Dienstag, 23. Dezember 2014

PEGIDA, das mutierte Maidan-Virus?

Pegida hat in Dresden einen neuen Rekord mit rund 17,500 Teilnehmern erreicht. Das ist imponierend. Die Idee, Weihnachtslieder zu singen, finde ich großartig. Die Medien versuchen zur Zeit verbissen, dagegen anzuschreiben. Die Zeit, als Kampfblatt an vorderster Front, betitelt ihren Bericht über den bisher größten Erfolg der Bewegung mit der Schlagzeile: „Protest gegen Pegida-Bewegung wächst“.
Das ist nur auf den ersten Blick paradox: In München waren zeitgleich angeblich bis zu 12,000 Menschen auf der Straße, um gegen Pegida im Osten zu demonstrieren. Natürlich war wieder das berüchtigte „breite Bündnis“ mit von der Partie.

In München hatte ein breites Bündnis aus kirchlichen Gruppen, Künstlern und Flüchtlingsorganisationen zu einer Anti-“Pegida“-Demonstration aufgerufen. Mindestens 12.000 Menschen folgten diesem Ruf. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte: „Diese Demonstration heute Abend zeigt München von seiner besten Seite: Hier stehen Tausende Menschen gemeinsam auf gegen Rassismus und Ausgrenzung.“ Unter dem Motto „Platz Da! – Flüchtlinge sind hier willkommen“ hatten sich ursprünglich 1500 Teilnehmer zu der Veranstaltung angemeldet.
Ich muß sagen, daß es mich bei dieser Meldung etwas gruselt. Ich finde die verblüffende Torheit der Demonstranten gespenstisch, ja beängstigend, wie auch die Parolen, die allerorten mit roboterhafter Automatik ausgegeben werden: „Respekt“ und „Weltoffenheit“ und „Humanität“ und „Vielfalt“.
mehr:
- Zur Debatte gestellt – PEGIDA, als Falle betrachtet (Martin Lichtmesz, Sezession, 23.12.2014)
siehe auch:
Anti-Pegida-Demo München kann stolz sein (Peter Fahrenholz, Süddeutsche, 23.12.2014)
- Zur Debatte gestellt – Hetze, Hysterie und Gesprächstherapie: Reaktionen auf PEGIDA (feat. Georg Diez) (Martin Lichtmesz, Sezession, 22.12.2014)

siehe auch:
- Pegida, fremde Federn: Festival des Wahnsinns (Holger Finn, eigentümlich frei, 22.12.2014)
Zitat: Gerade ist es der Politik im engen Schulterschluss mit der Medienmaschine ja gelungen, die Protestler von Dresden zu Nazis, Fremdenfeinden, Islamhassern und missbrauchten Dummköpfen zu erklären. Das darf man nun nicht mehr gefährden.

Besteht doch der Kniff der Verächtlichmachung im Grunde darin, die zuvörderst gegen das politische und mediale Establishment gerichtete Bewegung zu einer Themendemo zu erklären. Es ist dann doch wieder Hendrik M. Broder, einer der letzten Klardenker im Land, der in einem Beitrag darlegt, worum es wirklich geht. Mit Pegida wachse auseinander, „was nicht zusammengehört: Auf der einen Seite die Politik, auf der anderen das angeblich dumme Volk“, schreibt er unter dem Titel „Fest des Wahnsinns“.


Der gleicht einer Obduktion der politischen Verhältnisse im Deutschland des Jahres vier nach Thilo Sarrazin, bei dessen Buch „Deutschland schafft sich ab“ zum ersten Mal deutlich wurde, wie weit sich die gefühlte Öffentlichkeit in Politik und Medien von der Gefühlslage vieler Menschen entfernt hat. „In Deutschland gibt es zwar die Demonstrationsfreiheit. Aber es ist kein Platz für Hetze und Verleumdung von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen“, zitiert Broder die Kanzlerin, die mit diesem Satz einmal mehr in vorderster Front stand beim Versuch, aus der lebendigen Demokratie, die vom Meinungsstreit lebt, eine gelenkte Demokratie zu machen, in der deren Repräsentanten ihren Wählern vorgeben, was zu denken, zu glauben und zu sagen erlaubt ist.


siehe auch:
Pegida - jede verdammte Talkshow redet drüber (Lars Haider, Christoph Schwennicke, Cicero, 22.12.2014)
Unsere Medien werden immer peinlicher: Bekloppte Undercover-Journalisten (Post, 21.12.2014)
Pegida und die “Lügenpresse” – ein Begriff und seine Geschichte (Christian Buggischs Blog, 21.12.2014)
Pegida und andere Sorgen – Bei Angst das Licht anmachen (Marie Amrhein, Cicero, 21.12.2014)
Pegida: Latenznazis und Demonstrationstouristen? (Post, 21.12.2014)
“PEGIDA” und der Neoliberalismus (annotazioni.de, 17.12.2014)
Kontaktversuch: "Lügenpresse" trifft Pegida (Post, 15.12.2014)
- Warum Hamburger Muslime drei Feiertage erhalten (Die Welt, 15.08.2012)

