Mittwoch, 4. Mai 2016

Schramm, Schirrmacher und Pestalozzi – Der Krieg reich gegen arm: Gierige Oligarchen gegen gieriges Volk am Beispiel TTIP

Die Greenpeace-Leaks liefern keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse, bestätigen aber Gegner und Skeptiker des Abkommens

Von der Politik in Deutschland bislang nahezu einhellig als eine für die Zukunft Europas unentbehrliches Instrument gefordert, stößt die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft in der Zivilgesellschaft auf beachtliche Skepsis.

Während die Position der USA bei den Verhandlungen in Amerika einem Kreis von etwa 5.000 Personen bekannt ist, die sich zur absoluten Verschwiegenheit verpflichten mussten und gewissermaßen als Stellvertreter der Öffentlichkeit agieren, sind die Informationen in der EU nur einer sehr eingeschränkten Zahl von Personen zugänglich.

Selbst Abgeordnete dürfen sich die Verhandlungstexte nur in besonderen TTIP-Leseräumen ansehen. Jegliche Aufzeichnungen in den Leseräumen sind verboten. Belege für die dort vorgefundenen Positionen können somit schon aus rein technischen Gründen von den Leseberechtigten nicht vorgelegt werden.

Keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse

Mit den von Greepeace Niederlande veröffentlichten knapp 250 Seiten der TTIP-Leaks wurde die Diskussion um TTIP in der Öffentlichkeit jetzt wieder verstärkt aufgenommen. Auch wenn die Veröffentlichungen von Greenpeace keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse liefern, haben sie dennoch eine zunehmende Skepsis bei denen hervorgerufen, die TTIP wie auch andere Freihandelsabkommen kritisch gegenüberstehen und das Kürzel TTIP eher als "Tricksen und Täuschen in Perfektion" interpretieren.

mehr:
- TTIP - "Tricksen und Täuschen in Perfektion"? (Christoph Jehle, Telepolis, 03.05.2016)

siehe auch:
- Demokatie: Greenpeace leakt die TTIP-Erpressung am »Qualitäts-SPIEGEL« vorbei (Post, 02.05.2016)

TTIP - Freihandelsabkommen - Gefährliche Geheimnisse [1:30:07]

Veröffentlicht am 04.05.2014
Wie die EU und die USA das Freihandelsabkommen planen!
----------------------------------------­-------------------
Dokus (deutsch): http://bit.ly/1jR1QfK
Dokus (englisch): http://bit.ly/1mUOGTQ
Empfehlungen: http://bit.ly/1kZtnMf

Dokuhelden @ Facebook: http://on.fb.me/1jR1Hcv

mein Kommentar:
Man braucht sich keinen Illusionen hinzugeben. Der Kapitalismus ist, wie eine Zitronenpresse, nichts anderes als die gesellschaftlich akzeptierte und organisierte Form von Gier. Die Gier der da oben trifft sich mit der Gier der da unten. Da gibt es auch nur eine Richtung: unten verliert immer!

Georg Schramm: Über den Krieg Reich gegen Arm #1 [14:57]

Veröffentlicht am 14.07.2014
Antikrieg TV

Georg Schramm: Über den Krieg Reich gegen Arm #2 [12:57]

Veröffentlicht am 14.07.2014
Antikrieg TV
x
- Bürgerliche Werte: „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“ (Frank Schirrmacher, FAZ, 15.08.2011)
„Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch ,nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues.“
Es gibt Sätze, die sind falsch. Und es gibt Sätze, die sind richtig. Schlimm ist, wenn Sätze, die falsch waren, plötzlich richtig werden. Dann beginnt der Zweifel an der Rationalität des Ganzen. Dann beginnen die Zweifel, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. [Frank Schirrmacher in obigem Artikel] 

