Westintegration oder Wiedervereinigung?
Am 25. Januar 1954 begann in Berlin ein
Treffen der Außenminister der vier Siegermächte USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich. Auf dem Programm der Konferenz stand auch die ungelöste Deutschlandfrage. Die Bundesrepublik hatte bereits Verträge abgeschlossen, die Westdeutschland weitgehend in das westliche Bündnis integrierten. Die Sowjetunion hatte unmißverständlich gegen ein wiedervereinigtes Deutschland innerhalb dieses Bündnisses Stellung genommen.
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Außenminister Molotow (Mitte, rechts) begrüßt den britischen Kollegen Anthony Eden (Mitte) in der Berliner Botschaft der UdSSR (1.2.1954) |
Der britische Außenminister
Anthony Eden (1897-1977) stellte heute vor 60 Jahren, am 29. Januar 1954, auf der Viermächtekonferenz einen Plan
zur Wiedervereinigung vor: Auf der Grundlage freier Wahlen in West- und Ostdeutschland sollte eine gesamtdeutsche Nationalversammlung zusammentreten, deren erste Aufgabe es wäre, eine Verfassung auszuarbeiten, um die Bildung einer gesamtdeutschen Regierung zu ermöglichen. Der sowjetische Außenminister lehnte den Eden-Plan als inakzeptabel ab und trug seine eigenen Vorstellungen vor: Die Westdeutschen sollten in einer Volksabstimmung zwischen der Alternative Westverträge oder Friedensvertrag und Wiedervereinigung entscheiden. Die Diskussion der Deutsch landfrage wurde ergebnislos abgebrochen.
Was am 29. Januar noch geschah:
1929: Der Antikriegsroman »
Im Westen nichts Neues« von Erich Maria Remarque erscheint.
Harenberg – Abenteuer Geschichte
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