mein Kommentar:
Jungs, Euch geh’n doch nicht etwa die Schubladen aus?!
Vielleicht wär’s nützlich, wenn alle einfach mal die Moschee im Dorf lassen.
Quelle: stuttmann-karikaturen.de
Wenn es Schulklassen gibt, in denen drei Viertel der Schüler mangelhaft Deutsch sprechen, wenn die Inklusionsgesetzgebung auf dem Rücken der Turboabi-gehetzten Schüler durchgedrückt wird, während die Schulen mit der Umsetzung überfordert sind, ein Bundespräsident tönt, der Islam gehöre zu Deutschland und Hamburg drei islamische Feiertage schafft und zur selben Zeit der IS verteufelt wird, braucht man sich nicht wundern. Dann grummelt es im Volk. 
Quelle: Wahlmonitor
Wenn wir von unseren amerikanischen Freunden von der NSA ausspioniert werden, die Regierung nichts tut, der Generalbundesanwalt keine Ermittlungen aufnimmt, Whistleblower Snowden Asyl in Rußland suchen muß, während der Untersuchungsausschuß ihn noch nicht einmal vorzuladen imstande ist und getuschelt wird, eigentlich stecke der BND ja in der Abhöraffäre mit drin, wenn seit Jahrzehnten immer wieder der Verdacht aufkommt, daß es bei den Abhöraktionen der Amerikaner in hohem Maße auch um Wirtschaftsspionage geht, der CIA den ihn kontrollierenden Untersuchungsausschuß ausspioniert und noch nicht einmal Strafe zu befürchten braucht, dann grummelt es im Volk.

Ellen ten Damme - Plattgefickt [4:11]

Hochgeladen am 14.07.2007
Ellen ten Damme & The Konrad Koselleck Big Band, live at De Parade, Utrecht, The Netherlands, July 23, 2005.


Quelle: allmystery.de
Wenn man uns zwingen will, völkerrechtswidrige Kriege zu führen, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen begonnen werden, wenn deutsche Soldaten am Hindukusch sterben, nur um unsere NATO-Zugehörigkeit unter Beweis zu stellen, wenn Rettungsschirme ausgespannt werden, an denen noch unsere Kindeskinder bezahlen haben, von Leuten, die zu blöde sind, weit genug in die Zukunft zu denken und von morgens bis abends damit beschäftig sind, dicke zu tun, wenn unsere Politiker die englische Sprache als Arbeitssprache in Europa propagieren, selbst aber noch nicht einmal einen einzigen englischen Satz geradeaus zu sprechen imstande sind, dann grummelt es im Volk.


Quelle: Goldseitenblog
Wenn Deutschland Sanktionen gegen Russland mitzutragen gezwungen wird und unsere Obstbauern zum Beispiel den größten Teil ihrer Äpfel nur noch unterpflügen können, während zur gleichen Zeit der Sohn des US-amerikanischen Vizepräsidenten im Vorstand der größten ukrainischen Gasfirma Platz nimmt und der Warenumsatz Russlands mit den USA um 7 Prozent und die Importe Russlands aus den USA um fast ein Viertel (!) steigen, wenn wir in der Vorweihnachtszeit wieder um Spenden für die Flüchtlinge auf der ganzen Welt gebeten werden, während die USA mal einfach 5 Milliarden Dollar in den ukrainischen Regimewechsel pumpen (natürlich einzig und allein für Freiheit und Demokratie!) oder 720 Millionen Dollar pro Tag für den Irak-Krieg ausgeben (natürlich nur, weil sie so furchtbare Angst vor Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen haben), und wenn alle fünf Sekunden ein Kind auf der Welt vor Hunger stirbt, dann grummelt es im Volk.


Seine berühmteste Geste: Ackermann beim Mannesmann-Prozess [Badische Zeitung]

Quelle: junge Freiheit
Wenn Dumpinglöhne gezahlt werden, Leute wenige Jahre vor ihrer Rente entlassen und durch Zeitarbeitskräfte ersetzt werden oder nach 40 Jahren Arbeit eine Rente knapp über Hartz-IV-Niveau erhalten, während Konzern-Manager, die sie freigesetzt haben, Abfindungen erhalten, von denen ein ganzes Dorf leben kann, die Großen und Reichen  sich dumm und dämlich verdienen und zusätzlich dabei noch bescheißen, weil sie den Kanal immer noch nicht voll haben, die Schere zwischen arm und reich immer weiter klafft, wir eine strukturelle Arbeitslosigkeit haben, über die aber nicht geredet werden darf, wenn EU-Politiker sich eine goldene Nase verdienen, indem sie Verordnungen über den Krümmungsradius von Bananen, den Durchmesser von Pizzen oder Seilbahngesetze fürs Flachland erlassen, während sie sich noch mal schnell ihr Tagesgeld erschleichen, bevor sie sich ins Wochenende verziehen, wenn Großkonzerne weniger Steuern zahlen brauchen als Otto Normalverbraucher und derjenige, der für die Steuerflüchtlinge die Luxemburger Tore sperrangelweit aufgerissen hat, jetzt als EU-Kommissionspräsident seine neoliberale Gülle über uns auskippen darf, dann grummelt es im Volk.


