Die Liberalen als
»Zünglein an der Waage«
Seit Mitte September 1982 führte Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) nur noch eine Minderheitsregierung, da die vier
FDP-Minister seines
Kabinetts aufgrund
von Differenzen in wirtschaftspolitischen Fragen geschlossen zurückgetreten waren. Die FDP nahm Koalitionsverhandlungen mit der oppositionellen CDU/CSU auf, die schließlich zu einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen den Bundeskanzler im
Deutschen Bundestag führten.
Helmut Schmidt gratuliert seinem Nachfolger Helmut Kohl zu dessen Wahl, 1. Oktober 1982 |
Heute vor 30 Jahren, am 1. Oktober 1982, endete nach 13 Jahren die Ära der sozialliberalen Koalition. Die Abstimmung im Bundestag gewann der Oppositionsführer und frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Helmut Kohl (CDU) mit knapper Mehrheit gegen Schmidt. Wie es ein konstruktives Misstrauensvotum verlangt, wurde wenige Stunden nach der Verkündung des Ergebnisses der neue Kanzler – Helmut Kohl – vereidigt. Um den »Verrat«,
den politischen Seitenwechsel der Liberalen, entspannten sich heftige Diskussionen. Neuwahlen
im März 1983 bestätigten die Koalition
aus CDU/CSU und FDP. 16 Jahre blieb Helmut Kohl im Amt, so lange wie kein anderer Bundeskanzler vor ihm.
Ergebnisse
Bundestagswahl 1983 |
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■ CDU/CSU
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48,8%
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■ SPD
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38,2%
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■ FDP
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7,0%
|
■ Grüne
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5,6%
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Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012
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