"Die Priester stehen in diesem Zeitpunkt in jedem Streit der Macht gegen das Volk auf der Seite der ersten [...] Das Nonplusultra ihrer Kunst, das Unrecht der Macht in den Schutz ihrer Kutte, oder wenn du lieber willst, in den Schutz ihrer Frömmigkeit zu nehmen, besteht in ihrer Manier, die ersten Fragen des gesellschaftlichen Rechts – das Interesse für die Freiheit selber und die einfachen, aber ersten Gesichtspunkte unseres Forschens über diesen Gegenstand – unseren reichen, behaglichen und unseren nach Behaglichkeit schmachtenden armen und armseligen Zeitmenschen ganz aus den Augen zu rücken, ihnen diese Gesichtspunkte als für ihre Glückseligkeit unbedeutend und sogar für ihre Sittlichkeit gefährlich in die Augen fallen zu machen und dabei den Ansehnlichen unter ihnen den Anteil, den sie an dem göttlichen Recht der Macht selber haben, zu relevieren und den Hoffartskitzel, den sie also in ihnen verstärken, durch den Wonnegenuß der Gnade und des Mitleids zu verfeinern, auch tiefen Argwohn und Unwillen gegen jeden Mann rege zu machen, der es wagt, ihr ruchloses Auslöschen der bürgerlichen Tugend durch den Trug einer wahrheitsleeren Sittlichkeit und ihr Verscharren des Rechts in die Mistgrube der Gnade für das zu erklären, was es wirklich ist." Wenn du in diesem Zeitpunkt Gutes tust oder wenigstens das tust, was deine Väter Gutestun hießen, wenn du die Grundsätze der gesellschaftlichen Ordnung wider den Tiersinn der Macht ins Licht setzest und auf das Recht und die gute Ordnung deiner Väter dringst und gegen die Mißbräuche der Macht eiferst, so fürchte dich, denn sie trägt in diesem Zeitpunkt das Schwert zur Beschützung ihrer eigenen tierischen Selbstsucht. Tust du aber Böses oder wenigstens das, was deine Väter Bösestun hießen, und hilfst du ihr dann die Menschheit entadeln, den rechtlichen Freiheitssinn in einen das Innerste der menschlichen Natur entwürdigenden tierischen Dienstsinn umzuwandeln, so wirst du Lob von derselben haben, denn sie ist in diesem Zeitpunkt ein Diener ihrer eigenen Selbstsucht.  [Bild des Menschen wie es sich meiner Individualität vor Augen stellt, in: Heinrich Pestalozzi, Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts (3/7), 1797, letzter Absatz] 
==============================
Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Sein pädagogisches Ziel war die ganzheitliche Volksbildung zur Stärkung der Menschen für das selbstständige und kooperative Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen. Die Eltern sollten befähigt werden, mit dieser Bildung im Elternhaus zu beginnen und ihren Kindern entsprechende Vorbilder zu sein:
„Es ist unstreitig, eine solche Anbahnung der Volksbildung würde dahin wirken können, die Kräfte des häuslichen Lebens zur sittlichen, geistigen und Kunstbildung des Volks zu stärken und die Väter und Mütter des Landes fähiger zu machen, ihren Kindern vom Morgen bis am Abend mit Rat und Tat wirklich beizustehen und in ihrem Tun und Lassen einen wahrhaft bildenden Einfluss auf sie haben. […] Sie würde die Kraft des Volks, seine Anlagen im Kreis der Seinigen zu gebrauchen und sich im Kreis der Seinigen in allen Bedürfnissen selber und selbstständig helfen zu können, im Volk allgemein beleben und millionenfach erhöhen.“– Heinrich Pestalozzi[2]
Besonderes Augenmerk richtete Pestalozzi auf die Elementarbildung der Kinder, welche schon vor der Schule in der Familie beginnen sollte. Dabei kam es ihm darauf an, die intellektuellen, sittlich-religiösen und handwerklichen Kräfte der Kinder allseitig und harmonisch zu fördern. Heute würde man sagen, Pestalozzi vertrat einen ganzheitlichen Ansatz. Seine pädagogischen Ideen, die er 1801 in seinem Buch Wie Gertrud ihre Kinder lehrterstmals systematisch darlegte, setzte er ansatzweise schon in seiner frühen Armenanstalt auf dem Neuhof (1774–1780) um, spezifischer dann im Waisenhaus in Stans (1799) und systematisch in seinen Instituten in Burgdorf (1800–1804) und Yverdon/Iferten (1804–1825). Der Gehalt seiner zahlreichen politischen und pädagogischen Schriften ist nach wie vor aktuell. Viele seiner Grundideen findet man in der modernen Pädagogik und Sozialpädagogik wieder. Noten und Zeugnisse ließ Pestalozzi hingegen bewusst nicht zu.[3]
 [Johann Heinrich Pestalozzi, Sein Beitrag zur Pädagogik, Wikipedia]


==============================

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen