Zur Flick-Orgie der seit Helmut Kohl sträflich vernachlässigten sozialen Netze kommt ein weiteres Patchwork-Stück hinzu: Langzeitarbeitslose in der Pflege Demenzkranker. Die Dementen sind ja so neben der Spur, daß sie nicht merken, daß sie von jemandem betreut werden, der nur eine Schmalstspurausbildung hat. Aber da wir grad dabei sind: Im Mainzer Uni-Klinikum, glaube ich, gibt’s jetzt Hotelfachkräfte, die das Essen ans Bett bringen. Wie wär’s denn mit Schmalspurausbildungen für Langzeitarbeitslose in den Bereichen Waschen, Nagelpflege, Betten machen, Pfannen unterschieben, Fieber-, Blutdruck- und Pulsmessen, Medikamente stellen und austeilen. Wir sollten vielleicht einen Manager aus der Siemens-, Mercedes- oder besser noch Nokia-Riege holen, damit der unser Gesundheitswesen auf Trab bringt! Bei mir in der Straße wird grad gebaut. Ich werde mal mit dem Vorarbeiter sprechen, damit ich vielleicht das Toilettenhäuschen für meine Psychotherapiesitzungen kaufen kann. Vielen meiner Patienten geht’s so beschissen, daß denen die Yukka-Palme oder die schönen Vorhänge gar nicht auffallen. Dann könnte ich die Miete sparen. Wenn ich im Winter mit den Patienten Nordic-Walking mache, könnte ich mir auch die Heizkosten sparen und so den schleichenden Einkommensverfall aufhalten. Wenn nächstes Jahr die Niedergelassenen 9% mehr kriegen, geht dann wieder ein Aufschrei durchs Land. Gürtel enger schnallen, in Zeiten der Globalisierung darf es keine Denkverbote geben!
Zum Artikel bei Telepolis
Wenn dann das Engagement der Arbeitenden in den sozialen Bereichen sich dem Einkommen entsprechend nach unten angepaßt hat, kommt dann sowas dabei raus: Stern
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