘I Have Too Many’ ‘Me Too’ Stories To Count (Nicole Lafond, talkingpointsmemo.com, 17.11.2017)
- Sexismus im Alltag «Hashtag-Debatten brechen Tabus» – Was ändert #MeToo im Alltag? (Anne-Sophie Galli, RNZ online, 15.11.2017)
- The Power Of #MeToo: Why Hashtag Sparks ‘Groundswell’ Of Sharing — And Healing (Sharon Jayson, Kaiser Health News, 15.11.2017)
- Wie sich #MeToo auf Beratungsstel­len auswirkt (Kurier.at, 14.11.2017)
- #MeToo-Debatte: Mehr Opfer wenden sich an Beratungsstellen (stol.it, 14.11.2017)
- #metoo-Debatte wird zum Streitfall unter Frauen (Ida Metzger, Kurier.at, 12.11.2017)
- ‘Me Too’ Hollywood March Takes A Stand Against Sexual Abuse (Dino-Ray Ramos, Deadline Hollywood, 12.11.2017)
- Missbrauchsdebatte in Hollywood – Takei weist Belästigungsvorwurf zurück (n-tv, 12.11.2017)
- IS THE #METOO HASHTAG EMPOWERING SOCIAL CHANGE? (IMarriedMe – Jeffrey Levin Jewelry, 11.11.2017)
- Empörung oder Hysterie? Diskussionen um Sex-Skandale (Sabine Oelmann, n-tv, 03.11.2017)
Amnesty tritt für Entkriminalisierung der Prostitution ein (Post, 14.08.2015)
- Genderwahn vor US-Gericht (Post, 14.08.2015)
- Männer auf dem Rückzug (Post, 21.06.2015)
- Der studentische Initiationsritus und der Vergewaltigungs-Reißer (Post, 11.12.2014)
Frauengewalt und Männerbenachteiligung (Post, 28.05.2011)
- »Halt die Klappe, Alice!« – Endlich (Post, 16.11.2013)

Sexismusdebatte: Männer Täter, Frauen Opfer? | DW Deutsch {42:30}

DW Deutsch
Am 18.11.2016 veröffentlicht 
Sind die Sexismus-Skandale um Weinstein & Co. nur die Spitze des Eisbergs, oder Rückzugsgefechte einer aussterbenden Machokultur? Unsere Gäste: Birgit Kelle (Autorin), Max Hoppenstedt (Motherboard), Benjamin Maack (Spiegel Online)
Mehr zum Thema: http://www.dw.com/de/weinstein-und-co...

mein Kommentar:
ts ,ts, ts
»Spitze des Eisbergs oder Rückzugsgefechte einer aussterbenden Machokultur?«
tertium non datur
Die Medien bringen, was sich verkauft: Seien es nackige Leute (zu Beginn des sogenannten »Free TV« »Tutti Frutti«), die miteinander rummachen (das ist in unserer toleranten Gesellschaft ja inzwischen erlaubt), seien es Aufgeregtheiten über 30-35 Jahre zurückliegende Schweinereien oder heiße Luft, die zu Schweinereien aufgeblasen wird…
Und solange ein Nachrichten-Magazin darauf hoffen darf, daß sich Artikel über eine Frau, die’s »sich selbst macht« (s.o.), auch von genügend vielen Menschen gelesen werden, so lange leben wir in einer sich selbst sexualisierenden Gesellschaft – mit einem gewissen Prozentsatz von Frauen, die in ihrer Opfermentalität verharren. (mein Psychotherapie-Lehrer meinte dazu: »Die bessere der beiden schlechten Möglichkeiten«…)

Es gibt überall einen gewissen Prozentsatz von Arschlöchern. Bei den Ärzten, bei den Priestern, bei den Soldaten, bei den Politikern usw.
Was mich stört, ist, daß fast nur über die männlichen geredet wird… 
Das Böse, das Schlechte, das Verletzende, Schädigende, Unterdrückende, überhaupt Aggressive usw. wird in unserer Gesellschaft seit etwa dem Zweiten Weltkrieg grundsätzlich erst einmal beim Mann verortet.

Und es gibt einen gewissen Prozentsatz Frauen, die in ihrer Opfermentalität verharren und aus ihrer Opfermentalität heraus jetzt den Mund aufmachen.

Und wer in unserer Gesellschaft eine öffentliche Person ist, muß sich an die Formulierungsregeln der politischen Korrektheit halten, sonst stellt er die Identität der Gesellschaft infrage und wird – das ist leichter auszuhalten – zur Unperson erklärt.
Wir wollen nur die eine Seite der Medaille…
Wir wollen Fußballspieler, die auf dem Platz ihre Aggressivität zeigen, aber den Hormonspiegel, der solch aggressiven (und für viele attraktiven!) Handlungen ermöglicht, von dem wollen wir außerhalb des Platzes nichts wissen.

Solange wir die Guten sind, werden wir zwangsläufig die Bösen brauchen…

Endlich mal eine Frau die in einer Talkshow Tacheles redet Ein verständnisvo {15:47}

Aufklärung Deutschland
Am 16.01.2017 veröffentlicht 
Endlich mal eine Frau die in einer Talkshow Tacheles redet. Ein verständnisvoller Psychologe, der wieder mal vom Thema ablenken will, darf in so einer Runde natürlich nicht fehlen.
Sehenswert!!!
Phoenix Runde vom 13.12.2016

siehe auch:
- Häusliche Gewalt gegen Männer (Lokalzeit Münsterland, WDR, 14.11.2017, Video verfügbar bis 21.11.2017)
Kevin Spacey: Ein Mann wird gelöscht, und wir sind die Guten (Post, 13.11.2017)
Von Miniröcken und Bodybuilding - alte Vorurteile, neu aufgewärmt (Alexander und Bettina Hammer, Telepolis, 12.11.2017)
- Ein Mann im Bademantel, mit einer Créme in der Hand… (Post, 20.10.2017)
- Politisch korrekter Feminismus an der Schmerzgrenze – McCarthyismus linksrum (Post, 12.08.2017)
Feminismus und Gewalt (Post, 15.11.2014)
»Halt die Klappe, Alice!« – Endlich (Post, 16.11.2013)
»Natürlich nehmen wir den Mann mit.« (Post, 22.04.2012)
Monika Ebeling als Gleichstellungsbeauftrage vom Rat der Stadt Goslar abgewählt (Post, 28.05.2011)
- Frauengewalt und Männerbenachteiligung (Post, 28.05.2011)
- Männer und Irrtümer… (Post, 21.11.2010)
Gewalt durch Männer, Gewalt durch Frauen: Im Inneren des Walfischs (Post, 11.05.2009)
- Männer immer Täter, Frauen immer Opfer? (Post, 03.09.2008)
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