Montag, 8. Oktober 2012

Heute vor 100 Jahren – 8. Oktober 1912: Beginn der Balkankriege


Explosive Lage in Südosteuropa
Mit der Zurückdrängung des Osmanischen Reichs in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Balkan kom­plizierte politische und territoriale Strukturen: Serbien, Montenegro und Rumänien waren selbstständige Staaten geworden, Bulgarien ein den Osmanen tributpflichtiges Fürstentum und Bosnien-Herze­gowina war der Verwaltung Österreich-Ungarns unterstellt. Albanien und Makedonien blieben unter türkischer Hoheit.
Türkische Flüchtlinge vom Balkan in Istanbul, 1912
Um die verbliebenen osmanischen Gebiete unter sich aufzuteilen, verbündeten sich die Balkanstaaten, erklärten Istanbul im Oktober 1912 den Krieg und waren bald siegreich. Bei der Verteilung der Beute gerieten die einstigen Verbündeten in einen Konflikt, der 1913 zum Zweiten Balkankrieg führte: Bulgarien ging damals als der große Verlierer hervor, seine Gegner Serbien, Rumänien und Griechenland verleibten sich Territorien ein, Albanien wurde selbstständiges Fürstentum. Der Balkan mit seinen jungen Nationalstaaten, die nach Expansion strebten, und seiner komplizierten ethnischen Gemenge­lage blieb das berüchtigte »Pulverfass«, an dem schon die Lunte für den großen Knall von 1914 brannte, den Ersten Weltkrieg.

Was am 8. Oktober noch geschah:
1991: Kroatien wird unabhängig von Restjugoslawien.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen