Bereits 1869 hatte Paul Langerhans (1847-1888) die körpereigene Bildung des Insulins zur Blutzuckerregulierung in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Bald darauf begannen die Forschungen zur Isolierung und Gewinnung des Insulins, um damit Zuckerkranke zu heilen. Ab 1921 experimentierten auch der kanadische Mediziner Frederick Banting (1891-1941) und sein Assistent Charles Best (1899-1978) mit der künstlichen Zugabe von Pankreasextrakt bei Hunden, denen sie die Bauchspeicheldrüse entfernt hatten.
Charles Best und Frederick Banting mit dem ersten Hund, der durch Insulin am Leben blieb, Universität von Ontario, 1921 |
Nach erfolgreichem Verlauf verabreichten sie am 11. Januar 1922 dem unheilbar zuckerkranken fünfjährigen Theodore Ryder (1916-1993) als erstem Menschen ihr Extrakt, das nach den Langerhans-lnseln Insulin genannt wurde. Ryders Zustand verbesserte sich deutlich, mit über 70 Jahren Insulin-Dauerbehandlung ist er vermutlich der am längsten behandelte Insulin-Patient der Welt. Für seine Entdeckung erhielt Banting 1923 den Medizin-Nobelpreis. Die Forschungen der beiden Pioniere führten zur Lebensverlängerung und Lebensverbesserung für Hunderttausende.
Stationen der Insulinforschung
▪︎ ab 1889 Experimente zur Insulingewinnung
▪︎ 1916 erste Isolierung von Pankreasgewebe zur Therapie
▪︎ 1922 erste erfolgreiche Insulin-Behandlung beim Menschen
▪︎ 1963 erstmals chemische Synthese von Insulin
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2016
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