[Photo von The Art Part] |
Noch nie hat er sich so geöffnet wie im Gespräch mit Gero von Boehm, der Lagerfeld in Paris begegnet - an einem riesigen Zeichentisch und in seiner Buchhandlung , in der der ausgewiesene Büchernarr verkauft, was er wirklich liebt. Auch wenn er immer wieder behauptet, nur die Zukunft interessiere ihn, hat Karl Lagerfeld doch tiefe Wurzeln in der Vergangenheit. Der in Hamburg geborene und in der Nähe von Lübeck aufgewachsene Designer stammt aus jener großbürgerlichen Welt, wie sie Thomas Mann in seinen Romanen beschrieben hat. Mit acht Jahren las Lagerfeld denn auch bereits „Buddenbrooks”. Sein Vater machte sein Vermögen mit „Glücksklee”-Dosenmilch, seine Mutter war eine scharfzüngige Gesellschaftsdame, die ihren Sohn tief prägte. Der hatte mit vier Jahren lesen gelernt, weil die Charaktere aus den „Nibelungen” ihn faszinierten. Vor allem die rachsüchtige Kriemhild, mit der er sich bis heute identifiziert, weshalb nicht nur die Pariser Modeszene vor ihm zittert. Inzwischen interessiert ihn die Stadt an der Seine nur noch bedingt. Es zieht ihn nach New York, wo er sich gerade eine Wohnung einrichtet. Mit Gero von Boehm spricht Lagerfeld auch offen über die wilden siebziger Jahre und seine Beziehung zu Jacques de Bascher, seinem Freund, der an Aids starb. „Ich bewundere Leute, die den Mut haben, sich selbst zu zerstören. Sie sind das genaue Gegenteil von mir.”, sagt er. [youtube-Text und -Video von DanielKutasi1982]
Karl Lagerfeld über seine legendären Sprüche | taff [2:53]
Veröffentlicht am 27.03.2014
Wo hat Karl Lagerfeld eigentlich seine scharfen Sprüche her? Wir haben ihn in Hamburg getroffen und nachgefragt.
zuletzt aktualisiert am 03.07.2015
zzz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen