Explosive Lage in
Südosteuropa
Mit der Zurückdrängung des Osmanischen Reichs in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Balkan komplizierte
politische und territoriale Strukturen: Serbien, Montenegro und Rumänien waren
selbstständige Staaten geworden, Bulgarien ein den Osmanen tributpflichtiges Fürstentum und Bosnien-Herzegowina war der Verwaltung
Österreich-Ungarns unterstellt. Albanien und
Makedonien blieben unter türkischer Hoheit.
Türkische Flüchtlinge vom Balkan in Istanbul, 1912 |
Um die verbliebenen osmanischen Gebiete unter sich
aufzuteilen, verbündeten sich die Balkanstaaten, erklärten Istanbul im Oktober 1912 den Krieg und waren bald siegreich. Bei
der Verteilung der Beute gerieten die
einstigen Verbündeten in
einen Konflikt, der 1913 zum Zweiten Balkankrieg führte: Bulgarien ging damals als der große
Verlierer hervor, seine Gegner Serbien, Rumänien und Griechenland verleibten sich Territorien ein, Albanien wurde selbstständiges
Fürstentum. Der Balkan mit seinen
jungen Nationalstaaten, die nach Expansion strebten, und seiner komplizierten ethnischen Gemengelage blieb
das berüchtigte »Pulverfass«, an dem schon die Lunte für den
großen Knall von 1914
brannte, den Ersten Weltkrieg.
Was am 8. Oktober noch geschah:
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012
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