Ein Motorrad, ein Automobil und einen Omnibus hatten Benz und Daimler innerhalb von zehn Jahren bereits der Öffentlichkeit vorgestellt, als die Daimler-Motoren-Gesellschaft in Cannstatt am 18. August 1896 auch den ersten Lastkraftwagen präsentierte. Der Fahrer saß noch wie bei einer Kutsche ungeschützt im Freien, der Zweizylinder-Motor hatte 4 PS. Der Benzintank reichte für Fahrten von etwa 200 km, die Räder waren aus Holz und mit Gummi belegt. Bis zu 1,5 t konnte das Gefährt transportieren, in der Ebene erreichte es damit höchstens 10 km/h, mit geringer Beladung nahm es Steigungen bis zu 10%. Um den Motor zu starten, waren allerdings Mechanikerfähigkeiten gefragt: Mit einer Art Luftpumpe musste der notwendige Druck in den Tank und die dazugehörigen Leitungen gepumpt werden; wenn genug Benzin kam, konnte am Glührohr eine Flamme entzündet werden.
Daimler-Lastkraftwagen, Baujahr 1896 |
In puncto Sicherheit und Bequemlichkeit ließ der Wagen noch viele Wünsche offen, der Grundstein für die Motorisierung des Güterverkehrs auf der Straße war damit aber gelegt. Der erste Wagen wurde am 1. Oktober an die »British Motor Syndicate Ltd.« ausgeliefert.
aus: Brockhaus – Abenteuer Geschichte
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