Besuch Charles de Gaulles in Québec (Quelle: www.bilan.usherb.ca), eine hochinteressante Geschichte – vielleicht ein andermal |
Dieser Post ist eine Art Karikatur, so wie DeGaulles lange Nase in Karikaturen noch länger wurde. Ob es eine Wahrheit gibt und wir davon nur unterschiedliche Aspekte wahrzunehmen imstande sind oder ob es wirklich nur unterschiedliche Wahrheiten und nicht eine einzige gibt, darüber sollen sich Leute den Kopf zerbrechen, die weniger zu tun haben.
De Gaulle, wie er nachdenklich die Büste Napoleons I. betrachtet (Crocket, aus popartmachine) |
Ich möchte begreiflich machen, daß nicht der arme Wulff das Problem ist sondern wir.
Und bevor ich anfange, schweife ich schon zum ersten Mal ab und erinnere mich an die gute alte Zeit, als es noch den eisernen Vorhang gab, die Parteien im Bundestag noch rechts oder links waren, lange Haare untrüglich einen Penner anzeigten und die Autofahrer (gemeint waren die autofahrenden Männer) in der Verkehrssendung »Der 7. Sinn« gebeten wurden, auf die weiblichen Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen. Ach ja, fast vergessen: es gab nur drei Fernsehprogramme: die ARD, das ZDF und die regionalen dritten Programme. Und die Zeitschrift Quick versuchte – vergeblich – mit leicht bekleideten Frauen auf der Titelseite ihre Verkaufszahlen hoch zu halten. Und das Fernsehen fing grad an, farbig zu werden [siehe: 25. August 1967: Beginn des Farbfernsehens in Deutschland, WDR] – genauso wie Alfred Tetzlaff…
Also hier ein paar Bilder aus der »Quick«:
Ausgabe Nr. 31 vom 29. Juli 1982 (Verkaufspreis DM 2.50) gefunden im Post »Ich trinke Jägermeister weil… auf Chaiyo.blog.de |
gefunden auf h-tv.com |
Konkret am 28. August 1980: Farbbericht vom Fahrrad-Boom gefunden im Artikel »Medienkritik mit Haaren« bei netzwertig.com |
"Quick" Nr. 33 von 1964 gefunden im Artikel »Alte Zeitschriften gesucht« auf siegburg.de |
Ich würde mich riesig freuen, wenn wir einmal dahin kommen, daß die Unklarheit über die Rückholbarkeit von Atommüll aus einem ehemals absolut und lange Zeit angeblich unhinterfragbar sicheren (Stichwort: »Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!«) und jetzt uneinschätzbar gefährlichen Endlager – das deutsche Fukushima? – genausoviel Emotionen freisetzt wie Wulffs Menscheln, wenn er geldwerte Vorteile ausnutzt und angeblich die Pressefreiheit infrage stellt.
De Gaulles karikierte Nase: Was wird größer gemacht als es ist? Und warum? Was ist die Absicht des Karikaturisten? Und wenn wir die Karikaturisten sind: Was machen wir größer als es ist und warum? Vielleicht sollten wir die Ohren größer machen… oder die Augen … oder den Mund… Warum ausgerechnet die Nase?
Und zur Erholung ein Musikvideo:
Gypsy & The Cat- Time To Wander [3:59]
Hochgeladen am 05.12.2011
schöner song♥ und aus der vodafone werbung :D
Zwischenbemerkung vom 4. Januar, 23 Uhr:
Heute abend schaltete ich um 20:20h den Fernseher ein und sah ein »Interview« (absichtlich in Anführungszeichen gesetzt) mit Christian Wulff, in welchem dieser gerade erklärte, den Unternehmer, bei dem er gewohnt habe, kenne er seit seinem 15. Lebensjahr. Es sei für ihn nicht mit dem Begriff von Freundschaft vereinbar, diesem Geld zu zahlen, wenn er bei ihm wohne, genausowenig wie dieser ihm Geld zahle, wenn er bei ihm selbst wohne. (Dabei fällt mir grad ein: ich werde fünf Tage bei einem Bekannten wohnen: Ich habe bei den Telefonaten mit ihm, in welchen ich ihm mein Kommen ankündigte, kein einziges Wort über Geld gesagt.)
