Als Urenkel von Papst Felix III. in Rom geboren, bekleidete Gregor zunächst ein hohes weltliches Amt, ehe er sich nach dem Tod des Vaters ins geistliche Leben zurückzog und aus dem Familienbesitz einige Klöster in Süditalien gründete. Als der amtierende Papst der Pest zum Opfer fiel, kam Gregor als Nachfolger ins Gespräch. Der Legende nach war er jedoch nicht gewillt, die Bürde des Amtes zu übernehmen, und floh verkleidet aus Rom, um in einer Höhle als Eremit zu leben. Es heißt, eine Lichtsäule habe seinen Aufenthaltsort verraten.
»Der heilige Gregor mit drei Schreibern«, Elfenbeintafel, 10. Jh. |
Als Gregor I., später mit dem Beinamen »der Große« geehrt, wurde er 590 zum Papst gewählt. Rom wurde in jener Epoche von den Langobarden bedrängt, deren Invasion Gregor nur durch die Zusage von Tributzahlungen verhindern konnte. Aus Erträgen der Ländereien und sonstigen Besitztümern der Kirche ließ Papst Gregor Notleidende und Arme versorgen. Vom einstigen römischen Weltreich war in dieser Zeit nur mehr eine kleine Region in der Umgebung Roms geblieben, über die Gregor die Macht übernahm. Damit legte er die Grundlage für den Kirchenstaat.
Gregor I., der Große (um 540-604)
■ Papst, Kirchenlehrer und Kirchenvater
■ initiierte die Rechristianisierung Englands
■ verfasste Lehrbücher über die Predigt und die Aufgaben der Priester
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2013
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