Freitag, 6. Mai 2016

Heute vor 262 Jahren – 6. Mai 1754: Dorothea Erxleben wird geboren

Zäher Kampf um Zugang zur Lehre

Dorothea Christiane Erxleben, geborene Leporin (1715-1762), ist eine Pionierin der Frauenemanzipation. Die Tochter des Stadtphysikus von Quedlinburg zeigte schon früh naturwissenschaftliches Talent und wurde von ihrem Vater zur Medizinerin ausgebildet. Ihr Wunsch zu promovieren wurde ihr jedoch von den Universitäten verweigert, da Frauen zum Studium nicht zugelassen waren. Ihr Vater wandte sich an Friedrich II., den Großen (1712-1786), der die Universität Halle 1741 anwies, Dorothea zur Promotion zuzulassen. 
Dorothea Erxleben,
Proträtbüste in Halle an der Saale
Dorothea Erxleben heiratete aber zunächst, zog die Kinder ihres Mannes groß und bekam auch eigene Kinder. Daneben praktizierte sie als Ärztin und übernahm 1747 die Praxis ihres Vaters. Gegen ihre Verunglimpfung als »Ouacksalberin« durch männliche Kollegen wehrte sie sich mit der bemerkenswerten Schrift »Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studium abhalten«. Darin bezeichnete sie den Ausschluss der Frauen von der Gelehrsamkeit als Unrecht. Schließlich meldete sie sich doch zur Promotion an, die sie am 6. Mai 1754 an der Universität Halle glänzend bestand. In der Folge wuchs ihr Ansehen, später wurden gar zahlreiche Einrichtungen nach ihr benannt. Offiziell sind Frauen in Deutschland erst seit 1899 zur medizinischen Staatsprüfung zugelassen, in Preußen erst seit 1908/09. 
 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016

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Als sie anfing zu praktizieren, wurde sie von den anderen Ärzten ihrer Heimatstadt, weil sie keine formelle, universitäre Ausbildung zur Ärztin hatte, als Dilettantin verschrien. In der Schrift Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten[4] wehrte sie sich 1742 noch unter dem Namen Leporin gegen die Vorwürfe:
„Die Verachtung der Gelehrsamkeit zeigt sich besonders darin, dass das weibliche Geschlecht vom Studieren abgehalten wird. Wenn etwas dem größten Teil der Menschheit vorenthalten wird, weil es nicht allen Menschen nötig und nützlich ist, sondern vielen zum Nachteil gereichen könnte, verdient es keine Wertschätzung, da es nicht von allgemeinem Nutzen sein kann. So führt der Ausschluss vieler von der Gelehrsamkeit zu ihrer Verachtung. Dieses Unrecht ist ebenso groß wie dasjenige, das den Frauen widerfährt, die dieses herrlichen und kostbaren Gegenstandes beraubt werden.“ [Dorothea Christiane Erxleben, Leben, Wikipedia]
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Festveranstaltung zum 300. Geburtstag von Dorothea Erxleben [5:02]

Veröffentlicht am 20.11.2015
1. Erxleben-Lecture anlässlich des 300. Geburtstages von
Dorothea Erxleben - erste promovierte Ärztin Deutschlands - an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

- Was Sie über Dorothea Christiane Erxleben wissen sollten (Florian Stark, die Welt, 13.11.2015)

dr hope makatsch holdecut.avi [1:37]

Hochgeladen am 21.03.2010
heike makatsch

- Dr. Hope ist nicht die erste Ärztin Deutschlands (Martin Gerlach, Ostthüringer Zeitung, 19.03.2010)

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