Dienstag, 12. Juni 2007

Facharztversorgung: Ineffizienz nicht belegt

Die niedergelassenen Fachärzte zählen nicht zu den Kostentreibern im deutschen Gesundheitswesen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (ICES) im Auftrag des Deutschen Facharztverbandes (DEV). Im internationalen Vergleich liegen die Ausgaben im ambulanten Facharztsektor im Mittelfeld, medizinisch nicht sinnvolle Mehrfachuntersuchungen sind zudem selten. Für die von Kritikern der „doppelten Facharztschiene“ unterstellte Verteuerung der medizinischen Versorgung gibt es keine empirischen Belege.

Die finanziellen Einsparpotenziale für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) durch eine Vermeidung von Doppeluntersuchungen bei niedergelassenen Fachärzten halten sich deshalb in Grenzen. Das IGES beziffert die möglichen Einsparungen auf 64 bis 325 Millionen Euro pro Jahr. Bezogen auf die Gesamtausgaben der GKV entspricht das einem Anteil von maximal 0,23 Prozent und 0,03 Beitragssatzpunkten. In der Studie untersuchten die Wissenschaftler allerdings nur den ambulanten Bereich . Mögliche Doppel- oder Mehrfachuntersuchungen bei niedergelassenen Fachärzten und im Krankenhaus seien nicht berücksichtigt. Dieses Problem werde aber als relativ gering eingeschätzt.

aus dem Niedersächsischen Ärzteblatt 5/2007

Wenn Ihr also nochmal von den Ärzten und ihrem bescheuerten Verhalten als Kostentreiber im Gesundheitswesen in den Nachrichten oder irgendwelchen Magazinsendungen hört, könnt Ihr Euch Euren Teil dazu denken. Allerdings wäre es interessant, etwas über die Einsparpotentiale (alte Rechtschreibung) in anderen Ländern zu hören.

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