Freitag, 13. August 2010

Reanimation – Besser ohne Mund-zu-Mund-Beatmung?

Bei der Reanimation durch Laien scheint die zusätzliche Atemspende die Prognose von Patienten mit Herzstillstand aus kardialer Ursache im Vergleich zur alleinigen Herzmassage nicht zu verbessern. Dies bestätigen zwei randomisierte klinische Studien aus Stockholm bzw. aus Seattle und London. In der ersten Studie waren 8,7% der Patienten nach 30 Tagen noch am Leben, wenn die Reanimation nur durch Brustkompression erfolgte, im Vergleich zu 7% mit zusätzlicher Atemspende. In der zweiten Studie überlebten 12,5% nach alleiniger Kompressionstherapie und nur 11% nach Standardreanimation – ein tendenzieller Vorteil. Die inzwischen auch von der American Heart Association ausgegebene Empfehlung "Hands only" für Laienhelfer gilt allerdings nicht für Herzstillstände nach Traumen, infolge von Atemwegsobstruktion oder Asphyxie sowie bei kleinen Kindern. Hier kann die Atemspende Leben retten.
NEJM 2010: 363; 423-33, 434-42, 481
MMW-Fortschr. Med. Nr. 31-33/2010

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen