Samstag, 16. August 2014

Heute vor 90 Jahren – 16. August 1924: In London wird der Dawesplan unterzeichnet

Atempause für die deutsche Wirtschaft 

Der Konflikt um die Höhe der Reparationen, die Deutschland nach dem Ende des Ersten Weltkriegs an die Alliierten zahlen sollte, eskalierte 1923 mit der französischen Besetzung des Ruhrgebiets. Ein internationaler Sachverständigenausschuss unter der Leitung des Amerikaners Charles Dawes (1865-1951) erarbeitete einen neuen FinanzierungspIan, der die Zahlungen ausschließlich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Deutschen Reichs abhängig machte. Die jährliche Belastung Deutschlands sollte 1 Mrd. Reichsmark (RM) betragen und nach fünf Jahren auf 2,5 Mrd. RM anwachsen. Als Starthilfe sollte Deutschland eine internationale Anleihe erhalten. Zur Sicherung der Zahlungen mussten die Reichsbahn und die Reichsbank unter internationale Kontrolle gestellt werden. 

Der Dawesplan wurde später vom Youngplan abgelöst,
wie es die Karikatur von 1929 zeigt.
  Der am 16. August 1924 in London unterzeichnete Dawesplan erreichte zumindest zeitweilig sein Ziel, die deutsche und europäische Wirtschaft zu stabilisieren. Als sich die Verpflichtungen für das Deutsche Reich als nicht mehr tragbar erwiesen, trat 1929 der Youngplan an seine Stelle. 

Youngplan 
▪︎ kam dem deutschen Wunsch nach Senkung der Schuldenlast entgegen  
▪︎ beendete die Einschränkung der deutschen Souveränität 
▪︎ wurde schon 1932 wieder aufgehoben 
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen