Wie sich der Graben zwischen Publikum und Presse vertieft und warum aus Küchen wieder Kliniken werden müssen
Der Kollege Paul Schreyer hat unlängst in einem ausführlichen Stück (Zwischen Lesern und Lobbynetzwerken) einen Blick auf die neue Frontstellung zwischen Lesern und Leitartiklern geworfen, die wie der SZ-Außenpolitikchef Stefan Kornelius eng mit Vereinigungen vernetzt sind, welche man als "transatlantische Burschenschaften" oder "schlagende Nato-Verbindungen" bezeichnen könnte - was aber, nach eigener Aussage, keinerlei Einfluss auf ihr Schreiben hat. Natürlich nicht - weshalb man die Kommentare der Leser, denen dieser offensichtliche Einfluss massenhaft aufgefallen war, seit 1. September einfach mal abgeschaltet hat.
Nicht komplett allerdings - wie es einige prominente Leitartikler am liebsten sehen würden (Leserkommentare abschalten?). In Leserforen auf der Webseite der SZ darf noch diskutiert werden, ob japanischer Whisky besser als schottischer ist. Damit wir auch wissen, womit wir auf den Untergang der Tageszeitungen anstoßen können, nachdem ihnen Lobbyisten vom Kaliber Kornelius das Grab geschaufelt und die Glaubwürdigkeit endgültig in den Keller gewirtschaftet haben.
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- Von Rumorkliniken und Gerüchteküchen (Mathias Blöckers, Telepolis, 30.11.2014)
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