Freitag, 19. September 2014

Vor 37 Jahren – »Jakob der Lügner« für den Oscar nominiert

»Jakob der Lügner« auf internationalem Parkett 

Berlinale 1975: Erstmals lief ein DDR-Film – »Jakob der Lügner«, nach dem gleichnamigen Roman von Jurek Becker – im Wettbewerbsprogramm des Westberliner Filmfestivals und prompt holte Vlastimil Brodsky den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung. Plötzlich wurde der Film weltweit beachtet. »Jakob der Lügner« war eine Koproduktion von TV und DEFA und wurde Ende 1974 erstmals im DDR-Fernsehen gezeigt. Im Jahr 1977 wurde der Film – als erste und letzte DEFA-Produktion – für den Oscar nominiert in der Kategorie »Bester ausländischer Film«. Regisseur Frank Beyer (1932-2006) erhielt diese Nachricht im Januar 1977. Nur wenige Tage zuvor hatte er einen Protestbrief gegen die Ausbürgerung von Liedermacher Wolf Biermann unterschrieben. Die Parteiführung setzte ihn unter Druck, damit er die Unterschrift zurückzog. Beyer weigerte sich. Dennoch durften er und die beiden Hauptdarsteller, der Tscheche Vlastimil Brodsky und Erwin Geschonneck, nach Los Angeles fliegen. Andernfalls hätte sich die DDR vor der Welt blamiert…

Was am 19. September noch geschah: 
1990: Wegen Verseuchung durch Asbest wird der Berliner Palast der Republik geschlossen.

 Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014

Jakob Der Lügner - Trailer [1:18]
Veröffentlicht am 04.05.2012
Im von den Nazis besetzten Polen hört Jakob (Robin Williams), der Besitzer eines lange geschlossenen jüdischen Cafes, zufällig eine verbotene Radiosendung über sowjetische Militärerfolge gegen die Deutschen mit. Am nächsten Tag berichtet er zwei mutlosen Freunden über seine guten Neuigkeiten. Die Nachricht verbreitet sich, aber auch das Gerücht, dass Jakob ein Radio besitzt, ein Verbrechen, das mit dem Tode bestraft wird. Trotz der Gefahr übermittelt er auch weiterhin erfundene Sendungen über Alliierte Vorstösse gegen die Nazis. Die Lügen halten Hoffnung und Humor unter den Ghettobewohnern am Leben, die Selbstmordrate fällt, die Laune steigt und es wächst neuer Optimismus. Die Deutschen erfahren von der geheimnisvollen Radiostation und suchen den Widerstandshelden, der sie betreibt. (Originaltitel - Jakob The Liar) 1999 Global Entertainment Productions GmbH & Co. Film KG and SPE German Finance Co. Inc. All Rights Reserved.

Das Original:
Jakob der Luegner [1:36:06]
Veröffentlicht am 21.08.2014
Ein osteuropäisches jüdisches Ghetto im Jahre 1944. Jakob Heym wird wegen angeblicher Überschreitung der Ausgangssperre von einem Posten zum Gestapo-Revier geschickt. Durch Zufall kommt er mit dem Leben davon, und zufällig hat er dort im Radio eine Meldung über den Vormarsch der Roten Armee gehört. Er möchte die Nachricht an seine Leidensgefährten weitergeben, um ihnen Hoffnung zu machen, hat aber Angst, man würde ihn wegen seiner “Verbindung” zur Gestapo für einen Spitzel halten. So greift er zu einer Lüge, gibt vor, ein Radio versteckt zu haben. Die Menschen im Ghetto schöpfen neuen Lebensmut, es gibt keine Selbstmorde mehr, und man möchte von Jakob immer neue Informationen über den Vormarsch. Er muß weiterlügen, damit die Hoffnung bleibt…


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen