Montag, 19. Dezember 2016

Vor 96 Jahren – Dezember 1920: Tod des Sufi-Scheichs Mohammed Abdullah Hassan

Ein Derwisch lehrt die Briten das Fürchten 

Ende des 19. Jahrhunderts waren die Briten in Oberafrika zweimal mit radikal islamischen Aufstandsbewegungen konfrontiert. Ab 1881 eroberte der »Mahdi« Muhammad Ahmad (1844-1885) den Sudan mit Khartum. Seinen Nachfolger vermochten die Briten nach mehreren Feldzügen 1898 bei Omdurman zu bezwingen. 
Schlacht der britishe Kavallerie gegen die Derwische des
somalischen »Mad Mullah« Mohammed Abdullah Hassan, Januar 1904
Ausgelöst durch eine Intrige, begann 1899 in Britisch-Somaliland der Aufstand des Sufi-Scheichs und Poeten Mohammed Abdullah Hassan (1864-1920), den die Briten wegen seines aufbrausenden Temperaments und seines Fanatismus als »Mad Mullah of Ogaden« bezeichneten. Der theologisch versierte Charismatiker scharte rasch 5000 entschlossene Derwische um sich und verwickelte die Briten in einen zermürbenden Guerillakrieg. Zwischen 1901 und 1920 unternahmen die Briten fünf Feldzüge nach Somalia. Wie die Anhänger des Mahdi machten die gegen Briten, Äthiopier und Italiener kämpfenden Derwische Abdullah Hassans ihre militärische Unterlegenheit mit Fanatismus und bedingungslosem Einsatz wett. Abdullah Hassan, der im Dezember 1920 einer Krankheit erlag, gelang es nicht, die Stämme Somalias zu vereinen. Dennoch ist er in dem gebeutelten und zerrissenen Land bis heute eine verehrte Symbolgestalt nationaler Identität. 

Harenberg - Abenteuer Geschichte 2016 


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