Freitag, 5. Juni 2015

Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen

Eine Microsoft-Studie zeigt, dass mit dem "digitalen Lebensstil" die Aufmerksamkeit beeinträchtigt wird, aber will für die Werbung Optimistisches bieten
Das Gehirn verändert sich, um sich der Umwelt anzupassen. Das ist mittlerweile banal. Es verändert sich natürlich, wenn Techniken oder Medien häufig benutzt werden. Ihre Bedienung erfordert neue kognitive Leistungen und zur Interaktion auch neue motorische Geschicklichkeiten, wie sich etwa die Augen über Bildschirme bewegen oder die Finger eine Tastatur oder einen Touchscreen benutzen. Eine Studie von Microsoft hat nun versucht zu untersuchen, wie sich die Aufmerksamkeit, die knappe und daher umkämpfte Ressource der Informationsgesellschaft, in Anpassung an neue Medien mit ihren Informationsdarstellungen und Interaktionen verändert. Schlecht machen will man natürlich nichts am digitalen Wandel, es würden sich halt neue "kognitive Leistungen" für den "digitalen Lebensstil" herausbilden, heißt es im Bericht. Klar ist jedenfalls, dass es hier zwischen Nutzer und Anbieter zu einem Wettrüsten kommt, das eine ungeheure Dynamik entfalten kann.


Microsoft macht klar, dass je nach Beschäftigung unterschiedliche Aufmerksamkeitsstile erforderlich sind. Man ist aber vornehmlich an der des Informations- oder Bildschirmkonsumenten interessiert. Man sollte eigentlich meinen, dass für den Softwarekonzern durchaus auch wichtig sein sollte, wie sich Betriebssysteme und Programme für unterschiedliche Berufsgruppen (Banker, Management, Buchhalter, Journalisten, Sekretäre, Ärzte etc.) und ihre Mediennutzung optimieren lassen könnten. Aber man kapriziert sich offenbar auf den Konsumenten von Content und damit auch auf Werbestrategien, diese einzufangen. Man lebe in einer Welt der permanenten Ablenkungen: "My phone... My kids... My tablet... My friends... There's always something competing for my attention these days! "

Die Aufbereitung der Studie wird unterschiedlich gehandhabt. Für die aufmerksamkeitstechnisch wenig Belastbaren gibt es eine Version, die sehr auf der Oberfläche bleibt, es überwiegen viele Bilder und Grafiken, es gibt wenig Text und vor allem kaum Wissenschaft. Die wissenschaftlichere Version gibt einen genaueren Einblick in den Ansatz und die Ergebnisse. Müssten jetzt konsequenterweise also für die Leser mit unterschiedlichen Aufmerksamkeitsstärken oder -defiziten nicht nur unterschiedliche Werbeformen, sondern auch unterschiedliche Texte, Filme, Spiele etc. hergestellt werden? Treten wir in eine Zwei- oder Mehrklassengesellschaft im Hinblick auf die Aufmerksamkeitskapazitäten ein?

mehr:
- Goldfische haben bereits eine längere Aufmerksamkeitsspanne als Menschen (Florian Rötzer, Telepolis, 15.05.2015)
Zitat:
Die Benutzung digitaler Medien nimmt jedenfalls weiter zu. Durchschnittlich nutzen Erwachsene der Studie zufolge täglich mehr als 11 Stunden Medien; 2010 seien es noch 8:48 Stunden gewesen. Bei den 16-24-Jährigen seien es bereits 14 Stunden, da wäre nicht mehr viel übrig vom Tag, weil ja auch noch geschlafen werden muss. Festgestellt wird ein evidentes Suchtverhalten vor allem bei den jüngeren Menschen. So sagen 77 Prozent der 18-24-Jährigen, sie würden zuerst zum Smartphone greifen, wenn ihre Aufmerksamkeit gerade von nichts gefesselt sei. Bei den Über-65-Jährigen sagen dies nur 10 Prozent. 52 Prozent der jungen Kanadier schauen spätestens alle 30 Minuten auf ihrem Smartphone nach, 73 Prozent auch vor dem Schlafengehen. 79 Prozent nutzen beim Fernsehen weitere Medien, Live-Fernsehen wird immer weniger gesehen. Die Sucht entspricht allerdings bei mehr als der Hälfte auch dem Eindruck, dass Technik das Leben schlechter machen kann und dass es wichtig sei, sie auch mal auszuschalten, was aber kaum jemand macht.
siehe auch:
- Aufmerksamkeitsspanne sinkt unter Goldfisch-Niveau: Marketing-Profis müssen reagieren (t3n Digital Pioneers, 20.05.2015)
- Informationsflut und ständige Erreichbarkeit – Leiden der modernen Mediengesellschaft (Focus, 12.06.2014?)
- Smartphone-Nutzung von Eltern macht Kinder eifersüchtig (Smart-Phoner) 


Vincent Bugliosi on Weapons of Mass Destruction [5:31]

Hochgeladen am 25.07.2008
Responding to Rep. Sheila Jackson Lee, Vincent Bugliosi shows evidence of the administration lying about WMD and has Steve King looking like his head is going to explode trying to get him to stop during the House Judiciary Committee hearing on the constitutional limits of executive power. He makes the point very well that a country having WMD's is not a reason to go to war, but instead whether a country is an eminent threat, and that the CIA said that even if he had WMD, Saddam would not have been a threat to the US.

