Die Bank von Stockholm gab erstmalig im Jahr 1661 Geldscheine heraus, um eine Panik unter der Bevölkerung wegen der Abwertung des Münzgeldes zu verhindern. Bereits zuvor war in Großbritannien die Entwicklung von Papiergeld erforscht und geplant worden. In Deutschland wurden mehr als vierzig Jahre später in Köln die ersten Banknoten herausgegeben, kurz danach gefolgt von Paris. Während Europa das Papiergeld erst im Siebzehnten Jahrhundert entdeckte, war es in Asien als Zahlungsmittel schon seit langem bekannt. Die ältesten überlieferten Geldscheine stammen aus dem China des 14. Jahrhunderts.
von Kalenderblatt.de
aus dem Wikipedia-Artikel über Papiergeld:
Mit dem Aufschwung des Handels sowie dem steigenden Wert einzelner Transaktionen wurden zunehmend größere Mengen an Münzen benötigt. Aufgrund der relativ hohen Fälschungsgefahr konnten Münzen nicht mit beliebig hohem Nennwert ausgestattet werden. Bei großen Geldbeträgen war der Gebrauch von Münzen wegen der hohen Anzahl benötigter Einzelmünzen unhandlich, so dass sich die Notwendigkeit eines bequemeren Zahlungsmittels ergab. Sowohl diese Notwendigkeit als auch Geldsorgen von Fürsten haben die Entwicklung des Papiergelds als einer neuen Zahlungsform eingeleitet, die heute jedoch selbst zunehmend durch elektronische Girokonten, Geld- und Kreditkarten übernommen wird.
Papiergeld der Hongwu-Ära, ca. 1380 |
China ist das erste Land der Welt, in dem Papiergeld genutzt wurde. In der westchinesischen Stadt Chengdu wurde Papiergeld bereits in der frühen Nördlichen Song-Dynastie (960–1127) herausgegeben.[1] Um 1024 wurde Papiergeld als Notgeld zur Finanzierung eines Krieges eingesetzt, als Münzen knapp geworden waren. Marco Polo entdeckte 1276 auf einer seiner Reisen kaiserliche Banknoten aus Papier, die als allgemeines Zahlungsmittel verwendet wurden. 1402 wurde in China das Papiergeld wieder abgeschafft, da es oft vorkam, dass Kaiser gewaltige Mengen von Banknoten drucken ließen, ohne deren Deckung zu beachten. Es kam daher immer wieder zu starken Inflationen in China.
Schwedische Banknote, 1663 |
In großem Stil wurde Papiergeld erstmals in Frankreich unter Finanzminister John Law in der kurzen Zeitspanne von 1718 bis 1720 verwendet; diese Episode endete jedoch in einem Fiasko[3]. Weitere Etappen in Europa waren zum Beispiel die sächsischen und preußischen Staatspapier- und Tresorscheine des 18. Jahrhunderts, in Österreich wurden erstmals 1762 sogenannte Bancozettel des Wiener Stadtbanco ausgegeben und in der Zeit der Französischen Revolution kamen in Frankreich um 1791 die Assignaten auf. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Banknote allgemein in Deutschland als Zahlungsmittel neben der Münze akzeptiert.
Das Vertrauen in Papiergeld beruhte ursprünglich darauf, dass es von jedermann jederzeit in Münzgeld umgetauscht werden konnte. Dieses Vertrauen war durch ausreichende Bestände an Münzgeld in den Schatzkammern des Herausgebers begründet und wurde durch verbale Zusicherung des Umtausches in Münzgeld auf der Banknote meist in Textform bekräftigt. Als historisches Überbleibsel ohne praktische Bedeutung sind solche Zusicherungen heute noch auf den Banknoten zahlreicher Länder zu lesen. Ein Beispiel aus England: Bank of England: I promise to pay the bearer on demand the sum of 5 Pounds (hier in Sterlingsilber gemeint).
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