Mittwoch, 23. März 2016

Heute vor 250 Jahren – 23. März 1766: Der Madrider Hutaufstand

Spanier wollen die alten Hüte behalten
Als Karl III. (1716-1788) 1759 König von Spanien wurde, beendete er den zuvor herrschenden Schlendrian. Als Vertreter des »Aufgeklärten Absolutismus- (»Dispotismo llustrado«) verpasste er dem rückständigen Land Straßenbeleuchtungen und Abwassersysteme, errichtete Nutzbauten und besiedelte karge Landstriche. Spanien blühte auf, die Einwohnerzahl stieg von 6 Mio. auf 10,5 Mio. Menschen. Karl beschnitt nicht nur radikal den Einfluss der Kirche, sondern verfügte im März 1766 auch die Abschaffung des traditionellen langen Mantels sowie der breitkrempigen Hüte zugunsten der moderneren französischen Kleidung. 

Soldaten versuchen einem Bürger seinen altspanischen breitkrempigen Hut abzunehmen,
Straßenszene in Madrid, 1766
Die überforderten traditionalistischen Spanier richteten ihre Wut vor allem gegen Karls italienischen Minister Marques de Esquilache (1699-1785), den er aus seiner Zeit als König von Neapel und Sizilien (1735-59) mitgebracht hatte: Heute vor 250 Jahren brach der »Madrider Hutaufstand« aus, der rasch auf andere Städte Spaniens übergriff und an dem sich etwa 50000 Menschen beteiligten. Karl, der zunächst gemeint hatte, die Spanier seien wie Kinder, die schreien, wenn man ihnen das Gesicht wäscht, musste aus Madrid fliehen, den Italiener entlassen und das Militär einsetzen. Da er die Jesuiten als Drahtzieher des Aufstands im Verdacht hatte, ließ er den Orden 1767 aus Spanien und Lateinamerika ausweisen.
Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016 

Madrider Hutaufstand im folgenden Video ab 1:50:
Geschichtlicher Rückblick von 23.03.-29.03. [5:14]


Veröffentlicht am 27.05.2015
Die ersten Wahlen in der Ukraine nach der Orangenen Revolution, der erste Flug eines Hundes ins Weltall oder der Madrider Hutaufstand, dies und mehr in dieser Folge von WikiVid Geschichte. Mehr dazu auf: https://wikivid.eu/de/VIDs-Seite/603/...

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