Colin Powell in the security council [1:27]

Hochgeladen am 17.12.2007
colin powel addresses the security council on February 2003 about Iraq WMD
Tons of lies!

Former CIA Official Exposes Bush Administration Fraud [8:35]

Hochgeladen am 19.12.2006
Flynt Leverett worked as a senior director for Middle East affairs at the National Security Council, the NSC, and he was a CIA analyst.
http://representativepress.blogspot.c...

The Bush Administration has committed fraud before. See background information on the fraud committed by the Bush Administration to get us into the Iraq War:

The Problem Was Not "Faulty Intelligence," the Problem Was Dishonestly Selecting And Omitting Intelligence
http://representativepress.blogspot.c...

Senate Hearing on Iraq Pre-War Intelligence
http://representativepress.blogspot.c...

US Intelligence About Iraq Didn't Really Fail, It Was Manipulated
http://representativepress.blogspot.c...

Beyond all reasonable doubt, the Bush Administration is guilty of the high crime of lying our nation into war.
http://representativepress.blogspot.c...

Read Dealing with Tehran by Flynt Leverett here: http://www.newamerica.net/publication...

See video: Elliott Abrams is another NeoCon that doesn't respect the Constitution
http://www.youtube.com/watch?v=AeB_gI...

Ukraine: Russia not behaving like '21st century G8 major nation' - Kerry [1:29]

Veröffentlicht am 05.03.2014
US Secretary of State John Kerry spoke at the US embassy in Kiev on Tuesday after meeting with the Rada-appointed interim president of Ukraine, Oleksandr Turchynov, and the Rada-appointed interim prime minister of Ukraine, Arseniy Yatsenyuk.

Kerry said Russia was not behaving like a "21st century G8 major nation" by deploying troops in Crimea. Kerry added that if Moscow did not agree to cooperate with the new Ukrainian authorities, the US' partners would have no choice but to join the Obama administration in imposing sanctions "in order to isolate Russia politically, diplomatically and economically".

Kerry also confirmed that the US would, together with the IMF, provide Ukraine with $1bn (€730m) in loan guarantees in order to support the country's recovery.

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siehe auch:
- Kerry condemns Russia's 'incredible act of aggression' in Ukraine (Will Dunham, Reuters, 02.03.2014) 
siehe auch seine Zitate!
  
Mein Kommentar:
Ich finde es sehr egal, ob wir Marihuana zulassen oder nicht. Wir werden in wenigen Jahren unsere Gehirne mit dem, was aus den ganzen elektronischen Langeweile-Bekämpfungs-Kästen rauskommt, dermaßen zugeschissen haben, daß wir ohne elektrische Hilfsmittel noch nicht mal mehr zur Arbeit finden, weil wir unterwegs vergessen haben, wo wir hinwollten. Die da oben brauchen uns dann gar nicht mehr verblöden, das besorgen wir schon selbst!

Natürlich können wir dann auch nicht mehr Kopfrechnen, das können ja jetzt schon die meisten Kassiererinnen nicht mehr, wir stecken einfach die Karte in den Schlitz, und schon wird‘s abgebucht. Kann gar nix schiefgehen, alles todsicher!

Und über Hirnwichs-Debatten wie die zwischen Ram Dass und Timothy Leary brauchen wir uns dann auch nicht mehr kümmern, weil es die Menschen, um die es da geht, nicht mehr geben wird. Wir scheißen einfach auf die ganze Aufklärung und begeben uns nach dem Verlassen des Mutterleibes schnurstracks in die zerebrale Invalidität! Langeweile gibt’s dann nicht mehr, weil wir entweder arbeiten oder diejenigen Dinge suchen, die wir grad verlegt haben. Den Rest der Zeit knallen wir uns Fernseher oder Computer die Birne zu.

John Kerry hält die Menschen ja jetzt schon für doof. (Es sei denn, er leidet selbst unter einem Defizit seiner Aufmerksamkeits-Spanne) Er glaubt tatsächlich, daß wenn er Putin vorwirft, andere Länder unter einem falschen Vorwand zu annektieren, es keiner merkt, daß die Amerikaner den letzten irak-Krieg selbst mit Lügen begonnen haben. Entweder also: er glaubt nicht, daß wir uns dran erinnern (sonst hätte er das nicht gesagt), oder er erinnert sich selbst nicht mehr dran. Da er aber wahrscheinlich viele Berater hat – die ja wohl nicht alle unter Amnesie leiden – , ist es wahrscheinlich, daß er glaubt, die Menschen erinnern sich nicht mehr. In wenigen Jahren wird dies höchstwahrscheinlich der Fall sein.

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