US-Ökonom Richard Easterlin hat viele Untersuchungen über den Zusammenhang von Wohlstand und Glück gemacht. Dabei stellte er fest, dass die Lebenszufriedenheit in einem Land langfristig nicht mir wachsendem Wohlstand zunimmt. Man spricht vom Easterlin-Paradox.
Für Deutschland gilt dieses Paradox in besonderem Maße: Hier ist das Glück in den letzten drei Jahrzehnten trotz stetig gestiegenem Bruttoinlandsprodukt sogar gesunken. Und noch paradoxer ist, dass die Menschen in den reichen Nationen stärker mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Forscher der WHO haben kürzlich die Häufigkeit von 18 psychischen Störungen in sieben Entwicklungsländern und sieben der wohlhabendsten Nationen der Welt ermittelt. Der Befund: Die Menschen in den reichen Ländern litten durch die Bank weg häufiger unter psychischen Störungen. Der Wissenschaftsjournalist Bas Kast erklärt das Wohlstandsparadox in seinem neuen Buch („Ich weiß nicht, was ich wollen soll") wie folgt:
„Geld und Reichtum führen tendenziell zur Auflösung alter, traditioneller Gemeinschaften, enger Familienbande und verlässlicher Freundschaften, und damit zu Einsamkeit und Isolation. Überspitzt formuliert könnte man sagen: In unserer Wohlstandsgesellschaft haben wir fast alles im Überfluss, nur eins nicht - zwischenmenschliche Nähe."
Osho-Times , Juni 2012
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