Die Enkel Dschingis Khans
Zehn Jahre nach dem Tod Dschingis Khans (1227) sammelte sich nördlich des Kaspischen Meers eine mongolische Armee. Sie plante einen Eroberungsfeldzug in Richtung Westen, der auf mehrere Jahre angelegt war und militärische Offensiven sowie Ruhepausen vorsah. Die Eroberungsarmee stand unter dem Oberbefehl von Batu Khan (1205-1255), einem Enkel Dschingis Khans. Zunächst eroberten die Mongolen mehrere kleine Fürstentümer sowie das noch unbedeutende Moskau und fielen ebenfalls auf der Krim und im Kaukasus ein.
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Batu Khan mit Bogen und Schwert, Reproduktion einer zeitgenössischen Zeichnung |
Am 28. November 1240 erreichte Batu mit seinen Truppen die Grenzen der Stadt Kiew, die gut befestigt war, aber nur von etwa 1000 Soldaten verteidigt wurde. Nachdem die Verteidiger die kampflose Übergabe abgelehnt hatten, begannen die Mongolen, die Mauern mit Katapulten zu beschießen. Nach sieben Tagen stürzte der Schutzwall ein, die Belagerer drangen in die Randbezirke ein und rückten nach heftigen Straßenkämpfen am 6. Dezember auch ins Zentrum vor. Die meisten der wohl 30000 Bewohner fielen dem nachfolgenden Massaker zum Opfer, die Stadt wurde geplündert und niedergebrannt, als die Mongolen wieder abzogen.
Kiew
seit dem 10. Jahrhundert Zentrum der Kiewer Rus (mittelalterliches Großreich)
im 12. Jahrhundert eine der größten Städte Europas
nach dem Mongoleneinfall bis auf 200 Häuser zerstört
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013
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