Donnerstag, 18. Dezember 2014

17-Jähriger macht 72 Millionen Dollar an der Börse

Wenn eine mediale Wirklichkeitskonstruktion zerbricht
Bilden Medien die Wirklichkeit ab oder erzeugen sie Wirklichkeit? Die Frage ist alt und viel diskutiert, doch immer wieder, wenn bekannt wird, dass eine Nachricht sich als falsch herausstellt, wird klar, welche Bedeutung der Frage zukommt.

Am Montag ging eine Meldung um den Globus. Ein 17-jähriger New Yorker Schüler soll 72 Millionen US-Dollar an der Börse verdient haben. Nachdem ein US-amerikanisches Medium die Geschichte brachte, gab es in der Medienwelt kein Halten mehr: Mohammed Islam ist ein "US-Teenager und Börsenmillionär", ein "Finanz-Wunderkind", ein "Handelsexperte", ein "junger Mulitmillionär" oder ein "junger Wolf of Wall Street."

Das sind einige der Bezeichnungen, die Medien dem Schüler zuschrieben – was verständlich ist, so denn die Geschichte stimmen würde. Doch die Geschichte stimmt nicht. Gestern stellte sich heraus, dem 17-Jährigen ist eine Reporterin des New York Magazines auf den Leim gegangen. Das Geld, das er angeblich verdient haben wollte, war nur das Ergebnis einer Börsensimulation, also ein fiktiver Gewinn.

mehr:
- 17-Jähriger macht 72 Millionen Dollar an der Börse (Telepolis, 17.12.2014)

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