Quelle: toonpool
Wenn wir während des Ukrainekriegs mit ständigen Paniknachrichten in Atem gehalten werden und fast täglich von der medial aufbereiteten Notwendigkeit berieselt werden, unsere westlichen Werte von Freiheit und Demokratie zu verteidigen, finden die Verhandlungen über TTIP (euphemistisch: transatlantisches Freihandelsabkommen) hinter verschlossenen Türen statt, und wir wissen noch nicht einmal, wer da verhandelt. Da muß es im Volk grummeln.


Wenn über die Teilnahme am Irakkrieg oder über den Ausstieg aus der Atomkraft gewürfelt wird, Endlager gesucht werden, deren Verwendung auf manipulierten Gutachten beruht, wenn unsere Leitmedien tendenziös berichten, gegen Putin-Versteher Stimmung machen (Der Aufruf der 60: störende Abweichlerwichtige Ereignisse verschweigen (man suche im Internet einmal nach der Aachener Rede von Gabriele Krone-Schmalz oder der Resolution 758!), Nachrichten manipulieren und sogar fälschen, wenn sie ihre Fehlhandlungen noch nicht einmal zugeben, sich nur für angebliche Versehen entschuldigen und ihre Kritiker zu verleumden versuchen, dann grummelt es im Volk.


Quelle: Eulenfurz
Und wenn man heute seinen Mund aufmacht, dann läuft man ständig Gefahr, als Putinversteher, ausländer- oder frauenfeindlich, Israel- oder Amerika-Hasser, Latenznazi oder rechtsradikal etikettiert zu werden. Der öffentliche Diskurs ist heutzutage stärker tabuisiert als zu Zeiten des Deutschen Herbstes. Das fühlt sich an wie eine Gutmenschen-Zwangsjacke. Es entsteht – wie zu Zeiten des Eisernen Vorhangs – eine doppelte Realität: eine, von der berichtet wird und eine, von der nicht berichtet wird. Da grummelt es im Volk. Und wenn sich Merkel einfach immer nur hinstellt und gebetsmühlenartig herunterleiert, es ginge uns gut, dann ist das nur noch zum Kotzen. (Der Psychotherapeut: Sie macht das, was sie in ihrer Kindheit gelernt hat.) Dann hat sich ausgegrummelt, dann kommt’s hoch. Und wie sie sich jetzt alle verzweifelt bemühen, die passenden Schubladen zu finden, um die Demonstranten ins Unrecht zu setzen, ich könnt’ mich vor Vergnügen bepissen!
Quelle: Suttmann-Karikaturen

Und wenn Dylan aus seinem The Times They Are a-Changin' einen Walzer macht oder bei der Grammy-Verleihung sein »Masters of War« so singt, daß keiner ein Wort versteht, dann kann ich ihn so gut verstehen…

In Performance at The White House Bob Dylan [3:37]

Hochgeladen am 02.01.2011
Bob Dylan performs "The Times They Are A-Changin'" in his first performance at the White House.

Kommentare auf youtube:
  • »Each time I think Dylan can't get any worse he proves me wrong.«
  • »Don't get me wrong...I love Bob and I think he is one of the greatest musicians there is...but...this is just bad...this performance definitely shows the time changing.«
  • »Seriously..i have never disrespected' Bob..he is a musical hero of mine..But I just have to say something here..What is he doing?.he's made his classic sound like a Disney, Christmas carol, ditty..I don't know what the fuck to say. The stench of the White house must have got in to his nervous system. This is so far removed from anything that represents his usual sound TO ME that I would suggest that the people who think this is the best stuff he's done for years are either becoming demented or have forgotten the soul his music usually has..even when he re-arranges the fuck out of it. This is a re-arrangement waaaay too far.«
  • »OUCH. The tunes, they are a-changin'.«
  • »It's funny that this is a protest song and he's singing it in the house of one of the biggest liars of the world.«
  • »He should've sang with the Guantanamo Choir. Oh, they don't have rights. Or maybe the relatives of dead children, murdered by his drone armies in countries you're not at war with. Oh, the noise they make isn't pleasant. Obama may be black, but if he entered MLK's "dream" it would turn to a nightmare. Sure Obama isn't Bush, but he's just another killer who's been bought, and people like Dylan should spend more time pointing these things out, otherwise he becomes irrelevant.«
  • »Precisely. That is why he needs to stop singing. This doesn't sound good. You only think it does because it's Bob Dylan. If this were any other dude you'd think he sounded like shit.«
  • »I agree with you completely! Watching Bob Dylan perform at the White House is enough to make me puke! Likewise for Joan Baez and K. Kristofferson. Totally disgusting! And what the fuck has Dylan done to his voice?! What a phony! Just like Obama!«
  • »I keep coming back to this video, and it puts a big smile on my face every time.«
  • »›You don't need to hear what Bob Dylan is saying, you just need to hear the way he says it.‹ - John Lennon, Rolling Stone Interview, 1970.«

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