Wulff-Interview mit ARD und ZDF am 04.01.2012 - Christian Wulff Präsident auf Bewährung ? [21:29]
Hochgeladen am 04.01.2012
In einem TV-Interview hat Bundespräsident Christian Wulff erneut Fehler bei seiner Amtsführung eingestanden. An Rücktritt habe er aber nie gedacht.
Zwischenbemerkung vom 5. Januar, 10 Uhr:
Ich weiß jetzt, wo ich hinwill, und ich will keine Antwort geben, ich will eine Frage stellen! (Die Geschichte von der im Sterben liegenden Gertrude Stein, zu der ich verlinke, habe ich anders gehört, aber die Wirkung ist – so hoffe ich – dieselbe!) Es geht also um die Frage, nicht um die Antwort. Ein skandinavischer Nobelpreisträger, dessen Name mir entfallen ist, soll einmal gesagt haben: »Wenn wir ein Problem sauber formulieren können, haben wir 50 Prozent der Antwort.«
Dürfen wir vom Bundespräsidenten (stellvertretend für alle, die öffentliche Ämter bekleiden oder eine sonstwie geartete Vorbildfunktion haben) etwas erwarten bzw. Fähigkeiten und ein mit diesen Fähigkeiten verbundenes Verhalten verlangen, was wir selbst nicht umzusetzen oder zu leben imstande sind? Haben wir das Recht (Frage: welches Recht?) seinen Rücktritt zu verlangen, wenn wir entdecken, daß er ähnliche Probleme hat, ähnliche Fehler macht, und ähnlich angreifbar und peinlich handelt wie wir selbst?
siehe auch:
- Heute vor 45 Jahren – 25. Juli 1965: Die Geburtsstunde des Folk-Rock (Post, 25.07.2010)
- Heute wird Bob Dylan 70 Jahre alt (Post, 24.11.2011)
»Ich hab schon viele mißratene Artikel über seine Person gelesen, aber dieser setzt in Punkto Zynismus neue Maßstäbe. Journalisten und vor allem Journalistinnen sollten aufhören, über ihn zu schreiben. Sie können's nicht. Was sie nicht verstehen, und das scheint die einzige nachvollziehbare Aussage des Artikels zu sein, können sie auch nicht beschreiben.
"I try my best to be just like I am, but everybody wants you to be just like them"
sagt im Kern das wesentliche. Und das jemand, der 40 Jahre seines Lebens mit in Artikeln und anderswo gegossenem Unverständnis leben muß, weil er nicht die Absicht hat, Klischees zu bedienen, mit dem Boxen anfängt, wenn's denn stimmt, kann ich gut nachvollziehen.« (Kommentar moaeburch zu Bob Dylan – Der Gottvater aller echten Männer, Stern, 03.04.2007, Hervorhebung von mir)Putin spricht deutsch und Klartext [1:34]
Veröffentlicht am 20.04.2014
Die Propaganda wirkt:
2014 in Deutschland wird "Putinversteher" als Schimpfwort benutzt!
siehe auch:
- Wenn Herr K. einen Menschen liebte (Bertold Brecht, gefunden bei: Weiterbildungskolleg der Stadt Gronau)
- Kaum ein US-Präsident hat je schlimmer enttäuscht als Obama (Rudolf Taschner, die Presse, 21.08.2014)
mein Kommentar:
Anscheinend benötigen die Menschen Persönlichkeiten, zu denen sie aufschauen können. Aber wehe, diese erfüllen nicht ihre Erwartungen! Beispiel Obama: nicht die überzogenen Erwartungen werden thematisiert, das Problem muß Obama sein! Und sei es, daß man ihm vorwirft, diese Erwartungen geweckt zu haben… Wie kleine Kinder: schuld sind immer die Anderen!
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